Hallo zusammen und Frohe Weihnachten!! Nach meiner kurzvorstellung nun gleich die erste Frage: Ich soll mein erstes Solo spielen das Lied "Ain´t no Sunshine" . Ich spiele die A-Moll Pentatonik zu dem Lied, aber ich bekomme nichts raus, was sich irgendwie "schön" anhört. Da es mein erstes Solo werden soll habe ich jetzt schon wackelkniee. Wie gehe ich am besten vor? Gibt es fertige Riffs, die ich zusammenfügen oder verwenden kann? Ich freue mich über jeden Tip. Schöne Grüße aus dem tiefverschneiten Köln Frank
Herzlich willkommen knattersax! (Kombination aus Nick Knatterton und Agaton Sax?) Schau doch mal in diesen Thread. Weihnachtliche Grüße Joachim
Ich glaub es bringt jetzt nichts, wenn man dir irgendwelche theoretischen Gerüste für ein Solo erklärt. Mein Tipp ist: Hangle dich an der Melodie entlang, und nimm nach Gehör immer ein bisschen was dazu. Irgendwann kommen die Ideen von ganz alleine. Viele Grüße Moritz
Du musst dir die Melodie vorstellen. Versuche an etwas schönes zu denken und lass dich gehen. Höre auch viel andere solche Lieder um ein Gefühl für Rhytmik und eben auch solche Riffs zu bekommen. Fertige sind sicher auch gut aber nicht zielführend und kommen nicht vom Herzen. Dort spielt die Musik, und nicht sonstwo.
Ein schönes Solo kommt nicht von ungefähr - dazu braucht es einige Erfahrung als Improvisateur. Die Licks die man verwendet festigen sich mit der Zeit und tragen zu einem persönlichen Stil bei. Es gibt kein Rezept dafür. Die Dinge die man spielt, kommen größtenteils von dem was man hört - darum ist Musik hören mindestens genauso wichtig wie selbst spielen. Für den Anfang würde ich mich wie oben schon erwähnt am Thema (der Melodie des Stückes) orientieren und mit Pentatoniken arbeiten. Der Rest kommt mit Zeit und Muße Und: Locker bleiben Viel Spaß & Frohe Weihnachten! B
Hallo Frank und in diesem schönen Forum! Improvisation ist wie Komposition ein kreativer künstlerischer Vorgang, beispielsweise dem Malen vergleichbar. Wenn jemand zum ersten Mal einen Stift oder Pinsel in der Hand hat, kommt meistens zunächst unansehnliches Gekritzel zustande, bis er allmählich durch viel Übung lernt, wie man etwas Schönes zu Papier bringen kann. So ist es auch bei der Improvisation: Es gibt nichts Gutes, außer man tut es. Anfangs klingt es noch willkürlich und ungelenk, doch je öfter man es macht, desto besser lernt man, was sich wirklich zu dem Lied gut anhört. Natürlich kann man Bücher lesen und Licks auswendig lernen, doch das ist nicht unbedingt eine Abkürzung, sondern oft nur ein anderer Weg. Bevor Dir vor lauter Aufregung die Luft wegbleibt, kannst Du natürlich mit einem erfahreneren Musiker zusammen ein Solo komponieren (oder von ihm schreiben lassen), das Du auswendig lernst (oder von Noten abspielst, wenn das gestattet ist). Das ist freilich der langweiligere Weg. Viel besser wäre es, das Risiko einzugehen, sich zu blamieren, einfach ins kalte Wasser zu springen und irgendetwas zu tröten - so genau hört da meistens sowieso keiner hin, im Zweifelsfall war alles Absicht, "künstlerische Freiheit". So ein Erlebnis ist immer wichtig, denn es zeigt einem in der Regel, dass man nicht sofort den Kopf abgerissen bekommt, wenn mal etwas nicht so gelungen war. Wir sind doch keine Maschinen, sondern Menschen mit dem Recht auf Irrtum. Schöne Grüße, viel Erfolg! Rick
Hallo Rick, vielen Dank für Deine mutmachende Antwort! Ich habe heute wieder lange geübt, und am Schluss ging es schon etwas besser. Nun, ich werde weiter üben... (müssen ) Gibt es denn so Standard Licks mit denen man sich zumindest etwas behelfen kann. So das man zumindest einen Anfang hat.. Grüße Frank
Hallo Frank, gern geschehen! Die Pentatonik wird vor allem deshalb für den Improvisations-Einstieg empfohlen, weil sie schon beim einfachen Rauf- und Runterspielen ansprechend klingt. Es gibt einige bekannte Titel, die allein auf der Reihenfolge einer Pentatonik (bzw. Blues Scale) beruhen, wie zum Beispiel "Sunny Moon For Two" von Sonny Rollins. Nimm also einfach ein Stück der Pentatonik, spiel es vorwärts und rückwärts, vielleicht leicht rhythmisch variiert, mit schönem Ton und gutem Ausdruck - so machen es sehr viele Pop-Saxofonisten auch, mehr wollen über 90 % der Zuhörer überhaupt nicht geboten bekommen. Für den Einstieg ist das Begleit-Riff der Strophe hilfreich: E - G - A (aufwärts) Am wichtigsten ist es, nicht nervös zu werden und womöglich zu viel zu spielen - das wirkt dann auf die meisten Leute wie Modern Jazz, das schreckt bloß ab. Ganz cool ein paar nette Töne in den Raum zu stellen ist absolut okay für so einen Song, auf diese Weise wurde Miles Davis am populärsten. Viel Erfolg!
Zur Erzeugung von Spannung immer wieder hilfreich ist die Verwendung der flatted fifth: Eb E G Eb E G A - bei Wiederholung gern auch rhythmisch verschoben oder heftiger ohne Auflösung: Eb G Eb G A oder nach unten Eb D C A oder E Eb D C A oder das Tequilla-Motiv: G Eb A Mit dem Eb ist deine Pentatonische Leiter dann schon die sogenannte Bluestonleiter, die sich vortrefflich für funky effects in Mollnummern eignet. Gruß, fanki Hörmän
Hallo, vielen Dank für eure Tips!!! Morgen habe erstmal wieder Unterricht, aber dann werde ich eure Tips mal ausprobieren. Grüße frank