Studie: Wie wirkt sich das Material auf den Klang aus?

Dieses Thema im Forum "Saxophone" wurde erstellt von Gast, 8.September.2005.

  1. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    @isimail

    Ganz so weit würde ich nicht gehen, aber als pointierte Aussage lasse ich das trotzdem gelten :-D Ich bin auch der Meinung, dass das Material alleine nicht eine so zentrale Rolle spielt, wie ihm oft zugeschrieben wird. Aber damit wären wir wohl wieder am Augangspunkt der Disussion angelangt :-D

    antonio
     
  2. chino

    chino Ist fast schon zuhause hier

    Ich arbeite an einem Institut für Technische Akustik und dort wurde unter anderem eine Stradivari aus Plastik nachgebaut. Das Obertonspektrum war bis auf wenige Prozent Abweichung identisch, man konnte im A-B Test keine Unterschiede hören. Nur wer die Geige _gesehen_ hatte, fand den Klang scheiße.
    Dies kann man leicht nachvollziehen, wenn man nach dem Betrachten des oben verlinkten "Saxophons" die MP3 nochmals hört. Klingt anders.

    Ein wichtiges Teilgebiet ist halt die Psychoakustik. Allerdings sollte man auch deren Vorteile nicht ausser Acht lassen: durch geschickte Täuschungen kann man so seinen Klang verbesseren ohne wirklich anders zu klingen. ;)
     
  3. Gast

    Gast Guest

    Moin !

    also ich denke ganz so einfach ist es nicht. Man müsste schon alle bedingungen beim hören gleich halten und dann könnte man die beiden saxe miteinander vergleichen. Wenn man ein mp3 flie erzeugt und dann so am compi anhört ist das noch nicht mit einem life gehörten sax vergleichbar. Mit den augen zur wand und im rücken beide saxe gespielt, dann könnte man sagen wie sich was anhört.

    Und, psychoakustik. Schönes wort. Das muss es sein, was meine nachbarn von meinem gedudel wahrnehmen.

    Schöne Grüsse

    Egon
     
  4. rbur

    rbur Mod

    Du meinst Psychoterror
     
  5. Gast

    Gast Guest

    ganau das meine ich. Eine art folter über die ohren!
     
  6. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    Psychohackustik? ;-)

    a.
     
  7. 8panther

    8panther Ist fast schon zuhause hier

    Gute Güte, hier sind noch mehr Klangbeispiele....ich habe Angst.
     
  8. frezno

    frezno Kann einfach nicht wegbleiben

    Andereseits schon lustig, aus was alles man Töne rausbringen kann :-D
     
  9. Claus

    Claus Mod Emeritus

    Vielleicht hängt es aber auch davon ab, wer "man" ist. Ich kann z.B. auch nicht 50 Weine am Bouquet erkennen. Für andere kein Problem...
     
  10. 8panther

    8panther Ist fast schon zuhause hier

    Wobei auch das relativ ist... habe gesehen, wie wirkliche Virtuosen hinter einem Vorhang "abwechselnd" Stradivari und Nagyvari (einen sehr engagierten Versuch einer Replik) spielten. Unter den "normalen" Konzertbesuchern (waren keine Laien, teilweise selbst Violinisten) konnte kein Unterschied festgestellt werden, lediglich die Handvoll wirklichen Experten (weltweit. na gut, zwei Hände voll, vielleicht) konnten die Dinger tatsächlich unterscheiden.

    Aber es gehört wohl auch in den Bereich "Psychologie und Akustik), wenn mancher glaubt, seine Ohren sind so gut, daß er das auch gehört hätte. Davon leben ganze Industrien...

     
  11. TootSweet

    TootSweet Ist fast schon zuhause hier

    Aus der Sozialpsychologie weiss man, dass eine der hervorstechenden Eigenschaftes des Menschen die Fähigkeit ist, sich selber zu täuschen, d. h. sich in die Tasche zu lügen.

    Diese Fähigkeit zur Selbsttäuschungs spielt selbstverständlich auch in der Musik eine Rolle. Da klingt dann halt eine Stradivari plötzlich zig Mal besser als eine ausgezeichnete moderne Geige. Und ein amerikanischer Supersaxer ist auch besser als ein europäischer, bevor er nur schon einen Ton aus seinem Horn hervorgebracht hat ....

    Moral: die Menschheit will nicht nur beschissen sein, sie bescheisst sich auch noch selber.
     
  12. four

    four Ist fast schon zuhause hier

    Solche Studien hat es auch mit anderen Blasinstrumenten (Querflöte) gegeben. Damals hat man untersucht, ob unterschiedliche Materialien einen Einfluß auf den Klang haben. Meßbar war das nicht, und auch die Musiker selbst konnten, sobald sie das Instrument nicht mehr gesehen haben, das Material nicht am Klang identifizieren.

    Es gab keine Korrelation zwischen dem Material und den "gehörten" Klangeigenschaften.

    Ist also alles Voodoo, oder Psychologie oder einfach Einbildung. Das gibts überall :)

    Deshalb kann ich über Aussagen wie "Yamaha klingt dünn" bzw. "alle Vintage-Saxe klingen viel fetter als die modernen" nur schmunzeln.

    Gruß,
    Andreas

    P.S. den größten Einfluß auf den Klang habt ihr immer noch selbst...deshalb gibt es mit Sicherheit genug Leute, die auf einem Abflußrohr besser klingen als ich auf einem Inderbinen ;-)
     
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