Sexism in Jazz?

Dieses Thema im Forum "Off Topic - für Philosophen, Esoteriker etc" wurde erstellt von Juju, 17.Juni.2014.

  1. Juju

    Juju Strebt nach Höherem

    Ich finde das nicht unbedingt selbstverständlich, dass jeder sein Zeugs schleppt, völlig unabhängig, wie die Gruppe nun zusammengesetzt ist, denn es ist ja nunmal so, dass einige viel zu schleppen haben, andere evtl gar nichts - aber vielleicht ist man in UK einfach netter zueinander? Ich meine, eine kurze Frage " need a hand?" kann doch nicht schaden! Und es ist auch nicht jeder gleich fit, und mit zunehmendem Alter schleichen sich immer mehr körperliche Probleme ein.
    Wenn ich einen älteren gebrechlichen Mann mit nem Koffer vor der Treppe in der Tube stehen sehe, biete ich doch auch meine Hilfe an...

    LG Juju
     
  2. edosaxt

    edosaxt Strebt nach Höherem

    Sehe ich genauso!
    Wer mal seinen Barisaxkoffer in der einen und Noten, Notenständer und sonstiges Geraffel, in der anderen Hand, bei 36° im Schatten, eine 1/4 Stunde vom "nahegelegenen" Musikerparkplatz zur Bühne geschleppt hat, der denkt:
    - im nächsten Leben spiel ich Piccoloflöte
    - yes i need a hand
    - €£?÷+?¤}{{
    An der Bühne angelangt, habe ich den Krempel abgestellt, mich umgedreht und zurück, dem Schlagzeuger helfen.
    Und wer das nicht automatisch und selbstverständlich macht, sollte über eine Karriere als Alleinunterhalter nachdenken...
     
  3. bluefrog

    bluefrog Strebt nach Höherem

    ... und dann brauchst Du einen sauschweren Verstärker. :)
     
  4. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Moin,

    ich kenne das, ob gemischt oder reine Männerband so:
    Das komplette Zeugs steht im Übungsraum, und dann wird so lange die Treppe nach unten geschleppt, bis Alles unten ist und dann in den Wagen geladen.
    Am Konzertort wird der Wagen gemeinschaftlich ausgepackt, bis Alles auf der Bühne ist, und da baut jeder sein Zeugs auf.
    Nach dem Konzert geht es in umgekehrter Reihenfolge zurück.

    Und natürlich ist klar, dass der/die Bassist/in ihre Marshallbox nicht alleine durch die Gegend schleppt, und der/die Sänger/in nicht NUR ihr/sein Gesangsmikrofon trägt.

    Zum Thema Sexismus:
    Man müsste m.E. erst mal klären, wo denn im Zusammenhang mit dem naturgegebenen Gebalze beider Geschlechter die Grenze zu ziehen ist.

    Klarerweise sind abfällige Bemerkungen wie die im Ausgangsthread weit jenseits dieser Grenze, allerdings stelle ich überrascht fest, dass Ähnliches auch innerhalb von Gruppen weiblichen Geschlechts passiert, eben dann in die andere Richtung.

    Ein insgesamt nicht ganz einfaches Thema in Zeiten, in denen Sex(appeal)
    ein Standardmittel der Vermarktung ist, Emanzipation oft in Richtung Gleichmacherei fehlinterpretiert wird und es Quoten braucht, um wenigstens den Anschein einer Gleichberechtigung herzustellen.

    Gruß,
    Otfried
     
  5. deraltemann

    deraltemann Strebt nach Höherem

    ich meinte damit nicht unbedingt NUR sein zeugs
    sondern mehr die frage wieso es scheinbar stille erwartung ist das Mann die klamotten von Frau mit schleppt. ob diese nun da ist oder nicht...

    für mich ist es völig normal das getragen wird solange bis das gemeinschaftliche zeugs da ist wo es hin gehört, egal ob von mir oder einem mittäter/in...

     
  6. altblase

    altblase Strebt nach Höherem

    Zitat Nightwatchman :

    "nach dem Gig kam ein Punter auf mich zu und sagte, sie hätten an seinem Tisch Wetten abgegeben, wie schlecht ich spielen würde, weil ich ja schon rein optisch nicht so aussehen würde, als würde ich auch nur einen Ton aus dem Bari rauskriegen, aber sämtliche Wetten seien nach hinten losgegangen, was für ein fetter Sound etc..."

