Stellt ihr euer Leben bewußt auf Nachhaltigkeit um? Selbst mit kleinen Schritten...welche?n

Dieses Thema im Forum "Off Topic - für Philosophen, Esoteriker etc" wurde erstellt von Gelöschtes Mitglied 5328, 24.September.2019.

  1. Kohlertfan

    Kohlertfan Strebt nach Höherem

    @Dreas, @JES hört auf zu streiten wer den längsten hat. Ihr könnt ja par PN Politikerquartet spielen!
     
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  2. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Darum geht‘s doch gar nicht.

    Aber Du hast insofern Recht, als das eine Diskussion darüber müßig ist.

    CzG

    Dreas
     
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  3. tango61

    tango61 Ist fast schon zuhause hier

    Richtig habe ich gerade auch bei Wiki nachgelesen. Wenn ist es richtig verstanden habe, sollen das Endlager in kürze in Betrieb gehen. Es ist aber wohl nur eine Einlagerung für Abfall aus den 4 Umliegenden Kraftwerken vorgesehen.
    Das würde ja schon mal etwas helfen, denke ich. Wenn die Neuzulassung von Atomkraftwerken an das Vorhandensein von Endlagerstätten im Umfeld der Anlagen gebunden wäre.
     
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  4. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Insofern als du keine Argumente lieferst. Reine Opposition ohne faktische Belegung.

    Fakt ist, dass alle relevanten Länder (mit wenigen Ausnahmen) dem Pariser klimaabkommen zugestimmt haben. Darin wird die Klimaerwärmung auf 2°C gegenüber einem Referenzwert von 19xx festgelegt. Man ist sich einig, dass dieses Ziel nur durch Reduktion von Treibhausgasen geschehen. Diese sind identifiziert als CO2 aus fossieler Verbrennung und Methan, welches u.a. bei der massentierhaltung entsteht bzw als abfallprodukt bei div. chemischen Verfahren. In letzter Zeit kommt noch NOx bzw Feinstauf dazu, eher wg der schädlichkeit für den Menschen, deshalb die hexenjagd gegen den Dieselmotor.
    Das ist der Scope, nichts anderes und nur dafür gibt es Orden.
    Vor diesem Hintergrund ist Atomenergie erst einmal klimafreundlich, nicht umweltfreundlich.
    Zum Thema Umweltschutz sind die Faktoren Reduktion von Plastikmüll, Verbot gewisser Chemikalien (hat eher was mit Konsumentenschutz zu tun), Vermeidung der Abholzung des Regenwaldes... nichts von Vermeidung radioaktiven Abfalls. Daher ist Kernenergie umweltfreundlich...

    https://www.bmk.gv.at/themen/klima_umwelt/nuklearpolitik/euratom/eu.html
    Da sehen wir, dass 108 AKW allein in der EU betrieben wurden. 3 sind in Deutschland gerade abgestellt. Nur Deutschland hat ohne Hintertür beschlossen aus der Kernenergie auszusteigen, und noch hält man sich daran. Frankreich denkt nicht im Traum daran, Skandinavien auch nicht. Insgesamt sind 4 neue Projekte im Bau, so dass netto sogar mehr Kernkraftwerke in der EU im Betrieb sind bzw sein werden als vor unserer Abschaltung. Ok, 3 kommen in Deutschland noch in wenigen Jahren (so denn man an dem Plan festhält), macht dann netto - 2.
    Global sieht es nicht anders aus. Die USA, Russland und China werden den Teufel tun aus der Kernenergie auszusteigen. Zum einen sind die Kraftwerke da, der Hauptschaden ist also schon produziert, zum anderen können sie sich auch nichts anderes leisten, weil sie sonst bei den Klimagasen noch höher kommen als sowieso schon. Was Deutschland also meint und tut beruhigt zwar unser Gewissen, spielt global aber keine Rolle. Noch nicht.
    Wenn wir also Kernenergie global loswerden wollen müssen klimaneutrale und möglichst gleich allgemein umweltfreundliche Lösungen her, die günstig im großen Stil Energie erzeugen. Weder Solar noch Wind können das. Deutschland ist bei einer quote von 34%. Heute, bei dem heutigen Bedarf.
    https://www.bmwi.de/Redaktion/DE/Dossier/erneuerbare-energien.html

