Selmer Ref54 - Umgewöhnung, schlecht eingestellt oder Montagsinstrument??

Dieses Thema im Forum "Reparatur und Instandhaltung" wurde erstellt von Sax_Addict, 1.Juni.2008.

  1. Sax_Addict

    Sax_Addict Ist fast schon zuhause hier

    Hallo Sax-Gemeinde,
    mein 2. Beitrag hier im Forum und gleich muss ich euch um Rat bitten:
    Bin seit 2 Tagen stolzer Besitzer des oben genannten Instruments (Tenor) und bereits jetzt absolut vom Sound begeistert. Allerdings habe ich ein paar "Problemchen", die ein bisschen die Freude über das Neue trüben:

    1.)
    Tiefe Töne: das d macht noch keine allzu großen Probleme aber ab dem c wird es schwierig mit der Ansprache. Entweder sie kommen schlecht oder gar nicht. Lange Töne schlagen plötzlich in ein Gurgeln um. Ich weiß, die Tiefen sind in der Regel eh problematisch und mit viel Übung zu meistern, aber auf meinem alten Keili hatte ich das irgendwie besser im Griff.
    Kann es sein, dass das die Umgewöhnung ist?? Oder ist das Instrument einfach schlecht eingestellt???

    2.)
    mittleres h: mir ist aufgefallen, dass ich die Klappe sehr fest runterdrücken muss, damit sie völlig dicht bleibt. Wenn ich nur minimal den Zeigefinger bewege (bei Griffwechsel in die höheren Lagen z.B.), geht die Klappe bereits soweit auf, dass der Ton "kiekst".
    Kann man das irgendwie anders einstellen (lassen??).

    3.)
    Oktavklappe am S-Bogen: hier fiel mir auf, dass der S-Bogen in eine für mich sehr "unntatürliche" Richtung gedreht werden muss (Bisher habe ich dem S-Bogen immer kerzengerade montiert und dann das Mundstück leicht gedreht). Montiere ich den Bogen gerade auf das Sax, schließt die Oktavklappe nicht richtig und es zischt Luft raus. Muss ich damit leben und mich umgewöhnen???

    Ich habe das Instrument vor dem Kauf natürlich Probe gespielt aber das intensive Üben zu Hause hat erst diese "Mängel" ans Licht gebracht. Ich hoffe, dass es sich um Sachen handelt, die man in dem Laden, wo ich es gekauft hab, beheben kann... Oder handelt es sich am Ende um eines dieser "Montagsproduktionen" vor denen ich solche Heidenangst hab??
    Wär toll, wenn ihr mir eure Meinungen schreiben könntet... ansonsten ist es nämlich genau "mein" Sax!!!!

    Grüße
    Sax_Addict
     
  2. Claus

    Claus Mod Emeritus

    Klingt ausnahmslos nach Problemen, die ein guter Saxdoc beheben kann.
     
  3. mos

    mos Ist fast schon zuhause hier

    Ich denke auch, dass es sich um Einstellungssachen handelt. Dass die Tiefen nicht richtig kommen, könnte an einer Undichtigkeit liegen. Beim H ist vermutlich die Federspannung falsch.

    Geh zu dem Händler, wo du es gekauft hast, schilder ihm deine Probleme und er wird es ordentlich einstellen. Es kann sein, dass du eh nach einer Weile nochmal zum nachstellen hin musst. Wenn die Polster sich richtig gesetzt haben, kommt es öfter noch mal zu leichten Undichtigkeiten, das ist aber eher normal.

    Lass es durchchecken, du hast ja Garantie. Wenn alles nichts hilft, dann könntest du immer noch ein Austauschinstrument bkeommen. Ich schätze aber, das wird nicht nötig sein.
     
  4. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    Das klingt danach, als wäre das Sax vor der Auslieferung nicht nochmals durchgesehen worden. Selmer ist bekannt dafür, dass die Saxe schlecht eingestellt ankommen. Beim h stimmt offenbar die Koppelung mit der Klappe über dem h nicht, die müssen schön synchron laufen. Am S-Bogen könnte es sein, dass das Spiel beim Mitnehmerzapfen zu klein ist und die Oktavklappe auf dem S-Bogen nicht mehr schliesst, wenn dieser ein wenig verdreht aufgesetzt ist. Muss ich beim meinem Ref 54 übrigens auch so machen, der Bogen ist für mich beim Spielen nicht genau mittig ausgerichtet.

