Stimmgeräte und Ton treffen - wie genau?

Dieses Thema im Forum "Anfänger Forum" wurde erstellt von deraltemann, 21.August.2012.

  1. deraltemann

    deraltemann Strebt nach Höherem

    Ich habe mich soeben mit meinem Stimmgerät angelegt .... :-x
    Ok mit dem g und den D konnten wir uns einigen ..
    Dann hatte ich die mehr oder weniger famose Idee,wenn der Ton stimmt, kann man ja auch mal schauen, was denn so mit den anderen Tönen, die das noch so herrum stehen, so los ist.
    Also Mic an den Becher und einmal Tonleiter an gelegt hoch geklettert und geschaut...
    Ok das Stimmgerät hat zumindest den gespielten Ton erkannt...( Abweichung meist < +15%)
    Abweichung in der Regel ehr nach oben als nach unten ( insbesondere am oberen Ende) ...
    Wenn es passt gibt es ja grünes Licht ..

    In dem Zusammenhang habe ich zwei Fragen
    Wie genau trefft ihr den Ton?
    und
    wie genau sind die Stimmgeräte ?
    ( wobei die Frequenzanalyse für ein µC heute kein Thema ist)

    Wie genau sollte man den Ton treffen, oder wenn alle in die gleich Richtung daneben liegt merkt es auch keiner ?

    Klar Klassikprofikonzert hat da eine anderen Anspruch als der "gemeine Gelegenheitsmusiker"
    Aber was wäre den so ein "gesundes mass", das man erreichen sollte ?
     
  2. klafu

    klafu Ist fast schon zuhause hier

    im Idealfall auf Anhieb "grün"
     
  3. Claus

    Claus Mod Emeritus

    Wann zeigt denn Dein Gerät "grün"?
     
  4. Mugger

    Mugger Guest

    Servus,

    das Spielen mit Schielen (auf's Stimmgerät) ist ein relativ fruchtloses Unterfangen, will heißen, wenn Du mal die Information hast (wenn Du es nicht eh hörst, was noch besser wäre) wo Du zu hoch oder zu tief bist, ist es viel wichtiger, nach oben und nach unten Flexibilität zu erreichen.
    Im Normalfall spielst Du ja auch nicht alleine, und musst Dich anpassen.
    Spiel mit einem anderen Saxophon Oktaven, Quinten etc. oder auch mit einem anderen Instrument mit, oder übe mit Drones, wenn es Dir um das Verbessern Deiner Intonation geht.

    Grüßle
     
  5. Juju

    Juju Strebt nach Höherem

    Ein Stimmgerät ist für eine kritische Analyse durchaus hilfreich. ich würde auch nicht mehr ohne Stimmgerät losgehen, wenn ich ein neues Instrument kaufen gehe. Einfach zur Orientierung - was hat das Instrument für Tendenzen? Wilde Schwankungen von einem Ton zum nächsten, Tendenz in einer Lage in eine bestimmte Richtung, Palmkeys zu hoch etc... Wenn ich das erstmal weiß kann ich gezielter vorgehen.
    Ansonsten sind die Drones sehr gut zum üben und für Anfänger Playalongs, wo die Melodie schon aufgenommen ist (zum zuhause üben wenn der Lehrer nicht verfügbar ist).
    Ich hab aber auch schon Sachen mit Stimmgerät daneben eingespielt, wo's auf perfekte Intonation ankam.
    Grundsätzlich machen leichte Intonationsschwankungen aber auch den individuellen Sound aus- wenn man egal welchen tollen Spieler durch ein Intonationsanalyse-Programm jagt, wird man festsellen, dass es auch bei denen erhebliche Schwankungen gibt.
    Mein Mann hat mal ein Solo von sich zum Spaß autogetuned, und das Ergebnis klang nicht mehr nach Saxophon sondern nach Synthesizer.
    LG Juju
     
  6. edosaxt

    edosaxt Strebt nach Höherem

    Hmmmmmm

    So ein gerät ist tückisch!
    Als ich es regelmäßig benutzte, formte ich den ton unbewusst, innerhalb von sekundenbruchteilen, gemäß der Anzeige, in den grünen Bereich und dachte ne prima Intonation zu haben....
    Pustekuchen!
    Ohne gerät war's immer noch grauselig.

    Besser direkt übers Gehör lernen, gerät nur zur Kontrolle gelegentlich benutzen, dann Augen zu und erst gucken, wenn du glaubst richtig zu liegen.

