Skalen ohne Ende...

Dieses Thema im Forum "Eigene (musikrelevante) Themen" wurde erstellt von kindofblue, 9.Januar.2021.

  1. kindofblue

    kindofblue Strebt nach Höherem

    Ich muss auf jede Unterrichtseinheit eine Skala lernen. Normalerweise gibt mir der Lehrer eine auf, kürzlich hat er es aber vergessen. Als zuverlässigen Schüler (räusper räusper) habe ich meinen "scale omnibus" konsultiert und eine Skala daraus genommen. Die Entscheidung ist auf den "Raga Chitthakarshini" gefallen, man will ja den Lehrer zwischendurch schockieren und herausfordern.
    Bei der Anwendung dieser Skala habe ich YouTube gefragt und habe folgende unglaubliche Webseite gefunden, mit Skalen ohne Ende!
    Check this out:
    https://www.youtube.com/c/TheExcitingUniverseofMusicTheory/videos

    Man kann auf der Webseiten von Ian Ring sogar Töne eingeben, und der Rechner sucht dann nach einer passenden Skala, https://ianring.com/musictheory/scales/finder.php

    kindofincredible
     
  2. bthebob

    bthebob Strebt nach Höherem

    @kindofblue fleißig, fleißig !!
    Und mit'm Quintenzirkel, 12 x Dur / 12 x Harmonisch moll .... so als "Standard-Program"
    bist'e durch ?! ;)
    VG
     
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  3. kindofblue

    kindofblue Strebt nach Höherem

    Standart Program, hehe, Du bist mir einer :)
    Also ich weiss nicht, was ich bereits da alles durch habe (haben soll),
    aber eines ist for sure, immer alles im Quintenzirkel, danach chromatischer Durchlauf, Mollterz - Durchlauf.
    Komme mit meinen Hausaufgaben eigentlich nie durch, es ist so umfassend.
    Jedoch obwohl es sehr trocken tönt, es macht (mir) spass. Fast schon sektiererisch.
    Habe angefangen - kein Scherz - Netflix zu schauen und nebenbei Skalen zu spielen.
    Oder nebenbei, schwierige Passagen in Etüden in allen Tonarten zu üben.

    kindofexercise
     
  4. scenarnick

    scenarnick Admin

    Skalen spielen kostet bei Dir also Geld? ;) Skalen im Abo
     
  5. GelöschtesMitglied11578

    GelöschtesMitglied11578 Guest

    Hey alle,

    ohne jemand auf die Füße treten zu wollen.

    Das üben von Skalen halte ich ohne Zusammenhang für eine reine Mobilitätsproblembehebung. Wir hatten das ja in letzter Zeit öfters und ich habe versucht den Zusammenhang von Tonwert und Akkord zu verdeutlichen. Natürlich kann man im Omnibus nach Skalen schauen und auch das Internet befragen und es ergeben sich acht hoch zwölf Varianten aus der Möglichkeit von pentatoniken zu Zwölftonmusik hin Tonleitern beliebig mit temperierten halbtönen zu füllen. Allein der zu Zugriff auf viele Töne macht daraus keinen Wohlklang.

    Vereinfacht hat man immer mindestens drei Akkordtöne, die erstmal immer gut klingen. Normalerweise ergibt sich aus dem Zusammenhang noch die große oder kleine Septime oder ist mitnotiert.

    Wenn man Glück hat ist die 9 oder b9 mitnotiert oder noch eine weitere Akkorderweiterungen. Selbst wenn nicht ergibt sich aus dem Kontext doch meist eine Tonart, welche einem die letzten fehlenden 3 Töne zur kompletten Tonleiter verraten.

    Die 4 Akkordtöne sind landing notes.

    Die 3 weiteren sind Tensions bzw eine davon wahrscheinlich eine starke Tensions bzw passing Note.

    Alle weiteren Halbtöne, die übrig sind (also 5) sind weitere Tensions, die mehr oder weniger gut passen. Spielen kann man alles davon nichts ist dabei verboten.

    ABER


    Das Ohr verlangt die landing notes auf den betonten Zählzeiten und die Tensions und passing notes of den unbetonten Zählzeiten. Kann man auch anders machen - wird aber nicht so gut angenommen. Damit das so ist, wird im Bebop zB an irgendeiner cleveren Stelle eine weitere Tensions eingefügt um auf 8 Töne zu kommen, Elche hintereinander gurchgerasselt erden können und dabei die Akkordtöne auf den betonten Zählzeiten landen.

    Bei einem G7 wäre das zB die große 7 und bei einem Cmaj7 die #5 usw. Desweiterne werden die avoid notes (G7 wäre das dann ein gespielte 4, also das C) erhöht um nicht die Auflösung vorweg zu nehmen! Es geht ja zum C und man will ja nicht vorher alles verraten ... könnte ja auch zu, Gb gehen ;)


    Hin und her. Man hat immer das volle Tonmaterial zur Verfügung und ich persönlich empfinde es sinnvoller zu wissen welche Töne zum bestimmten Akkord welchen Klang haben, also Unterstützung des Akkordes oder starke Spannung zum Akkord oder Gegenklang (avoid notes / passing notes)


    Unter diesem Aspekt übe ich Skalen. Als Begleitung mit dem Bari schön die Akkordtöne abbilden außer dem Grundton, der wird ja vom bass geliefert ...

