Stalaxy - hier seht Ihr Schwarz

Dieses Thema im Forum "Saxophone" wurde erstellt von Ostsaxe, 7.April.2023.

  1. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Ich finde es ist kein Relikt. Ich bin in der glücklichen Lage von ein paar Läden die Leute gut zu kennen und so komme ich manchmal in die Luxussituation neue Lieferung ausprobieren zu können (manchmal wird mein Urteil erbeten, manchmal bin ich selber einfach neugierig) und da kann ich dann vom gleichen Model mehrere Saxe ausprobieren und vergleichen. Und mein Eindruck ist es daß es da Schwankungen gibt, meist vom S-Bogen ausgehend. Ich nutze die gleiche Räumlichkeit, das gleiche Blatt, das gleiche Mundstück und es ist am gleichen Termin. Als Diplomsaxer sollte ich zumindest halbwegs spielen können, denn sonst wäre das Diplom nicht drin gewesen (die sind bei mir an der Uni immer extrem hart gewesen was das angeht), insofern sollte ich auch unterschiede hören oder merken.
    Bei Yanagisawa ist das schwieriger, da dort so wenig geliefert wird, daß Vergleiche schwer machbar sind, weil es zu wenig Hörner vor Ort gibt und diese sich auch meist schnell abverkaufen. Da bin ich fast neidisch, daß du 3 gleichzeitig in die Hand bekommen hast.
     
    Livia, altoSaxo und Tobias Haecker gefällt das.
  2. Aerophon

    Aerophon Ist fast schon zuhause hier

    Grundsätzlich habe ich eine ausreichende Vorstellung vom Placebo Effekt, da ich beruflich in diesem Umfeld unterwegs bin. Wenn etwas hilft, obwohl es dafür kein nachweisbares Wirkprinzip gibt, dürfen die Menschen gerne damit glücklich werden. Homöopathie diskutiere ich mittlerweile aber nicht mehr, das ist mir zu mühselig.
    Zurück zu lackiert vs bare brass. Ich habe damit tatsächlich keine Erfahrung. Daher sollte ich mit Aussagen vielleicht vorsichtig sein. Mir fehlt einfach die Vorstellungskraft, dass eine dünne Lackschicht einen Einfluss haben soll. Dagegen höre ich bei Bronze vs Messing bei Yanagisawa reproduzierbar durchaus Unterschiede, ist für mich aber eine andere Nummer.

    Andre Schnura sei sein Erfolg gegönnt, ebenso wie Helene Fischer oder anderen Künstlern, die mir nicht so gefallen. Auch muss es nicht immer hehre Kunst sein. Ich hatte übergangsweise einen Saxlehrer, der mit klassischem Quartett unterwegs war, bis er Dance entdeckt hat. Heute macht er vor allem Partyauftritte und kann davon gut leben. Nicht jeder studierte Saxophonist muss danach Bebop oder sonstigen Jazz spielen, wenn er eine andere Nische für sich entdeckt hat. Auf den Fanmeilen hat Andre Schnura noch erkennbaren Saxophonsound abgeliefert. Bei Helene Fischer war sein Sound nur gruselig. Für ihn aber sicher ein sehr wichtiger Auftritt und er wird seinen Weg machen. Sei ihm gegönnt.
     
  3. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Wir haben hier Schnura und auch Stalaxy ausreichend diskutiert und wissen darüber bescheid. Was die Verarbeitung angeht hat Stalaxy noch einen guten Weg vor sich in meinen Augen (sowohl Lack als auch Mechanik).
    Sein medialer Erfolg ist trotzdem ganz klar etwas vor dem man Respekt haben muss und eine Leistung (gelingt nur selten). Ob er den Zeitgeist trifft, das ist eine schwierige Frage. In bestimmten Kreisen sicherlich, andere (Jugendliche in meinem Umfeld) finden einige Videos von ihm nicht gut. Er spricht halt einen bestimmten Kreis an. Und nicht jeder will diese Zielgruppe ansprechen.

    Die Saxe verkaufen sich in dem Laden, den ich kenne und der sie führt eher nicht so wirklich. Die Leute interessieren sich dann doch eher für gold und silber als Farbe (oder Vintagelook). Und daß Kollegen deswegen mehr bezahlte Jobs bekommen, glaube ich auch nicht, dafür musst du in genau diesem Sektor genau mit dieser Art vertreten sein und das kann ein sehr anstrengender und undankbarer Job sein.
     
