Soundfiles - Der "Klangblindtest" im Forum

Dieses Thema im Forum "Saxophone" wurde erstellt von Gelöschtes Mitglied 5328, 21.Juni.2011.

  1. saxfax

    saxfax Strebt nach Höherem

    Ja, aber das sagt noch nichts über Deine Frage. Da stimme ich xcielo zu. Außerdem ist die Anzahl der Proben mE viel zu gering. Ich vermute mal, wenn Du zum Beispiel 10x dasselbe spielst und hier einstellst, dass dann jede Version kleine Unterschiede hat - auch klangliche.

    Gruß
    saxfax
     
  2. ppue

    ppue Mod Experte

    Die Unterschiede liegen eher in der Spielweise und sind meines Erachtens nicht am Korpus des Instrumentes, und um den geht es ja, fest zu machen. Sie sind marginal. Zudem bestimmt die Eigenresonanz des Aufnahmeraumes hier mehr den Klang als die unterschiedlichen Saxe. Beide klingen am ehesten nach Übungskeller.

    Das Mikro müsste weiter an's Instrument ran und die Aufnahmen wären besser im Wohn- oder Schlafzimmer entstanden.

    HWP schrub:

    Ich finde, es kürzt sich nicht heraus, da der geübtere Spieler das Tonpotential, was der Korpus hergibt, weit besser ausspielen kann.

    Bei den Aufnahmen können sich zum Beispiel die höchsten Frequenzen durch die Spielweise gar nicht entwickeln. Wir können also die Spektren hier nicht beurteilen, weil der Ton nicht offen ist.
     
  3. HanZZ

    HanZZ Ist fast schon zuhause hier

    Hmhh....

    bei diesen Blindtests kann man eigentlich nur verlieren. Bloss gut, dass beides Selmer Saxe waren (es hätten auch 2 Keilwerths, Conns oder Grassi sein können) so kommt wenigstens die markengebundene Präferenzdiskussion hier nicht zum tragen :)

    In einem anderen Forum,das sich mit anderen Instrumenten, deren Spielern und all dem Kram drumherum beschäftigt, haben wir sowas letztes Jahr mal mit 6 verschiedenen E-Gitarren durchexerziert.

    Jeder Gitarrist war sich bis dahin mehr oder weniger sicher, dass folgende Instrumente eindeutig hörbare Charakteristika aufweisen sollten:

    - Stratocaster mit Maple neck (glockig, "knopfleresk")
    - Stratocaster mit Rosewood Griffbrett (Mehr Mittenbetont)
    - Gepimpte Strat mit Rosewoodgriffbrett und Humbucker (Hoher Output, daher frühere Neigung zum Verzerren)
    - Gibson Les Paul (*DAS* Brat-Instrument schlechthin)
    - Gibson ES-335 (bluesiger,luftiger)
    - Jazz-Schiff a la ES-175/L5 ( Jazz, halt.)

    Das Ganze eingespielt von einem sehr versierten Spieler, der erwiesenermassen eine Menge von Aufnahmetechnik versteht, mithin ein deutlich professionellerer Ansatz, als der von Dreas (Dreas, bitte nicht falsch verstehen, das ist nicht abwertend gemeint).

    Wer keinen 10-Seiten-thread über Fledermausohren und Gitarren lesen möchte, dem sei gesagt, dass viele seeehr weit daneben lagen in ihrer Einschätzung, was welches Instrument war (ich auch).

    Ausserdem ist es ausgeartet, wie sowas immer in Foren ausartet:

    [img width=450]http://static.rp-online.de/layout/showbilder/28476-Schlaegerei.jpg[/img]

    Hier kann man den Gitarren-Blindtest nachlesen.

    Cheers
    HanZZ
     
  4. HanZZ

    HanZZ Ist fast schon zuhause hier

    Mist, ich stelle grad' fest, dass der thread zwar noch da ist, aber die MP3-files leider nicht mehr verfügbar sind :-(

    Sorry.
    HanZZ
     
  5. Gast

    Gast Guest

    Moin Pue!

    Du meinst jetzt den Unterschied der Spieler, dem stimme ich zu!

    Ich meinte den Unterschied der Bedingungen des selbigen Spielers.

    Ein geübter Spieler kann alle Register ziehen, eben Unterschiede auch ausgleichen.

    Ein ungeübter Spieler kann weniger Register ziehen, und weniger ausgleichen.

    Daher glaube ich, das die bessere Präsentation durch den geübten Spieler und besseren Ausgleich, wieder aufgehoben wird, durch den Ungeübten Spieler der weniger ausgleichen kann.

