Sopran: Yamaha oder Jupiter?

Dieses Thema im Forum "Kaufberatung" wurde erstellt von Addie, 23.Juni.2018.

  1. stefalt

    stefalt Strebt nach Höherem

    Es gibt Polster mit Resonatoren aus Metall, Kunststoff und ohne. Was besser oder schlechter ist hängt vom Sax und oft auch vom Glauben des Spielenden ab. Tendenziell ist mit Reso lauter und heller im Ton, Metall steigert das dann nochmal.

    LG StefAlt
     
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  2. saxopranogerd

    saxopranogerd Nicht zu schüchtern zum Reden

    So, jetzt aber mal zur Ausgangsfrage.

    Der erste Teil der Frage lässt sich relativ leicht beantworten.

    Die Saxophone, die bei Jupiter seit 1999 gebaut wurden, sind deutlich besser, als die, aus den Jahren davor. Man erkennt sie an dem Buchstaben, mit dem die Seriennummer beginnt.

    Jahrgang 1999=A…… , 2000=B….., 2001=C….. usw.

    Diese Saxophone sind ziemlich gut (Klang, Intonation, Handling);

    reichen an die Yamaha - Qualität aber nicht so ganz heran und außerdem sind die Wartungsintervalle meist etwas kürzer, was den zunächst günstigeren Preis bald relativiert.

    Anders verhält es sich mit allerdings mit den Jupiter Instrumenten der Artist Serie. Die sind genauso gut, und man darf sich sogar erlauben, sie besser zu finden (sind aber auch teurer).

    Alles was Yamaha macht, ist grundsätzlich gut, habe ich festgestellt.

    Allerdings gibt es seit der Einführung der Modelle 475, 645 und 845, eine Besonderheit bei den Yamaha Sopranos, und mich wundert es, dass dies hier noch nie erwähnt wurde.

    Yamaha hat es gewagt, auf die spezielle Cis-Mechanik (Doppelklappe) zu verzichten. Diese ist seit dem Selmer MK6, auf fast allen Sopransaxophonen zu finden und erleichtert die heikle Intonation ab hoch-cis nicht unerheblich.

    Yamaha ist es gelungen, auch ohne diese spezielle Mechanik ein gut stimmendes Sopran hinzukriegen. Wenn man aber, so wie ich, gern mal zwischen mehreren Sopransaxophonen hin und herwechselt, kann einem dieses Feature wegen des anderen „Intonations-Ausgleichs-Lippendrucks“ durchaus fehlen.

    Wenn man sich aber mit dem Yamaha erstmal angefreundet hat und dabei bleibt, gibt es diese Probleme nicht, denn man kann sich sehr schnell auf diese Besonderheit einstellen.

    Also liebe Yamaha Player, fühlt Euch bitte nicht auf den Schlips getreten, Ihr habt ein tolles Instrument, was zudem auch gut klingt.

    Manchmal wird nach den typischen klanglichen Unterschieden zwischen Yamaha- und Yanagisawa Sopranen gefragt … . Ich würde es ganz einfach so beschreiben: Das Yamaha ist das männliche- und das Yanagisawa das weibliche Instrument.

    Um auch noch mal auf das Expression Sax, das hier erwähnt wurde, zu kommen … .

    Ich hatte noch kein Saxophon, dass sich sowohl in punkto Ansprache als auch Mechanik, leichter spielen ließ als dieses. Es spielt wirklich fast von selbst und stimmt auch noch gut. Klanglich kann es natürlich mit einem Selmer SA 80 III oder einem Yanagisawa S981 nicht mithalten, aber das wäre wohl auch zu viel verlangt.

    Abschließend möchte ich noch darum bitten, mir möglichst nicht zu widersprechen, denn ich schreibe hier keine Vermutungen, sondern aufgrund jahrzehntelanger Erfahrungen, die ich mit all den erwähnten Instrumenten gemacht habe. (außer das Selmer MK6, das habe ich nie besessen).

    Auch Hinweise auf anderes Spielverhalten durch unterschiedliche Mundstück/Blatt Kombination kann ich nicht gebrauchen, ist berücksichtigt und weiß ich selber.

    Also Ihr Lieben, falls noch irgendjemand irgendetwas über Sopransaxophone wissen will, ich weiß fast alles und stehe gern zur Verfügung.