    Jetzt kommt dazu, dass Heizungen in Neubauten nicht mehr so einfach mit fossilen Brennstoffen betrieben werden dürfen, Öl wird m. W. ganz verboten, auch im Altbestand zumindest bei der nächsten Erneuerung der Heizung. Mir nicht ganz klar, wie genau, aber so haben es mir verschiedene Fachleute aus dem Handwerk bestätigt. Der Stromverbrauch wird jedenfalls hier steigen durch den Betrieb von Wärmepumpen oder anderen Heizungssystemen auf Strombasis.
    Die Umstellung von 20 Millionen pkw und x millionen lkw, einigen tausend lokomotiven etc., die vermehrte verwendung von Strom in der Industrie wird m. E. den Bedarf an Strom rom in den nächsten 10 Jahren etwa verdoppeln. Da kommen wir mit neuen wind- und solarparks gar nicht hinterher. Ein Windpark dauert im Schnitt 6 Jahre vom Antrag bis zur ersten kWh, wenn nicht Umweltschutz- oder Bürgerinitiativen verzögern oder ganz stoppen (rettet den feldhamster...) . Flächen sind begrenzt, repowering ist keine bestandsgarantie.
    Kernfusion könnte eine lösung sein. Konkrete Forschungen haben begonnen, da war ich noch Schüler, also so vor ca 40 Jahren. Im Betrieb ist weltweit noch kein einziger Reaktor, nicht mal versuchsweise im dauerbetrieb. Bin ich Optimist dann wissen wir in 10 Jahren, wie ein solcher Reaktor aussieht, noch mal 10 Jahre, bis genügend gebaut sein könnten. Was bis dahin? Ziele sind gesteckt, erste Fakten geschaffen, keiner will sein gesicht verlieren, für den Klimaschutz ist es für jegliche Verzögerung zu spät.
    Vor diesem Hintergrund sollte man durchaus überlegen, ob man Bestands-AKWs nicht doch einige jahre weiter betreiben kann und muss. Der zusätzliche Schaden an der Umwelt ist minimal (der größte Teil ist schon passiert bzw es wird durch den weiterbetrieb nicht signifikant schlimmer). Mir gefällt das persönlich nicht, aber ich sehe kaum Alternativen. Ob der Meiler in Deutschland oder in Frankreich an der deutschen Grenze steht macht keinen Unterschied.
    Btw, habe gerade gelesen das Endlager in den USA wurde vom Gericht gekippt. Das Konzept sah eine Risikoabschätzung für die nächsten 10.000 Jahre vor, das Gericht fordert 1 Million Jahre.
     
  5. visir

    visir Gehört zum Inventar

    was jetzt?

    Ein wesentlicher Teil des Schadens ist der radioaktive Abfall und dessen ungelöste Endlagerung. Jedes Nachbestücken vergrößert das Problem.

    Die haben alle reichlich Flächen für Wind und Photovoltaik, am Meer kann man auch noch Gezeitenkraftwerke machen - die Speicherung der Energie in verschiedensten Formen ist gerade in Entwicklung, manches ist bereits machbar. Und China ist meines Wissens führend in der Photovoltaik. Die wollen alleine schon aus politischen Gründen weniger abhängig von fossilen Energien werden.

    Das ist die Haltung "einer allein kann ja doch nichts bewirken". Nein, jeder muss mittun. Auch Deutschland, und so irrelevant ist Deutschland nicht.

    Bei "allgemein umweltfreundlich" fällt gemäß Deinen eigenen Worten Atomkraft raus.

