Stimmgeräte für Saxophon

Dieses Thema im Forum "Tool / Zubehör" wurde erstellt von Apfel, 22.September.2011.

  1. Wanze

    Wanze Strebt nach Höherem

    Hmmm... ich spiele in einem Saxophon-Ensemble mit (oder versuche es :oops: ), da stimmen ca 15 Saxophonisten gleichzeitig... schaff ich nicht, da nach Gehör zu stimmen. Ich weiss schon, meine Taiwan-Kanne ist zu leise :-(

    Grüße,

    Wanze
     
  2. Gast

    Gast Guest

    Ich bin unsicher, ob ich mich jetzt in dieser Form outen sollte.........:-D

    Ich tu es gegen bessere Einsicht!

    Ich merke, die Tonhöhen stimmen nicht, aber es kommt vor.. ich höre nicht, wer ist zu tief und wer zu hoch..

    Auch wenn ich nach diesem Bekenntnis ein hoffnugsöoser Fall sein sollte, ich mach trotzdem weiter:)

    Mittelmusikalische Grüße,

    Joe



     
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  3. rbur

    rbur Moderator

    Das brauchst du auch nicht. Wenn die Töne knapp nebeneinander liegen, dann gibt es eine Schwingung, die Schwebung. Dann drückst du ein Bisschen, oder lässt den Ton etwas fallen. Wenn die Schwebung schneller wird, dann war's die falsche Richtung. Wenn keine Schwebung, dann gut.

    Beim Intonieren während des Spielens nützt dir natürlich gar nix, da helfen nur Ohren.

    Wegen Dirigent: die meisten Dirigenten und auch die meisten Musiker wissen doch gar nicht, welcher Ton beim Saxophon der richtige Stimmton ist.
    Deshalb stimme ich halt gewissenhaft auf das mittlere C, damit der Dirigent zufrieden ist.
    Hinterher wird dann intoniert.

    Disclaimer: Die Dirigenten, bei denen ich nachher das Vergnügen habe, zu saxen wissen sehr wohl, wie man richtig stimmt.
     
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  4. Thomas

    Thomas Strebt nach Höherem

    ...sie werden Dir den Weg weisen... Viel Spass... hätte ich jetzt auch Lust drauf...

    doo defür cha me au mol d'chilbi sause loo...
     
  5. Dieter_B

    Dieter_B Ist fast schon zuhause hier

    @Hallo Joe60
    Hallo Joe, du bist nicht alleine!
    Ich kann die feinheiten (bin ich zu hoch oder zu tief) nicht raushören, aber ich höre, dass es nicht stimmt!

    Also sind wir schon mal zwei!

    Gruß
    Dieter
     
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  6. Mini

    Mini Ist fast schon zuhause hier

    Er sieht aber, dass man überhaupt stimmt.

    Gruß
    Mini
     
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  7. mki

    mki Ist fast schon zuhause hier

    Dabei fällt mir spontan die folgende Geschichte ein:

    Die Amerikaner haben in ihrem Irak-Krieg ja an irgendeinem Punkt behauptet, Bagdad eingenommen zu haben. Rumsfeld hat diesen "historischen Moment" prompt mit dem Fall der Berliner Mauer verglichen. Und der CSU-Mann Peter Gauweiler hat das ganze dann mit folgendem Spruch kommentiert:

    "Minister Rumsfeld hat erneut bewiesen, dass er alles, was hinkt, für einen Vergleich hält."

    Also nicht dass ich viel von dem Gauweiler halten würde, aber der Spruch trifft ins Schwarze.


    Ich gebe die völlig recht, Rick, das Gehör ist das beste Stimmgerät, und man sollte darauf hinarbeiten zu hören und nicht nur abzulesen.
    Aber der Vergleich mit dem Maler ... sei mir nicht bös ... aber irgendwie hinkt er schon gewaltig. Als Pendant zu einem Maler, der die Farbe mit Sonnenbrille oder Augenbinde aussucht, stelle ich mir einen Musiker vor, der mit einem Tinitus bzw. Ohrenstöpseln einstimmt. Aber nicht mit einem Stimmgerät.
     