    Ich frage mich schon die ganze Zeit, was an der o.g. (blöden) Bemerkung sexistisch sein sollte. Je öfter ich die o.g. Äußerungen betrachte, desto mehr komme ich zu dem Schluss, dass hier ein verbal schlecht aufgestellter Zeitgenosse und Tölpel ein Lob erteilen und vielleicht darüberhinaus ein wenig balzen wollte.

    Zur Erinnerung : Wie hatte man medienmäßig dazumal eine Sexismus-Hetzkampagne gegen den FDP-Politiker Brüderle veranstaltet ?

    Wie hysterisch und überdreht ist mittlerweile unsere Gesellschaft geworden, in der jede noch so banale Äußerung auf Sexismus analysiert wird. Wenn die Sexismus-Gedankenpolizei nicht fündig geworden ist, werden auf alle Fälle die Kollegen der Diskriminierungs-Aufspürabteilung oder sogar der Rassismus-Suchtrupp fündig. -Irgendwas Feindliches und politisch Unkorrektes findet sich immer, wenn gewisse Ideologen das so sehen wollen!

    Es würde hier den Thread-Rahmen sprengen, den Einfluss von militanten Feministinnen und linksgrünen Gleichmachern auf die Sprache und Denke unserer Gesellschaft näher zu beleuchten, die auf jeden Fall zur einer gedanklichen und sprachlichen Grundkrampfhaltung geführt hat.
    -Und zu einer Grundkrampfhaltung und Verhaltens-Verunsicherung zwischen Mann und Frau in unserer Gesellschaft.:cool:
     
  7. bebob99

    bebob99 Strebt nach Höherem

    Sexistisch ist es, weil maßgeblich das Geschlecht als Vorwand dafür diente, einen Menschen herunter zu machen. Wäre die Diskussion darum gegangen, dass "der Typ mit der Hakennase und den Segelohren" vielleicht brauchbaren Klezmer aber keinesfalls guten Jazz spielen wird, dann wäre diese Bemerkung - bei gleicher Grundintention - als Rassistisch zu bezeichnen.

    Ich habe aber die Erfahrung gemacht, das so ziemlich alles was auf "-ismus" endet ein Rohrkrepierer ist. -ismus heißt doch nur, dass man bequem ein Etikett ankleben kann und das ist dann nicht mehr diskutierbar.

    Ich bemühe mich jedenfalls den "positiven Vorurteilen" der männlichen Geschlechterrolle so weit es geht zu entsprechen, höflich uns hilfsbereit zu sein und natürlich auch das schwere Zeug zu schleppen, die Türe aufzuhalten und im Restaurant selbstverständlich die Rechnung zu übernehmen. Allerdings nicht deshalb, weil ich glaube, ich wäre kräftiger, klüger, erfolgreicher oder besser, sondern einfach, weil ich es für eine gute Idee halte und mich in dieser Rolle wohler fühle.

    Meine Frau ist überhaupt kein Mauerblümchen. Sie ist nicht auf den Mund gefallen, sportlich und klug. Ich nehme Ihre Ratschläge gerne an und in Diskussionen hat sie am Ende oft die besseren Argumente. Bei schwierigen Problemen ist es meist sie, die eine mutige Entscheidung trifft und viel von dem was ICH in meinem Leben erreicht habe, verdanke ich nur ihrer Beharrlichkeit.

    Als Mann hat man es heutzutage nicht leicht. Als Kind und Jugendlicher noch zu ordentlichen "männlichen Tugenden" erzogen, wird einem heute ein ernst gemeintes Kompliment schnell als sexuelle Belästigung angelastet. Frauen fühlen sich heute oft bedrängt und bedroht, wenn ihnen "ein Mann" zur Hand gehen will. Will mich der anbaggern? Hält mich der für unfähig? Will er mich als inkompetent hinstellen?

    Nein, meist nicht. Wahrscheinlich ist es im Grunde Teil des angeborenen Balzrituals. In Gegenwart einer Frau plustern sich alle Männer innerlich ein wenig auf, schütteln ihre bunten Federn in Position und versuchen auf die eine oder andere Art ein klein wenig positive Aufmerksamkeit zu erregen. Dabei besteht in den bei Weitem meisten Fällen überhaupt kein ernsthaftes Interesse daran, eine Beziehung zu beginnen, oder einen Trieb abzureagieren.

    Es ist nur die permanente Frage: Werde ich positiv wahrgenommen? Bekomme ich positives Feedback? Bei der Situation "Mann und Frau" ist es verhältnismäßig leicht, ein klein wenig positives Feedback zu bekommen. "Angestellter und Chef" (unabhängig vom Geschlecht) wäre auch denkbar. Die Wahrscheinlichkeit auf positive Anerkennung ist aber deutlich geringer.

