Streuung Blätter

Dieses Thema im Forum "Mundstücke / Blätter" wurde erstellt von Frosch1972, 12.Oktober.2016.

  1. kindofblue

    kindofblue Strebt nach Höherem

    ...wenn man so darüber sinnt, wieviel Geld man eigentlich für die Blätter ausgibt!
    Irgendwie krass, da streitet man über "S"-Saxophone die teurer sind als beispielsweise "K"-Saxophone und gibt im gleichen Atemzu unmengen von Euros für Bambus "!!" aus.

    Die Streuung war immer da und wird es auch immer geben.
    Bei ein paar Herstellern mehr, bei anderen etwas weniger.
    Es ist und bleibt ein Naturprodukt.

    Wer damit Leben kann muss sich arrangieren und wird so seinen Weg finden,
    wer nicht wechselt auf einen anderen Werkstoff und geht im Sound kleine Kompromisse ein.

    kindofphilosophy
     
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  2. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Moin!

    Bei mir sind in der Regel alle Blätter in der Schachtel brauchbar. Jetzt weiß ich nicht, ob das gut oder schlecht ist ... bin ich blättertolerant oder einfach nur unsensibel?

    Grüße
    Roland
     
  3. JazzPlayer

    JazzPlayer Ist fast schon zuhause hier

    Die Frage stelle ich mir auch, wenn ich mir hier so manche Beiträge durchlese.
    Ich habe noch nie ein Blatt als unbrauchbar verworfen.
     
  4. last

    last Guest

    ...vielleicht sind Eure Ansprüche einfach nicht hoch genug... ;):duck:

    Nothing for ungood!
    :happy: last
     
  5. Rubax

    Rubax Strebt nach Höherem

    Richtig, die Ansprüche von Dave O'Higgins werde ich in der mir verbleibenden Restlebenszeit nicht mehr erreichen, ich bin schon froh wenn mein Ton nicht eiert.
     
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  6. Amadeus

    Amadeus Ist fast schon zuhause hier

    Wie genau ist so ein Endorsement gestaltet? Gibt die/der ausgewählte Musikerinn/Musiker seinen guten Namen für Werbezwecke und im Gegenzug gibt es Blättchen en mas, von denen 95% dann gleich Ausschuß sind, oder beinhaltet dies auch - wie in der Gitarrenbranche üblich - eine Beratung des jeweiligen Unternehmens? Sprich fliessen auch Verbesserungsvorschläge der unter Vertrag stehenden Musiker in die Produktgestaltung und -herstellung ein?
     
  7. saxhornet

    saxhornet Experte

    Man muss einfach mit der Streuung leben. Es gibt sie, sie wird nicht weniger werden und auch eine Bearbeitung des Mundstücks garantiert nicht, daß jedes Blatt geht. Hinzu kommen so viele Faktoren, die Einfluss nehmen auf das Blatt, daß es nichts hilft sich deswegen verrückt zu machen. Manche Blätter gehen besser, andere nicht. Manche Blätter sind gut oder ok zum Üben und nur wenige werden den meisten professionellen Spielern für Konzerte als Optimum vorkommen. Als ich jung und noch unerfahren war habe ich es lustig gefunden, daß einige meiner Lehrer viele eingespielte gute Blätter mit zum Auftritt nahmen und die Blätter aussuchten je nach dem Spielerort und wie die Akustik vor Ort war und konnte das damals nicht nachvollziehen. Heute mach ich es genauso und es fällt mir schwer zu verstehen warum mir die Unterschiede schon früher nicht aufgefallen sind. Wenn man sich weiterentwickelt wird man häufig Blattempfindlicher aber auch da gibt es Ausnahmen, die den Ehrgeiz haben selbst aus dem problematischsten Blatt alles rauszuholen.
     
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  8. Gelöschtes Mitglied 11558

    Gelöschtes Mitglied 11558 Guest

    Ich kann Wuffy nur zustimmen, beschäftigt euch intensiver mit der Blattbearbeitung, dann spart ihr viel Geld.Ihr benötigt 1000er Schleifpapier, eine glatte Fläche (Spiegel, Glas,...) und ein sehr scharfes Taschenmesser (kleine Klinge). Im Kapitel 7 von Dave Liebmans Buch "Der Persönliche Saxophonsound" ist alles ausführlich beschrieben. Auf YouTube gibt es auch Videos zur Blattbearbeitung.
    Von 10 Blättern sind halt 1 oder 2 sehr gut und 1 oder 2 Nieten. Durch die Blattbearbeitung verringert sich der Ausschuß sehr stark (40 jährige Erfahrung). Aus durchschnittlichen Blättern werden oft sehr gute Blätter. Wichtig ist bei der Blattbearbeitung, dass man am Anfang vorsichtig vorgeht und immer sofort testet.
    Manche Saxophonisten haben oft das für sie falsche Mundstück, sie spielen oft das gleiche Mundstück wie ihr Lieblingssaxer, können es aber nicht kontrollieren, weil sie nur einen Bruchteil der Zeit investieren, wie ihr Hero.
     
