Soundfiles - Der "Klangblindtest" im Forum

Hallo zusammen!

Also ich stimme zu, dass eindeutig Unterschiede zu hören sind.
Die Differenzen, die ich wahrnehme, sind aber derart gering, dass es sich kaum lohnt, darüber zu diskutieren. Ich könnte die Unterschiede nicht einmal definieren, mir würden keine Adjektive einfallen...ich kann nicht einmal beurteilen, welches mir persönlich besser gefällt, bin sozusagen indifferent aufgrund mangelnder Differenzierung!

Auch wenn ich grundsätzlich auch der Meinung bin, dass das Equipment eher "nachrangig" ist, im Vordergrund steht, dass einem das Instrument keine Steine in den Weg legt und man sich einfach wohlfühlt (Ergonomie, Blaswiderstand, etc.).
Dennoch wurde ich durch die Diskussion eines besseren belehrt...Unterschiede sind vorhanden, wenn auch in diesem Beispiel eher marginal. (immerhin auch ziemlich ähnliche Instrumente, oder? Das Ref. ist doch gewissermaßen an das MkIV angelehnt, oder?)

Ich fände einen größeren Vergleich deutlich unterschiedlicherer Instrumente doch sehr interessant.

Natürlich mit großem Aufwand verbunden...
Wenn jemand, der Zugang zu einigen unterschiedlichsten Instrumenten (Baujahr, Qualitätsstandard, Mensur, etc.) hat, bereit wäre, diese einzuspielen, wäre eine weit breitere Ausgangssituation geschaffen.
Verknüpfen könnte man einen entsprechenden Thread mit Umfragen bzgl. der Instrumentenzuordnung und zusätzlichen Umfragen bezogen auf die Attribute, die man einem einzelnen Instrument zuschreiben würde!
So würde vermutlich eine größere Anzahl an Tipps geben und man könnte viel mehr auf Signifikanz schließen als bei einem 50:50-Tipp mit nur 4 Einschätzungen.

LG Phi

LG Phi

 

Code:

Eines hast du auf jeden Fall bewiesen, das der Unterschied
zwischen Ref54 und Mark 6, soooo gravierend wie oft getan wird,nicht ist!

...wie gravierend ist relativ...meine persönliche Erfahrung Mark VI vs Ref54 - deutlicher Unterschied - für mich als Spieler! Individuelle, begrenzte Erfahrung (jeweils nur 1 Instrument), vielleicht hätten Zuhörer nichts bemerkt, aber für mich war das eine klare Angelegenheit. "Beweise" wissenschaftlich gesehen...O.K. ich lasse es...

 

@ Phi

ja, das Ref. 54 ist gewollt klanglich an Mark VI angelehnt. Insofern ist es nur logisch, dass die Unterschiede marginal sind. (Vielleicht wären diese marginalen Unterschiede auch vorhanden, wenn man z. B. zwei Ref. 54 miteinander vergleicht. )

Insofern wäre es wirklich spannend, wie gross die Unterschiede wären, wenn man Instrumente mit unterschiedlichen Klagkonzepten vergleichen würde, oder Vintage vs. Moderne, oder Taiwan vs. Japan, oder ......

LG

Dreas

 

Viele der asiatischen Kannen versuchen das...

Anbei ein interessanter Vergleich von sechs verschiedenen Saxophonen. Einen Teil davon hat der Spieler erfolgreich verkauft. Auch ist es offensichtlich, dass er die Hörner unterschiedlich anbläst...und trotzdem behaupte ich, dass verschiedene typischer Klangeigenschaften bestimmter Instrumente hörbar sind...

http://www.youtube.com/watch?v=Nz5SA2aGicA

 

Ok, jetzt habe ich auch gerade zwei Aufnahmen fertig, die gut in diesen Kontext passen. Das selbe Stück, in beiden Fällen das selbe Setup (Otto Link Toneedge 7 + Vandoren Java Red 3) und, soweit es möglich war, sehr ähnliche Aufnahmebedingungen. In einer Aufnahme benutze ich ein Vintage Tenorsax aus den 60ern, in der anderen ein modernes Tenorsax von der Stange aus Taiwan, was vom Hersteller eher als Mittelklasse eingestuft wird. Das Horn befindet sich nicht in meinem Besitz, es ist ein Leihinstrument für eine Übergangszeit wegen Werkstattaufenthalt.

Hört mal rein und schildert doch, ob und welche Unterschiede ihr wahrnehmt, ich löse dann später auf und beschreibe die einzelnen Hörner genauer.