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  8. Raggae

    Raggae Ist fast schon zuhause hier

    ... da kennst Du aber mein Gehör nicht. Den zweiten Teil des Satzes kann ich aber voll unterschreiben. Das mein Gehör ein gutes Stimmgerät wird, ist ein schönes Ziel.
     
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  9. Raggae

    Raggae Ist fast schon zuhause hier

    Das kriege ich auch erst langsam hin. Witzigerweise habe ich dabei mehr Schwierigkeiten, wenn der Ton, den ich stimmen will, tiefer ist als der Referenzton.

    Vielleicht ist das ja ein Grund, warum ich tendenziell immer eher zu hoch intoniere?
     
  10. Mini

    Mini Ist fast schon zuhause hier

    Hallo,

    hier könnt ihr das testen:

    http://tonometric.com/adaptivepitch/

    Es ist richtig, das stimmen vor dem Spiel, mit Tuner oder nach Gehör, kann nur die Grundeinstellung des Instrumentes liefern. Die Intonation selbst geschieht im Stück mit den Ohren Ton für Ton.

    Ausnahme: Bei irgeneiner Nummer habe ich mir mal während des Stückes den Tuner draufgeclippt, um so ein paar Pfundnoten-Bachinks zu kontrolliern. Abstruse Akkorde, pianissimo in tiefer Lage auf dem Sproan, ansonsten zielmich viel Lärm, da gab es für mich nichts mehr zu hören. Für das Publikum vermutlich auch nicht, aber man will ja korrekt bleiben.

    Nach Gehör einstimmen mag zwar besser sein, geht aber manchmal einfach nicht vernünftig. Dann lieber mit den Tunern gestimmt als gar nicht.

    Gruß
    Mini
     
  11. Rick

    Rick Experte

    Natürlich mag es manchmal Situationen geben, in denen man so ein Stimmgerät tatsächlich brauchen kann, zum Beispiel, wenn kein Referenzton verfügbar ist oder wenn man diesen überprüfen möchte.

    Mir ging es nur darum, dass man nicht GENERELL und ausschließlich mit dem Teil stimmen, sondern zumindest parallel das Gehör trainieren sollte.

    Ich habe schon Schüler erlebt, die jahrelang (bei anderen Lehrern) Unterricht hatten, bereits in diversen Ensembles spielten, und dabei noch kein einziges Mal nach Gehör gestimmt haben.
    Die Intonation war oft auch dementsprechend (außer freilich bei Selmer-Hörnern, ist ja klar, Thomas!). :-D

    Gewiss hinkt mein Vergleich mit dem Maler - aber das Gehör ist nun mal für uns Musiker das Pendant zu den Augen des bildenden Künstlers. :cool:

    Also: Stimmgerät ja, aber bitte nicht ausschließlich! ;-)


    Schöne Grüße,
    Rick
     
  12. Thomas

    Thomas Strebt nach Höherem

    jou, wie oft hat man es schon erlebt:
    Einstimmen in einem Verein: Cheffe naht mit Stimmgerät, Ton ist viel zu tief oder zu hoch. Ganzes Orchester hört das: Also flugs Ohr ausgeschalten, Augen auf die LED oder den Zeiger, mit bedeutungsschwangerer Miene das mp einen halben Meter rein- oder rausziehen, unzufrieden den Kopf schütteln und schnell das Blatt wechseln und nochmal versuchen. Damit Erfolg schnell eintritt, wird dann mal schnell die halbe Lippe abgebissen, bis der Tuner grün anzeigt. Ein zufriedenes Nicken, auch vom Cheffe ... und schon ist eingestimmt.
    Beim Spielen wird dann auf das Durchbeissen der Lippe aus Gesundheitsgründen verzichtet , ausserdem kommen vielleicht noch hohe Töne, die auf einmal einen Viertelton zu tief / hoch sind... kann aber gar nicht sein, wir haben doch ganz super eingestimmt....
     
