SOPRAN SAX

Dieses Thema im Forum "Saxophone" wurde erstellt von JimSnidero, 29.Januar.2005.

  1. KrischanDo

    KrischanDo Ist fast schon zuhause hier

    Habe gestern mit meinem Sax-Lehrer darüber gesprochen, während wir zuerst auf dem Alt Jamie Abersold bearbeitet haben, und danach auf dem Sopran die Stücke, die ich im Quartett spiele.

    Er findet, dass es ziemlich vorteilhaft ist, verschiedene Kannen zu spielen. Es gäbe einfache Synergie-Effekte: Altspieler können ihren Ansatz lockern, wenn sie zwischendurch mal Bari blasen, oder kriegen vom Sopran die Ausdauer, um lange und hoch Alt zu spielen.

    Ich glaube, es trainiert die Flexibilität des Ansatzes.
    Und das ist auch jedem Instrument nützlich.
    Das ist wie beim Autofahren. Wenn Du täglich zwischen 4 verschiedenen Autos wechselst und in der Woche 15 verschiedene (ich habe mal während des Studiums Eiltransporte gefahren) fährst, denkst Du überhaupt nicht mehr über verschiedene Kupplungen und Schaltungen nach.

    Ich bin anscheinend nicht schlechter geworden, seitdem ich das Sopran zum Alt dazugenommen habe.

    Zu spekulieren, wie gut ich sein könnte, wenn ich nur Alt spielen würde, nee, das ist Zeitverschwendung, da übe ich lieber... ;-)
    Christian
     
  2. JimSnidero

    JimSnidero Kann einfach nicht wegbleiben

    welches Book spielst du grad von jamie abersold , hab selber 2 tück .???? :-D
     
  3. KrischanDo

    KrischanDo Ist fast schon zuhause hier

    Band 1. Ist nach 30 Jahren Notenspielen schwer genug.
    Mehrere einfache Tonleitern spielen und dabei im Kopf 4 mal bis 8 zählen: Fast unlösbare Aufgabe.
    Kein Wunder, dass Charlie Parker täglich 10 - 11 Stunden geübt hat... ;-)

    Christian
     
  4. Wilson

    Wilson Gehört zum Inventar

    Hallo, ich denke es liegt daran das sich ein Sopran als Soloinstrument nicht so gut macht, wer stellt sich schon mit ner Metallblockflöte an die Front. Sopran ist in meinen Augen eher was für ein Quartett oder Quintett, da darf es nicht fehlen...

    Gruß

    Trötentoss

     
  5. Gelöschtes Mitglied 172

    Gelöschtes Mitglied 172 Guest

    Sopran ist doch das absolute Soloinstrument. Höre Coltrane, Shorter, Lacy, Liebmann, Marsalis, Evan Parker, Courntey Pine um nur ein paar Namen zu nennen.
     
  6. rinaldo

    rinaldo Ist fast schon zuhause hier

    ... Garbarek nicht zu vergessen.

    Na ja und die anderen zweihundert :-D
     
  7. claptrane

    claptrane Strebt nach Höherem

    Nein ich habe es nicht gekauft, es war das erste Mal, das ich in ein Sopran reingepustet habe, da kauf ich ja nicht gleich .
    Außerdem bin ich nicht wegen dem Sax in den Laden gegangen, ich habe mir ein Keyboard gekauft, das Sax stand nur zufällig anspielbereit da.
    Es war außerdem das Einzige ,das da war und hätte ca 250€ gekostet.
    Der Laden hatte alles 20% reduziert, da habe ich mich halt mit allem was ich so brauchte eingedeckt, zB auch Seiten und einen neuen Gurt für die Gittarre und Kabel usw.
     
  8. freejazzer

    freejazzer Ist fast schon zuhause hier

    Hallo Dexter,

    ja, ich habe das Sopran mit dem von dir gebrachten Zitat im Rahmen meiner Vorstellung des Saxophon-Sounds beurteilt. Deswegen habe ich ja auch "für mich" geschrieben. Das sollte keine allgemeingültige Abstrafung des Soprans sein. Deswegen bleibe ich auch bei meiner Aussage, das soll aber niemand davon abhalten, nicht für sein Leben gerne Sopran-Saxophon zu spielen und zu hören.