    Rick gefällt das.
  4. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Wer zahlt, schafft an - das ist überall so. Ich muss in meinem Beruf auch meistens das tun, was mir angeschafft wird, und selten kann ich von mir aus "gestalten". Insbesondere momentan, wo wesentlich mehr Arbeit ansteht, als wir mit vorhandenem Personal bewältigen können (es wird gesucht...).
    In der Kunst können sich wenigstens die Stars halbwegs aussuchen, was sie tun, nehme ich an.
     
    Rick gefällt das.
  5. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Der Job als Musiker ist nicht anders als andere Jobs. Du kannst von deiner künsterlischen Überzeugung und Geschmack sehr selten nurdie Miete bezahlen. Wenn du nur deine Projekte machst, wo du nur spielst, was du magst und willst, dann wirst du in den meisten Fällen Musik nur nebenbei machen können, denn so funktioniert der Markt nicht. Und das wurde mir sehr deutlich im Studium vermittelt, du musst viele verschiedene Dinge machen können und etliches wird einem nicht Spaß oder weniger Spaß machen aber es bringt Geld in die Kasse und sichert dein überleben.
    Du setzt auf ein einziges Ding dann brauchst du extrem viel Glück damit das was wird.
    Keiner macht doch bei seinem Job dauernd etwas was ihm grossen Spaß macht und erfüllt und das ist als Musiker genauso. Du bist froh, wenn du einen Job bekommst, den du bedienen kannst und mit dem du Geld verdienst. Das wird noch extremer, wenn du eine Familie zu ernähren hast. Glaubst du die ganzen Profimusiker in den Polizeiorchestern spielen da weil das so toll und erfüllend ist? Lass dir sagen, das ist nicht der Fall. Auch in der Band jeden Abend von Stefan Raab zu spielen ist kein Spaß aber ein sicheres Einkommen. Gerade wenn du eher Musiker bist, der mit bestimmten Musikern immer auf Tour geht, reicht es oft nicht was du da verdienst, weil andere Ensembles nicht möglich sind, du auf Abruf reagieren musst und ein Schülerstamm sich nicht aufbauen lässt. Ich kenne etliche Tourmusiker von Musikern mit bekannten Namen, die hingeschmissen haben weil die Anzahl der Gigs einfach nicht gereicht hat um ihre Familie zu ernähren.
     
    Livia, Rick, Bereckis und 2 anderen gefällt das.
  6. ppue

    ppue Mod Experte

    Es ist keine andere, sondern eine zusätzliche. Mein Verhalten als Mitforist betrifft das nun nicht.

    Ja, halbwegs vielleicht. Gibt so einige Stars, die doch lieber Jazz gemacht hätten, als die Schlager, mit denen sie bekannt wurden.
     
    Rick gefällt das.
  7. Analysis Paralysis

    Analysis Paralysis Ist fast schon zuhause hier

    Das glaub ich schon. Aber was ist schlechter oder besser, was kann man mit Minimalaufwand korrigieren, wäre das schlechtere Probehorn mit Minimaleinstellungsaufwand eigentlich das bessere?
    Nein, das tu ich mir nicht an. Und ich bin auch ein "Diplomsaxer", wobei ich das meiste zugegebenermaßen nach dem Diplom gelernt hab.
     
    Bereckis und Rick gefällt das.
  8. Argonrockt

    Argonrockt Kann einfach nicht wegbleiben

    1.Anruf... Agentur Anfrage: ...Biergarten, 2*20min Gage x.xxx,- Leute bespassen...
    2.Anruf... kannst du auch so spielen wie der EM-Saxophonist...
    3.Anruf... der Biergarten ist mitten auf einer Kirmes

    Analyse: wer - was - wie

    ...und die "kommerziell geniale Idee" die Menschen mit über die Gesangsvollversionen gespieltem Saxophon glücklich zu machen (da kann jeder sofort la la la und die Texte im Vollplayback Karaoke mitsingen!)

    ...jetzt kann ich von "Major Tom bis Monsta" alle Hooklines und bin für 25 schon wieder gebucht...

    Edit: ...noch 2 studierende Kinder
     
    Rick, saxchrisp, saxfax und 2 anderen gefällt das.
  9. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Ich glaube nicht daß sich das trennen lässt.
     
    Zuletzt bearbeitet: 28.Dezember.2024
    Tobias Haecker gefällt das.
  10. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Wir sind aber beide Kandidaten, die wissen was sie da verändern können und wie sie ein Horn prüfen und auschecken müssen um einen Eindruck zu haben. Schlechter oder besser ist oft leider auch eine Frage des Geschmacks und gerade was die Mechanik und die Verarbeitung angeht verlasse ich mich gerne was den in den Läden gleich vorhandenen Werkstätten mit Fachpersonal so noch auffällt (neben dem was mir auffällt).
    Wir beide kennen gut genug unsere Parameter, die wir abfragen beim Test.
    Und ich habe grundsätzlich eine grosse Sammlung an Blättern und mehrere Mundstücke mit, für den Fall daß mein Standardmundstück komisch reagiert oder nicht passt.
    Ich denke wir beide gehören zu den Kandidaten, die wissen was sie tun und das schon beurteilen können.