    Also liebe Frauen, Männer sind ganz einfach gestrickt. Gebt ihnen einen Augenaufschlag und ein Lächeln und sie werden Euer Bari bis ans Ende der Welt schleppen und erwarten dort nicht mehr als ein "Danke, das war lieb von Dir".

    Es ist aber sinnvoll, das knapp dosiert einzusetzen und nicht implizit oder explizit mehr anzudeuten oder "zu versprechen", als dann erreichbar ist. Wird das überzogen und bekommt der Mann am Ende dann immer nur die kalte Frust-Dusche, wird das früher oder später nach hinten los gehen.

    Um noch einmal auf die animalischen Wurzeln des (nicht nur) männlichen Verhaltens zurück zu kommen. Männer sind grundsätzlich geistig und meist auch körperlich in jeder wachen Stunde "paarungs bereit" und nehmen jedes Signal in diese Richtung und sei es noch so subtil, gerne auf. Die aktuelle westliche (weibliche) Mode tut alles, um Frauen attraktiv und begehrenswert zu präsentieren. Das sollte allen Beteiligten klar sein. Es wird hier bewusst sexuelle Spannung aufgebaut. Frauen wie Männer WOLLEN hübsch und begehrenswert aussehen. Je weiter Frau das treibt, desto größer die Chance, dass es zu Missverständnissen und Überreaktionen kommt. Man sollte dann aber nicht empfindlich reagieren sein sondern souverän. Im Falle einer blöden Anmache sollte man also eine entsprechend blöde Retourkutsche parat haben.

    Wenn ich eine Angel mit einem attraktiven Köder ins Wasser hänge, darf ich mich nicht wundern, wenn ab und zu ein Fisch anbeißt. Oder wie es ein indisches Sprichwort sagt:

     
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  8. Gast

    Gast Guest

    @Bebob

    Zitat: ""Die aktuelle westliche (weibliche) Mode tut alles, um Frauen attraktiv und begehrenswert zu präsentieren. Das sollte allen Beteiligten klar sein. Es wird hier bewusst sexuelle Spannung aufgebaut. Frauen wie Männer WOLLEN hübsch und begehrenswert aussehen. Je weiter Frau das treibt, desto größer die Chance, dass es zu Missverständnissen und Überreaktionen kommt.""

    Eine sehr gebildete Dame sagte das mal in einem einzigen Satz so: The world is oversexed and underfucked.

    Altblase hat aber beim genauen Hinsehen schon Recht - Der Typ hatte Jujus Aussehen mit ihrem Barispiel in Verbindung gebracht-NICHT aber dass sie eine Frau ist....wobei es dabei wohl auch auf den Tonfall und die Vibes ankommt, wie das dann zu INTERPRETIEREN ist. Ich denke das kann am besten nur Juju selbst einschätzen.

    LG
    CBP
     
  9. Juju

    Juju Strebt nach Höherem

    Vielleicht noch zur Definition Sexismus Sexism

    @ Altblase: Bebob hat es bereits auf den Punkt gebracht, warum es sexistisch ist.
    Wenn sich das Thema "die Zuckerpuppe kann bestimmt nix" ständig in der Biografie wiederholt und man sich fragen muss, warum es den männlichen Kollegen in der gleichen Position nicht so ergeht, dann ist das für mich eindeutig Gender Bias.
    Die männlichen Kollegen müssen erstmal was schwer verbockt haben, damit sie als unfähig abgestempelt werden. Ich muss erstmal beweisen, dass ich es kann, vorher gilt die Unfähigkeitsvermutung. Das ist sowas von nervig!
    Ich bin auch nicht hysterisch oder jemand, der ständig die Feminismus-Keule schwingt.

    Im übrigen, wenn der Typ balzen wollte, hätte er mir ja einfach ein Kompliment machen können. ;)



    LG Juju
     
  10. altblase

    altblase Strebt nach Höherem

    Zitat CBP :

    "Frauen fühlen sich heute oft bedrängt und bedroht, wenn ihnen "ein Mann" zur Hand gehen will. Will mich der anbaggern? Hält mich der für unfähig? Will er mich als inkompetent hinstellen?"

    Und das ist für mich ein Zeichen dafür, dass es in unserer Gesellschaft zwischen Mann und Frau schon lange nicht mehr so richtig läuft wie es eigentlich laufen sollte. -Feministisch indokrinierte Grundkrampfhaltung !

    Interessant wäre hierzu ein Vergleich, wie Frauen in archaischeren Gesellschaften wie z.B. in Russland, Spanien...in o.g. Situationen reagieren würden.