    LG Hans




     
  6. ppue

    ppue Mod Experte

    Moin HWP,

    ich weiß, was du meinst, aber ich meinte es anders. Bei einem solchen Test würde man ja eben nicht versuchen, auszugleichen, sondern das Horn für sich sprechen lassen.

    Bei einem geübten Spieler würde der hohe Obertonbereich stärker schwingen und wäre somit auch besser zu beurteilen.

    Einen schönen Tag dir, Peter
     
  7. Roman_Albert

    Roman_Albert Ist fast schon zuhause hier

    Als praktizierender Naturwissenschaftler muss ich sagen, dass es einige wichtige Punkte gibt, die etwas real und diskutierbar machen:
    Es muss erstens irgendwie messbar sein, und zweitens reproduzierbar.

    Alles andere fällt unter den Begriff Metaphysik, Ansichtssache oder Religion/Glauben. Andere Baustelle.

    Bei Musik ist das natürlich schon ein ziemliches Gemisch von beidem, ein bissl Wissenschaft (hin und wieder "Obertonspektrum" einwerfen erhöht die Glaubwürdigkeit jeder Aussage), viel Gefühl, und dazu eine enorme Komplexität und Variabilität von Tonerzeugung, Tonübertragung und Tonwahrnehmung.

    Aus diesem Feld halte ich mich mit Absicht raus, weil es so viele und so persönliche Unterschiede bei jedem der beteiligten Faktoren gibt, dass es einem Minenfeld gleicht.

    Was immer man sagt, ist für einen richtig und den anderen falsch. JEDER ist anders. Nichts ist so universell wie die Individualität. Bei dieser Untersuchung wären selbst eineiige Zwillinge als Kontrolle nicht geeignet :-?

    Wenn ein Unterschied im Ton, sprich dem erzeugten Spektrum von Grund- und Obertönen, durch den Korpus & die Tonloch/Klappenanordnung eines Instruments verursacht wird, muss sich das messen lassen.

    Aber eben NUR dann reproduzierbar (wirklich DAS qualifizierende Merkmal für Tatsachen), wenn die Luftgeschwindigkeit und der Luftstrom beim anblasen reproduzierbar sind, sprich die Vibration, die oben ins Rohr reingeht.

    Ein Gummimund mit geeichter Luftpumpe wäre das Werkzeug der Wahl (klingt ein bissl nach Politiker), aber da wirds mir zu schlüpfrig und ich beende die Spekulation :-D
     
  8. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Moin Roman_Albert,

    Physiker tendieren ja dazu (bin ja selbst so einer), alles was nicht mit ihren Methoden messbar ist, in den Bereich der Spekulation und Metaphysik abzutun.

    Das ist m.E. aber eher ein Problem der Physik ;-)

    Die Veränderung des Obertonspektrums durch unterschiedliche Bauprinzipien, sei es Material, Mensur, Mundstückgeometrie ist allerdings sehr wohl messbar, nur, die Physik liefert leider kein Hilfsmittel der Interpretation der dadurch gewonnenen Erkenntnisse.

    Also bleibt letztlich nur, den Höreindruck mehr oder minder geschulter Hörer festzuhalten und einigermaßen sauber auszuwerten. Da liefert die Physik bzw. ihr nahe stehende Wissenschaften durchaus brauchbare Methoden.

    Diese allerdings werden all zu häufig nur unzureichend beachtet, und das öffnet allen möglichen spekulativen, metaphysischen, ideologischen und subjektiv psychologischen Möchte-es-halt-so-haben Weisheiten und Spekulationen und damit u.a. endlosen threads in diesem Forum Tür und Tor.

    Gruß,
    xcielo
     
  9. ppue

    ppue Mod Experte

    Ah, mein Lieblingsthema, oft diskutiert. Hoffentlich wird es ein langer Thread d-:

    Das, was du beschreibst, Roman, ist der wissenschaftliche Ansatz: eine mechanische Anblasvorrichtung mit gleichmäßigem Luftstrom. Aber selbst, wenn du diese so bauen könntest, dass ein Horn 'optimal' (was ist das?) klingen würde, käme da nur ein jämmerliches Hupen heraus, ein entseelter Ton. Je genauer du den Ansatz eines Saxophonisten nachstelltest, desto weiter würdest du dich vom Thema Musik entfernen, und um das geht es letztendlich.
    Du würdest genau das Element entfernen, das uns doch so am Herzen liegt.

