Soundbeeinträchtigung durch Schutzlack

Dieses Thema im Forum "Kaufberatung" wurde erstellt von Willi51503, 15.Oktober.2012.

  1. saxhornet

    saxhornet Experte

    Hi, damit ist gemeint, daß Du die Luft die Du versuchst reinzublasen nicht reinbekommst, als wenn sich der Widerstand bei höherer Lautstärke deutlich erhöht. Das kann sich auch anfühlen als wenn Du anfangs die Luft ganz gut rein bekommst und wenn Du versuchst lauter zu werden die Öffnung in die Du bläst viel kleiner wird und nicht mehr Luft rein geht und sich staut. Für Jemand der kräfitg bläst fühlt sich das mitunter sehr unangenehm an.
    Manche Hörner lassen deutlich mehr Luft durch, andere weniger. Ist bei Mundstücken auch so.
    LG Saxhornet
     
  2. Gast

    Gast Guest

    @ Saxhornet

    Schön beschrieben !!

    Man könnte es auch noch anders formulieren: Manche Saxe lassen die ""schwingende Luftsäule"" nur bis zu einem gewissen Punkt zu.....dann schwingt sie quasi zurück und das Blatt macht entweder DICHT ( klebt am MPC) oder es geht eben nicht mehr durch.....das KANN sich bisweilen wie ein verhinderter Schluckauf anfühlen....vom musikalischen Aspekt mal ganz abgesehen.

    @Xcielo
    "Ein plärrendes Transistorradio" ist auch ein netter Vergleich.....ein Mischer würde vielleicht sagen, das Sax übersteuert sich selbst......sofern eben nicht gar das MPC dichtmacht und sowieso GARnix mehr rauskommet.

    In letzterem Falle könnte man natürlich ein härteres Blatt nehmen.....dem Sound kommt das jedoch auch nicht unbedingt zugute.

    Aber hey....jetzt sind wir von der Lackfrage bereits bei der Amplitudenfrage angelangt, die ein Sax erträgt oder hergibt......man sollte doch mal aus verschiedenen Forumsbeiträgen ein Buch verfassen ;-) ;-) ;-)


    LG

    CBP
     
  3. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Moin Saxhornet,

    Danke für die Erklärung. Wie gesagt, ich kenne das Phänomen nicht, und ich habe auch schon so einige Saxxe durchgepustet.

    Gruß,
    Otfried
     
  4. Claus

    Claus Mod Emeritus

    Also ehrlich gesagt kenne ich das Phänomen so auch nicht.

    Ich habe "zu machen" bislang eher in einem Übertragenen Sinne verstanden, dass es nicht möglich ist, den stärkeren Luftstrom in lautere, aber immer noch gut klingende Töne umzusetzen. Wobei das m.E. mehr ein Problem des verwendeten Mundstücks als des Saxophons darstellt.

    Ich kenne aber kein Saxophon, das nicht in der Lage wäre, die Luft "zu verarbeiten", die ich hineinpuste....
     
  5. saxhornet

    saxhornet Experte

    Das Problem gibt es häufiger bei Mundstücken, allerdings auch bei Saxophonen, manchmal liegt es am ganzen Horn, manchmal auch nur am S-Bogen.
    Besonders stark fällt es auf bei Leuten die grundsätzlich mehr Luft in ein Horn blasen als andere.
    Da ich mit viel Kraft blase kommen für mich meist Hörner die zu wenig Luft durchlassen gar nicht in Frage (Blockflöteneffekt).
    Da wir alle aber unterschiedlich sein (und unterschiedlich stark blasen, mit unterschiedlichem Set-up), wird nicht jeder den Effekt so erleben, weil er eventuell weniger Kraft benutzt
    und gar nicht an die Grenzen stösst. Allerdings sollten die Meisten schon spüren können ob ein Horn sich freier oder enger blasen lässt, das hat auch Einfluss auf den Klang.
    Da ich auf meinen Mundstücken sehr laut spielen kann und sehr viel Luft rein bekomme, macht sich der Unterschied dann beim Horn bemerkbar.
    Vor einigen Jahren war mir das auch noch nicht so stark aufgefallen aber mittlerweile habe ich doch schon recht viele Saxe angecheckt und kenne das Phänomen gut und es ist für mich auch mittlerweile ein Faktor der mich für oder gegen ein Horn entscheiden lässt.
    LG Saxhornet
     
  6. Gast

    Gast Guest

    Zurück zu Lack vs. Kein Lack:

    Ich habe beim Probespielen im Laden zwischen dem unlackierten und lackierten Mauriat 66 einen deutlichen Unterschied gehört, auch als der mitgeschleppte Profi gespielt hat (gerade da): Das lackierte klang matter. Das KANN natürlich auch an irgendetwas anderem gelegen haben, aber jedenfalls waren Spieler und Mundstück derselbe/dasselbe. Und der Profi hat den Unterschied auch gehört.