  13. Rick

    Rick Experte

    Hallo Thomas,

    stimmt, so etwas habe ich auch schon mitbekommen (allerdings gab's dann in der Regel ein Veto von mir, wenn ich etwas zu sagen hatte). ;-)

    Sehr schön sind die Konzerte von Musikvereinen, wo man vorher sieht, wie alle auf ihre Stimmgeräte starren, selbst ein gemeinsamer Orchester-Kontrollton vor Beginn wird weggelassen (könnte ja Zeit kosten!), der Dirigent hebt die Arme - und das Grauen beginnt! :-o

    Da spielen Klarinetten und Flöten eine hohe Melodie "unisono" als Viertelton-Cluster, dass es dem Zuhörer fast körperliche Qualen verursacht, usw.
    Der Dirigent steht völlig ungerührt da, kümmert sich nur um Thempo und Einsätze. Wahrscheinlich ist sein Gehör bereits durch viele Jahre Probenarbeit abgestumpft, der sieht keinen Grund zum Nachstimmen. :evil:

    Da kommen natürlich mehrere Faktoren zusammen, doch ohne Stimmgeräte müsste man wenigstens ansatzweise die Ohren aufsperren und würde vielleicht auch sensibler für die Intonationsverbrechen, die da skrupellos verübt werden. :roll:


    Gepeinigte Grüße,
    Rick
     
  14. Mini

    Mini Ist fast schon zuhause hier

    Hallo Rick,

    dann hat man aber an vieler Musik, die so in Funk und Fernsehen läuft, auch keine Freude mehr. Ich meine nicht DSDS, sondern duchaus kommerzielles aus Rock, Pop, Volksmusik und sogar Klassik.

    Gruß
    Mini
     
  15. Rick

    Rick Experte

    Hallo Mini,

    etwas Toleranz darf man da durchaus haben, schließlich gibt es ja neben "Blue Notes" auch noch unterschiedliche temperierte Tonsysteme, weiterhin ist die offizielle gleichschwebende Stimmung der Stimmgeräte selbst nicht immer ohrenfreundlich. :roll:

    Aber manche Musikvereine und Stadtkapellen, die ich schon live hören "durfte", schießen wirklich den Vogel ab.
    Und das lag nicht an etwa schlechten Amateurmusikern, sondern kommt in der Regel von "oben", also vom Dirigenten, der in diesen Fällen einfach keinen Wert auf gute Intonation legt.

    Wie gesagt: Per Stimmgerät einstimmen, dann kein gemeinsamer Kontrollton, so geht es schon mal los.
    Und wenn im Ensemblespiel Schwierigkeiten auftauchen, etwa bei hohem Holz, wird einfach darüber hinweg gegangen, als sei nichts.
    Das grenzt für mich schon an Körperverletzung am Zuhörer! :evil:

    Den Musikern, die sich redlich bemühen und ihr Bestes geben, ist das zuletzt anzulasten, das liegt dann einfach am unmotivierten oder überforderten Chef.


    Schöne Grüße,
    Rick
     
  16. Raggae

    Raggae Ist fast schon zuhause hier

    Ich habe mit dem Sopran ja ganz lange gedacht, dass meine Intonation ganz gut ist, bis dann nach einem Workshop mal der Leiter zu mir meinte, dass ich dringend an meiner Intonation in der oberen Oktave arbeiten müsste. Mit Hilfe des Stimmgerätes (vorher habe ich ohne gespielt) habe ich dann gemerkt, dass ich die hohen Töne völlig falsch wahrnehme. Die Oktave habe ich z.B. nen halben Ton zu hoch gedacht, und dann natürlich auch so gespielt. Mit viel Übung ist das jetzt deutlich besser geworden. Ich mache das so, dass ich mir Intervalle (zuerst Oktave und Quinte) erst denke, dann spiele, wie ich es denke, und dann erst aufs Stimmgerät gucke, um zu checken, ob ich korrekt gedacht habe. Dann spiele ich das Intervall noch mal richtig nach Stimmgerät. Und dann das Ganze noch mal von vorn.
     