    Nichts war am Anfang günstig. Bei Wind dürfte die Physik halbwegs ausgeschöpft sein (ohne, dass ich das jetzt konkret weiß), bei PV wird ständig weiterentwickelt.
     
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  6. JES

    JES Gehört zum Inventar

    @visir
    Fängst du deine spielchen schon wieder an Zusammenhänge beim zitieren zu ignorieren.

    Damit du das verstehst, auch wenn ich den Eindruck habe, dass du es nicht willst:
    Definition 1 für umweltschädlich: kostet mehr als xqm Regenwald und kostet y Tonnen plastikmüll - > Atomenergie ist umweltfreundlich.
    Definition 2 für umweltschädlich: erzeugt Stoffe, deren risikolose und rückstandsfreie Rückführung in die Umwelt nicht gegeben bzw nicht geklärt ist - > atomenergie ist höchst umweltschädlich
    -> es kommt sehr genau auf die definition an, was man als umweltschädlich definiert und was nicht. Problem dabei : solange ich komplexe Systeme nicht verstehe sind Definitionen ev falsch.

    Zum Abfall: angenommen, ein durchschnittliches Atomkraftwerk wiegt 10000 tonnen, dann sind etwa 30 bis 50% bereits radioaktiver sondermüll. 10% davon hochradioaktiv. Das sind nicht nur brennstäbe sondern der komplette innere Kern des Kraftwerks. Den habe ich immer, egal wie lange das kraftwerk am netz war. Ob ich da jetzt auf 11% erhöhe, weil ich einen zusätzlichen satz brennstäbe verbrauche oder nicht, ändert am Grundproblem nichts. Es gibt keine Lösung für 10%, und wenn es diese gibt funktioniert diese auch für 11%.

    Versuch mal in Deutschland den Anteil der windenergie nur zu verdoppeln.
    Du kannst die altanlagen umhauen und durch modernere, leistungsstärkere ersetzen. Das bringt aber nur etwas, wenn du dabei an ein höheres windaufkommen kommst, also höher baust. Warum? Der wirkungsgrad einer Windkraftanlage ist begrenzt auf ca 70% der Energie des Windes. Mehr geht physikalisch nicht. Die altanlagen sind schon rel gut bei etwa 60%, moderne kommen auf 65%. Der rest sind Verluste im triebstrang, in der stromumwandlung und netzanpassung, in der aerodynamik.
    Was jetzt leider nicht geht ist bspw 20 Stk 600kw-anlagen durch 20 Stk 3 W-Anlagen zu ersetzen. Du musst mindestabstande zwischen den Anlagen einhalten, sonst beeinflussen sich die Rotoren und dein wirkungsgrad schrumpft. Du kannst vielleicht 10 stk 3mw stellen.Das bringt dir was, 24Mw vs 30MW, und damit, und dem längeren turm, vllt 50% mehr Ertrag im jahr. Damit könntest du mit viel optimismus den Anteil an erneuerbarer energie von 34 auf 45% steigern. Nimm noch ein paar neue flächen dazu, dann kommst auf 55 bis 60%. Wenn du wind hast.
    Nächste Probleme, zum einen hängt der mindestabstand deines windparks zur nächsten wohnsiedlung von der Höhe der windräder ab bzw deren rotorengrösse. Es kann also sein, dass du gar keine Genehmigung bekommst oder nur für einen Teil der Anlagen. Die Grenzen für mindestabstände sind historisch immer vergrößert worden. Zum anderen kann der netzbetreiber zu dem Schluß kommen, dass mehr als die vorherigen 24MW nicht ohne große umbaumassnahmen eingespeist werden können. Dann war alles erst mal sinnlos, weil er nicht kann oder will, oder dauert.
    Deine ganzen anderen Alternativen ja, kann man alles umsetzen, trägt alles seinen Anteil, nur rechnet es sich? Und wie gehst du mit dem ansteigenden Bedarf an strom um, wenn alle Schlüsselindustrien und private Haushalte auf strom wechseln? Rechne doch mal wie viel strom du sicher produzieren müsstest um dein haus autark zu versorgen und dein e-auto zu laden. Mein dach reicht da nicht, sorry. Auch nicht, wenn ich isoliere wie ein Weltmeister.
    Langfristig wird es effiziente Technologie gegen, die hoffentlich auch die definition 2 für umweltfreundlich erfüllt, kurz und mittelfristig nicht. Was machen wir bis dahin?
     