    Der größte Vorzug an meinem unlackierten Sax ist aber, daß ich es schön finde und deshalb gern und oft zur Hand nehme :)

    Beste Grüße
    Tröterine
     
  7. Mugger

    Mugger Guest

    Guten Morgen,

    da wäre es natürlich interessant, was am Horn und was an der Spielweise liegt.
    Als ich im Sommer mein Yani Alt bekommen hab, hab ich "überhaupt keine Luft reingebracht", obwohl dieser Ausdruck an sich ja schon Blödsinn ist. Ich habe es halt gespielt wie mein Selmer, dass ich vorher hatte.
    Inzwischen hab ich mit höherer Lautstärke kein Problem mehr.
    Ich bin schon der Meinung, dass ein großer Teil die Art und Weise ist, wie man spielt (ohne jetzt auch nur irgendwie zu sagen, das eine ist richtig und das andere falsch). Dass man Widerstand bewusst oder unbewusst "produziert".
    Man könnte jetzt eine Dezibelvergleich machen, der aber doch ziemlich sinnlos wäre, weil es ja drum geht, wie sich die Obertonstruktur bei höherer Lautstärke verändert/nicht verändert.
    Die nächste und auch nicht unbedeutende Frage ist auch, wie laut ein Sax spielt, bis es kein Sax mehr ist :)

    Liebe Grüße
     
  8. Mugger

    Mugger Guest

    ..das ich vorher hatte.
    Weil's mir wichtig ist. Sorry.

    Liebe Grüße
     
  9. mixokreuzneun

    mixokreuzneun Ist fast schon zuhause hier

    hallo mugger,

    mit blaswiderstand und luft ins horn: alles gewohnheitssache!

    deswegen sind vergleiche einzelner hörner schwierig, weil man eher zu dem sax tendiert, das vom blasgefühl dem alten sax ähnelt!

    grüsse

    mixo
     
  10. Mugger

    Mugger Guest

    Servus,

    ja, und so hatte ich im Sommer auch die Wahnsinnsaktion gestartet, mir die zwei Yanis zu kaufen.
    Ich hätte sie zwar zurückgeben können, aber ich kann erst nach Monaten abschätzen, wo ungefähr die mich mit dem derzeitigen Setup hinbringen können.
    Es ist eine große Vertrauenssache, sich einer Marke auszuliefern.
    Ich traue es mir ehrlich nicht zu, nach ein paar mal reinblasen ein endgültiges Urteil über ein Horn zu fällen, je mehr ich weiß und kann, desto weniger.

    Liebe Grüße
     
  11. saxhornet

    saxhornet Experte

    Hier haben wir das typische Problem, wenn man nur ein lackiertes und ein unlackiertes Sax vergleicht sagt das nichts über den Einfluss des Lacks aus. Die Wahrscheinlichkeit, daß es sich um allgemeine Unterschiede bei den Hörnern gehandelt hat, die nicht durch den Lack ausgelöst worden sind, ist sehr gross. Ich habe auch schon eineige unlackierte des gleichen Modells gegeneinander verglichen und die Unterschiede waren teilweise so gross, daß wenn ich es blind gemacht hätte es für unterschiedliche Hörner gehalten hätte.
    Wichtig ist aber doch primär daß es gefällt.
    LG Saxhornet
     
  12. saxhornet

    saxhornet Experte

    +1 Leider wahr. Man hat seine Vorlieben und die hängen manchmal auch mit der Gewohnheit zusammen.
    LG Saxhornet
     
  13. noodles

    noodles Ist fast schon zuhause hier

    Hi!

    Bezüglich der unlackierten Hörner gibt es noch folgende Beachtung, dass Messing und auch Bronze mit der Zeit ziemlich giftige Stoffe ansetzt, die auch ausdünsten. Daher ist der Verkauf solcher Hörner sehr problematisch. Ein uns allen bekannter Hersteller ist ständig damit konfrontiert, "unlackiert" anzubieten, macht es aber aus diesem Grund nicht.
    Sollte ein Spieler eine Klage anstrengen, dass sein unlackiert gekauftes Horn ihn krank gemacht hat, bekommt der Hersteller ein großes Problem.
    Ich hab mal einen Saxer getroffen, der ein altes, rohes Metallmundstück gespielt hat, das Grünspan angesetzt hat. Dem sind alle Zähne rausgeflogen.

