Stellt ihr euer Leben bewußt auf Nachhaltigkeit um? Selbst mit kleinen Schritten...welche?n

Dieses Thema im Forum "Off Topic - für Philosophen, Esoteriker etc" wurde erstellt von Gelöschtes Mitglied 5328, 24.September.2019.

  1. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Zumindest fahren wir jetzt nachhatiger Auto und tanken Biogas mit unerem CNG-Fahrzeug *). Vorteile:
    - putinfrei
    - lokal erzeugt (Kerpen)
    - 1€/kg, das entspricht 0.70€/l Sprit

    Mit Holzpellets heizen wir jetzt seit 15 Jahren, bei den aktuellen Gaspreisen ebenfalls eine gute Entscheidung. Die Heizung war wesentlich teurer als eine Gasheizung. Pellets beziehen wir auch lokal.

    Grüße
    Roland

    *)
    Caveat: LPG und CNG sind zwei unterschiedliche Dinge. Was man gemeinhin als 'Autogas' bezeichnet ist LPG. Mit einem CNG-Fahrzeug sind auch alte Tiefgaragen kein Problem, da es sich nicht am Boden ansammeln kann im Falle eine Leckage.
     
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  2. Gelöschtes Mitglied 172

    Gelöschtes Mitglied 172 Guest

    Ich fürchte, die hast von den Nöten der Betroffenen wenig Ahnung, wenn du z.B. nur mit einer Beschäftigungsduldung in Deutschland bleiben darfst. Welche Rechte willst du da geltend machen?
     
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  3. tango61

    tango61 Ist fast schon zuhause hier

    Ein Problem ist die traditionell schlechte Organisation der Pflegekräfte, und dann gibt es noch eine Aufspaltung in verschiedene Interessenverbänden Verdi, pflegegewerkschaft und Schwesternschaften.
    Ähnlich uneinheitlich ist die Struktur der Arbeitgeber und dadurch verschiedene Tarifpartner. Die Unikliniken und die kommunalen Krankenhäuser unterliegen dem Personalvertretungegesetzn und haben entsprechende Interessenvertreter und Tarifpartner. Dann die kirchlichen Häuser etc. unterliegen dem Mitarbeiter Vertretung Gesetz , wieder andere Strukturen und Tarifpartner. Zum Schluss noch die privatwirtschaftlichen Häuser hier gilt das Betriebsvertretungsgesetz und richtig schon wieder andere Strukturen, sofern es überhaupt Betriebsräte und tarifanbindung gibt.
    Von dem Heer der unorganisierten Pflegedienste ganz zu schweigen.
    Dann muss man bedenken das wichtige Aspekte der Finanzen eines Krankenhaus nicht rein betriebswirtschaftlich organisiert sondern gesetzlich geregelt sind, hier gibt es auch bei noch so gutem willen keinen Gestaltungsspielraum.
    Aber es bleibt natürlich, das die Pflegekräfte oft in alten denken verhaftet ist,das man sich nicht wehrt.
     
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  4. Gelöschtes Mitglied 172

    Gelöschtes Mitglied 172 Guest

    Wie sieht denn der Verdienst einer examinierten Pflegefachkraft aus? Ich weiß nur, dass das Ausbildungsgehalt mit ca. 1100 € im ersten Lehrjahr sehr gut ist. Das ist doppelt so hoch wie bei den anderen, die ich betreue, die Ausbildungen zum Elektriker, Berufskraftfahrer, Maler und Tischler machen.
     
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  5. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    „Pflegehelfer verdienen hier zwischen 1.700 – 2.600 Euro, Pflegefachkräfte mit Berufsausbildung 2.150 – 3.100 Euro, Pflegefachkräfte mit Bachelorstudium 2.600 – 4.900 Euro und Masterabsolventen 3.500 – 5.900 Euro. Das Gehalt hängt zum einen von der Qualifikation ab, zum anderen von der Berufserfahrung.“
    Quelle: www.pflegestudium.de

    Krankenpfleger 38.554,-€ p.a. Median

    Zum Vergleich:
    „Das monatliche Durchschnittsgehalt eines vollzeitbeschäftigten Arbeitnehmers in Deutschlandlag im Jahr 2020 bei ca. 3.975 Euro brutto p. M.
    Quelle: Statista

    CzG

    Dreas
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 18.Mai.2022
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  6. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Eine Altenpflegerin nach 3-jähriger Ausbildung € 2.600 bis 3.200 brutto.

    https://www.medi-karriere.de/medizi...en, die,meistens von einer besseren Vergütung.

    Ich habe mich vor einigen Jahren mit einer Kundin unterhalten, die das Personalwesen von 3 Altersheimen. Die sprach von ca. 3.500 Euro. Was auf dem Land ganz gutes Geld ist, in Stuttgart in Anbetracht der wesentlich höheren Lebenskosten bleibt halt weniger übrig. Generell wäre es nicht die Entlohnung, sondern die Arbeitsbedingungen, die unzufrieden machen.
     