    Ich würde das Sax nochmals zum justiern geben, das gehört m.E. zum Sevice des Händlers. Auch danach kann sich nach einiger Zeit noch was leicht verändern, z.B. werden Filze und Korke halt noch zusammengedrückt, was dann nochmals zu leichten Korrekturen führen kann.
    Gruss
    antonio
     
  5. Ernesto

    Ernesto Ist fast schon zuhause hier

    Wollen wir mal hoffen, dass Sax_Addict auch schön beim Händler seines Vertrauens gekauft hat und dieser auch dazu in der Lage ist, das Sax perfekt einzustellen.

    Sonst blühen uns hier wieder endlose Diskussionen darüber, wie grauenhaft schlecht Selmer Saxes im Grunde sind . . . .
     
  6. Peter

    Peter Kann einfach nicht wegbleiben

    Hallo zusammen!

    Denke auch, dass alle Probleme leicht von einem versierten Saxdoc behoben werden können.
    Eine Anmerkung, was die tiefen Töne anbetrifft: Bevor ich mein SA 80 II gekauft habe, habe ich auch ein Keilwerth EX angespielt. Dort gingen die Tiefen deutlich leichter (mit weniger Ansatzarbeit) als beim Selmer. Dies lässt sich aber nach Umgewöhnung gut bewältigen.



    Grüße, Peter
     
  7. Sax_Addict

    Sax_Addict Ist fast schon zuhause hier

    Hallo und Danke für die vielen Antworten.
    Glücklicherweise habe ich tatsächlich bei einem Fachhändler gekauft, der auch eine Werkstatt betreibt. Ein Händler "meines Vertrauens" ist er allerdings noch nicht, da ich das erste Mal dort Kunde bin.
    Ich bin froh, dass ihr alle der Meinung seid, es handele sich lediglich um Einstellungssachen.
    Sobald ich es nochmal hab durchschauen lassen, werde ich berichten, wie die Fehler behoben wurden.

    Einen schönen Montag wünscht
    Sax_Addict
     
  8. mos

    mos Ist fast schon zuhause hier

    Kann schon sein, dass die beim Keilwerth leichter kommen. Ich glaube das Knieteil beim Keilwerth hat einen größeren Durchmesser, als die Selmer Saxe. Ich weiß allerdings nicht, ob das auch schon bei der EX Reihe so ist.
     
  9. Brille

    Brille Strebt nach Höherem

    Gut, vieles kann Einstellungssache sein. Aber du stellst zu einem Thema sehr richtig fest:

    Und ich verstehe das so: Richtig gut hat's auch zuvor noch nicht geklappt. Deshalb: Auch wenn das Sax 100% eingestellt ist, musste noch an dem Prob arbeiten! Viel Erfolg ;-)
     
  10. Sax_Addict

    Sax_Addict Ist fast schon zuhause hier

    Hi alle miteinander!

    Zitat:
    Und ich verstehe das so: Richtig gut hat's auch zuvor noch nicht geklappt. Deshalb: Auch wenn das Sax 100% eingestellt ist, musste noch an dem Prob arbeiten!

    Brille, das hast du ganz richtig erkannt (Mist, bin ich also aufgeflogen :-D). In der Tat haben auch auf meinem "alten" Sax die Tiefen Probleme bereitet, nur ist es stetig besser geworden und durch den Umstieg hatte ich (zunächst) den Eindruck, dass es sich verschlechtert hätte. Mit ein paar Tagen Abstand kann ich aber sagen, dass es durch fleißiges Üben schon (ein wenig) besser wurde.

    Mittlerweile war ich mit dem Ref54 beim Saxdoc und der hat es sich freilich nochmal angeschaut und selber Probe gespielt.
    Ergebnis: ein paar Feinheiten hat er nochmal nach justiert, sodass jetzt alles wie geschmiert läuft :cool: :cool:
    Für die Probleme mit den tiefen Tönen hat er mir Tipps gegeben, die ich nun versuche umzusetzen (nicht verkrampfen, locker angehen, Unterlippe weiter vorschieben, cool bleiben etc.). Außerdem bin ich bei den Blättern ne halbe Stärke runtergegangen und muss mich halt nun wieder hocharbeiten.