    Liebe Grüße

    Euer Gerd ;););)
     
  3. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Na endlich mal jemand mit finalen Weißheiten ;-)
     
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  4. saxopranogerd

    saxopranogerd Nicht zu schüchtern zum Reden

    Na endlich jemand, der mich versteht :)
     
  5. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

    DEN Witz habe ich jetzt auch verstanden....;)...bin ja trotz meines Alters immer noch begrenzt lernfähig...:lol:

    CzG

    Dreas
     
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  6. saxopranogerd

    saxopranogerd Nicht zu schüchtern zum Reden

    Na also, geht doch :D
     
  7. OldButGold

    OldButGold Kann einfach nicht wegbleiben

    @Dreas, mit dem Alter kommt doch (meist) die Demenz...
    Spätestens dann sind wir alle bereit für *unbegrenztes* Lernen - jeden Tag aufs Neue ;)
     
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  8. Addie

    Addie Ist fast schon zuhause hier

    Lieber Gerd, herzlichen Dank für deine ausführliche Antwort! Ich werde das 475II ab heute Abend mal eine Weile testen können und bin sehr gespannt.

    Wenn ich etwas Glück habe, kann ich nächste Woche mal ein Expression S-120 bei einem Händler anspielen sowie ein Antigua (bis dato nie gehört) und ein System-54. Laut Einschätzung des Händlers spielen diese qualitativ zumindest in einer ähnliches Liga, das Yamaha klinge für seinen Geschmack etwas "blasser", die anderen etwas "fetter". Sei halt die Frage, was man suche. Klar. Beim System54 wusste ich gar nicht so genau, dass die gerade Sopranos mal gebaut haben - ich sah auf der Homepage immer nur die gebogenen. Eben erst gesehen, dass die wohl auch gerade Versionen aus einem Stück mit gebogenem Bogen sowie eine mit 2 Bögen gebaut haben. Scheinen dann aber ältere Modelle zu sein? Denn zum Kauf finde ich die gerade auf die Schnelle gar nicht mehr. Das One-Piece-Curved gibt es zumindest noch bei Tittmanns hier oder bei der Saxcompany NL. Ich hab selbst ein System54 Tenor und bin damit happy, für mich als Hobbymusiker vollkommen ausreichend.

    Apropos Saxcompany - da gibt es noch ein Conn USA, heruntergesetzt von 1.800 auf 1.000, was preislich sehr interessant klingt. Allerdings kenne ich den Hersteller auch nicht aus persönlicher Erfahrung...
     
  9. Addie

    Addie Ist fast schon zuhause hier

    ...ich war zu schnell - die Saxcompany hat auch die System54-Variante mit zwei Hälsen HIER. Ist halt die Frage: ist wahrscheinlich eine Vorgänger-Version der aktuellen gebogenen? Vielleicht noch mehr Kinderkrankheiten?
     
  10. Addie

    Addie Ist fast schon zuhause hier

    Hab nochmal ne Frage zu den Hälsen, weil ich das noch nicht so richtig herausgefunden habe. Es gibt

    a) zweiteilig mit wahlweise geradem oder gebogenen Hals
    b) einteilig mit geradem Hals
    c) einteilig mit gebogenem Hals

    Einsichtig ist mir, dass gebogen für viele vom Handling her etwas einfacher ist. Aber hat "das bisschen" gebogen auch noch (wirklichen) Einfluss auf den Klang, Ansprache, Sound, Intonation? Wenn ja - wie? Oder die Tatsache, ob es aus einem Stück oder eben zweiteilig ist?
     
  11. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Für mich definitiv. Andere Winkel, der Halsgurt kann tatsächlich Gewicht tragen. Konnte beides probieren, da mein Sopran zwei Bögen hat.

    Halte ich für vernachlässigbar. Einzig die Richtung der Schallabstrahlung ist ein wenig anders, wenn es gerade ist.

    Grüße
    Roland
     
  12. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Doppelpost, der erste wollte nicht, dann nochmal gedrückt ... jetzt sind's zwei ... OK, Änderung wollte ich speichern, klappte nicht (nur eine Animation limks oben war zu sehen9 ... zweiter Versuch
     
  13. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    gebogener S-Bogen hat Einfluss in m.E. zweierlei Hinsicht:

    1. Man hat fast zwangsläufig einen etwas anderen Winkel zum Mundstück

    2. Die Bögen sind unterschiedlich gefertigt

    Beim austauschbaren S-Bogen des Sequoia kam ich mit dem gebogenen gar nicht klar, mit dem geraden hingegen war es wunderbar

    Gruß,
    Otfried
     
  14. saxhornet

    saxhornet Experte

    Das ist nicht bei jedem Horn gleich. Bei meinem Selmer SIII, das ich neben einem 475er besitze, ist der Untschied deutlich. Mit dem gebogenen S-Bogen ist die Intonation noch hakeliger und er klingt weicher.
     