  7. tango61

    tango61 Ist fast schon zuhause hier

    Ich kenne Pflegedienste die ca 17€ die Stunde zahlen und z.b. nachtschichtzulagen von 1,28€ die Stunde.
    Ihr dürft nicht die Gehälter im öffentlichen Dienst mit denen in der Privatwirtschaft verwechseln.
    Und ich stelle mal in frage ob jemand mit Bachelor oder Master Abschluss noch morgens um 6 noch die Bettpfanne schwenkt
     
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  8. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Trifft das auf die Mehrheit der in Deutschland lebenden Ausländer zu?
     
  9. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Ich auch. Zu diesen Bedingungen arbeitet meine Mieterin im Süden als auch ein paar in der Nachbarschaft im Westen. Unterschiedliche Einrichtungen, aber privat, nicht staatlich.
    Problem für alle ist die dünne Personaldecke sowie schichtdienste mit kurzfristig wechselnden Schichten. Psychisch belastend die minimale Zeit für Patienten, die nur minimalbetreuung erlaubt.
     
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  10. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Ist mir bewusst. Das Problem der Durchschnittseinkommen, die ich verlinkt habe.

    Gilt aber auch für andere Bereiche.

    Heißt aber auch, dass die Erzählung „in der Pflege wird generell schlecht bezahlt“ so auch nicht stimmt.

    CzG

    Dreas
     
  11. Jacqueline

    Jacqueline Strebt nach Höherem

    Ich hatte als MTA nach 4 Jahren 3200€.
    Gehaltsstufe 3 von..ähhh... 6 oder 7 ?? Wobei die Erhöhung in den höheren Stufen wesentlich langsamer voran geht als in den ersten Jahren. Ist ja auch kein Drama.
    Dann kommen noch ca 250-500€ netto Schichtzulagen hinzu.
    Ich war zusätzlich noch in einem Projekt involviert, was sehr lukrativ war. Dies ist aber einmalig in DE und daher absolut nicht der Regelfall.
    Gehaltstechnisch war ich damit absolut zufrieden.

    Genau das ist der Punkt! Reden wir mal über eine Beispielwoche, die sah teilweise so aus:

    8 Tage arbeiten am Stück:

    Montag Zwischendienst von 11:30-20:00
    Dienstag Frühdienst von 07:30-16:00, anschließend Rufdienst von 16-22:30 (davon musste man so 2-4 pro Monat machen).
    Wenn man Glück hat, dann ist der passiv, wenn Pech, dann ist man mal 16h auf Arbeit (das ist aber nur ganz selten).
    Am nächsten Tag gehts weiter, meinetwegen nochmal Frühdienst.
    Am Donnerstag, Freitag, Samstag, Sonntag ist man dann zB im Spätdienst von 14-22:30.
    Freitags ist nachmittags Rushhour in der Rettungsstelle, weil die Praxen schließen.
    Am Montag hat man dann nochmal einen Zwischendienst oder Spätdienst (in den Frühdienst darf man nicht wegen gesetzlicher Ruhezeit).
    Dann hat man 2 Tage frei. Und nach so einer Woche ist man auch als (damals) U30ig- jährige komplett im Eimer.
    Dann gehts ab Donnerstag weiter mit früh und am Fr übernimmt man den Zwischendienst vom kranken Kollegen.
    Dann gehts eben erst ab 20:00 Uhr ins Wochenende. Ok, also doch nicht ins Kino.
    Meist ist es so, dass man jedes 2. oder 3. (Luxus!!!!) Wochenende arbeitet. Wenn genügend Personal da ist.

    Dies mal als realistisches Beispiel ohne Nachtdienste. Die sind ja normalerweise auch noch.
    Nun hatten wir als Funktionsabteilung das Glück, dass wir einen großen Personalpool haben (ungefähr 50 Leute).
    Es gibt Leute, die machen gerne Nächte, es gibt Leute, die machen gerne Spät.
    Wenn genügend Leute da sind, dann hat die Leitung darauf geachtet. Ebenfalls, dass man nicht rückwärtsrotiert. Also von Spät über Zwischen in den Frühdienst.

    In der Pflege ist es ja so, dass man wochentags wie wochenende/feiertag immer die gleiche manpower braucht. Wir hatten am Wochenende etc immer reduzierte Besetzung, weil das Routineprogramm da nicht läuft. Das ist eine enorme Entlastung.
    Ebenfalls rotiert die Pflege meist wie folgt: früh, früh, spät, spät, nacht, nacht, "frei" = schlafen, frei, frei, von vorne
    Da läuft es ein bisschen anders ab.

    Nun ist man schon ziemlich abgerödelt und hat unterschwellig den Stress, dass irgendwer ausfällt und die freien Tage latent in Gefahr sind. Man muss Dienste nicht kurzfristig übernehmen, die Leitung darf das nicht einfach so machen.
    Dennoch ist jeder irgendwann mal dran, je nachdem wie sehr Ja-Sager bzw helfersyndromisch man ist.

