So klingt mein Saxophon? !

Dieses Thema im Forum "Eigene (musikrelevante) Themen" wurde erstellt von bwing, 18.September.2010.

  1. bwing

    bwing Kann einfach nicht wegbleiben

    Als ich gestern nach Hause kam war das Päckchen mit dem Zoom H1 da. Das mußte ich natürlich gleich ausprobieren. Hab' das H1 einfach auf den Schreibtisch gestellt; meine erste Aufnahme überhaupt. Es kling ganz anders als beim Spielen...Zoom001

    Yanagisawa T500 von 1987 (undicht, nächste Woche ist endlich mein Termin für die Generalüberholung)
    Otto Link STM 7*
    Rico Royal 2.5 (ca. 15 Jahre abgelagert)


    Wie kling Euer Saxophon?

    Gruß Bernhard
     
  2. Dudelsax

    Dudelsax Ist fast schon zuhause hier

    hallo Bernhard,

    na das klingt doch ganz gut, finde ich.
    Du schreibst,dein Sax klingt ganz anders als du es akustisch wahrnimmst.Ist das positiv gemeint?
    Ich habe zwar (noch) kein Aufnahmegerät aber das steht bereits schon auf meiner Wunschliste(die ist halt lang) ;-)
    Ich habe mich mal beim spielen dicht vor eine Wand gestellt und dabei bemerkt, daß der Sound anders herüber kommt als sonst.
    Wie bist du ansonsten mit dem Zoom H1 zufrieden?Hast du schon Erfahrungen mit anderen Aufnahmegeräten gemacht?
    Wäre nett,wenn du mal ein kleines Fazit schreiben könntest.

    Gruß
    Ralf
     
  3. paranoia

    paranoia Ist fast schon zuhause hier

    Hallo Bernhard,
    ich bin gestern Sopransax spielend durchs Haus gewandert und war mal wieder überrascht, wie unterschiedlich das klingen kann. Im Phaeno in Wolfsburg gibt es zum Beispiel ein Exponat, wie sich Musik in verschiedenen Räumen anhört, - beeindruckend.

    Wie man sich selber anhört kann man nie wissen, da du beim Spielen immer den Körperschall mithörst! Oder du hast halt Elektronik dabei.

    Gruß - Rolf
     
  4. billy

    billy Ist fast schon zuhause hier

    Die Intonation ist nicht ganz ok, vermutlich, weil's undicht ist. Wurde das Saxophon gestimmt?

    Töne anstossen! ;-)

    Benutzt du immer nur das Gabel-C (hört man schön deutlich beim Wechsel von C nach H) und nie die zweite rechte Seitenklappe für C?
     
  5. bwing

    bwing Kann einfach nicht wegbleiben

    Ich habe absolut keine Erfahrung mit Tonaufnahmen. Die werde ich jetzt machen und dann ein Fazit schreiben.

    Ich war eher positiv überrascht, hatte mir das Ergebnis viel schlimmer vorgestellt.

    Gruß Bernhard

    PS: Ich hatte schon eine lange Antwort auf Billys Post geschrieben und dann aus Versehen auf "abbrechen" gedrückt.
     
  6. Rick

    Rick Experte

    Hallo Billy!

    Findest Du?
    Es ist nicht absolut sauber, eben etwas "bluesy", klingt aber für mich nach Absicht.

    Es liegt unter a = 440 hz, aber ist ja auch egal, oder?

    Wieso?
    Ist wieder so eine Stilfrage, finde ich. Die Interpretation ist sicher nicht "klassisch", aber ganz stimmungsvoll und weicher, als wenn man manisch alle Töne anstößt.

    Was verstehst Du bitte unter Gabel-C? :-?

    Üblicherweise spielt man das C'' mit dem linken Mittelfinger, also ohne Gabelgriff. Den kann man zwar auch machen, um die Tonhöhe zu senken, wäre aber ungewöhnlich.

    Und die C-Trillerklappe braucht man doch nur, wenn man den Fingerwechsel mit der linken Hand nicht sauber hinbekommt, und diesbezüglich fand ich jetzt bei Bernhard keine entscheidenden Mankos.