    Lg
    Edo
     
  7. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    @Juju:

    Zwar gerade etwas OT, aber nimmt mich trotzdem wunder:

    Wie habt ihr das denn gemacht, bzw. wie muss man sich das vorstellen? Gibt es da Software-Tools? Können die das überhaupt...

    Back to Topic...
    Ja, das mit dem Stimmgerät ist so eine Sache. Ich brauche das auch nur noch wie von Juju beschrieben, alles andere macht einen nur verrückt und im Zusammenspiel muss man da dann ja eh drauf achten. Ich halte es aber für wichtig, dass man in der Lage ist, wie Mugger schon schrieb, entprechend dynamisch reagieren zu können, d.h. man muss es auch hören lernen. Dazu sind die Drones m.E. echt gut.

    Trotzdem, auch wenn ich es nur mehr oder weniger zur Kontrolle heranziehe, z.B. um ein Sax auszuloten oder so - was ist noch tolerierbar bei einem Horn? 5 Cent, 10 Cent?

    20 Cent ist m.E. schon arg viel, da muss man dann schon heftig korrigeren.

    antonio
     
  8. Gerd_mit_Sax

    Gerd_mit_Sax Ist fast schon zuhause hier

    Hallo Altermann,

    Respekt, wie du an allen Fronten gleichzeitig arbeitest.
    Takt halten, Töne, Intonation, Anstossen, Technik etc.

    Ich würde Dir aber raten am Anfang vielleicht nicht alles auf einmal zu wollen. Ich würde mir zu Beginn vielleicht einfache Tonübungen oder Stücke aussuchen die Du spielst. Versuch die Töne sauber anzustoßen und einen lockeren Ansatz zu haben. Sei mit Deinen Ohren dabei und prüfe nur hin und wieder mal mit dem Stimmgerät was es so sagt sonst wird der Spaß auch ganz schnell mal zu anstrengend.

    Gerd
     
  9. xandl

    xandl Schaut nur mal vorbei

    ich muss sagen, ich mache Longtone-Übungen ausschliesslich mit dem Stimmgerät.

    Speziell, wenn du die Dynamik/Lautstärke nach piano änderst, wirst du merken, dass der Ton "nach oben" zu wandern droht.

    Zudem ist die Rückbestätigung, den Ton genau getroffen zu haben, eine gute Schule für das Gehöhr.
     
  10. Juju

    Juju Strebt nach Höherem

    Hallo Antonio!
    Klar gibt es Softwaretools, deswegen klingen 95% der Mainstream-Sänger heutzutage auf Aufnahmen so wie sie klingen, und wehe sie müssen mal live singen. Ist doch alles von vorne bis hinten autogetuned :(
    Melodyne

    LG Juju
     
  11. June95

    June95 Schaut nur mal vorbei

    @ deraltemann

    Hallo, meine Lehrerin hat mir sehr geholfen, indem sie mich Quinten und Oktaven spielen lassen hat. Also du spielst beispielsweise das c', überlegst dir schon im Kopf, bevor du spielst, wie die Quinte klingen muss und kontrollierst das g' dadurch (notfalls nachbessern) und gehst vom g zum c". Den Ton vergleichst du dann wieder mit der Oktave, also c'.
    Wenn man schon vorher weiß, wo man hinwill, und nicht einfach "nur die Klappen drückt und reinbläst", dann klappt das mit der Intonation schon besser...

    LG June
     
  12. saxhornet

    saxhornet Experte

    Ein Stimmgerät macht nur Sinn um Tendenzen zu erkennen ob man zu hoch oder zu tief und bei welchem Ton ist und wieviel. Ist das Ohr trainiert geht das auch ganz gut ohne.
    Akzeptabel ist häufig was um die +/- 10cent Abweichung.

    Eine perfekte Intonation à la Stimmgerät ist nicht wünschenswert, da sie falsch klingen würde. Klaviere werden auch bei den tiefen Tönen etwas zu tief und bei den hohen Tönen ganz leicht zu hoch gestimmt.

    Wenn man seine Intonation trainiern will sind Drones die beste Wahl, weil man hier sein Ohr trainiert und nicht die Augen wie beim Stimmgerät. Hier lohnt es sich zum gegebenen Ton mit Quarten, Quinten und Oktaven zu arbeiten oder auch mit Durdreiklängen. Auch hilfreich sind reine Mundstückübungen wo die Tonhöhe nur mit Zunge und Hals manipuliert wird.

    Im Rahmen einer Big Band ist es sinnvoll, daß alle das gleiche Stimmgerät benutzen, da es leider sonst zu Abweichungen kommen kann, auch bei Profibands (durfte ich schon selbst erleben). Anscheinend wird das mit der Eichung nicht immer so ernst genommen. Stimmgeräte unterscheiden sich schon in der Qualität wie genau die korrekte Tonhöhe angezeigt wird. Ich habe ein paar verglichen und war auch erstaunt über die Abweichungen unter den Geräten (allerdings waren diese sehr gering).