    Im solo schön mit den chords mitgehen und die tensions gschickt einfügen und die avoid notes avoiden ... :)

    Das wichtigste dabei ist wirklich sich bewusst zu machen, dass eine Tension exponiert auf einer betonten Zählzeiten deutlich mit Spannung wahrgenommen wird! Das sollte man nur bewusst machen.


    Natürlich sind das am Ende alles Skalen und man kann HTGT sich schoneinmal in die Finger prügeln. Mir reicht zu wissen, dass ich über eine Dominante die 1,3,5,b7 spielen kann als landing notes und dazwischen die b2,#2,4#4,b6 und 6 liegen und diese Töne jeder für sich eine bestimmte Wirkung erzielen. (b9 zB deutlich angenehmer als #9 aber #9 deutlich bluesy, wenn richtig platziert) usw. Dann spielt man davon was einem gerade gefällt. Hinterher kann jemand anderes dann analysieren welche verrückte Skale das war.


    Skalen ja, aber nur als in sich gebündeltes Klangerlebnis mit einzelnen klangempfindungen. Ignoriert man diese klangwirkirkung kann man auch einfach irgendwas spielen und lässt sich überraschen - kann sich dann aber das viele üben auch mit was anderem ersetzen.


    liebe Grüße Feuerstreuer
     
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  6. Saxoryx

    Saxoryx Strebt nach Höherem

    Da hast Du recht. Was für mich im Moment allerdings eine große Hilfe ist, damit meine alten Finger sich endlich mal etwas schneller bewegen. Das Problem haben die meisten anderen Leute, die Saxophon spielen, wahrscheinlich nicht. Für mich war es aber bis jetzt ein großer Hemmschuh und auch ein großes Ärgernis. Weshalb ich sehr froh bin, da jetzt mit Tonleitern ein bisschen Verbesserung erzielt zu haben. Dennoch bringt das reine Tonleitern spielen wohl ansonsten nicht so viel, das glaube ich Dir. Ich habe da leider selbst noch nicht so viel Erfahrung. Meine neue Lehrerin macht es jedoch jetzt genauso. Wir fangen ganz am Anfang an. Erste Woche C-Dur, zweite Woche harmonisch a-moll. Und das geht so weiter, bis wir alle Tonleitern durchhaben, die in dem Saxophonbuch von Otto Langey mit Übungen und Duetten noch zusätzlich geübt werden. Ich persönlich finde das nicht schlecht wegen meiner widerspenstigen Finger, wie gesagt, aber ich würde das nicht jahrelang machen wollen. Denke ich jetzt jedenfalls. Vielleicht ändert sich das noch, das weiß man ja nie.

    Da ich jetzt klassische Sachen spiele, denke ich zwar nicht so in Akkorden, aber auch in Klängen. Und da kann ich Dir nur voll und ganz zustimmen. Laienhaft ausgedrückt: Klingt es gut, ist es unwichtig, welche Tonleiter es ist. So war es für mich immer schon. Weshalb ich bestimmte Richtungen der Musik und auch speziell des Jazz nicht besonders schön finde. Auch wenn es harmonisch interessant ist. Für mich zählt in erster Linie immer der (Wohl)-Klang.

    Bei klassischen Stücken spielt das natürlich auch eine Rolle, aber da sind die Noten ja vorgegeben. Es geht nur darum, die möglichst schön zu spielen und Ausdruck in das Stück hineinzubringen mit Dynamik und Phrasierung. Aber um den Klang geht es immer. Das merke ich jetzt mehr und mehr. Wenn man die Noten spielt und nicht improvisiert, stellen sich ganz andere Herausforderungen. Und trotzdem geht es immer darum, schöne Musik zu machen. Was für mich das Wichtigste ist. Egal, ob man improvisiert oder nicht. Liegt sicher auch daran, dass ich noch nie so ein großer Fan des Improvisierens war, ich wollte vor allem immer schöne Melodien spielen. Und das gefällt mir jetzt an der klassischen Musik sehr. Hat mir immer schon an jeder Musik gefallen. Ein Stück zu gestalten, wenn alle Noten vorgegeben sind und man nicht davon abweichen darf, ist gar nicht so einfach, wie man wahrscheinlich meistens denkt, solange man das noch nicht versucht hat. Wenn man es aber dann analysiert, was ist es zum Schluss? Genau das, was Du jetzt hier beschrieben hast. Nur dass die Noten schon hingeschrieben sind. Ach, Musik ist einfach wunderbar. Ich bin so froh, dass ich das jetzt wieder genießen kann.
     
  7. annette2412

    annette2412 Strebt nach Höherem

    Da bist du sicher kein Einzelfall!;)
    Und das eine schließt das andere ja nicht aus. Ich spiele (fast) nur Jazz und für mich steht auch der Klang/ Sound an erster Stelle.

    Darum geht es bei Musik generell doch immer, oder?:-o
    Egal ob bei Rock, Pop, Klassik, Jazz oder sonst was.

    Welche denn?

    Wenn man die richtigen Noten an den richtigen Stelle benutzt, sollte das auch beim Improvisieren klappen.

    Da bin ich deiner Meinung

    Liebe Grüße
    Annette
     
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