    " Der Typ hatte Jujus Aussehen mit ihrem Barispiel in Verbindung gebracht-NICHT aber dass sie eine Frau ist..."

    Vielleicht, vielleicht aber auch nicht !

    Auf jeden Fall wird auch hier eine Klischeeebene berührt, möglicherweise auch geschlechtsspezifisch orientiert.

    Wozu gibt es überhaupt Klischees ? Einerseits, um sie zu durchbrechen, andererseits, um sie zu bedienen. Dem Bedienen von Klischees stehe ich nicht grundsätzlich negativ gegenüber, da sie oft für Orientierung und Wohlbefinden sorgen.

    Typische saxspezifische Klischees, die ich als Jugendlicher hatte : der griesgrämige und grobschlächtige Knaster mit dem Baritonsaxophon, der machohafte Aufreißer mit dem Tenorsaxophon, der halbintellektuelle, hornbebrillte, schlanke und introvertierte Altsaxophonist...

    Die TE hat da als schlanke Baritonsaxohonistin nicht ins Klischeeraster gepasst.

    Zitat Nightwatchman:

    "Die männlichen Kollegen müssen erstmal was schwer verbockt haben, damit sie als unfähig abgestempelt werden."

    Nein !:cool:
     
  11. Gast

    Gast Guest

    @Juju

    Sorry - aber ich kann mir sehr gut vorstellen, dass er GENAU das im Sinn hatte - also Dir ein Kompliment zu machen.

    Wenn er nachträglich ankommt, erzählt, die hätten gegen Dich gewettet -Du hättest sie aber alle von der Platte gefegt- das könnte man das von männlicherseite auch als bewunderndes Zugeständnis werten.

    Ich könnte mir sogar vorstellen dass er seinerseits ebenso perplex über Deine Reaktion war. Wir waren ja nicht dabei wirklich einschätzen kannst Du das alleine --- aber ich kenne ähnliche Sprüche in Richtung unserer ehemaligen Schlagzeugerin: Was denn ? Sooo ne kleine Maid am Schlagzeug ?? Und dann rockt die auch noch voll ab ! WOW !
    Unserer Drummerin haben solche Sprüche jedenfalls nichts ausgemacht - sie nahm s als Kompliment und gut.

    Katzen und Hunde sprechen einfach nicht die gleiche Sprache....Männer und Frauen oft auch nicht.

    LG

    CBP
     
  12. bebob99

    bebob99 Strebt nach Höherem

    Hat er doch. Zumindest hat er es versucht. Er hat sogar noch beiläufig erwähnt, wie doof die anderen der Gruppe sind. Damit wollte er das Kompliment noch verstärken und zeigen, dass ER der richtige Kandidat ist. Die anderen sind Looser.

    Er hat leider übersehen, dass es bei Dir nicht so gut ankommt, dass sie Dich zuerst einmal für unfähig erachtet haben. Die ehrliche BEwunderung wurde durch die VERwunderung, dass Du das wirklich bringst, locker wieder zunichte gemacht.

    Ein bisschen besser wäre gewesen zu erwähnen, dass ER natürlich von Anfang an dagegen gehalten hat. Nur die anderen waren Idioten und nun freut er sich doppelt, dass er Recht behalten hat...

    Vielleicht wollte er ja justament nicht den Eindruck erwecken, dass er Dich anbaggern will und dachte sich, er muss das Lob zuerst "relativieren" damit es nicht aufdringlich wirkt.

    Er war ungeschickt. Man soll beim Flirten nie mit etwas negativem anfangen und dann "aufbauen". Die Frohbotschaft wird gar nicht mehr wahrgenommen, weil Frau vorher schon abgeblockt hat.

    Weil der das nicht gut kann war er vermutlich auch mit seinen Kumpels da und nicht mit seiner Lebensabschnittspartnerin.

    Hab ich schon erwähnt? Ich bin ein Frauenversteher. Natürlich aus der sicheren Deckung einer guten Beziehung. Wenn man nicht mehr mitspielen MUSS, kann man viele Dinge viel besser erkennen ;-)
     
  13. deraltemann

    deraltemann Strebt nach Höherem

    vielleicht erwarten wir auch zu viel von Menschen die auf der falschen Seite auto fahren :-D
     
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  14. saxhans

    saxhans Ist fast schon zuhause hier

    Nachdem jeder, dem zu diesem Thema was eingefallen ist, seinen Senf dazugegeben hat, möchte ich mich auch nochmal zu Wort melden.

    Ich habe mir den ersten Beitrag ein paarmal durchgelesen, und ich weiß wirklich nicht, was daran sexistisch sein soll.

