Synthetische Blätter besser für Anfänger?

Dieses Thema im Forum "Mundstücke / Blätter" wurde erstellt von Sax2015, 4.März.2021.

  1. sanne83

    sanne83 Ist fast schon zuhause hier

    Ich nehm zum Unterricht das Blatt was sich am besten spielt von den vieren die ich im Wechsel hab. So kann ich es auch nicht aufs Blatt schieben.

    Das Argument das es sich immer gleich verhält kann ich dabei schon nachvollziehen.
     
  2. altblase

    altblase Strebt nach Höherem

    Ich sehe es viel einfacher: Man fängt mit einem Kunststoffblatt an und bleibt auch ein Leben lang dabei! Die Blattstärke ein oder zweimal im Leben wechseln, das war's. Wo ist das Problem?
    Holzblättchen? Dunsemal alles abgefeiert und komme zu dem Schluss, dass ich meine Legere Signature Blätter mit keinem Holzblatt der Welt tauschen möchte.:cool:
     
    Zuletzt bearbeitet: 5.März.2021
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  3. sanne83

    sanne83 Ist fast schon zuhause hier

    Es ist kein Problem, nur ne andre Sichtweise;)
     
  4. altblase

    altblase Strebt nach Höherem

    Letztendlich zählt das, was aus der Tröte rauskommt. Wenn ich hier so lese, dass man mit Kunststoffblättern Intonationsschwierigkeiten hätte oder sie schnarrend klingen...Sorry, das stimmt einfach nicht, wenn ich z..B. das Legere Signature als Maßstab nehme.:cool:
     
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  5. altoSaxo

    altoSaxo Strebt nach Höherem

    Na, das ist doch für mich und alle Leser gut, dass dieser offensichtliche Irrtums meines Lehrers korrigiert wird. :cool:
     
  6. altblase

    altblase Strebt nach Höherem

    Das kann jeder für sich individuell für entscheiden, womit er am besten klar kommt. Ich kann mir aber vorstellen, dass es durchaus Lehrer geben kann, die aus einer "heiligen Tradition" heraus, an alten Zöpfen hängen, weil es immer so war.

    Da gibt es zig Beispiele in der Musikgeschichte, wie sich Musiker gegen Neuerungen sperren. Meine Güte, was haben z.B. in den Orchestern viele Trompeter zu Beginn des 19. Jahrhunderts erst für einen Aufstand gemacht, als die Ventile erfunden wurden. Wenn es nach ihnen gegangen wäre, würde in den Orchestern noch heute die gute alte Natur- oder Inventionstrompete existieren.:cool:
     
  7. Elly

    Elly Ist fast schon zuhause hier

    Ich dachte eigentlich auch ich wäre so Vorurteilsfrei... Jetzt frage ich mich warum das Legere, obwohl es so gut funtioniert, sich seltsam anfühlt. Irgendwie so.... Ach weiß auch nicht. Scheinbar hat das Kunststoff ein Imageproblem und das frisst sich wohl durch die Hintertür in den Kopf. Ein Holzblatt das sich von Anfang an so gezeigt hätte, häte ich mit 6 Sternen markiert und vorsorglich schnell noch ne Packung der Marke bestellt :p
     
  8. altblase

    altblase Strebt nach Höherem

    Ist die Frage, ob man sich vom Image leiten lässt oder das selbst überprüft und sich dann sein eigenes Urteil bildet.

    Ich persönlich, als ich noch nicht mal wusste, wie man das Wort "Kunststoffblatt" schreibt, fand das Spielgefühl auf den Holzblättern, egal, ob sie gut funktioniert haben oder nicht, unangenehm und auch nicht so wirklich hygienisch, trotz gründlicher Pflege.

    Im Nachhinein bin ich froh darüber, dass ich mich nicht um das Image geschert und meinen eigenen Weg gefunden habe. Aber, genau wie bei den Holzblättern, präferiert jeder Kunststoff-Bläser seine Marke, die er manchmal über eine Odyssee gefunden hat. Ich komme auch nicht mit jeder Kunststoffblattmarke zurecht.:cool:
     
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  9. ChristophSax

    ChristophSax Kann einfach nicht wegbleiben

    Ich gehe immer gerne den Dingen auf den Grund.
    So war es für mich selbstverständlich, das Saxophonspielen mit Holzblättern zu erlernen.

    In diesem Forum gibt es mehr über Holzblätter zu lesen, als ein Mensch in seinem Leben jemals verinnerlichen kann. Jedenfalls dann, wenn er auch noch regelmäßig übt.
    Ich habe von Anfang an damit begonnen, Blätter zu bearbeiten. Und dabei habe ich eine Menge gelernt.

    Im Laufe der Zeit habe ich auch Kunststoff ausprobiert. Fibracell und Legere Signature. Klar spielen die gut los. Aber für mich klingt ein behutsam bearbeitetes Holzblatt immer besser.

