Simpler Dichtigkeitstest mit Luftballon

Dieses Thema im Forum "Reparatur und Instandhaltung" wurde erstellt von macpom, 20.April.2012.

  1. macpom

    macpom Ist fast schon zuhause hier

    Hallo,

    Hab gerade mal versucht die Dichtigkeit der Kanne zu prüfen. Einfach einen Luftballon zum Abdichten in den Schalbecher gesteckt und in das obere Ende vom S-Bochen gepustet. Für eine einfache Überprüfung scheint diesem Methode bestens geeingnet. Ein Raucher könnte mit Rauch wahrscheinlich auch schnell die Problemzohnen lokalisieren.

    Wer hat mit dieser Methode schon Erfahrungen gemacht? Es würde mich interessieren, was diese simple Idee für einen Nutzwert hat.

    Einen guten Ton! Andreas
     
  2. slowjoe

    slowjoe Strebt nach Höherem

    Habe mal ne Zeitlang was ähnliches mit nem kleinen Ball, den ich meinem Patenkind abgeluchst hatte gemacht. Passte ideal ins Tenor.

    Mache ich heute nicht mehr. Brachte nicht viel. Wenn ich mit dem Ball festgestellt hatte "nicht ganz dicht" :) dann ging trotzdem die Sucherei mit der Lampe los. Denn eine Diagnose wo die Undichtigkeit war brachte der Balltest nicht.



    SlowJoe
     
  3. tomaso

    tomaso Strebt nach Höherem

    Frohes Neues!

    Die Idee mit dem Luftballon fand ich interessant und wollte diese aus Neugierde mal ausprobieren.

    Hatte aber keinen im Haus....

    In meiner Verzweiflung nahm ich die dünne Frischhaltefolie aus der Küche und spannte diese faltenfrei
    auf den Schalltrichter, ohne zusätzliche Fixierung mit Gummiband oder tape.

    So, wie Ihr die übrigen Schnittchen von Sylvester im Kühlschrank verstaut habt.

    Das Wesentliche dabei ist, nicht mit Über- sondern Unterdruck zu operieren :idea:
    Also ausnahmsweise mal nicht ins Sax blasen, sondern dosiert Nuckeln.

    Jetzt ohne Mundstück am S-Bogen und mit allen geschlossenen Klappen anfangen zu Nuckeln
    und dabei die Folie im Auge behalten.

    Wenn die Kanne einigermassen Dicht ist, zieht sich die Folie schön in den Trichter
    und wird bei kräftigerem Nuckeln platzen!

    Soll sie aber gar nicht!

    Die Dichtigkeit einzelner Klappen kann man mit der "Vacuum-Nuckeltechnik"
    folgendermaßen ganz gut prüfen:

    Alle Klappen zuhalten und mittelmäßig Annuckeln,
    die Folie zieht eine schöne Mulde in den Trichter, und dann mit der Zungenspitze den s-Bogen verschliessen.

    Jetzt unter Vacuum (mit einem Auge die Folie beobachten)einelne Klappen loslassen!

    Dichte Klappen bleiben zu, das Vacuum bleibt bestehen!

    Weniger dichte Klappen gehen sofort auf, das Vacuum bricht zusammen.

    Probierts mal aus, das hat jeder im Haus,kostet quasi nix, und ist ganz aufschlussreich.

    ...ich muss jetzt mein G-Klappenpolster nochmal genauer ansehen....

    viel Spaß beim Nuckeln,

    Thomas


     
  4. Wuffy

    Wuffy Gehört zum Inventar

    Tolle Idee, Thomas !!

    Austesten und Nachprobieren ist schon mal gebongt.

    Nuggelische Grüße :-D

    Wuffy

    P.S.
    Sozusagen ein Differenzdruck-Messverfahren, wie beim Blower-Door-Test am Wohnhaus....Hihi...Teil meines berufl. Fachgebiets, nun auch am Sax...Blower-Horn-Test :-D
     
  5. Blasebalg

    Blasebalg Ist fast schon zuhause hier

    Cool und lustig. Werde ich demnächst mal ausprobieren....
     
  6. mccy

    mccy Schaut nur mal vorbei

    Hab ich letztens genauso gemacht (das mit dem Ballon). Habe jemand zweites nach den heiklen Stellen suchen lassen. Super Methode.
     
  7. saxology

    saxology Ist fast schon zuhause hier

    Die Saugmethode ist klasse.
    Brachte mich leider zu der Erkenntnis, dass mein dichtestes Saxophon mein allerbilligstes (Eastman Chinakanne) ist.
    Wie zu erwarten, war hier mit alten Polstern kein Blumentopf zu gewinnen.
    Kein Wonder, dass mein Vintage-C-Melody nicht überzeugen connte, und beim Dolnet Universal hatte ich schon vorher den Verdacht, dass die Dichtigkeit so doll net sein konnte.

    Bei dem sandgestrahlten Finish meines Medusa war das Ganze nicht so leicht durchzuführen, trotzdem bestanden.



    Gruß
    Joachim
     
  8. DirkThomsen

    DirkThomsen Ist fast schon zuhause hier

    Diese Saugmethode war mir bislang für Ober- bzw Unterstück einer Klarinette bekannt, wo man das untere Ende problemlos mit dem Handballen abdichten kann, während man mit der anderen Hand die Klappen schließt und am oberen Ende saugt. Das auf Saxophon zu übertragen, war mir bislang nicht in den Sinn gekommen, aber mit Frischhaltefolie scheint es ja zu funktionieren - werde es gleich heute Abend mal ausprobieren:)

    Viele Grüße, Dirk
     
  9. dabo

    dabo Strebt nach Höherem

    Hi Thomas und Andreas,

    toller Tipp. Ich habe es gerade bei meien Kannen ausprobiert!