    Egal, auf zu neuen Ufern mit dem Selmer. Es klingt super - hab mich mal selber aufgenommen und war überrascht. So hör ich mich gar nicht, wenn ich am spielen bin!!! :)

    Liebe Grüße und einen schönen Abend wünscht euch
    Sax_Addict
     
  11. Claus

    Claus Mod Emeritus

    Das ist m.E. die falsche Sichtweise. Es geht nicht ums "hocharbeiten". Ich kenne auch eine ganze Reihe guter Spieler, die 2,5er oder 3er Blätter spielen.
     
  12. Sax_Addict

    Sax_Addict Ist fast schon zuhause hier

    Hi Claus,
    nun im Moment spiel ich aber 2-2,5. Und das klingt "untenrum" zwar schön, wird aber obenrum etwas dünn, bzw. die Quietschgefahr wird größer. Falls es sich letztendlich doch bei 2,5 einpendeln sollte, solls mir recht sein :lol:

    Grüße
    Sax_Addict
     
  13. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    Sich allein an der Blattstärke zu orientieren bringt nix. Diese ist ja sehr abhängig davon, welche Oeffnung das Mundstück hat und nicht jedes Mundstück verlangt auch abgesehen von der grösse der Oeffnung noch eine leicht andere Blattstärke. 2,5 ist weder Schande noch Glorie :-D
     
  14. Tenorman

    Tenorman Ist fast schon zuhause hier

    Hallo Sax_Addict,

    welches MPC spielst Du denn ?????

    hast eine PM !

    Markus
     
  15. Sax_Addict

    Sax_Addict Ist fast schon zuhause hier

    Hi,
    ich spiele ein Otto Link Super Tone Master NY 8* - also verhältnismäßig "offen".
    Auf meinem Keilwerth spielte ich ungefähr Stärke 3 (Vandoren Java), auf dem Selmer bin ich jetzt erstmal bei 2 bis 2,5 (ebenfalls Java) gelandet.

    Grüße
    Sax_Addict
     
  16. Funkystuff

    Funkystuff Schaut nur mal vorbei

    Hallo,
    mir ist schon öfter aufgefallen das nicht-Selmer-spieler beim ausprobieren der Saxe immer probleme mit den tiefen tönen haben, genau so wie du es beschreibst. Als ich mein Selmer Ref36 von freunden testen lies sind da genau diese gurgelnden töne rausgekommen, die du beschreibst. Ich dagegen hatte kein Problem bis tief b. Könnte daher bei dir wirklich auch nur an der umstellung und übung liegen.
    Einfach mal weniger beissen und den hals aufmachen.
     
  17. Sax_Addict

    Sax_Addict Ist fast schon zuhause hier

    Hallo Funkystuff,
    mittlerweile geht es eigentlich ganz gut :)
    Lag mit Sicherheit an der Umgewöhnung. Hab auch mal ein OL STM mit ner kleineren Bahnöffnung (7* anstatt 8*) probiert, was das Ganze schon ein bisschen leichter machte.

    Irgendwo hab ich gelesen, dass das auch am "engeren Knie" der Selmer-Saxe liegt und da die Luft-Strömung anders ist als z.B. beim SX90R von Keilwerth, das ja ein "weiteres Knie" und somit ein anderes Luft-Strömungsverhalten hat...

    Mag was dran sein... Nichtsdestotrotz: ohne Übung gehts nicht. Deshalb übe ich die tiefen ganz gezielt mit Longtones.

    Schöne Grüße
    Sax_Addict
     
  18. Dexter

    Dexter Ist fast schon zuhause hier

    Ich hatte neulich mal einige Tenorsaxophone angespielt. Da ist mir aufgefallen, daß das Selmer (S III) einen deutlich höheren Blaswiderstand hatte, als z.B. die von Yanagisawa.

    Ich meine, daß alle Selmer diesen höheren Widerstand haben - das ist auch so gewollt, da viele Profimusiker Schwierigkeiten mit Saxophonen haben, die wenig bis keinen Blaswiderstand haben.

    Vielleicht ist das ja Dein Problem gewesen und hat sich nach ein paar Tagen der Gewöhnung gegeben.

    Beste Grüße aus MH
    Klaus
     
  1. Diese Seite verwendet Cookies, um Inhalte zu personalisieren, diese deiner Erfahrung anzupassen und dich nach der Registrierung angemeldet zu halten.
    Wenn du dich weiterhin auf dieser Seite aufhältst, akzeptierst du unseren Einsatz von Cookies.
    Information ausblenden