  15. Paco_de_Lucia

    Paco_de_Lucia Ist fast schon zuhause hier

    Hast Du da mal bisi nach den Ursachen geforscht?
    Ist der 'länger' weil Radius usw. gebogen?
    Ich glaubs Dir unbesehen, aber ich kann es mir schwer vorstellen, denn das sollte ja ned sein.
    cheers
    P
     
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  16. saxhornet

    saxhornet Experte

    Nein, habe ich mich nicht weiter beschäftigt mit. Da fehlte mir die Zeit und das Interesse. Der gerade intoniert auch besser, wenn man ihn einen Millimeter rauszieht. und ich spiele eh meist das 475er.
    Und was sein soll und was Realität ist, naja.......................
    S-Bögen haben immer einen grossen Einfluss und selten sind alle S-Bögen eines Modells einer Serie wirklich identisch, insofern kann es ja auch sein, daß ein anderer gebogener S-Bogen da anders reagiert.
     
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  17. Gelöschtes Mitglied Wolle

    Gelöschtes Mitglied Wolle Guest

    Bei meinem Yanagisawa S981 ist es so, daß der gerade "Bogen" direkt (lauter) zu spielen ist, der gebogene S-Bogen weicher klingt, auch die Intonation gleichbleibend gut ist.
    Ich habe mir den Luxus erlaubt, beide Bögen in Bronce zu haben, da die Bögen austauschbar sind was vielleicht auch noch eine Rolle spielt.
     
  18. Addie

    Addie Ist fast schon zuhause hier

    Bei dem Thomann, das ich mal probiert hatte, war es so, dass der gebogene etwas weicher klang (für meinen Geschmack etwas schöner), aber die Ansprache ungefähr 5x so schwer war. Kam damit fast gar nicht klar! Da es jetzt aber ja die "Billigmöhre" war und ich vielleicht auch noch eine besonders schlechte erwischt hatte, wusste ich nicht, was das so zu bedeuten haben könnte. Da finde ich die Option, beides haben zu können, natürlich reizvoll gegenüber einem Sax aus einem Guss. Aber vielleicht ist das auch Quatsch.
     
  19. Florentin

    Florentin Strebt nach Höherem

    Ob der gebogene Hals ergonomisch besser ist, sollte jeder selbst probieren. Man muss das Instrument nicht so hoch halten (was anstrengend ist, besonders wenn es schwer ist). Beim Gebogenen müssen allerdings die Ellenbogen mehr gebeugt werden, was für mich (lange Arme) unangenehmer ist.

    Unterschiedlicher Klang / Ansprache / Intonation kommt mMn nicht davon, dass der Hals gebogen ist, sondern dass er eben anders gebaut ist (Mensur, Material). Möglicherweise bringt das zusätzliche Gelenk etwas höheren Blaswiderstand.

    Was ich negativ finde: zweiteilige Soprane sind mechanisch komplizierter und meist auch schwerer. Nachstimmen am Mundstück ist mehr Gefummel. Wenn man mal seine Wahl getroffen hat, wird man kaum mehr hin- und herwechseln. Die Austauschbarkeit ist also eher ein Vorteil für den Hersteller als für den Spieler. Allerdings gibt es nicht viele einteilige Soprane mit gebogenem Hals.
     
  20. Siggi

    Siggi Ist fast schon zuhause hier

    Hallo,

    ich spiele ein Sequoia Lemon Sopran und bin mit dem SAx sehr zufrieden, jedoch nur mit dem geraden Bogen.

    Der gebogene S-Bogen funktioniert nicht wriklich gut.
    Die Intonation ist nicht gut und ich habe den Eindruck als wenn ein Frosch in der Röhre sitzt.
    Der Blaswiederstand ist größer, und nicht konsistent über den Tonumfang irgendwie fühlt sich das komisch an.
    Ich kann mich mit dem Gebogenen nicht anfreunden.
    Wobei ich die Erognomie und Körperhaltung mit dem gebogenen S-Bogen bevorzugen würde.

    Der Gerade hingegen klingt frei und offen, gleichbleibende Tonqualität über den gesamten Tonumfang mit guter Intonation.

    Der S-Bogen beim Sopran scheint mir einen sehr großen Einfluß auf das Gesamtergebnis zu haben, ob bei Anfänger oder fortgeschrittem Spieler

    LG
    Siggi
     
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