    Um wieder ein gewichtig wissenschaftlich Wort einzuwerfen, ginge es dir wie bei der Heisenbergschen Unschärferelation: je genauer du hinschaust, desto mehr entzieht sich der untersuchte Gegenstand deiner Betrachtung.

    Den menschlichen Faktor abzuziehen, das Experiment wiederholbar zu machen, würde gerade die Wechselwirkung Instrument zu Musiker außen vor lassen. Die ist aber wichtig in diesem Fall.

    Messbar bleiben die Ergebnisse trotz Allem, wobei zu sagen ist, dass das menschliche Gehör einen Ton besser analysieren kann als das Auge, welches eine Fourieranalyse des selben betrachtet.

    Mache eine Solche von vergleichbaren Tönen dieser schon öfter vorgestellten Aufnahme von sechs verschiedenen Kannen oder höre sie dir einfach an. Die Unterschiede sind hör- wie auch sichtbar:

    http://pogometrie.de/Mixdown.mp3

    Schauen wir also mit Nonchalance über die Schwierigkeiten der Physiker hinweg, schulen Ansatz und Ohren und testen, was das Zeug hält.

    Feinste Grüße, pü
     
  10. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Moin zusammen,

    ich finde es hat sich hier eine sehr sachliche Diskussion entwickelt z T.
    "Klangunterschiede von Equipment".

    Und genau das habe ich beabsichtigt, nach den teilweise rech heftigen Diskussionen in anderen Threads, in denen die Diskussionsbeiträge z. T.
    zu Glaubensfragen wurden.

    Mir war auch klar, dass ich mich mit meiner Spielerfahrung noch nicht so nuanciert und stabil auf dem Sax ausdrücken kann, wie die langjährigen erfahrenen Saxer. Ich habe dennoch die Beispiele eingestellt, da man schon, wenn auch minimale, Unterschiede hôren kann und, noch wichtiger, ich dadurch erreicht habe, dass wir an einem Praxisbeispiel diskutieren. Sonst wär es auch nur wieder Theorie geblieben.

    Ich wiederspreche auch Peter, dass bei einem Profi auf Grund der besseren Saxbeherrschung deutlichere Unterschiede zu hören wären.
    Da derjenige insgesamt auf einen höherem Niveau spielt, nivellieren sich die Interschiede eben auf diesem Niveau. Das sehe ich genauso wie Hans.

    Ich hatte die letzten Tage einen ausführlichen Hörtest mit meinem Lehrer,
    der verschiedene Hörner (Selmer, P. Mauriat) anspielte und dann noch unterschiedliche S-Bögen testete.

    Auch bei ihm waren nur minimale Unterschiede wahrzunehmen.
    Aber man konnte sie sehrwohl hören.

    Und klar spielt die Aufnahme auch eine Rolle. Da werden schon vorhandene Unterschiede tendenziell egalisiert.

    Vier von euch haben eine Einschätzung zu meinem Klangbeispiel abgegeben. Drei haben richtig gelegen. Das ist m. E. nicht mehr Zufall.

    Selmer 1 ist das Ref. 54, Selmer 2 das Mark VI.

    Sowohl Saxkai als auch Saxology haben das auch noch so begründet wie ich das auch wahrgenommen habe.

    Obe wie hier nun weiter mit Soundbeispielen experimentieren wollen bleibt euch überlassen.

    LG

    Dreas


     
  11. Gast

    Gast Guest

    Moin Dreas!

    Eines hast du auf jeden Fall bewiesen, das der Unterschied
    zwischen Ref54 und Mark 6, soooo gravierend wie oft getan wird,nicht ist!


    LG Hans
     
  12. reiko

    reiko Strebt nach Höherem

    Also ich will mich auch mal einschalten, weil dieses Thema mich nie beschäftigt hat und ich viel darüber gegrübelt habe, warum. Das war ein Schlüsselerlebnis als Saxschüler ganz am Anfang. Mein Lehrer hatte ein Keilwerth Toneking Tenor und klang auf meinem Yanagisawa T5 genau so, wie auf seinem Keili. Für mich war damals klar und für immer ins Hirn gebrannt: Der Spieler machts, nicht das Equipment. Vielleicht hat er mich auch vor wahren Experimentierorgien bewahrt. Ich will nicht sagen, dass das Equipment keinen Einfluß hat, aber ich glaube der ist Größenordnungen geringer als der des Spielers.
    Viele Grüße Reiner
     
  13. chrisdos

    chrisdos Strebt nach Höherem

    Hallo Dreas,

    bei einer 50/50 Chance und 4 Personen wäre mir das Eis zu dünn. Allerdings hat für mich die Einschätzung auch mehr Gewicht, wenn sie von erfahrenen Selmer-Kennern stammt, was hier, soweit ich das beurteilen kann, der Fall ist.