    Eine harmlose Wette, ein alkoholgeschwängerter Scherz, dazu die Atmosphäre in einem Jazzclub.

    Wer das nicht aushält sollte vielleicht bei der Heilsarmee Flöte spielen, da passiert ihm das eher weniger.

    Das nenne ich aus einer Mücke einen Elefanten machen.

    Gruß Hans





     
  15. altblase

    altblase Strebt nach Höherem

    Zitat Nightwatchman :

    "Im übrigen, wenn der Typ balzen wollte, hätte er mir ja einfach ein Kompliment machen können."

    Naja, und was man unter einem Kompliment versteht, liegt im interpretatorischen Ermessen der Person, die die Botschaft erhält. Und wenn die hohe Schule des Komplimentemachens in der jüngeren Männer-Genaration nicht mehr gang und gäbe sein sollte, tragen viele heutige Frauen auch ihren Anteil daran.

    Ich kann Deine o.g. Situation absolut nicht beurteilen, geehrte Nightwatch. Vielleicht war die Äußerung auch wirklich grob sexistisch. Es kommt ja auch auf die Schwingungen an, wie das artikuliert wird. Und wir waren alle nicht dabei !

    Gesamtgesellschaftlich gesehen sehe ich aber, besonders in Deutschland, eine emotionale Verhärtung zwischen den Geschlechtern, so dass sehr viele Männer, besonders in der jüngeren Generation, das Gefühl haben, die Kommunikation zwischen den Geschlechtern müsse so verlaufen als wenn man auf rohe Eiern tritt, die man nicht kaputtmachen darf. :cool:

     
  16. deraltemann

    deraltemann Strebt nach Höherem

    soviel von Candy Dulfer zu dem Thema .... :bitte:


    nachzulesen im Parallel universum interview
     
  17. saxhans

    saxhans Ist fast schon zuhause hier

    Der Typ hatte sich doch nur gewundert, wie Kleidergröße 36 und ein Baritonsax zusammenpassen.

    Man kann die Sache auch andersrum sehen.

    In der Bigband, in der ich spiele, trötet eine 130-kg-Dame auf ihrer Querflöte.

    Die hat jede Menge Humor und sich noch nie über Sexismus beschwert.



     
  18. Juju

    Juju Strebt nach Höherem

    Ja genau. Ich bin dann gleichermaßen auch selbst Schuld, dass ich mir einen Job ausgesucht habe wo mir das auch ständig passiert. Hätte ja auch Kindergärtnerin werden können. Wenn man sich so einen Job sucht, muss man das also abkönnen.

    In dem Zusammenhang fällt mir ein Flug vor kurzer Zeit ein, wir hatten eine Pilotin. Die Sprüche einiger männlicher Passagiere - als es klar wurde, dass eine Frau am Steuer ist - hätte man echt mal aufnehmen müssen. Aber schon klar, die muss das abkönnen, wenn sie sich so einen Beruf aussucht, sie hätte ja auch Krankenschwester werden können...

    Lg Juju



     
  19. Juju

    Juju Strebt nach Höherem

    Nein? Und wie kommt es dann, dass man grundsätzlich erstmal davon ausgeht, dass die männlichen Kollegen kompetent sind?
    Kann ich nicht als Frau das Gleiche erwarten? Egal ob ich eine Todesursache feststelle oder mit meinem Saxophon auf der Bühne stehe - Kann man nicht einfach erstmal davon ausgehen, dass ich wie-auch-immer qualifiziert bin, meinen Job zu machen, unabhängig von meinem Geschlecht?

    LG Juju
     
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  20. Gast

    Gast Guest

    +1
    Bei der Musik fehlen mir die Erfahrungen, aber nachdem ich neulich einen Vortrag samt Diskussion bestritten hatte, fragte mich tatsächlich eine Frau (!): "Wie schaffen Sie es nur, so souverän zu sein?" - bei etwas, das seit 25 Jahren mein Job ist.
    Sollte wohl auch ein Kompliment sein, und war es irgendwie auch, wenn man bedenkt, daß in der Regel "durchsetzungsfähig bei öffentlichen Auftritten" bei Frauen von Männern, aber auch von Frauen nicht so gern gesehen wird und statt souverän dann lieber uncharmant, machtgeil, geltungssüchtig etc. genannt wird. Kopfschieflegen, Augenaufschlag, Lächeln kommt immer noch besser an und ist selbst bei Kolleginnen mit Professorinnentitel (den ich nicht habe) noch zu beobachten.

    Kopfschüttelnd grüßt
    Tröterine
     
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