    Mein Lehrer hat in Deutschland und Frankreich klassisches Saxophon studiert und hat einige Workshops mit sehr bekannten Dozenten bzw. Musikern gemacht (diese französischen Namen kann ich mir nicht merken ;-)). Er ist aus Leidenschaft Lehrer und hat sich einiges an Arbeit mit der pädagogischen Aufarbeitung seines Materials gemacht, was vielleicht noch in diesem Jahrzehnt bei einem Verlag erscheinen soll. Dies alles alleine sagt für dich natürlich letztendlich nicht viel über seine Kompetenz als Lehrer aus, aber viel weiteres als meine vollkommene Zufriedenheit kann ich dir in diesem Fall schlicht nicht bieten, da müsstest du ihn schon selbst einmal treffen.

    Du schreibst in deinem Beitrag weiter, dass das Sopran eine "eifersüchtige kleine Hupe" sei, "die die volle Aufmerksamkeit fordert". Einigen wir uns also darauf, dass das Erlernen des Soprans, insbesondere im Verbund mit anderen Saxophonen, unter Umständen mit ein paar mehr Steinen gespickt ist, die es zu Überwinden gilt. Viel anderes hat mein Lehrer auch nicht gesagt, nur eben auf eine sehr überspitzte und joviale Weise. Wenn ich ihn erneut fragen würde, könnte er mir sicherlich eine Abhandlung über die konkreten Probleme des Soprans (oder jedes anderen Saxophons) geben. Sei bitte also auch du in Zukunft etwas zurückhaltender mit stark verallgemeinernden Aussagen.

    Grüße
    freejazzer
     
  9. KrischanDo

    KrischanDo Ist fast schon zuhause hier

    Sopran-Sax lernen:
    Eigentlich sollten alle mit Sopran anfangen: Dann lernt man gleich mit sensibler Intonation umzugehen und findet den Umstieg auf größere Kannen als Erholung.

    Wolfgang Sander hat für Kinder bei gebogenen Sopranos die d-e-f-Palmkeys abgeschraubt und die Löcher mit Korken zugemacht. Damit spielen schon 7-jährige und müssen nicht den Umweg über Klarinette machen.

    Metallblockflöte? Also so was! Merke: Es kommt nicht auf die Größe an, sondern was vorne rauskommt ;-)

    Christian
     
  10. Kiekser

    Kiekser Schaut nur mal vorbei

    Moin, Moin,

    Sorry Leute !....aber ich muß Christian recht geben.

    Hab vor kurzem ne günstige Boston Sopran Sax gekauft...war auch angenehm überrascht. Es ist zwar ne umstellung gegenüber Alt, hat aber was !.
    Hat eine von Euch erfahrung mit Boston gemacht ?.

    Gruß

    Steve :-D
     
  11. Benjahmin

    Benjahmin Ist fast schon zuhause hier

    @Kiekser
    Ist " Boston " nicht vergleichbar mit " Dixon " ??
    Das war naemlich vor18 Jahren mein erstes Sopran...
    Ein schrecklicher Hobel......voller Klappenspiel und abfallenden Korken....und dennoch habe ich das Teil geliebt !!Manchmal sind auch schlechte Saxe einfach gut......
    weil man sie einfach gerne haben MUSS !!
    Auch "Sozialfälle" haben Liebe verdient.....oder ??
    Benjahmin
     
  12. jumabu

    jumabu Kann einfach nicht wegbleiben

    Hallo allerseits,

    gerne trage ich auch als Neuling zu euren Diskussionen bei. Ich spiele seit 1,5 Jahren Tenorsax, mein erstes Blasinstrument; davor nur Tasten- und Saiteninstrumente.

    Gestern nun hat mein Mann sein ersteigertes Sopransax bekommen. Bisher war er nur der Klarinette zugeneigt. Nachdem ich ihm die Griffe kurz erklärt hatte, konnte er sofort alle Töne von oben bis unten recht gut spielen. Klar, dass ich auch das neue Sax probiert habe. Und ich hatte da so meine Schwierigkeiten mit den Tönen so ganz oben und ganz unten. Liegt vielleicht daran, dass das Mundstück vom Sopran so winzig ist (meiner Meinung nach).
    Wie empfinden denn die Auch-Klarinettenspieler unter euch, die Umstellung von K-nette auf Sax? Ähnelt sich die Mundstücke von Sopran und K-nette?