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  7. tango61

    tango61 Ist fast schon zuhause hier

    Nichts war am Anfang günstig. Bei Wind dürfte die Physik halbwegs ausgeschöpft sein (ohne, dass ich das jetzt konkret weiß), bei PV wird ständig weiterentwickelt.[/QUOTE]

    Doch auch bei Windkraft tut sich etwas, es gibt einige Versuche mit vertikal rotoren die viel weniger Platz brauchen und leiser sind
     
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  8. visir

    visir Gehört zum Inventar

    tl;dr
     
  9. Gelöschtes Mitglied 172

    Gelöschtes Mitglied 172 Guest

  10. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Du kannst die Physik nicht überlisten. Du brauchst eine gewisse Fläche, diese Fläche liefert dir den massenstrom, und aus diesem kannst du nur einen Teil der darin enthaltenen kinetischen Energie umwandeln.
    Den höchsten wg hat eine einflügelige Horizontalwindkraftanlage, die aber mechanische Nachteile hat, genauso wie die zweiflügelige Horizontalanlage.
    Vertikalanlagen sind von natur aus schlechter, sind mechanisch schwer zu realisieren....

    Solar muss noch was gehen. 22% wirkungsgrad sind viel zu wenig. Vielleicht ist die direkte erzeugung von Strom eine Sackgasse.
     
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  11. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Mal schauen ob du das immer noch so locker siehst, wenn du deine Energiekosten nicht mehr bezahlen kannst. In Deutschland geht das gerade los...
     
  12. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Die Energiepreise müssen steigen, damit der Transformationsprozess voran schreitet.

    Es darf zwicken, aber nicht riesen Schmerzen verursachen.

    CzG

    Dreas
     
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  13. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Angesichts dessen, was die Leute so bedenkenlos an Kilometern im Individualverkehr abspulen, kanns nicht so schlimm sein.
     
  14. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Naja, die Prognosen für strom liegen bei 8 bis 10% für 2022.
    Gas liegt bei 20%+.
    Heizöl wird alleine durch die Erhöhung der CO2-Abgabe um 20% teurer, wenn der weltmarktpreis nicht sinkt.
    Gleiches wie für Heizöl dürfte auch für kraftstoff gelten.
     
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  15. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Dann braucht ja nur das "noch einen Stromverbraucher" und "noch eine 200km-Wochenendtour" und "noch weiter vom Arbeitsplatz weg wohnen" aufhören, dann gehts ja wieder.
    Energie war offenbar bis jetzt zu billig, sonst würde nicht so viel davon verschwendet werden.
     
  16. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Du möchtest also Energie zum Luxusgut für die Reichen, die weniger Situierten dürfen dann im Dunkeln frieren.
    Dem Reichen ist der Verbrauch völlig egal (wie heute schon), der weniger Reiche wird dann doppelt gef..., er kann sich die Energie nicht leisten, die hohen Kosten zur Energieeinsparung auch nicht.
     
  17. visir

    visir Gehört zum Inventar

    was Du schon wieder interpretierst...
     
  18. Gelöschtes Mitglied 172

    Gelöschtes Mitglied 172 Guest

    Der Hartz4 Satz ist doch um 3€ angehoben worden :ironie:
     
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  19. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Heizkosten werden bei Hartz IV übernommen, Stromkosten allerdings nicht.

    CzG

    Dreas
     
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  20. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Na dann, das sind dann 8 kWh, die man verballern kann.:)
     
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