Viele Grüße

Wilson

Hier die Links:

Tenorsax 1

Tenorsax 2

 

Also die 1 gefällt mir nicht so gut. Zu spitz und trötig. Die tiefen Töne scheinen schlecht anzusprechen, was nicht unbedingt an den Polstern liegen muss, kann auch an der mangelnden Qualität des Saxes liegen. Ich tippe auf Stangensax.
Bei der 2 ist der Sound für mich wesentlich angenehmer, schön warm und weich. Insgesamt klingen die Läufe auch homogener. Ich tippe auf Vintage aus den 60`ern.

Erwartungsvoll,
Mischa

P.S.: es kann natürlich auch daran liegen, dass der Spieler einen total anderen Ansatz benutzt hat oder total besoffen war, aber ich geh mal davon aus, dass er versucht hat auf beiden Saxen so zu spielen "wie immer"

 

Moin Wilson!

Tja man kann immer nur beschreiben im Vergleich von Horn 1 zu Horn 2

Tenorsax 1/soundcloud Aufnahme 2: klingt etwas abgegrenzter in den Passagen mf zu forte,
auch eine wenig brüchig, etwas weniger Bauch.

Tenorsax 2/ soundcloud Aufnahme 1: klingt besser gestaffelt auch von mf zu forte, singt schöner und gleitet besser von Ton zu Ton, etwas mehr Bauch.
Dieses halte ich für das 60er `Vintage`.

Hast du schon ein Ribbon Mikrofon?

LG Hans

 

Hallo Wilson,
also mir gefällt Tenorsax 2 besser. Ich weiß zwar nicht, was für ein Mikrophon Du benutzt, aber es kling insgesamt ziemlich "edgy"
LG Juju

 

So, dann kommt auch schon der nächste Soundvergleich, in diesem Fall sind es Mundstücke, und zwar ein echtes Vintage und ein moderner Klassiker:
Mundstück No 1
Mundstück No 2

Gespielt auf unserem neuesten Familienmitglied, little Henry (ja, sie haben alle Namen, die Mikrophone übrigens auch )
Mikrophon ist das Royer (na, wer möchte den Namen raten )

LG Juju

 

Moin Juju!
Das ist schwer ihr spielt so gut!

No 1 modernes MPC
No 2 Vintage

Thats a Duke of Cambridge * Slim William*

LG Hans

 

Moin Hans,

ja little Henry und ich sind gerade auf dem besten Wege, unzertrennlich zu werden. Ich hatte ja immer ein Conn 26M im Hinterkopf, aber nun ist es Henry geworden, und ich glaube, der Kleine ist ein echter Glücksgriff Jetzt müßte ich nur die Zeit finden, Altsaxophon zu üben!

Die Mundstücke sind sich erstaunlich ähnlich, das wurde mir erst bewußt, als ich mich aufgenommen habe. Es gibt einen kleinen Unterschied, den verrate ich später.

Slim William, nicht schlecht, aber es ist weiblich und beginnt mit L

LG Juju

 

Wenn man davon ausgeht, dass Wilson beide Instrumente gleich angespielt hat und die Aufnahmebedingungen auch gleich waren, so finde ich, dass das Tenorsax 2 zunächst lauter ist. Das kann man auch optisch gut an der Wellenform erkennen.

Tenorsax 1 klingt dünner, der Ton, gerade in hohen Lagen ist "quäkig".

Tenorsax 2 ist in allen Tonlagen ausgewogen, kraftvoll und besitzt eine sehr gute Präsenz. Das sollte das Vintage sein.
Wenn ich mich täuschen sollte, kaufe ich immer nur noch Taiwansaxe aus der Mittelklasse.

Nilu

 

Der leichte Unterschied in der Dynamik liegt aber nicht am Horn, da hat sich wahrscheinlich der geringfügig unterschiedliche Abstand zum Mikro bemerkbar gemacht. Beide Hörner sind in etwa gleich laut, aber die klanglichen Unterschiede finde ich schön sehr auffällig. Ich habe auch versucht, meinen Ansatz nicht auf das Instrument anzupassen, man könnte durch Ansatzumstellung Tenor 1 sicherlich noch etwas luftiger und weniger spitz klingen lassen, aber ich wollte ja weitestgehend sterile Ausgangsbedingungen schaffen. Das war im übrigen sehr schwer, das eine Horn braucht viel mehr "Einfühlungsvermnögen" als das andere, reagiert viel sensibler auf den Spieler.