    Bei mir wäre es ein Ratespiel bzw. ein Umsetzen von hier und da Gehörtem/Gelesenem.

    Ich möchte an dieser Stelle nochmal auf die Soundbeispiele auf meiner Webseite hinweisen.

    Grundsätzlich bin ich zum Thema eher gespalten, einerseits wissenschaftlich interessiert, sehe aber die Problematik in der Umsetzung (siehe Roman's Beitrag).
    Auf der anderen Seite wüsste ich nicht, was ich mit einem Ergebnis anfagen sollte.

    Stellen wir uns vor, wir erarbeiten einen Soundkatalog, in dem wir alle möglichen Instrumente mit Attributen versehen.

    Das Ergebnis wäre, dass wir weniger Instrumente ausprobieren und uns (noch) weniger auf unser Gehör verlassen. Wir würden uns der Vielfalt berauben und so manches Aha-Erlebnis versäumen. Fände ich sehr schade.

    Meine Haltung bleibt: Testen, was das Zeug hält!!!!

    Liebe Grüße

    Chris
     
  14. ppue

    ppue Mod Experte

    Hast du recht, Reiner, des Spielers und des Setups Einfluss sind ungleich größer.

    Und doch kommt man nicht um die Unterschiede herum, siehe meinen Link oben.

    Um bei den sechs Saxophonen an mein Tonideal heran zu kommen, muss ich mich auf einigen Hörnern schon sehr verbiegen.

    Für den Zuhörer sind die Unterschiede viel weniger wichtig als für den Spieler, für den es eben auf verschiedenen Hörnern anstrengender ist, seinen Sound zu blasen.
    Dem Zuhörer sind Unterschiede, wie sie bei meinen sechs Saxen zu hören sind, völlig egal, der hört viel mehr auf Melodie, Rhythmus und die Art und Weise, wie der Spieler den Ton phrasiert und behandelt.

     
  15. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Moin ppue,

    das liegt aber möglicherweise daran, dass du auf allen Instrumenten dein gewohntes Meyer und dein gewohntes Blatt gespielt hast.

    Eine für jedes Sax angepasste Mundstück-Blatt-Kombi würde die notwendige Verbiegung ja vielleicht wieder aufheben.

    Das macht es ja auch so schwierig, Instrumente, Mundstücke und Blätter zu bewerten. Die physikalisch-mathematische Separation der Variablen, bzw. Veränderung immer nur eines Parameters geht da eben nicht.

    Es ist immer die Gesamtheit zu betrachten, wir wollen aber jedes Einzelteil bewerten, denn wir kaufen ja meist nicht Alles auf einmal neu.

    Gruß,
    xcielo
     
  16. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    @ HWP

    Stimmt, Hans....

    Und in diesem Zusammenhang

    @ Chris

    Genau das ist der Punkt. Man muss die Hörner kennen.
    Ansonsten hast Du natürlich Recht. Drei von vier wäre statistisch nicht
    valide.

    @ Reiko

    Reiner, das ist glaube ich sogar inzwischen bei nahezu allen Forenteilnehmern anerkannt. Den Sound macht der Spieler.

    Hier geht es um die Frage wie das Set Up klangliche Unterschiede innerhalb des "Spielersounds" hervorruft.

    @ ppue

    Ja, für Zuhörer ist das überhaupt nicht relevant. Die hören die
    Musik, die man machen, können max. noch sagen mir gefällt der Klang, oder auch nicht.

    Ob ich z. B. mit meinem Selmer oder dem Roy Benson bei Freunden auftauche wird nur dadurch wahrgenommen, dass das eine gold und das andere scwarz ist....


    LG

    Dreas
     
  17. chrisdos

    chrisdos Strebt nach Höherem


    Hallo Dreas,

    bitte, bitte, nicht schon wieder!!! Wegen solcher Pauschalaussagen haben wir doch schon endlos diskutiert.
     
  18. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Manchmal bin ich wirklich ein wenig frustriert hier :cry:
     
  19. Gast_13

    Gast_13 Guest

    Aber nur, wenn er auch ein Saxophon hat! ;-)
     
  20. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    O. K , o. K.

    habe nichts gesagt. Das gehört auch nicht in diesen Thread!

    Ihr habt ja Recht, genau die Diskussion wollte ich ja nicht mehr.

    Back to Topic! Klangunterschiede vom Equipment!

    LG

    Dreas
     
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