    Dann die Patienten, eigentlich überhaupt kein Problem. Aber an manchen Tagen hat man einfach Massen abzuwiegeln und sie fordern teilweise massiv.
    Ein dementer Opa, der kratzt und beisst kann gut und gerne mal 30min für eine Beckenaufnahme beanspruchen. Das dauert sonst 5.
    Ich hatte Tage in der Rettungsstelle, da habe ich an einem Tag 40 Patienten geröntgt. Die Hälfte kann sich nicht selbstständig bewegen. Und 10 davon hatten evtl Vd. a. Covid.

    Dann gab es Tage, da war fast nichts zu tun und man zieht eine Schleifspur zum Kaffeeautomaten. Das waren persönlich meine Hasstage, weil ich es nicht leiden kann auf Arbeit rumzugammeln. Mal 'n kurzes Päuschen ok, aber bitte kein Leerlauf.

    Hinzu kommen dann noch beschissene Überstunden (der Nachtdienst geht 10h und deswegen hat man immer 2h + gehabt), die man nie abbauen kann, weil kein Personal da ist.
    Langjährige Kollegen, die gekündigt haben hätten die 3 Monate Kündigungsfrist komplett zu Hause absitzen können durch Überstundenabbau.
    Es wurde sich dann aber darauf "geeinigt", dass man es auszahlt. Eben weil frei nicht geht.

    Naja, das sind eben die sog. Arbeitsbedingungen, ganz grob.

    Achja, und dann ist da noch der Mist mit den Minusstunden, aber ich muss auch mal aufhören.

    to make it short: am Geld lags nie..

    Pflegende auf Normalstation haben etwas weniger als wir verdient. Intensivpfleger sind immer so bei 3800€ brutto aufwärts (5 Jahre Ausbildungszeit).

    Nie wieder gehe ich als Arbeitskraft ins KH.
     
    Zuletzt bearbeitet: 18.Mai.2022
    Rick, Gelöschtes Mitglied 1142 und zwar gefällt das.
  12. JES

    JES Gehört zum Inventar

  13. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Ich hab‘s jetzt nicht nachgerechnet. Dürften aber Arbeitszeiten sein, die gesetzlich unzulässig sind. Unerlaubte Überstunden?

    Sind die bezahlt worden?

    CzG

    Dreas
     
  14. Jacqueline

    Jacqueline Strebt nach Höherem

    Nö, die sind auf einem Sammelkonto gelandet und die wurden dann immer mit den "angeordneten" Minusstunden verrechtnet.
    Ausgezahlt wurden die nie. Nur vor Kündigung.
     
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  15. Jacqueline

    Jacqueline Strebt nach Höherem

    Dient primär der Akquise.
    Viele machen die Ausbildung wegen des Gehalts und warten währenddessen auf ein Studium.
    10 Jahre nach Abschluss sind nur noch sehr wenige der Ehemaligen in der Pflege.

    Meine Ausbildung war damals schulisch und ich habe gar kein Geld bekommen. Ging dann nur mit Bafög. Auch ok.

    Dies wurde aber inzwischen geändert. Die Krankenkassen zahlen inzwischen Ausbildungsgehälter bei den MTAs.
    Menschen, die kein Bafög bekommen konnten oder schon Familie hatten konnten früher deswegen die Ausbildung nicht machen.
     
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  16. Jacqueline

    Jacqueline Strebt nach Höherem

    Eine bekannte Altenpflegerin hatte ihrer Patientin verbotenerweise mal den Müll rausgebracht.
    Sie sollte das dann entweder abrechnen oder von ihrer Pause abziehen. Hat sich für Variante b entschieden und ist inzwischen nicht mehr in der amb. Pflege.
     
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  17. JES

    JES Gehört zum Inventar

    So kenne ich das auch.
    Oder so kurzschichten, mal 2 Stunden morgens, mittags noch mal 3, frühabends noch mal 3. Der ganze Tag im Eimer, planen kannst du nichts.
    Oder regulär Frühschicht, als von 7 bis 15:30, dann aber noch mal so von 20 bis 22 Uhr, weil einer plötzlich krank ist und kein Ersatz verfügbar.
    Wochenarbeitszeiten liegen eher zwischen 50 und 60 Stunden, statt 40. Und immer wieder diese "notsituationen" die das legalisieren.
    Deshalb :Betriebsrat.
     
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  18. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Und genau das ist nicht legal. Kurzfristig erlaubt, generell nicht.

    Und Überstunden müssen mit Freizeit ausgeglichen werden, nicht mit Geld.

    Und sie müssen mit Begründung angeordnet werden.

    Ja, Betriebsrat oder sich einfach gesetzeskonform verhalten und
    „Nein“ sagen.

    CzG

    Dreas
     
  19. Jacqueline

    Jacqueline Strebt nach Höherem

    Man unterschreibt keinen "40h Vertrag" sondern einen Vertrag mit einer "durchschnittlichen Wochenarbeitszeit, die 40h in einem Zeitraum von 3 Monaten nicht überschreiten darf".

    Das machts nicht legaler, ist aber gängige Praxis.
     
    Rick gefällt das.
  20. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Doch, geht, muss aber eingehalten werden.

    CzG

    Dreas
     
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