    Klappt super und soooo einfach. Ich habe direkt eine Stelle gefunden die ich bisher übersehen habe.

    Bei meinem entlackten Yana500 habe ich die Frischhaltefolie nicht zum halten bekommen und habe noch einen Ball der in die Öffnung passt draufgestopft. Alles dicht ;-)

    Da ich demnächst vorhabe die Polster selbst zu erneuern wird mir diese Methode sehr hilfreich sein.

    Besten Dank
    Lg
    Dabo
     
  10. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Cool!

    habs heute mal ausprobiert. Die ersten beiden Versuche scheiterten kläglich. Hab die Folie ganz schnell zum platzen gebracht :-( .

    Nachdem ich die Folie doppelt genommen habe, funktionierte es einwandfrei. Nachdem ich den Unterdruck aufgebaut hatte, konnte ich alle Klappen loslassen. Erst nach ca. 15 Sekunden öffnete sich die erste Klappe. Meine Kanne scheint also richtig dicht zu sein.

    Gruß aus dem Schwarzwald
    Bernd
     
  11. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    @ tomaso

    Hallo Thomas,

    Deine Methode heißt ab jetzt "Tomasos Folien Vakuumtest" kurz

    TFV-Test

    Du hast Geschichte geschrieben.

    Bitte am Samstag auf dem WS vorführen.

    LG

    Dreas
     
  12. MisterrX

    MisterrX Kann einfach nicht wegbleiben

    Der Test ist wirklich nützlich. Danke! :)

    Habs jetzt bei meinem immerhin 5 Jahre alten YAS 275 ausprobiert. Die tiefen Töne/Klappen decken mit Abstand am Besten, bei den Klappen weiter oben funktioniert das nicht so ganz. Sofort nach dem loslassen gehen sie meist wieder auf...heißt das jetzt dass die Klappen undicht sind? Kann ich mir nicht vorstellen, weil die Töne in diesen Lagen mit Abstand am leichtesten ansprechen...
     
  13. Hips

    Hips Ist fast schon zuhause hier

    Hi MisterrX!
    Der Grund für das frühere Öffnen der kleinen Klappen ist ihre geringere Fläche bzw. der kleinere Querschnitt der Kamine.
    Im Rohr herrscht überall gleicher Unterdruck, damit wirkt auf große Klappenfläche eine große Kraft und kleine Klappenfläche eine kleinere Kraft. Ist bei einer der Klappen die Rückstellkraft der Feder größer als die jeweilige Druckkraft, geht die natürlich auf. Dabei ist völlig egal woher der Unterdruckverlust kommt.
    Besten Gruß
    Hips
     
  14. MisterrX

    MisterrX Kann einfach nicht wegbleiben

    Hey, danke dir, dann bin ich ja beruhigt. ;-)

    Viele Grüße
     
  15. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    Dreas schrieb:

    Hmm, wäre eher für TNT = Tomasos Nuckel Test :)

    Die Idee ist jedenfalls gut, ich probiers demnächst mal aus.

    LG
    antonio
     
  16. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Hey Antonio,

    "TNT" ist guuuuuut!

    Werde ich morgen Tomaso verklickern....

    LG

    Dreas
     
  17. dabo

    dabo Strebt nach Höherem

    TNT find ich auch schöner - kann man sich gut merken!

    :-D

    Der Test hat bei mir schon einige Undichtigkeiten zutage gebracht - Noch mal herzlichen Dank!

    Lg
    Dabo
     
  18. Gast

    Gast Guest

    Moin Ihr Lieben,

    Ich möchte Eure Euphorie ja nicht dämpfen > bedenkt aber bitte, dass LEICHT undichte Polster bei dieser Methode auch durch den Unterdruck "Dichtgesaugt" werden können weil sich das Leder an den Kaminrand dranzieht / saugt.

    WENN man das schon so angehen will, sollte man die Folie ( bei Sopranos und Altos funktioniert übrigens auch ein Kondom, welches man über den Schallbecher zieht ) mit einem Streifen Tesafilm am Schallbecher festkleben / abdichten und dann in die Hupe REINblasen statt zu saugen.
    Wenn der Überdruck gehalten wird, DANN ist die Kanne wirklich dicht.
    @Dabo zum Saxpolstern taugt diese Methode wenig....denn Du musst ja erst jedes Polster einzeln einsetzen und dichtbekommen, DANN die Kopplungen neu einstellen usw.

    Wenn Du alles polsterst und einzustellen versuchst und DANN den Saug oder Blastest machst, kannste die Hupe u.U. 20 mal wieder auseinandernehmen, bis alles klappt.
    DA würde ich auf JEDEN Fall mit Papierstreifen oder Licht arbeiten !

    LG
    CBP
     
  19. Gast

    Gast Guest

    @DirkThomsen

    Auch bei dem von Dir erwähnten Test mit den Klarinettenteilen
    macht es aus dem gleichen Grunde mehr Sinn, einen leichten Überdruck hinneinzublasen, anstatt daran zu saugen.
    LEICHT eben, damit man die geschlossenen Klappen nicht gegen den Federdruck aufbläst.
    Klappen die sich dann dennoch öffnen beweisen dadurch jedoch auch gleich, dass man die Federspannung etwas erhöhen sollte
    ;-)


    CBP
     
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