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  9. last

    last Guest

    Wie gesagt... Ich finde das Teil toll...

    LG
    letzter
     
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  10. Rick

    Rick Experte

    Wenn ich viel spiele, also gut im Training bin, bin ich mit praktisch allen Blättern einer Schachtel zufrieden, wenn ich seltener spiele, werde ich "blattempfindlicher".
    Meiner Ansicht nach ist es eher ein Zeichen von Spielerfahrung, auch mit "schlechteren" Blättern zurecht zu kommen. Und nicht jeder berühmte Saxofonist, der angeblich nur eines aus einer Schachtel für gut befindet, gefällt mir vom Sound her... :roll:

    Gutes Saxen,
    Rick
     
    Zuletzt bearbeitet: 17.Oktober.2016
  11. Zappalein R.I.P.

    Zappalein R.I.P. Guest

    das ist ein sehr guter standpunkt. und nochmals sei gesagt (und auch der hier sehr geschätzte hwp sei erwähnt) zieht JEDES NEUE reed, welches ihr aus der schachtel nehmt und spielen wollt, kurz vorher eben ab. so stellt ihr sicher, dass es plan auf dem tisch liegt. das ist meistens schon mehr als die halbe miete.
     
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  12. Juju

    Juju Strebt nach Höherem

    Ich glaube nicht, dass die jetzt für einen bestimmten Saxophonisten gleich ihre Produktion ändern werden, meistens spielen diejenigen, die einen Endorsement-Vertrag bekommen, die Marke ja eh schon. Also zumindest bei den großen etablierten Marken (nicht die, die noch auf den Markt wollen - die brauchen wahrscheinlich mehr Feedback für die Entwicklung). Kannst ja auf den Webseiten der Hersteller einsehen, wer da unter Vertrag ist.
    Wie von verschiedenen Seiten bereits festgestellt wurde, ist bei einem Naturprodukt die Streuung das Problem und für verschiedene Musiker wird es ein anderes Blatt/ aus der Schachtel sein, das optimal funktioniert. Wichtig ist doch, dass der Endorser mit dem einen Monster-Blatt wirklich glücklich ist und dieses Blatt so funktioniert, dass es eben perfekt zum Setup passt.
    Die Spieler stehen dann z.B. zur Verfügung für Workshops/Masterclasses des Herstellers oder nennen den Hersteller auf ihren Alben etc. Manche Firmen stellen ein Kontingent an Blättern pro Spieler pro Jahr zur Verfügung, andere sind großzügig und haben nahezu kein Limit. Aber ich kann mir auch durchaus vorstellen, dass die unterschiedliche Deals mit unterschiedlichen Spielern haben, je nach Bekanntheitsgrad...
    Reed Geek und Schleifpapier habe ich auch, bislang habe ich damit noch keine Gurke zum Gig-Reed gezaubert. Allenfalls sind die dann so irgendwie spielbar, machen mir aber keinen Spaß. Und da für mich Üben mit ganz viel Spaß verbunden ist und ich keine Lust auf Frust habe, wähle ich lieber gleich das Monster Reed und übe lieber konstruktiv anstelle wertvolle Zeit mit dem Blättergedöns zu verdatteln. Bei etwa zwei Stunden täglich Übezeit halten die Killer Reeds meiner Marke dann auch etwa zwei Monate, von daher kann ich das mit dem Ausschuß verschmerzen. Aber das muss halt jeder selbst wissen...

    LG Juju
     
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  13. Rick

    Rick Experte

    An mich wurden solche Angebote auch schon herangetragen, aber ich mag mich nicht dauerhaft an eine bestimmte Blattmarke binden wie an meine Saxofone.
    Tatsächlich probiere ich ganz gerne mal etwas herum - und kann jetzt auch ohne Angst, man würde mir "Endorseritis" vorwerfen, verkünden, dass für mich die Woodstone-Reeds derzeit wirklich klasse sind!
    Aber wer weiß, ob mir nicht nächste Woche andere Blätter NOCH besser gefallen. ;)

    Schönen Gruß,
    Rick
     
  14. Sandsax

    Sandsax Gehört zum Inventar

    ...stimmt!
    Aber ganz wichtig: dann auch VORHER ausreichend Wässern!
     
    Zuletzt bearbeitet: 17.Oktober.2016
  15. JazzPlayer

    JazzPlayer Ist fast schon zuhause hier

    Kann man denn nasses Holz abziehen/abschleifen?
     
