Selmer Serie III versus Reference 54 - Erfahrungen?

Dieses Thema im Forum "Saxophone" wurde erstellt von mucki, 5.Februar.2017.

  1. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Servus,

    Meine Erfahrung ist so, dass das Reference dazu neigt, "diffuser" zu klingen - ein wenig "fluffy".
    Das kann man mögen oder halt auch nicht.
    Es ist außerdem recht kritisch, was das tiefe H und C betrifft, das "Blubbern" ist je nach Mundstück mehr oder weniger ausgeprägt, aber es ist da, auch wenn es perfekt eingestellt ist (nach meiner Erfahrung).
    Ich hab ja nur einen ernst- und dauerhaften Vergleich zum Limitee (hab ich selbst) und zum Seles (hat ein Schüler, hatte ich selbst länger zu Hause), das Seles (SA II-Body) klingt schon ein bisschen kantiger, was man auch gern haben kann. Bei gleichem Mundstück, gleichem Blatt habe ich die "Probleme" mit den tiefen Tönen am Limitee nicht.
    "Probleme" mit Gänsefüßchen deswegen, weil es - spiele ich alleine - auch kein Problem ist, spiele ich aber z.B. mit Schülern zusammen, die schlecht intonieren, fehlt mir ein wenig der Spielraum zum angleichen.

    Mit aller Vorsicht: Mag man tendenziell den Sound der früheren Mark VI, ist man mit dem Reference ganz gut bedient. 30, 40 Jahre jeden Tag mit Obertönen penetrieren, dann klingt's genauso :)
    Ich war überrascht, als ich bei Armin Weis die Aufnahmen meiner 2 Mark VI Favoriten (ein 56xxx und ein 64xxx soweit ich mich erinnere) mit der Aufnahme des Reference verglich. Da war alles da beim Reference, und noch ein wenig mehr.
    Mag man einen moderneren Alto - Sound, sollte man möglicherweise wo anders zuschlagen, vielleicht bei einem Serie III oder einem 62er Purple Logo.

    Cheers
     
  2. mucki

    mucki Nicht zu schüchtern zum Reden

    Hai, liebe Mitforisten,
    danke für die für mich teils sehr nachvollziehbaren Einschätzungen auf Erfahrungsbasis. Die sonic-Tests der References und der Serie III-Instrumente kenne ich, daher auch die "Bauartdifferenzen" und deren Folgen, was v.a. die Intonation anbelangt, die schlechterdings und recht einfach objektivierbar und schwerlich bestreitbar (Intonation, allerdings stets auch mundstück- bzw. setup-abhängig) sind. Bei solchen Tests in Fachzeitschriften scheint es mir aber so, dass die Instrumente der diversen Firmen in der Regel tendenziell "recht gut weggkommen", um es mal so zu sagen. Und dass da manches etwas "geschönt" dargestellt wird. Schon daher sind mir die Erfahrungen von Mitforist/innen wichtig. Selbst habe ich mehrere Jahre ein Alto Serie III und ein Tenor Serie III gespielt - mit dem im Eingangsstatement angedeuteten Erfahrungen. Die Erfahrung mit References fehlt mir leider. Bin daher interessiert, zumal ich mir überlege, mir auch wieder Selmer-Saxe zuzulegen, vielleicht ein Alt und ein Tenor.
    Nachtragen kann ich selbst, dass mir das Tenor Serie III (Ausnahme: Intonation) nicht so sehr weit von dem Tenor Mark VII zu sein schien, das ich Jahre zuvor gespielt hatte - klanglich, von der Ansprache her etc. (die Applikatur v.a. für die tiefen Töne der linken Hand war beim Serie III-Tenor sehr viel angenehmer, hab seit einem Unfall nicht mehr so viel Kraft in der linken Hand und bin froh, wenn ich den kleinen Finger nicht so überdehnen und Druck ausüben muss wie beim Tisch des Mark VII). Beim Alto Serie III scheint mir die Differenz zu einem Mark VII sehr viel deutlicher zu sein - und mir "lag" das Serie III rundum besser. So weit mein Nachtrag.

    Aber beim Lesen Eurer Beiträge ist mir noch eine andere Frage gekommen: Ist es so, dass die Yanagisawa-Saxe tatsächlich generell besser intonieren als die Selmer-Saxe (Serie III und Reference)? Hab da selbst keine Vergleichs-Erfahrung, bei den Sopransaxen hab ich nur ausgiebige Erfahrungen mit einer Reihe von Yanis, gerade und gekrümmt, sowie anderen Marken. Aber da vermute ich stark, dass Yanagisawa auch gegenüber den Selmern der Intonationsspitzenreiter ist. Doch wie ist dies bei den im Handel erhältlichen Alt- und Tenorsaxen? Könnt Ihr dazu etwas sagen (was nicht vom Hörensagen stammt)?
     