    Und was das Diplom angeht, da gebe ich dir recht, ist wie mit dem Führerschein, richtig fahren lernst du erst danach, geschenkt bekommst du es trotzdem nicht, Jeder der das Diplom bekommen hat, hat auch als Spieler entsprechende Qualitäten (auch wenn es da immer wieder Abstufungen noch gibt aber ich kenne Niemanden mit Diplom, der ein schlechter Spieler war oder ist, was beim Thema Instrumentallehrer manchmal ganz anders sein kann leider).
     
    Rick gefällt das.
  11. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Ich habe das auch eine Zeit lang gemacht und will das so nie wieder machen. Über eine fertige Popnummer einfach quer rüberspielen, ohne daß da Platz für das eigene Spiel ist, ist für mich musikalisch weder befriedigend, noch etwas was ich vom Anspruch machen will. Wie ich sagte, ich habe das öfters gemacht und konnte meine Erfahrungen machen. Spielen mit einem DJ, der weiss was er macht und entsprechend gut auflegt, kein Problem und das mache ich gerne aber direkt über den Gesang gehen bei normalen Aufnahmen von Charthits und da dann irgendwie drüber gehen ist nicht meins. Wenn du dann noch Pech hast und DJ und Publikum nicht zusammen passen, kann das durchaus sehr unangenehm werden. Ich bin glücklicherweise finanziell auf diese Art von Jobs nicht angewiesen und leiste mir den Luxus das nicht mehr zu machen, wohingegen ich Jobs mit DJ ansonsten (mit anderen Musik) weiterhin gerne mache.
     
    Rick gefällt das.
  12. ppue

    ppue Mod Experte

    Muss sich nicht trennen (-:
     
    quax gefällt das.
  13. Tobias Haecker

    Tobias Haecker Kann einfach nicht wegbleiben

    Bevor das untergeht: Hä, die Grafik verstehe ich mal gerade so gar nicht. Ist das ernst gemeint? Hat das sich mal wer so gedacht? Oder ist das seriös und ich habe da eine Bildungslücke.
    Das kam mir weder im Studium noch als digitaler Saxophonnerd bisher unter....
     
    Gisheber und Rick gefällt das.
  14. Analysis Paralysis

    Analysis Paralysis Ist fast schon zuhause hier

    Nein, das ist kompletter Blödsinn aus dem Buch "The Saxophone" von John Harle.
    Blödsinn, der überraschenderweise funktioniert. Vielleicht aber nur, wenn man die Wissenschaft ausblendet oder so wie ich zu dumm dafür ist.

    Gut, wieviele SaxophonistInnen haben schon mit der Anweisung "benutze Dein Zwerchfell" oder "drücke Deine Schultern runter" großartig spielen gelernt. Insofern ist es wieder weniger überraschend.
     
    giuseppe, Rick und Tobias Haecker gefällt das.
  15. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Nicht mit Jazz, aber ansonsten ist Roy Black ja so ein Beispiel von wem, der eigentlich keine Schlager machen wollte.
    Es gibt aber sicher auch genug, deren Musik gerade einen Nerv trifft, und die genau wegen dem, was sie machen wollen, Erfolg haben. Bei uns war Ostbahn Kurti so einer. Der begründete in einem Interview seinen Erfolg genau so, nur halt auf sehr wienerisch ("weil wir uns nix sche...").
    Und warum sollte ein gewünschter Stil nicht auch den entsprechenden Musikern gefallen, wenn er so vielen anderen Menschen auch gefällt? Ich erinnere mich auch an einen Profi-Musiker, der über Volksmusik so ungefähr geredet hat: "das ist den meisten Profis zu wenig komplex, aber - mir gefällt das trotzdem!". Und er konnte auch anderes. Hätte es sich damals terminlich besser einrichten lassen, hätte ich mit dem was in Richtung Bossa Nova gemacht.
     
    pt_xvi und Rick gefällt das.
  16. Alex_Usarov

    Alex_Usarov Ist fast schon zuhause hier

    Ich habe tatsächlich durch die Anweisung "drücke deine Schultern nach unten" keineswegs großartig spielen gelernt. Aber ich habe dadurch gelernt, zweistundige Übesession zu überleben. Um das Ganze nachzuvollziehen, möge man gschwind in meine Haut schlupfen. Doch das wünsche ich nicht mal meinen Feind. Und Du bist es definitiv nicht).
     