    Mir war beim Spielen vom Sopran direkt aufgefallen, dass es mit dem Sopran leider viel einfacher ist, mit derselben Fingerstellung zwei benachbarte Töne zu spielen, sprich, der Ansatz ist doch um einiges schwieriger als beim Tenor. Nachdem ich dann einige Zeit auf dem Sopran rumgekiekst, wechselte ich wieder auf mein geliebtes Tenor. GROSSER FEHLER. Brachte kaum einen Ton vernünftig raus. Erst nachdem ich eine Pause von ’ner Stunde eingelegt hatte, konnte ich wieder einigermaßen normal spielen.

    Hier mein Fazit: Ich bevorzuge eindeutig die tieferen Töne, aber das Sopran werde ich bestimmt noch öfters mal ausprobieren :).

    Jutta
     
  13. KrischanDo

    KrischanDo Ist fast schon zuhause hier

    Keine eigene Erfahrung, sondern aufgeschnappt:

    Da gibt es die reinen Saxophon-Spieler, die den Sax-Ansatz als völlig von der Klarinette verschieden ansehen.
    Anderes Material, andere Bohrung, andere Griffweise, anderes Mundstück = anderer Ansatz. Nix Druck mit der über die Zähne gezogenen Unterlippe, sondern "Ringspannung", wie z.B. beim Pfeifen.

    Und es gibt die ursprünglichen Klarinetten-Spieler, die Saxophon als "Nebeninstrument" (diese Bezeichnung ist ja schon eine Frechheit ;-) spielen. Da gibt es wohl welche, die mit dem Klarinettenansatz Saxophon spielen. Von den "reinen" Sax-Bläsern werden diese etwas mitleidig beäugt, wegen ihres verkniffenen Tones und den gerne durchgebissenen Unterlippen.
    :-D

    Mein Sohn, der ziemlich anständig Klarinette spielt - wird ja auich vom nervigen Alten zum Üben angehalten :) - spielt nicht mal eben Sopran, und Tenor schon gar nicht.

    Christian

     
  14. twenty

    twenty Schaut nur mal vorbei

    Also ich möchte gleich mal sagen, dass ich diesen Thread hier sehr interesant finde, da ich vor kurzem (1 1/2 Monate) zum Sopransax spielen angefangen habe. Vorher habe ich schon länger Klarinette gespielt.

    Aus verschiedenen Grüden habe ich bis jetzt keinen Lehrer und lerne autodidakt, und eigentlich fand ich die Umstellung nicht so schlimm, auch wenn ich noch größere Probleme mit Tönen unter C' und über dis'' habe.

    Klanglich bezeichnen mich meine Kollegen bei der Blasmusik zwar als "Spielzeugtrompete", bei meiner Jazz Partie kommt das Instroment aber nicht so schlecht an.

    Schwer zu spielen finde ich das Sopransax also eigentlich nicht, aber natürlich fehlt mir der Vergleich. Setzt man seine Ansprüche aber nicht zu hoch, kann man, so man schon erfahrung mit Klarinette hat, recht bald ein bißchen mitspielen.

    Was Saxophonspielen mit Klarinettenansatz betrifft, werd ich mich mal heute selbst beobachten :-D .
     
  15. ppue

    ppue Mod Experte

    Es kommt natürlich drauf an, was für eine Klarinette mit welchem Mundstück und welche Musik man spielt. Ich habe lange klassische Klarinette und später immer mehr Saxophon gespielt. Mein Meister an der Musikhochschule hat mir nach der Zwischenprüfung nahegelegt, entweder das Saxophonspiel oder das weitere Studium dranzugeben. (was hat unser Kandidat wohl gemacht? :) Das hatte mit den verschiedenen Ansätzen zu tun. Als klassischer Klarinettist musst du dich halt spezialisieren.

    Der Unterschied besteht aber nicht so sehr in den Instrumenten als in der Musikrichtung. Ich spiele jetzt Klarinette mit einem Jazzmundstück und ohne über die Zähne gezogene Unterlippe. Im Prinzip der gleiche Ansatz wie beim Saxophon.

    Ich meine von daher, dass der Umstieg von Klarinette auf Saxophon nicht unweigerlich schwer sein muss, aber: es kommt in der Praxis so gut wie nicht vor, dass jemand erst Jazzklarinettist ist und sich dann auf einem Saxophon probiert.