    Zuletzt bearbeitet: 5.Februar.2017
  3. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    @mucki

    Zitat Selmer auf einem Vortrag:

    - Das SerieIII ist das Instrument mit der ausgewogensten Intonationscharakteristik, Homogenität und der präzisesten Ansprache.

    CzG

    Dreas

    P.S. Im übrigen auch das meist verkaufte Tenor bei Selmer....
     
  4. stefalt

    stefalt Strebt nach Höherem

    Ich habe im Sommer lange mit Tenören rumprobiert. Mit lagen die Yanas nicht so. Für mich war die Intonation am Yamaha 875 und am Serie iii am Besten. Alle Ref 54 die ich in der Hand hatte vielen da minimal ab. Ausserdem war mir das Finish nicht so recht (waren alle in matt/antik) und sprachen etwas schwerer an. Das ref 36 lag mir persönlich da besser. An Ende ist es ein ältetes Serie iii geworden, noch mit der alten Gravur. Es war gegenüber dem Ref 36 und dem 875 der Preis/Leistungs-Sieger für mich.

    LG Stefan
     
  5. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Sicherlich sind die Instrumente unterschiedlich. Aber ich meine schon, dass ich beim Spielen merke, welche Selmer-Serie ich spiele. Klanglich gebe ich dir aber recht. Es ist vermutlich eher das Handling...

    Wie seht ihr das? @bluefrog und @Sandsax ? Ihr habt ja mehrere Selmer-Serien...
     
  6. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Ich empfinde das Ref dem MK6 sehr ähnlich, aber ich bin mir nicht sicher, ob es eher die Intonation und das Handling ist.
     
  7. bluefrog

    bluefrog Strebt nach Höherem

    @Bereckis
    Hallo Michael,

    ich hab' nur ein SA80 II Tenor seit über 20 Jahren und ein SA80 II Alto seit letztem Jahr. Soweit man das überhaupt vergleichen kann, spielen sich die beiden ziemlich unterschiedlich. Das Alto hat im Gegensatz zum Tenor einen sehr hohen Blaswiderstand und neigt unten zum Blubbern, so wie das @Ton Scott für das Ref. beschrieben hat. Ich habe einmal vor zwei Jahren ein Ref Alto anspielen können, das sozusagen butterweich zu spielen war. Für mich ein Genuss.

    Das ist alles überhaupt nicht repräsentativ.

    LG Helmut
     
  8. Sandsax

    Sandsax Gehört zum Inventar

    Zu den aktuellen Serien kann ich wenig sagen.
    Ich steh ja mehr auf das alte Zeugs.
     
  9. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Hallo Helmut,

    ich meinte @slowjoe ...

    Sorry!
     
  10. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Aber würdest du raushören, ob MK 6 oder SBA?
     
  11. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Ich hatte früher ein Yanagisawa Tenor, dann ein SA 80 und nun schon lange ein MK6. Auch habe ich zwei Yamahas anspielen können. Hinsichtlich Intonation sehe ich keine großen Unterschiede. Die Sonic-Testberichte finde ich tendenziell gut, sind aber auch nur die Wahrnehmung je eines erfahrenen Spielers.
     
  12. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Meine Erfahrung ist völlig anders. Das Ref-Alto war das erste Alto, wo ich gut mit klar kam. Ich hatte vorher 4 andere...
     
    hanjo gefällt das.
  13. Sandsax

    Sandsax Gehört zum Inventar

    Nun zwingst Du mich zu antworten.... ;)

    Nein- ich würde höchstens raushören, ob mein MkVI oder mein SBA- insbesondere aber rausfühlen.
    Ich würde vielleicht auch in der Summe statistisch signifikant 100 vom selben Spieler mit selbem Setup gespielte raushören können, aber wie schwierig das im Einzelfall ist, zeigen uns auch die tollen Vergleichsaufnahmen von @Ton Scott .

    Deine Frage bringt bezogen auf die ursprüngliche Fragestellung des Threads in meinen Augen wenig:

    ursprünglich gefragt ist nach zwei gleichzeitig gebauten Reihen (Serie III und Ref. 54), die sich auch nach Herstelleraussagen unterscheiden sollten, denn sie wurden bewusst gebaut, UM sich zu unterscheiden und damit der Kunde Alternativen im Bereich der Neuinstrumente im selben Haus hat.

    Das Mark VI ist evolutiv aus dem SBA hervorgegangen (wurde halt irgendwann so genannt), ohne dass es eine wirklich klare konstruktive Veränderung gab.
    Während der Bauzeit beider Serien haben darüber hinaus ständig, teilweise auch wesentliche Veränderungen stattgefunden, die bei bemerkten Fehlentwicklungen auch wieder zurückgenommen wurden; Beispiel: unterschiedliche Längen des Becherknies beim Mk. VI Alto, die zu teils skurrilem Intonationsverhalten führten.
    Getestet hat der Kunde... auch hier sehen wir wieder, und ich hoffe auch den Fortschrittsgläubigen sollte es einleuchten:
    Weiterentwicklung heißt nicht zwangsläufig Verbesserung im Sinne des Anwenders.