 

Zum Saxophonvergleich von Wilson:

Auch wenn ich mich zielgerichtet auf dem Weg zur (kleinen) Blamage befinde und hier eine Einzelmeinung vertrete, so muss ich dennoch sagen, dass ich die Unterschiede im Gegensatz zu Wilson selbst als sehr gering betrachte.

Ich habe den Vergleich übrigens nicht über kleine schrottige PC-Lautsprecher vorgenommen.

 

Ic habe gerade auf deinen Hinweis hin den Computer an die Anlage angeklemmt, und zu meiner eigenen Überraschung ist esd tatsächlich so, über Laptop und Kopfhörer fallen die Unterschiede viel deutlicher aus als über die Anlage. Wahrscheinlich kommen die tiefen Frequenzen sonst nicht ausreichen zur Geltung, wobei ich das wenigstens vom Kopfhörer gedacht hätte...

Ich kann zwar immer noch leichte Unterschiede raushören, Tenor 1 klingt etwas kompakter oder zentrierter, während ich bei Tenor 2 einen eher breiteren Klang rauszuhören meine.

Danke Tröto

Grüße

Wilson

 

@Nightwatchman

Dein Mundstückvergleich ist natürlich sehr professionell aufgenommen, mir gefällt das erste irgendwie besser, ohne genau benennen zu können, warum... Vielleicht hat es etwas mehr Nachklang oder sowas, generell klingen aber beide unglaublich gut. Was meinst du, wieviel Anteil hat das Ribbon daran? Oder ist es zu annähernd 100% so, wie es auch live klingt...mich verwirrt diese ganze Mikrotechnik ein wenig, ist ein Ribbon nun näher am Originalklang oder verändert es den Klang in irgendeine Richtung? Man, hast du nen geilen Altsound....*neid*

 

Hi Wilson,
Danke ich habe gerade richtig Lust, mehr Alt zu spielen, wo ich endlich "mein" Setup gefunden habe.
Der wesentliche Unterschied bei den beiden Mundstücken ist, dass Nummer 1 unten zentrierter klingt und in den Höhen "fluffy", während das bei Nummer 2 genau umgekehrt ist. Mir persönlich gefallen die luftig-samtigen Höhen.
Das Royer bildet den Klang sehr präzise ab. Unser R84 ist dagegen sehr samtig, hat also etwas mehr Eigenfarbe.
LG Juju

 

@Nightwatchman: Ich finde beide MPCs sehr gut. Deinen sound finde ich genial! Mit dem zweiten gefällt er mir ein klein wenig besser.

Ist aber wie fast alles im Leben Geschmacksache.

Gruß auf die Insel
Bernd

 

@Wilson: Mir gefällt das zweite Sax besser. Irgendwie ausgewogener und runder, fluffiger. Wunderschöner sound.

Gruß aus dem Schwarzwald
Bernd

 

OK, dann geht´s mal an die Auflösung---

Tenor 1, Aufnahme 02 ist ein Jupiter 789, ein Horn, was man gut spielen konnte und einem, wenn man es dann besäße, sicherlich viel Freude machen wird. Es lässt sich sofort darauf losspielen und relativ leicht handhaben. Klanglich gefällt es mir nicht so ganz, dynamisch ist es etwas begrenzter, vielleicht ist es auch nicht so ganz dicht, weswegen es untenrum manchmal auch etwas gewöhnungsbedürftig anspricht.

Tenor 2, Aufnahme 01, ist ein De Corne Tenor wahrscheinlich um 1969-1970, so wurde es mir zumindest beim Kauf gesagt. Könnte bautechnisch auch ungefähr hinkommen. Es hat einen ziemlich flachen S-Bogen und kein hoch-fis, braucht aber etwas Zeit, um einen schönen Sound rauszuholen. Ich möchte mal sagen, man muss etwas mehr arbeiten, um dicke Äpfel zu ernten. Die sind dann aber besonders süß und saftig. Es hat im ganzen Tonbereich mehr Druck, einziges Manko an dem Horn ist der Tisch für Tief BB etc, den hätten sie auch gleich irgendwo am Trichter anlöten können, wäre ergonomisch aufs gleiche hinausgelaufen. Naja, irgendwas ist ja immer...

Morgen muss ich das Jupiter wieder zurückgeben, so kann ich mich wieder ganz auf meine kleine Französin konzentrieren, ich hoffe sie ist nicht Eifersüchtiug wegen des kleinen Abenteuers mit der Taiwanesin

Viele Grüße

Wilson