  16. Sandsax

    Sandsax Gehört zum Inventar

    klar kann man
     
  17. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Moin,

    - wässern, am besten tagelang
    - planschleifen vor dem ersten Spiel
    - 5 min weise über Tage einspielen
    - erst mal trocken lagern wie Geigenholz
    - stärker kaufen und zurecht schleifen
    - dünner kaufen und abschneiden
    - und ... und ... und ...

    was hab ich nicht schon alles probiert, mehere Musiker haben mir ihr Geheimrezept anvertraut, und ich habe es ausprobiert.
    Am Ende war der Ausschuss immer etwa genau so hoch, nur die Mühe damit war deutlich größer.

    Heute spiele ich ein neues Blatt erst mal nur eine Viertelstunde, und am zweiten Tag noch einmal eine Viertelstunde. Danach ist es entweder gut, oder zu schwer, dann schabe ich vorsichtig mit meinem kleinen Schweizer Messer ein wenig ab, oder zu schwach, dann schneide ich es einen Hauch ab, oder es geht gar nicht, dann schmeiß ich es weg.

    Natürlich gibt es dann welche, die richtig gut sind, die nehme ich dann für Gigs, und welche die so lala sind, mit denen mache ich bevorzugt Obertonübungen und andere seltsame Dinge, die manchmal auf die Lebensdauer gehen, wie Slaptongue, Growling und Multiphonics oder ich versuche den Ultrschallbereich zu ergründen.

    Wie gesagt, und für mich selbst verwunderlich, seit ich mir eine gewisse Flexibilität antrainiert habe, habe ich deutlich weniger Ausschuss. Glaube ich jedenfalls, aber vielleicht habe ich im Moment einfach nur mehr Glück mit den Blättern, und in 4 Monaten krieg ich wieder die Krise.

    Ach ja, was mir in den letzten Monaten so aufgegangen ist:
    Das Blatt hatte ich oft unwillkürlich schief auf dem Mundstück platziert, weil ich nicht darauf geachtet habe, dass das Licht genau rechtwinkelig zum Tisch scheint. Macht minimale Unterschiede, aber seitdem ich darauf achte ist Vieles noch besser geworden, oder sagen wir eher weniger kritisch.

    Gruß, und gut Holz weiterhin,
    Otfried
     
  18. Shorty

    Shorty Ist fast schon zuhause hier

    welche marke (marken) waren das?
     
  19. Thomas

    Thomas Strebt nach Höherem

    War das damals nicht ich vor 10 Jahren oder so ? :)
    Nur zu!... Es wird wohl kaum jemand das Blatt runterreissen und schauen ob es die von Dir endorserte Marke ist ... :)
    An sich würd ich das schon gerne als ausgemachten Quatsch bezeichnen, weil ja jeder für Einpaarmarkfuffzig die Blätter ausprobieren kann und gleich sieht wo der Hase hinläuft... aber durch die Endorseritis eines Bassklarinettisten bin ich zu meinen Bassklariblättern gekommen :)
    LG
    Thomas
     
  20. Saxophonia

    Saxophonia Ist fast schon zuhause hier

    Ich spiele zwar auf jedem Blatt, das mir unterkommt. Blätter sondere ich erst aus, wenn ich sie durchgespielt habe.
    Aber:
    1. Die Blätter aus ein und derselben Packung sind sehr unterschiedlich (das kann nicht am Mundstück liegen). Oft lege ich dann ein störrisches Blatt zur Seite und probiere es (Monate) später wieder.
    2. Ein super Blatt kann am nächsten Tag schrecklich klingen, am übernächsten wieder wunderbar. Ich habe ganz klar einen Zusammenhang mit der Witterung festgestellt.
    3. Wie gut ein Blatt klingt, hat natürlich auch mit mir selbst zu tun. Wie viel oder wenig ich gespielt habe usw.
    Anfangs habe ich den Fehler eigentlich immer bei mir selbst gesucht, nie beim Blatt. Ich dachte, es geht schwierig, weil ich den Dreh noch nicht raushabe.
    Mit etwas mehr Erfahrung habe ich aber eben gemerkt, das auch andere Faktoren wie Witterung oder unterschiedliche Beschaffenheit der Blätter sich auf den Sound auswirken.

    Inzwischen spiele ich zwar immer noch (fast) jedes Blatt. Aber nicht zu jedem Zeitpunkt. Wenn ein Blatt nicht so tut, wie es soll, wird es zur Seite gelegt.

    Denn - und das ist für mich ganz wichtig: Zwar ist es theoretisch möglich, auch auf einem nicht so tollen Blatt zu spielen. Und vielleicht klingt es für Aussenstehende auch gar nicht so furchtbar anders. Aber es inspiriert mich nicht. Auf einem Blatt, das mich vom Sound her nicht überzeugt, geht mir das Spielen nicht so flüssig. Ein guter Sound inspiriert mich. Und das möchte ich nicht missen.
     
    last und Rick gefällt das.
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