    Ein Saxophon zu bauen ist in meinen Augen ein akustischer Kompromiss; Selmer hat während der Bauzeit zumindest dieser Serien innerhalb der Grundkonstruktion Veränderungen vorgenommen und ist dabei verschiedene Kompromisse eingegangen.
    Für uns heute ist das toll: man kann in Ruhe losziehen (z. B. nach Marburg) und sich das für sich passende Instrument suchen.

    Anders ist klar das Gefühl beim Spielen.
    Das (mein) Mk. VI empfinde ich da als eine vereinfachte Sparversion des SBA. Es wurde auf die früher asymmetrischen Pfosten der Seitenklappen und der oberen Oktavklappe zugunsten wohl einfacher zu montierender gleichlanger Pfosten verzichtet. Vielleicht macht das den Unterschied, aber das Mk.VI ist sperriger; das SBA fühlt sich eleganter und raffinierter ausbalanciert an. (Jammern auf hohem Niveau)
    Ich weiß nicht, wann diese Änderung eingeführt wurde (mein SBA ist von 1947, das Mk.VI Tenor von 1960).
     
    hanjo gefällt das.
  14. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Ich hatte beim Gig am Samstag die Möglichkeit, im letzten Set mit dem anderen Altisten Hörner zu tauschen, er hat es auf meinem Super 20 gespielt, ich auf seinem versilberten SBA.
    Abgesehen davon, dass ich null Problem hatte, mich auf die Bauweise einzustellen (in der Tat sind alle Klappen dort, wo sie hingehören), hatte es tatsächlich eine unglaubliche Eleganz, es ging auch ordentlich was rein, man hätte ein gutes MK VI dabeihaben müssen, aber für mein Gefühl mehr als bei jedem MK VI, das ich bis jetzt probiert hab.
    Recht wenig Widerstand für mein Gefühl, mein Super 20 hat halt wesentlich mehr. Wie @Sandsax schreibt, raffiniert. Das Super 20 hat dafür eine Bestimmtheit, Schub in den tiefen Lagen, da kann das SBA nicht mit.
    Ich hätte mich daran gewöhnen können.

    Cheers, T.S.
     
  15. Gerrit

    Gerrit Guest

    Je nach Blatt, Mundstück usw. kann ein Serie III tatsächlich so klingen wie ein Reference und umgekehrt. Ich bevorzuge mittlerweile Saxophone, die wandlungsfähig sind, d.h. die ganz unterschiedliche Mundstücke und Blätter annehmen. Ein Saxophon, das seinerseits zu sehr in eine Richtung geht, empfinde ich inzwischen eher als hinderlich und einschränkend. Beste Erfahrung sammelte ich in den letzten Jahren z.B. mit den Custom Modellen der Fa. Yamaha, d.h. mit den 875 EX und vor allem den 82 Z: je nach Bestückung und. Handhabung klingen sie tatsächlich wie ein MK VI oder Balanced Action oder sogar nach einem Super 20. Diese Flexibiltät weiß ich sehr zu schätzen und möchte sie nicht mehr missen. Allerdings kann auch ein Saxophon mit extrem ausgeprägter "Persönlichkeit" reizvoll sein, die Frage ist, ob sie praktisch ist, denn das Saxophon ist eigentlich nur ein Werkzeug und Vielseitigkeit verlangt vielleicht Flexibilität, es sei denn man möchte immer das selbe erschaffen...
     
    Rick gefällt das.
  16. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    @Gerrit

    Was bist Du denn für 'n Vogel? Seit 2012 angemeldet, im November 2015 schon mal so 'n Rundumschlag, jetztz wieder wahllos Beiträge, auch in Uraltthreads.....

    Erhoffst Du Dir Traffic auf Deiner Homepage, oder was sind Deine Ambitionen?

    Fragende Grüße,

    Dreas
     
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  17. GelöschtesMitglied11073

    GelöschtesMitglied11073 Guest

    Mensch ,warum immer so saudumme Unverschämtheiten,muss doch nicht sein
     
  18. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Wenn sich Dein Beitrag auf meinen Kommentar bezieht, solltest Du Dir mal über Deine Wortwahl Gedanken machen....(auch generell)

    Dreas
     
  19. Gerrit

    Gerrit Guest

    Dreas:

    ... was sind denn das für Fragen? Betreibst Du hier Vogelkunde? Muss man sich bei Dir rechtfertigen wenn man hier gelegentlich einfliegt?
     
    mato gefällt das.
  20. Gerrit

    Gerrit Guest

    Dreas:

    ... übe lieber "Ornithology" (Charlie Parker)
     
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