    Was hier diskutiert wird, ist also der Wechsel zwischen 2 Musikrichtungen und die damit verbundenen Veränderungen und Schwierigkeiten.

    Man bedenke: es gibt auch das klassisch geblasene Saxophon.


     
  16. lakriz

    lakriz Ist fast schon zuhause hier

    Kann mich meinem Vorredner nur anschließen.
    Ich wollte eigentlich von Anfang Jazz machen und Saxophon spielen, habe damals (1975) jedoch keinen Saxophonlehrer gefunden, gabs an der Musikschule nicht, und die dortigen Lehrer sagten alle, am besten lernt man sowieso erstmal Klarinette.
    Hab ich dann auch brav gemacht, natürlich klassisch. Nach zwei JAhren hab ichs dann nicht mehr ausgehalten und hab auf eigene Faust zusätzlich noch Saxophon gespielt, zuerst ein bißchen Tenor, und dann das, was ich schon immer das schärfste fand, nämlich Sopran. Hier zeigte sich der feste Klarinettenansatz zunächst als Vorteil, verstärkte allerdings die Tendenz ab dem hohen a zu hoch zu intonieren. Habe dann nach ungefähr weiteren 2 Jahren mich ziemlich quälen müssen, den Ansatz umzustellen, also Unterlippe raus. Hatte einfach für die Saxophone klangmäßig keine Alternative. Klarinette hab ich dann irgendwann aufgegeben, da ich nicht professionell Musik mache und die Zeit einfach begrenzt ist. Wenn ich jetzt ab und zu mal auf der KLarinette meiner Tochter spiele, dann ist ganz reflexartig der Klarinettenansatz wieder da.
     
  17. twenty

    twenty Schaut nur mal vorbei

    Ich möchte jetzt nicht off-topic geraten, aber (ich tus trotzdem,) ich hab gerade mal probiert, weg von meinen Klarinettenansatz (spiel über die Unterlippe) zu kommen, und wenn ich versuche die Lippe nach vor zu schieben, gelingen mir auf einmal all die hohen Töne (ab dis'') die sonst nicht funktioniert haben, jetzt sogar nach Stimmgerät viel zu hoch sind ....

    kam jetzt doch ein bißchen überraschend für mich. Ist das normal, das man in den Höhen zu hoch wird, oder sollte ich besser noch nach einen besseren Ansatz suchen :)

    Ah, ich weiß, solche Ansatzfragen sind übers WWW einfach nicht zu beantworten, also bevor es jemand vorschlägt: ich werd jetzt mal einen Lehrer aufsuchen ;-)
     
  18. 8panther

    8panther Ist fast schon zuhause hier

    Schau doch mal hier ....
     
  19. saxolina

    saxolina Strebt nach Höherem

    Oh je, ich glaube, ich mache seit 2 Jahren etwas völlig falsch: Ich spiele Saxophon mit über die Zähne gezogener Unterlippe (ein wenig jedenfalls)...
    Hiiiilllfeeee

    Saxolina

    P. S.
    Aber irgendwie geht es auch so...
     
  20. wolfgang

    wolfgang Ist fast schon zuhause hier

    Ein Sopran ist ein Sopran ist ein Sopran ...
    Wenn's nur ein höheres Tenor wäre, bräuchte man es wohl nicht :) Einer der ganz großen Klarinettisten, Perry Robinson, hat einmal zu mir einmal so nett gesagt, als ich ihm von den Intonationsschwierigkeiten auf meinem Sopran erzählte: Ja, das ist das Schöne an den Sopransaxophonen, daß sie nie ganz genau intonieren. Und einen ganz verklärten Blick bekommen. Das Sopran ist einfach etwas anderes als ein Tenor - Ben Webster bekommt man nie damit hin, aber auch nicht Sidney Bechet auf dem Tenor.
    @saxolina: Es gibt halt verschiedene Ansatzarten und auch verschiedene Kiefer, Zahnstellungen etc. Der Ansatz ist am besten, mit dem du Deinen Ton bekommst. Dazu ist es sicher sinnvoll, auch mal Alternativen auszuprobieren. Aber strenge Gesetze sind in der Menschenmusik irgendwie nicht am Platz.
    My 2cent-thoughts, Gruß Wolfgang
     
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