Spielen ohne Bissplatte

Moin,
Finde ich ja mal echt spannend, dass es hier mehrere gibt, die ihre oberen Schneidezähne nicht das Mundstück berühren lassen. Ich werde das mal demnächst selber testen. Ich könnte mir aber vorstellen, dass die Intonation - je höher man spielt - darunter leidet. Vor allem im ganz hohen Bereich, Overtones und sonstige Highnotes benötigen schon ziemlich Druck. Da muss die Lippenmuskulatur schon Schraubstockkräfte besitzen um die Intonation gut hinzubekommen.
Aber vielleicht liege ich ja verkehrt. Meine Rede ist, erlaubt ist, was funktioniert.^^
Schöne Grüße,
Daniel

 

Ja, Du liegst verkehrt.
Benny Goodman z.B. hat umgelernt, Branford Marsalis spielt (ab und an?) so. Und es gibt Dutzende Beispiele.
Das Gefühl für Double Lip impliziert ein paar positive Sachen was Zunge und andere Muskel betrifft. Das kann man aber beibehalten, auch wenn man die Zähne oben aufsetzt.
John Harle empfiehlt im Buch "The Saxophone" sogar als Übung Double Lip anzusetzen, aufzupassen was passiert, und dann oben die Lippe wieder rauszugeben und den Rest beizubehalten.
Er nennt das "Balanced Single Lip".

Grüßle, Ton

 

Danke für den Tip, werde ich definitiv als Horizonterweiterung austesten!

 

Ich spiele ohne Bißplatte. Aus Überzeugung. Bare-Backing. Ohne Gummi macht’s halt mehr Spaß! (Laßt das ja keinen von den jungen Leuten hören!)
Nein, als ich 1984 angefangen habe, waren die wohl irgendwie noch nicht so verbreitet. Es gab sie wohl schon, aber längst nicht jeder hat eins benutzt, ich auch nicht! Später hab ich es ausprobiert, aber mir fehlt halt das direkte Spielgefühl, und die hohen Frequenzen, die meiner Meinung nach abgeschnitten werden! Dafür nehme ich auch die Beißspuren im Munstück in Kauf!