Stellt ihr euer Leben bewußt auf Nachhaltigkeit um? Selbst mit kleinen Schritten...welche?n

Dieses Thema im Forum "Off Topic - für Philosophen, Esoteriker etc" wurde erstellt von Gelöschtes Mitglied 5328, 24.September.2019.

  1. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Dann liegt es an der Gewerkschaft, die Belegschaft zu unterstützen, solche Verhältnisse publik zu machen (damit es nicht wer von der Belegschaft macht), gegen widerrechtliche Maßnahmen vorzugehen...

    Wie schon von anderer Seite erwähnt, kann auch der BR der Geschäftsführung Steine in den Weg legen.

    Insgesamt wird es in einer solchen Firma aber eine Negativselektion geben - die Guten werden sich bessere Firmen suchen. Auf Dauer wird das der Firma nicht guttun. Dazu müsste sie dann schon ein regionaler "Platzhirsch" sein, dass die Leute lieber dort arbeiten als weit auszupendeln, was es natürlich auch gibt.
     
  2. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Und noch ergänzend nochmal der Hinweis auf die paritätische Mitbestimmung im Aufsichtsrat.

    CzG

    Dreas
     
  3. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    In meiner Firma gab es auch Bestrebungen von Seiten einzelner AN, einen Betriebsrat einzurichten. Es scheiterte letztlich daran, dass 1. niemand sich bereit erklärte, den Job zu machen und 2. die Mehrheit der AN es für einen Witz hielt, in einer kleinen „familiären“ Firma mit 10 AN einen Betriebsrat vorzuhalten.
     
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  4. Jacqueline

    Jacqueline Strebt nach Höherem

    Naja, Krankenhäuser waren mal staatlich.
     
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  5. Jacqueline

    Jacqueline Strebt nach Höherem

    Ist ja super, dass ihr hier alle mit euren Weisheiten schwingt. Theoretisch ist das richtig, praktisch an der Realität vorbei.

    Die Pflege kümmert sich auch, keine Sorge.
    Machen halt immer weniger diesen Job.
    Und das ist richtig so. Jede Pflegekraft weniger ist eine Hoffnung auf ein besseres System.
    Aber sie müssen halt einfach nur wollen.

    Wir kommen aber trotzdem über die Runden, die leeren Stellen werden jetzt erstmal mit Ukrainern gestopft.
     
  6. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Ist doch so nicht richtig. Überwiegend funktioniert es auch in der Realität. Nur weil es in der Pflege nicht funktioniert, heißt nicht, dass es überall nicht funktioniert.

    Im übrigen unterliegen auch staatliche Betriebe dem Betriebsverfassungsgesetz. Und das der Staat Betriebe sozialer führt als Private ist auch eine Mär.

    CzG

    Dreas
     
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  7. zwar

    zwar Ist fast schon zuhause hier

    Eine meiner kleinen Veränderungen mit großer Wirkung war für mich die Anschaffung eines gebrauchten E-bikes vor einiger Zeit. Seit dem fallen so gut wie alle Kurzfahrten mit dem Auto weg (kurz meint hier im umkreis von so 20 km).
    Da Alltagsradeln wo ich wohne immer mit einigen netten Anstiegen verbunden ist, erledige ich jetzt doch viel mehr mit dem Rad als vorher mit dem biobike.
     
  8. Jacqueline

    Jacqueline Strebt nach Höherem

    Ich spreche ausschließlich vom Gesundheitswesen. Andere Branchen kenne nicht und erlaube mir daher darüber auch keine Meinung.
     
  9. Woliko

    Woliko Strebt nach Höherem

    Nicht nur in AGs; lt. Mitbestimmungsgesetz ist bis auf wenige Ausnahmen unabhängig von der Gesellschaftsform bei Unternehmen mit mehr als 2000 Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen ein paritätisch besetzter Aufsichtsrat zu bilden, 50% Vertreter der Anteilseignerseite, 50% Vertreter der Arbeitnehmerseite.
     
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  10. SaxPistol

    SaxPistol Strebt nach Höherem

    Ganz unabhängig von der Rechtsform nun doch nicht:
    (1) In Unternehmen, die
    1.in der Rechtsform einer Aktiengesellschaft, einer Kommanditgesellschaft auf Aktien, einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung oder einer Genossenschaft betrieben werden

    Da fehlen noch Vereine sowie Körperschaften, Anstalten, Stiftungen des öffentlichen Rechts und sämtliche Personengesellschaften.
    Explizit herausgenommen sind auch
    (4) Dieses Gesetz ist nicht anzuwenden auf Unternehmen, die unmittelbar und überwiegend
    politischen, koalitionspolitischen, konfessionellen, karitativen, erzieherischen, wissenschaftlichen oder künstlerischen Bestimmungen oder
    Zwecken der Berichterstattung oder Meinungsäußerung, auf die Artikel 5 Abs. 1 Satz 2 des Grundgesetzes anzuwenden ist,

    Da kommt doch noch einiges zusammen, auf die das Mitbestimmungsgesetz nicht Anwendung findet.
     
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  11. Woliko

    Woliko Strebt nach Höherem

    Wobei sich die Frage stellt, wie viele davon in D mehr als 2000 Mitarbeitende haben.
     