  17. Gast_13

    Gast_13 Guest

    Im übrigen kann man beim Spielen in lauter Umgebung seine Stimmung besser hören, wenn man einen Finger ins Ohr steckt - falls das der/die Eine oder Andere noch nicht kennt. Geht natürlich nur von g bis c#, es sei denn, man bittet seinen Nebenmann -frau, mal mit seinem Finger auszuhelfen. ;-)
     
  18. mki

    mki Ist fast schon zuhause hier

    Schon, aber du glaubst doch nicht im Ernst dass bei einem Test:

    Maler verhält sich zu Musiker wie Augenbinde zu
    [ ] Stimmgerät
    [ ] Hörgerät
    [ ] Gehörsturz
    [ ] Ohrenstöpsel

    das Stimmgerät das Rennen macht?

    Ja, diese Formulierung ist wohl besser.
     
  19. Wanze

    Wanze Strebt nach Höherem

    bis 0,375 Hz bin ich runter gekommen :) 1,5 schaffe ich sicher.
    An den Ohren kann's also nicht liegen, wenn ich falsch spiele.

    Grüße

    Wanze
     
  20. Florentin

    Florentin Strebt nach Höherem

    Ich finde ein Stimmgerät schon sehr wichtig, trotz aller Alternativen, die hier richtigerweise genannt wurden.

    Jeder sollte zu Hause mit Stimmgerät gründlich die Intonationslandkarte seines Instruments aufstellen. Also: welche Töne sind tendenziell zu hoch / zu tief. Danach sollte man das Adaptieren beim Spielen und auch seine Stimmprozedur richten.

    Ich finde es z.B. sowohl beim Saxophon als auch bei der Klarinette am besten, die (griffmässig) "mittellangen" Töne durch Justieren am Mundstück einzustellen, beim Sax also das g' und das g". Bei mir zumindest tendieren die "langen" Töne (d") etwas zu hoch und die "kurzen" (c', c") etwas zu tief. Besonders zu beachten dann natürlich die ganz tiefen und vor allem die ganz hohen (gerade beim Sopran !!!).

    Das zeigt, dass das im Blasorchester so beliebte Stimmen des c denkbar ungünstig ist (fuer die Holzblaeser).



    Ein paar Einblicke in die hier so viel gescholtenen Amateur-Blasorchester. Da gibts doch grosse Unterschiede.

    Ich spiele in einem, wo die Dirigentin sehr penibel auf Intonation achtet, mit sehr gutem Erfolg (bei aller Bescheidenheit, aber das haben mir auch schon aushelfende Profis bestätigt). Da wird zu Beginn jeder Probe ausfuehrlich mit Tonleitern und Choraelen intoniert, nicht nur unisono sondern auch in Akkorden. Dazwischen noch registerweise unisono gestimmt. Beguenstigt wird dieser Erfolg u.a. durch 3 Tatsachen:

    a) Die Dirigentin ist gleichzeitig Vorstandsvorsitzende

    b) Es sind viele Jugendliche und wenig "Alte" dabei

    c) Die kritischen hohen Register (1. Klarinette, 1. Floete) sind zahlenmaessig nicht stark besetzt (nur je 2).

    D.h. es gibt nicht zu viele Musiker, die einander ins Gehege kommen koennten, und die sind Disziplin aus der Musikschule gewohnt.


    Ganz anders in einem benachbarten Musikverein, wo ich ab und zu mitspiele. Da ist die Intonation ziemlich schauderhaft. Woran liegts ?

    a) Der (junge, durchaus ambitionierte) Dirigent ist "Angestellter" des Vorstands

    b) Es sind hauptsaechlich "Alte" dabei, und das schon seit Jahrzehnten

    c) Die ersten Stimmen sind zahlenmaessig stark besetzt, und zwar vor allem durch die laengstgedienten Senioren (die haben sich ueber die Jahre eben dorthin raufgearbeitet).

    d) In den Proben wird nie gemeinsam gestimmt oder Zeit mit Intonation vertan. Das ist denen viel zu langweilig. Schliesslich spielen sie ja schon seit 40 Jahren ...

    Da kann der arme Dirigent nicht viel ausrichten. Die alten Herrschaften lassen sich von dem jungen Spund doch nicht erzaehlen, dass sie die hohen Toene nicht richtig spielen koennen ...
     
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