    Für mal eben schnell aufgenommen war das ganz okay, würde ich sagen. Eine CD würde ich mir von der Produktion sicher nicht kaufen, aber das war ja wohl auch nicht die Absicht der Erstellers. :-D

    Auf jeden Fall hört man, dass da jemand einen angenehmen Tenor-Sound hat und dass das zoom H1 ganz ordentliche Aufnahmen macht. :)


    Schöne Grüße,
    Rick
     
  7. GelöschtesMitglied3606

    GelöschtesMitglied3606 Guest

    Jetzt mal wie ich es finde.

    Ich höre keine gravierenden Intonationsprobleme. Dass es undicht ist, höre ich jetzt auch nicht unbedingt. Was mich begeistert ist dein Ton er klingt schön sonor und frei nicht so gebissen, wie man es sonst häufig mal hört. Was du besser machen könntest, meiner Ansicht nach, ist die Phrasen etwas mal zu verbinden und eine Entwicklung machen. So klingt das Stückchen zu gestückelt und man nimmt das Gesamtkonzept nicht richtig wahr.

    Aber insgesamt sehr schön.
     
  8. Rick

    Rick Experte

    Hallo Clownfisch!

    So ist es! :)

    Ähem, ich dachte eigentlich, das "Gesamtkonzept" von Bernhard war, einfach mal auf die Schnelle ein paar Sax-Töne mit dem zoom H1 aufzunehmen und nicht, eine geniale, bahnbrechende Interpretation von Gershwins "Summertime" auf höchstem spielerischem Niveau abzuliefern. ;-)

    Außerdem lautete seine Frage nicht "Wie findet ihr mein Spiel?", sondern "Wie klingt EUER Saxophon?".
    Das mal nebenbei angemerkt. :-D

    Nix für ungut,
    schönen Gruß,
    Rick
     
  9. bwing

    bwing Kann einfach nicht wegbleiben

    Das könnte ich auch gar nicht.

    Gerade deshalb freue ich mich natürlich über jeden Tipp und jede Kritik die mich irgendwie weiter bringt. Vielen Dank dafür.

    Gruß Bernhard
     
  10. Rick

    Rick Experte

    Hallo Bernhard,

    dann entschuldige bitte, dass ich mich dazwischen geworfen habe. :oops:

    Aber ich finde, Vieles von dem, was hier zu Deiner Summertime-Version geschrieben wurde, ist sehr relativ zu betrachten.

    Wenn Du absolut klassisch-gerade-westeuropäisch intonieren wolltest, ist Dir das mit Deiner "hot"-Tongebung misslungen, doch aus einer eher folkloristischen Blues-Sichtweise heraus, für die ja auch das Lied ursprünglich geschrieben wurde, war es ganz ansprechend. :)

    Ob man Töne anstößt oder nicht, ist totale Geschmackssache, da gibt es nun wahrhaftig kein Dogma - außer dem, dass man die Zuhörer nicht mit zuviel Gleichförmigkeit langweilen sollte. :-D

    Und ob man ein Stück zusammenhängend oder "zerrissen" spielt, ist Angelegenheit der interpretatorischen Absicht.
    In der Oper "Porgy And Bess", aus der "Summertime" stammt, wird die Arie u. a. herzergreifend von einer Frau gesungen, die gerade erfahren hat, dass ihr Mann auf See gestorben ist, die nun aber trotz ihres Schmerzes erstmal versucht, ihr jammerndes Kind zum Einschlummern zu bringen.
    Da wäre also eine gewisse Brüchigkeit im Vortrag in Form von "Zerstückelung" durchaus sehr passend, um den inneren Aufruhr der armen Frau zu vermitteln... :roll:

    Letztlich muss eben der Spieler entscheiden, wie er etwas interpretieren will.
    Und diese Absicht sollte dann auch der Maßstab sein, nach dem man sein Spiel bewertet. :cool:


    Schönen Gruß,
    Rick
     
  11. bwing

    bwing Kann einfach nicht wegbleiben

    Hallo Rick,
    nicht Entschuldigen, das ist schon OK so. Leider ist die Unterhaltung im Internet viel schwieriger als wenn man sich kennt und gegenübersteht.

    Ich Danke Dir auf jeden Fall für Deine sehr positive Kritik und Deine Unterstützung.

    Die Porgy und Bess Version die ich am häufigsten Auflege ist die Aufnahme mit Ella Fitzgerald und Louis Armstrong. Aufnahmen mit richtigen Opernstimmen haben mir zu Anfang überhaupt nicht gefallen das passte für mich nicht zur Stimmung der Oper. Es ist schon irgendwie ein Widerspruch den Slang mit einer klassischen Stimme zu singen.

