stärkeres Blatt = Sport?

Dieses Thema im Forum "Anfänger Forum" wurde erstellt von Sexy, 17.Mai.2010.

  1. Sexy

    Sexy Kann einfach nicht wegbleiben

    Hallo zusammen,
    ich spiele ein älteres B&S Tenorsax mit Rascher-Mundstück und Legere-Blatt. Begonnen habe ich bei den Blättern mit 1,75-Stärke. Vor gut 2 Wochen habe ich auf 2,0 erhöht und vorgestern dann auf 2,25.
    Der Ton ist mit dem stärkeren Blatt eindeutig besser, d.h. klarer, stabiler und voluminöser.
    Ich merke das Spielen mit dem stärkeren Blatt jetzt aber körperlich wirklich deutlich. Das Spielen ist nun wie Sport. Ich bin körperlich richtig angestrengt und komme sogar ins Schwitzen.
    Ist das 2,25-Blatt für mich dann noch zu stark? Den Ansatz kann ich damit ca. 1 Stunde halten, aber auch das nur mit Anstrengung.
    Danke Euch und viele Grüße
    Sexy
     
  2. Barracuda

    Barracuda Kann einfach nicht wegbleiben

    Ich denke,dass 2,25 Blatt ist noch etwas zu stark.
    Ich bin jetzt nach 2 Jahren Saxophonspielen von dem 1,5 er zum 2,5 gewechselt.
    Ich würde es etwas langsamer angehen um die Blattstärke zu wechseln.

    Gruß Max
     
  3. viva-la-musica

    viva-la-musica Ist fast schon zuhause hier

    Eine einseitige Belastung des Körpers führt meist zu Verspannung im ganzen Körper, dh. wenn du viel Blaspower machst, verkrampft sich auch deine Hand, Halsmuskulatur etc.

    Es ist wirklich besser, dich langsam hochzutrainieren, so dass du immer ohne zu grosse Anspannung spielen kannst. Training heist natürlich, möglichst regelmässig spielen. Ein hartes Blatt ist kein muss, dein Sound wird sich auch mit dem 2er Blatt weiter entwickeln. Zum Spass kannst du ja die letzten 10 Minuten das härtere Blatt auflegen.
     
  4. JazzB

    JazzB Kann einfach nicht wegbleiben

    Dein Lehrer sollte dir sagen können ob das Blatt zu hart ist.

    Selbst merken solltest du es daran, dass du vor allem die tiefen Töne nicht mehr kriegst. (Sofern das Horn gut eingestellt ist)
     
  5. Manono

    Manono Ist fast schon zuhause hier

    Was JazzB sagt, stimme ich hundertpro überein. Dein Lehrer hört es am besten ob das Blatt noch die richtige Stärke hat. Auch bei mir war es so, dass es mir an einem Abend sagte, dass ich ein stärkeres Blatt probieren soll. Das war ein 3er Blatt wo ich vor drei Monaten einfach so zum testen kaufte und kein Ton rausbrachte. Es hatte auf jedem Fall recht!
    Auch ein Blatt, dass nicht mehr schwingt sondern flattert, hat er mir beim Spielen rausgehört. Das hätte ich nie gehört!
    Ich sehe ein stärkeres Blatt nicht als Sport; es muss einfach vom Setup wie auch von der Intonation her passen, vorausgesetzt es strengt dich nicht an. Verkrampft spielen macht kein Spass ;-)


    Liebe Grüsse
    Manuel
     
  6. Roman_Albert

    Roman_Albert Ist fast schon zuhause hier

    ich glaube an die eigene Wahrnehmung: Wenn mir mein Ton gefällt und mir das spielen in den geforderten Dynamikbereichen leicht fällt, ist das Blatt richtig.

    Ich spiele entweder 2,5 oder 3, je nachdem, was ich gerade im Koffer finde, wie lange ich das Blatt schon benutze, wie lang es schon nass liegt, was ich an dem Abend an Altissimo und Lautstärke vorhabe usw.

    Konzert mit der Soulband, 2 Stunden volles Rohr mit LAUTEN Soli, da kommt ein frisches 3er drauf.
    Für eine reguläre Jazz Probe ein gebrauchtes nasses 3er oder fürs leise Proben im Appartment nasses gebrauchtes 2,5er.

    Neue 2,5er für den Jazz Auftritt oder Session, wenn ich dran denke, oder sobald das nasse 2,5er den Geist aufgibt.

    Das eigene Gefühl ist da sehr wichtig und informativ.
    Als Anfänger kann Dein Lehrer Dich in die richtige Richtung weisen, wenn er/sie hört, das was nicht stimmt, aber entscheiden musst Du immer selbst.

    Wenns anstrengend zu spielen ist oder Dir vom Klang her nicht gefällt, ist es nicht richtig.

    Das hat mir die letzten 30 Jahre zumindest einigermassen über die Runden geholfen.
     
  7. hanjo

    hanjo Strebt nach Höherem

    hallo zusammen,

    wäre schön, wenn ihr angaben zu eurem mundstück machen würdet, die blattstärke allein hat keine aussagekraft.

    gruß
    hanjo
     
  8. the_ashbird

    the_ashbird Ist fast schon zuhause hier

    hallo...

    ich stimme roman voll und ganz zu!
    du merkst selber am besten, ob dir ein blatt passt oder nicht.

    meiner meinung nach, sollte sax spielen nie in sport ausarten...zumindest nicht in diesem sinne, dass ich nach ner halben stunde spielen vollkommen platt bin. das ist nicht der sinn davon!

    außerdem solltest du bedenken, dass du bei unterschiedlichen tagesverfassungen auch durchaus zu verschieden starken blättern greifen kannst.

    sax-spielen ist kein leistungssport und anstrengungen führen zu verkrampfungen...

    ich nehm immer das härteste blatt, das sich angenehm und ohne anstrenung spielen lässt...(zu weich ist übrigens mE fast gleich anstrengend wie zu hart!!)

    also probiers aus und entscheid selbst drüber!

    lg phi
     
  9. HolgerFfm

    HolgerFfm Ist fast schon zuhause hier

    @Sexy

    Die entscheidende Frage ist doch: wie gut klingst Du? Ein zu starkes Blatt führt gern zu einem "verbissenen" Ansatz, mit den bekannten Folgen für die Ansprache der tiefen und ganz hohen Töne, für die Intonation und für das Spiel ganz allgemein (wie sieht's z.B. aus mit Oktavbindungen abwärts :-o)?