  12. Rick

    Rick Experte

    Genau auf solche "Platzhirsche" bezog ich mich mit meinen Beispielen in meiner Region, wo zahlreiche Weltmarktführer angesiedelt sind, deren Gründer allesamt heute mit Privatvermögen in Milliardenhöhe.
    Wie gesagt, da werden historische Burgen als Privatwohnsitz gekauft und restauriert, gewaltige Kunstsammlungen angehäuft, usw.

    Ich rede hier nicht hypothetisch oder theoretisch, sondern habe konkrete Beispiele direkt vor Augen.
    Und die Bevölkerung hier im ehemaligen Klein-Fürstentum, traditionell unterwürfig gegenüber den Obrigkeiten, war noch nie auffällig revolutionär gestimmt.
     
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  13. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Mit "Platzhirsch" meinte ich eigentlich "der einzige größere Arbeitgeber in der Region", der sich deshalb mehr erlauben kann.
     
  14. Gerrie

    Gerrie Strebt nach Höherem

    Hinsichtlich Betriebsrat und AN Vertretung sind wir in Baden-Württemberg relativ schwach.

    Als ehemaliger BR und Konzern BR erlaube ich mir das zu sagen.
    Werbung für die Gewerkschaft. "Wieso, ich krieg die Erhöhung ja so auch."

    Zum Streik haben wir wenn es hoch kam 20 % der Belegschaft gekriegt. "Chef, ich habe nicht gestreikt."

    Die Lohnerhöhungen in der Metallindustrie haben wir in den 70er 80er und 90er den Stahlkochern aus dem Pott zu verdanken. Die sind auf die Strasse und haben gekämpft.

    Selbst wenn Du Dich zur Wahl stellst und wirst nicht gewählt hast Du ein Jahr Kündigungsschutz.

    In einem Unternehmen das Dinge konstruiert um mir kündigen zu können würde ich mich nicht wohl fühlen. Dort zu arbeiten würde mir recht schwer fallen, wenn es mir überhaupt möglich wäre.

    Ja es gibt diese Unternehmen. Mit der entsprechenden Fluktuation.


    Grüße Gerrie
     
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  15. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Damit dürftet ihr aber auch überdurchschnittliche Einkommen, nahezu Vollbeschäftigung, eine verhältnismäßig Intakte Infrastruktur sowie gepflegte Städte haben.

    Oder irre ich mich?

    CzG

    Dreas
     
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  16. Jacqueline

    Jacqueline Strebt nach Höherem

    Wieso das?
    Wenn du der einzige AG in deiner Region bist, kannst du doch bestimmen was du den Leuten zahlst. Warum sollte das überdurchschnittlich ausfallen?
     
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  17. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Das ist ja bei Ricks Beispielen nicht gegeben, da gibts jede Menge.
     
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  18. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    In der Ecke sind die Perlen des deutschen Maschinenbaus angesiedelt. Wie schon @Rick schrieb, eine Reihe Weltmarktführer mit Milliardenumsätzen, aber auch viele kleine sogenannte „Hidden Champions“.

    Aber auch SAP residiert dort in der Ecke.

    Alles Unternehmen, die sehr gut verdienen und qualifizierte Fachkräfte beschäftigen, die Mangelware sind.

    Daher zahlen die sehr gut.

    Durchschnittseinkommen in Heidelberg z. B. knapp 62.000,-€ p. a.
    Damit Platz 10 in Deutschland.

    CzG

    Dreas
     
  19. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Erklär mal bitte, warum es ausgerechnet in der Pflege nicht möglich sein soll eine An-Vertretung zu installieren und darüber die Arbeitsbedingungen zu verbessern?

    Ich habe eher den Eindruck, dass das eher ein Problem (deiner?) mangelder konfliktbereitschaft ist. Ohne Konflikt, damit meine ich nicht Streit sondern das definieren von Grenzen, wird es aber nicht besser. Ohne Grenzen passiert aber genau, was du beschreibst. Deutsche gehen weg in andere Berufe und die Stellen werden mit Ausländern besetzt, die ihre Rechte hier nicht kennen und gar nicht wissen, dass sie hier nicht nur Arbeit gegen Geld abliefern sollen.
     
  20. Jacqueline

    Jacqueline Strebt nach Höherem

    @JES

    Ich habe mehr als genug meine Grenzen bei meiner alten Arbeit abgesteckt. Ich habe öfter Dienste nicht übernommen als - mal wieder - einzuspringen. Macht dann aber der andere Kollege. Wird immer da gebohrt wo das Brett am dünnsten ist, richtig? War dann halt nicht bei mir.


    Im letzten Schritt ist es soweit gegangen, dass ich mich verabschiedet habe.

    Ja, ist auch so..Aber ich warte nicht darauf bis die anderen gelernt haben ebenfalls Grenzen zu setzen.
    Ist nicht mehr mein Problem.

    PS: 2 Monate vor meiner Kündigung hat sich übrigens ein sehr engagierter Pflege mit einer riesen Abschiedmail aus dem Betriebsrat entfernt. Mit der Begründung: der Wille zur Veränderung ist nicht da.


    Ich sage nochmal: die, die kämpfen könnten verlassen das sinkende Schiff. Die anderen ertragen es bis zum Burnout, weil sie sich nicht für ihre Interessen einsetzen können. Sind eben Sozialberufe und keine Juristen, BWLer oder Politiker.

    Der Fachkräftemangel hat schon vieles besser gemacht.
     
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