    Gruß Bernhard
     
  12. GelöschtesMitglied3606

    GelöschtesMitglied3606 Guest

    Hach, was sind wir doch alle individuell. Und jetzt noch mal alle zusammen im Chor: "WIR SIND ALLE INDIVIDUELL". Nein, mal wieder im Ernst.

    Ich finde diese Version ziemlich gut, für gerade mal dahingespielt....ich habe ja nun lediglich einen Punkt, den ich als Instrumentalpädagoge erwähnen würde, wenn auch nur meiner eigenen Meinung nach, hervorgehoben. Ich hoffe, dass man dies auch erkennen konnte. Wie auch immer das jemand anderes sieht, ist mir eigentlich Wurscht, ich behaupte für mich, dass es MEINE Meinung ist und kein allgemeingültiges Dogma darstellt. (und auch nicht kann und vorallem NICHT SOLL!!!)
    Und hier zitiere ich mal mein Lieblingslied:

    "Seht ihr den Mond dort stehen,
    er ist nur halb zu sehen
    und ist doch rund und schön.
    So sind wohl manche Sachen,
    die wir getrost verlachen,
    weil uns're Augen sie nicht seh'n."

    Man beachte die letzten drei Zeilen....

    Viele liebe Grüße
    Clownfisch
     
  13. billy

    billy Ist fast schon zuhause hier

    Hallo Bernhard.

    Entschuldigung für die unkommentierte Kritik. Ich hätte mehr ausholen sollen. Ich habe lediglich Dinge genannt, die mir ergänzend zur positiven Kritik aufgefallen sind.

    Zum Klang gehört meiner Meinung nach auch der Tonanfang.
    Dazu gehört nach meiner Meinung auch das Anstossen bei Phrasenanfängen, das mehr Kontrolle bietet.
    Ich höre sonst eine Tendenz zur weniger kontrollierten Ansprache, weniger kontrollierten Dynamik und zum weniger kontrollierten "Schmieren" durch Kieferbewegung beim Anspielen, was man sich leicht und schnell angewöhnen und auf den Stil schieben kann. Jazz ist ja so breit gefächert.

    Schöne Grüße und
    schönen Sonntag noch,
    Billy

    P.S.:
    Sobald ich mein Zoom Netzteil gefunden habe, folgt eine Aufnahme. ;-)
     
  14. bwing

    bwing Kann einfach nicht wegbleiben

    Hallo Billy,
    Danke auch für deine Antwort.
    Ich hatte nicht gestimmt,nur das Sax zusammengesteckt und sofort losgespielt, das Mundstück in etwa dorthin geschoben wo es sonst auch sitzt. Ich wollte ja nur das Zoom H1 ausprobieren.
    Töne anstoßen geht mit dem undichten Instrument nur eingeschränkt. Vom d abwärts geht fast gar nichts mehr, da kann man die Töne höchstens noch runterziehen.
    Es ist mir schon klar, daß man hinter den Begriffen Jazz und Interpretation jede Menge an Fehler und Unzulänglichkeiten verstecken kann. Das Zoom soll mir ja gerade helfen das aufzudecken.
    Summertime ist eins der wenigen Stücke das ich nie nach Noten gespielt habe. Anderseits habe ich schon unzählige Interpretationen davon gehört. Das heißt gerade für dieses Stück habe ich keinerlei vorgegebene Artikulierung irgendwo im Hinterkopf abgespeichert. Somit wird's jedesmal anders. Mit a-Moll habe ich auch eine absolute bequeme Skala benutzt.
    Das Du den Unterschied im c' hörst hat mich schon gewundert.
    Ich spiele das c' mit der rechten Seitenklappe eher selten. In den meisten Situationen ist es einfacher die Finger der linken Hand zu synchronisieren als linke Hand mit rechter Seitenklappe.

    Gruß Bernhard
     
  15. Rick

    Rick Experte

    Ja, sind wir das wirklich?
    Sollte mich freuen! :)

    Selbstverständlich, lieber Clownfisch, und das gilt genauso für alle MEINE Äußerungen hier.

    Ich finde es gut, wenn man sich austauscht und auch mal nicht in allen Punkten übereinstimmt.
    Nur so kann schließlich der Horizont erweitert werden! ;-)


    In diesem Sinne
    viele liebe Grüße zurück,
    Rick
     
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