    Die Steigerung der Blattstärke ist weder Sport noch Selbstzweck. Wenn also Dein musikalischer Ausdruck darunter leidet, wird es nicht schaden, es langsamer angehen zu lassen.


    @hans josef
    Die Rascher-Mundstücke gibt es nur in jeweils einer Öffnung/Bahnlänge für ss, as, ts und bs.

    Herzliche Grüße aus Frankfurt am Main
    Holger
     
  10. Toffi

    Toffi Strebt nach Höherem

    Hallo zusammen,

    @Holger: Ich denke, Hanjo meinte die anderen Diskussionsteilnehmer, die nur von den Blattstärken sprachen, ohne ihre Mundstücksorte zu nennen.

    Allgemein zum Thema:
    Bei einem Rascher-Mundstück wäre ca. 2 bis 2,5 normalerweise ja nicht gerade stark, aber neben dem individuellen Faktor Mundstück kommt ja auch der noch individuellere Faktor Mensch ins Spiel, daher unterstütze ich alle Aussagen, die zum genauen Beobachten des eigenen "Wohlfühl-Faktors" raten - wenn dir dein Sound gut gefällt und alle Töne ordentlich ansprechen, tief wie hoch, dann dürfte die Blattstärke recht passend sein, und wie stark du dann den sportlichen Aspekt sehen willst, ist auch von Tag zu Tag unterschiedlich, hier wurde ja auch schon geraten, ruhig mal zwischen Blattstärken zu wechseln.

    Viele Grüße aus dem Münsterland

    Christoph
     
  11. Sexy

    Sexy Kann einfach nicht wegbleiben

    Danke Euch erst einmal für die vielen Antworten!
    Ich habe gestern und heute morgen mal das Wechseln zwischen 2,0 und 2,25 ausprobiert.
    Zur Zeit tendiere ich dazu, beim 2,25-Blatt zu bleiben, da mir der Ton in allen Lagen einfach deutlich besser erscheint als mit dem leichteren Blatt. Aber das Spielen ist körperlich eben auch spürbar anstrengender. Verkrampft fühle ich mich dadurch beim Musikmachen allerdings nicht.
    Morgen habe ich dann wieder Unterricht und werde natürlich auch meinen Lehrer zu dem Thema befragen. Zu der ersten Erhöhung von 1,75 auf 2,0 hatte mir mir geraten. Mal sehen, was er dann zu den 2,25 meint.
    Viele Grüße
    Sexy
     
  12. JazzB

    JazzB Kann einfach nicht wegbleiben

    Sowas kommt für mich nicht in die Tüte.

    Ich habe meine Blattstärke und meine Blattmarke. Merke ich, dass es Zeit wird ne halbe Stärke draufzupacken, weil mir ein neues Blatt schon zu sehr "sägt", kauf ich mir zwei stärkere und sehe ob die Zeit dafür reif ist.


    Natürlich probiert man gerne mal aus - aber ich versuche dabei immer im Hinterkopf zu behalten, dass die Zeit, die ich fürs probieren aufwende auch sinnvoll für üben genutzt werden könnte.


    Wenn ich aber nun einmal bei einer Stärke bin, spiele ich die fest. Also kein Wechseln von heute auf morgen.
    Wenn ich so häufig wechseln würde, hätte ich das Gefühl, ich kenne mein Horn nicht mehr und hab nicht mehr in jeder Lage die Kontrolle.
     
  13. hanjo

    hanjo Strebt nach Höherem

    sorry holger, ja, es gäbe auch die möglichkeit, die leute beim namen zu nennen.

    hallo christoph,

    freut mich, daß du wieder da bist.

    gruß
    hanjo
     
  14. Manono

    Manono Ist fast schon zuhause hier

    Holger hat recht bringt nicht viel nur die Blattstärke anzugeben

    Spiele mit Otto Link STM NY 7* und Hemke Blätter 3er Stärke. Wobei ich festhalten muss, dass die Blätter eingespielt werden müssen. Vom 5er Pack sind vier Blätter top einer kommt vielleicht noch :) Habe sie rund sieben Tage 15 Minuten eingespielt...

    Gruss, Manuel
     
  15. Sexy

    Sexy Kann einfach nicht wegbleiben

    So, ich bleibe wohl erst einmal bei der höheren Blattstärke von 2,25.
    Mein Lehrer hat mir gestern geraten das zu tun, da der Ton einfach deutlich besser ist als mit dem leichteren 2,0-Blatt.
    Wie einige von Euch, meinte auch er, dass ich zwischen den Stärken wechseln sollte, wenn ich mich mal körperlich überfordert fühlen würde. Aber vom Prinzip rät er mir, die höhere Stärke zu belassen. Er ging auch davon aus, dass die körperliche Anstrengung recht schnell nachlassen würde.
    Also versuche ich jetzt auch, das stärkere Blatt einzusetzen. Mit dem Adagio et Rondo von Etienne Ozi werde ich das gleich mal starten.
    Viele Grüße
    Sexy
     
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