    Bezüglich Klang ist zu beachten, dass viele unterschiedliche Lacke angeboten werden, die der Hersteller aus Zulieferung bezieht. SELMER macht seit 50 Jahren viele Experimente damit. Man kann den Klang mit einem ungeeigneten Lack schon ruinieren. Wobei der "Basis- oder Grundklang" viel weniger beeinflusst wird, als vor allem die Flexibilität", d.h. der Variantenreichtum des Horns.
    Andere Faktoren sind jedoch wesentlich entscheidender. Was Klang angeht, ist im Instrumentenbau vor allem die Gratwanderung zwischen Intonation einerseits und Klang (Vor allem Homogenität der Register) andererseits der wesentliche Faktor. In dieser Frage muss jeder Hersteller seine spezifischen Entscheidungen treffen.

    LG
    noodles
     
  14. Gast

    Gast Guest

    @Noodles

    Dass Messinoxyd nicht gerade zu den gesundesten Stoffen gehört, ist ja bekannt. Dass jedoch jemand behaupten könnte, er sei von dem Oxyd/Grünspan bzw seinen Ausdünstungen krank geworden und einen Hersteller diesbezüglich verklagen könnte, das halte ich für übertrieben.
    In Amerika könnte man so etwas bringen und vielleicht sogar Erfolg damit haben....in Deutschland müsste man jedoch erstmal nachweisen, dass eine evtl Krankheit wirklich auf die Hupe zurückzuführen ist....und nicht auf eines der tausend Umweltgifte, welche uns umgeben.
    Ich denke, ein paar Minuten an einer befahrenen Strassenkreuzung zu stehen ist giftiger als ein unlackiertes Sax.

    LG
    CBP
     
  15. Gast

    Gast Guest


    @noodles:
    Danke für den Hinweis. Aber das Risiko scheint vernachlässigbar, sagt der Chemiker:
    Messing an den Händen

    Und daß der Unterschied zwischen den Hörnern vielleicht nicht am Lack lag – gern zugegeben. Wie gesagt, ich mag das unlackierte, und das Mögen des Instruments ist eine gute Voraussetzung für fleißiges Üben. Und schon klingt es auch besser. Sag ich mal.

    Schöne Grüße
    Tröterine
     
  16. saxhornet

    saxhornet Experte

    Das kann bei Metallmundstücken wirklich ein ernsthaftes Problem sein, allerdings ist es nicht der Grünspan sondern andere Stoffe die in einigen Mundstücke leider manchmal enthalten sind die dann einen regelrecht vergiften.
    Mit liebem Gruß
    Saxhornet
     
  17. 47tmb

    47tmb Gehört zum Inventar


    Ganz, ganz wichtiger Aspekt!!!
    :applaus:

    Cheerio
    tmb

     
  18. Gast

    Gast Guest

    Tjaaaaa...

    Nun frage ich mich natürlich, ob Willi ( Threadersteller ) mit der Fülle und Widersprüchlichkeit der Infos hier was anfangen kann.

    Zusammenfassend kann man mal wieder sagen: Es gibt keine festen Gesetzmässigkeiten...aber soviele Meinungen, wie es Saxer gibt.

    Ausprobieren und einfach dem Instinkt gehorchen wird also mal wieder das Mittel der Wahl sein.

    LG

    CBP

     
  19. Rick

    Rick Experte

    Ich möchte aber auch etwas von dem Applaus abhaben, denn das schrieb ich schon hier am 15. 10. um 19:04 in Beitrag Nr. 8:

    [color=0000FF]Das kommt darauf an - solche unlackierten Hörner sehen schon ziemlich "stylish" aus, was einen durchaus zu mehr Üben motivieren kann; man hat ein engeres Verhältnis zu so einem "coolen" Instrument und spielt deshalb vielleicht damit öfter, letztlich dann auch besser.[/color]

    Zum Nachlesen:
    http://www.saxophonforum.de/modules/newbb/viewtopic.php?post_id=220624

    Nix für ungut,
    Rick ;-)
     
  20. Gast

    Gast Guest

    »Applaus, Applaus, Applaus!« (Kermit) :-D
     
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