    Leider gibt es so viele Faktoren die die Intonation beeinflussen können: Lautstärke, Blattstärke, Instrument, Mundstück, Zunge, Ansatz und Hals.
     
  13. Claus

    Claus Mod Emeritus

    Was sind Drones?
     
  14. Gelöschtes Mitglied 172

    Gelöschtes Mitglied 172 Guest

  15. Gelöschtes Mitglied 172

    Gelöschtes Mitglied 172 Guest

    Die Anzeige des Stimmgerätes passt ja nur zur 'perfekten' Intonation der gleichstufigen Stimmung. Die ist aber nicht immer wünschenswert, da man z.B. im Zusammenklang von zwei Saxophonen anstreben würde, die Intervalle rein zu spielen. Hier gibt es Abweichungen bei den Intervallen von mehr als 10 Cent (z.B. kleine Terz rein = 316 Cent / kleine Terz gleichstufige Stimmung 300 Cent).
     
  16. deraltemann

    deraltemann Strebt nach Höherem

    puhhh da habe ich ja wieder ein fass geöffnet ... :-x
    danke... ich hatte da gestern nur eine Idee und ihr jetzt die Frage aus dem Ergebniss....
    nein mache ich auch nicht... ich versuche die Theman zyklisch abzuarbeiten . und immer ein bisschen besser zuwerden... an der Stelle muss eben Technik die versäumt musikalischen Bildung "ersetzen"
    So war der Plan am Ende des Tages...
    was mich beruhigt ist das alle Aussagen zusammen schon mir zeigen das ich nicht falsch gedacht habe.
    ich wollte jetzt nicht mit Stimmgerät in der Tasch üben ...
    sondern mehr so zu schauen wie weit mein empfundener Ton von dem "wahren" Ton abweicht. Da ich oft ganz mutterseelen alleine (heulll) abends in meinem Keller die Hupe quäle und da kein korrektiv habe ( ausser die Übungen von CD) hatte ich nach etwas gesucht das mir den Weg messbar zeigt...
    Und wenn ich als erstes Ziel +-10% anstrebe denke ich darf ich auch nächstes Jahr auf dem Sommerfest ohne schlechtes gewissen mit hupen .... :pint:
     
  17. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    @Juju
    Danke für deinen Hinweis. Tja, manchmal komme ich mir wie der dumme August, bzw. ein Landei vor - aber diese Sachen interessieren mich wirklich nur beschränkt und damit befasst habe ich mich auch noch nie. Ist aber ja eigentlich klar, dass es das gibt in unserer leicht bis mittelschwer bescheuerten "alles-ist-machbar"-Welt.
    LG
    antonio
     
  18. Mugger

    Mugger Guest

    Hoi,
    Wie schon erwähnt kann man laut Tuner daneben sein und gut klingen bzw. umgekehrt.
    Einfach mal Grover Washington Jr. dahingehend hören, bzw. Archie Shepp. Faszinierend, wie sharp G. W. oft ist, und es klingt tritzdem gut.
    Richtig im Sinne von gut oder falsch im Sinne von schlecht ist auch viel eine Sache der Zusammensetzung der Obertöne im Klang.
    Daher empfahl ich Intervalle und Drones.

    Grüßle
     
  19. hanjo

    hanjo Strebt nach Höherem

    Hallo Saxfamilie,

    nur ganz kurz, ein Stimmgerät macht für mich überhaupt keinen Sinn. Ich habe zwar eins, braucht es einer?

    Wenn man die Ohren nich verstopft hat, hört man doch, was aus der Tröte rauskommt.

    Ganz reizvoll und passend kann es sein, bewußt, gewußt wo, daneben zu liegen. Mit etwas Erfahrung kann das interessant sein.

    Ich habe mir jetzt ein russisches Werk dazwischengenommen, wo das so der Fall ist.

    Hallo Antonio,

    Dein Photo, das Du hier eingestellt hattest, hat mir gut gefallen. Sympathisch, postitiv und toll dargestellt. Hätte ich gelassen.

    Meine M......

    Gruß
    Hanjo


     
  20. lee

    lee Ist fast schon zuhause hier

    es gab doch mal untersuchungen über die intonation von sängern, also richtigen grössen,
    und wirklich bei niemandem war fis und ges derselbe ton.
    fis war immer "bedeutend"(naja)
    höher.
     
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