    Rick gefällt das.
  17. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Auch als Ohne-Diplom-Saxer konnte ich früheren an einem Tag 5 neue Selmer SA II Tenöre testen und nur eins fanden meine Mitmusikerin mit Sax-Diplom und ich gemeinsam so gut, dass ich es gekauft hatte.

    Sie waren alle ähnlich, aber dennoch unterschiedlich.

    Nun gab es aber unbekannte Rahmenbedingen:

    Hatte Herr Neff alle vorher geprüft und eingestellt?
    Hatte ich vielleicht nur den besten S-Bogen gekauft und der Rest spielte keine wirkliche Rolle?
     
    ilikestitt, slowjoe und Rick gefällt das.
  18. Calymne

    Calymne Kann einfach nicht wegbleiben

    Wenn das so ist (was ich nicht bezweifle) - ist das nicht traurig?
    Zu solch miesen Bedingungen dort mitzumachen?

    Also ging es eben doch nur drum zu sagen "ich war dabei"?
    Vmtl bin ich zu naiv, aber ich finds merkwürdig (um es vorsichtig zu formulieren).
     
    Rick und giuseppe gefällt das.
  19. Tobias Haecker

    Tobias Haecker Kann einfach nicht wegbleiben


    Um es vorsichtig zu formulieren; ich bin etwas von den Vorstellungen über den Musiker Beruf erstaunt.

    Einige scheinen zu meinen, der Musiker müsse Missverstandener Künstler sein, der am Hungertuch nagt, andere dass man für Ruhm seine Seele und Integrität verkaufen muss...

    Wie kann man eigentlich über eine Musikgala im Ersten so die Nase rümpfen, als wäre das der Mittagsauftritt am Ballermann in der Nebensaison.

    Neben David Garrett (einer der international erfolgreichsten Instrumentalisten) vor einem Millionenpublikum auftreten zu können!
    Und sicher hat der das nicht nur für 50€ und Fahrtkosten gemacht.

    Und wer sagt, dass man nicht auch Spaß als studierter Profi haben kann über 7Nation Army zu rocken während Tausende Menschen im Saal mitfeiern. (Nicht vergessen, das ist eine Musikgala im ersten, da ist so viel Action für den ein oder anderen im Publikum schon lebensbedrohlich :-D )
    Persönlich glaube ich, dass ein Faktor, warum der Schurna so gefeiert wird, dass er selbst die Musik selbst so authentisch abfeiert.

    Und dann noch sein schwarzes Sax promoten.

    Das ist doch once in a lifetime moment.

    Dass man auf so einer großen Bühne vielleicht nervös ist und es bekannt ist, dass man sich eher schlecht hört (trotz in ear monitoring) und man dann von 0 auf 100 in 2 min abliefern muss.
    Und so mies war der Sound such gar nicht, wie jetzt getan wird.

    Kurz, will meinen, vielleicht sollte man sich in starken Meinungsäußerungen zurück halten, wenn man da schon such irgendwie den Neid auf den Erfolg raushören kann.

    Die Musik und Sound muss einem ja nicht gefallen. Aber mich erinnert vieles an dieser Debatte, an die Debatten über Kenny G. Und nicht er war peinlich, sondern seine Kritiker...
     
    saxchrisp, Nemo, JTM und 9 anderen gefällt das.
  20. Calymne

    Calymne Kann einfach nicht wegbleiben

    Es gibt viel Spielraum zwischen missverstanden und Seelenverkauf.

    Da du mich zitierst und dann von Neid sprichst: nö. Gar nicht. Ich find's Klasse, wenn jemand gut spielen kann.

    Naiv ja, sagte ich selbst. Vmtl richtig, was du über Motivation etc schreibst.
    Ich kann nur von mir ausgehen und ich hätte es ausgesprochen blöd gefunden, den Ton so runtergedreht zu bekommen, wenn ich als Musiker in einer Musikshow auftreten soll/darf.
    Mehr hab nicht gemeint.
    Ist halt ein Nachteil von Foren, wenn man sich nicht ganz so präzise ausdrückt oder aneinander vorbei schreibt.
     
    Rick, giuseppe und ilikestitt gefällt das.
  1. Diese Seite verwendet Cookies, um Inhalte zu personalisieren, diese deiner Erfahrung anzupassen und dich nach der Registrierung angemeldet zu halten.
    Wenn du dich weiterhin auf dieser Seite aufhältst, akzeptierst du unseren Einsatz von Cookies.
    Information ausblenden