    Meine Nebensitzerin im Orchester spielt Fibracell. Ich habe sie wiederholt darauf angesprochen, dass es schnarrt und krächzt. Aber sie mag genau das.

    Geschmäcker sind verschieden und das ist auch gut so. Bis auf meine Nebensitzerin, weil das in meinen Ohren schmerzt.

    Aber warum sollte sich jemand mit Holzblättern abmühen, der sich in die Tiefe nicht rein arbeiten mag, und der den Klang von Kunststoff mag?
     
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  10. ppue

    ppue Mod Experte

    Vielleicht haben sich die Blätter auch verbessert. Ich gebe zu, da lange nicht mehr herum probiert zu haben. Bin ja zufrieden mit meinen Holzblättern.

    Alles, was ich angespielt habe, hatte dieses "Plärren". Ich kenne das sogar von meiner Plaste-Bassklarinette, die zwar nur wenig, aber doch unüberhörbar mehr plärrt als die hölzerne, die ich nun zum Glück habe wiedererwecken lassen (-:
    Das Plärren hört man auch, wenn man bei Obi in Plastikrohre hinein trompetet.

    Wie gesagt, mögen sich die Blätter auch verbessert haben, so ist die Tendenz zum Plärren dennoch nicht ein Vorurteil und aus der Luft gegriffen, sondern eine begründete und von vielen Blättern noch hörbare Eigenschaft. Ich sage deshalb auf vielen, weil ich doch bei einigen Blindvergleichen inzwischen daneben liege.

    In den sozialen Medien wie auch hier im Forum gibt es die Tendenz zur Polarisation. Es schälen sich bei vielen Themen mehr und mehr zwei feste Positionen heraus. Beide Positionen bleiben starr bei ihren Ansichten (ich will mich da überhaupt nicht ausschließen) und ein ergebnisoffener, nachhaltiger Austausch der Erfahrungen wird so immer unmöglicher.

    Die einen haben gute Erfahrungen gemacht, die anderen schlechte. Die "Wahrheit" liegt meist irgendwo dazwischen. In der weiteren Diskussion fände ich schön, etwas mehr über das jeweilige Marterial zu erfahren. Gibt doch da ganz unterschiedliche Aufbauten solcher Blätter, oder?

    PS.: Wie ist denn das Lippengefühl heutzutage? Früher waren mir die Kanten immer zu scharf. Mir fehlte auch immer so eine sanftes Gefühl, dass ich beim Rohrholz habe. Sicher aber hat sich auch da was getan.
     
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  11. Katzenmusiker

    Katzenmusiker Admin Mod

    Dann will ich mal meine Erfahrungen schildern. Ich spiele erst seit zwei Jahren mit dem Ziel, zügig ein wirklich gutes Niveau zu erreichen. Das erfordert viel Übung, im Schnitt ist es eine knappe Stunde pro Tag. Anfangs spielte ich mit den üblichen Holzblättern, dann bin ich bei einem Fiberreed, dem zweifarbigen, hängengeblieben und dabei geblieben.

    Vorteil: Ich kann mich auf Intonation, Griffe, Ansatz, Intonation, Atem, Läufe und wasweißichnoch konzentrieren und brauche nicht noch die Launen eines Holzblatts zu beachten. Mal am Morgen schnell zehn Minuten Patterns in einer schrägen Tonart rauf und runterspielen, das geht am besten mit einem Fiber, weil man einfach das Sax in die Hand nehmen und loslegen kann.

    Mein Lehrer lästert zwar, weil meine tiefen H und B gelegentlich noch Glückssache sind, aber das dürfte eher am Ansatz und an der Tagesform liegen denn am Plastik. Umstieg auf Holz sicher nicht ausgeschlossen. Aber erst später, wenn alles andere zur Zufriedenheit passt.
     
  12. quax

    quax Gehört zum Inventar

    Ein Kunststoffblatt muss halt, genau wie ein Holzblatt, passen.
     
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  13. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Kann und konnte ich mit meinen Holzblättern auch immer.

    Und die „Launen“ von Holzblättern habe ich so nie erlebt.

    CzG

    Dreas
     
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  14. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Und?

    Klingst du geil?
     
  15. Rubax

    Rubax Strebt nach Höherem

    Ob @RomBl damit geil klingt weiß ich nicht, aber ich habe diese Blätter auch fürs Bari, die Schachteln (Blechdosen) machen auf jeden Fall was her! Erinnern an Zigarillo-Packungen :)
     
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  16. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Ewig das gleiche Thema...

    Am Ende gilt, wie man klingt.

    Anfänger würde ich erst Holz empfehlen, weil die Stärke sich relativ schnell verändert.

    Dass ein Kunststoffblatt generell schlechter als ein Holzblatt klingt, kann ich nicht bestätigen.

    Das Plärren, dass @ppue hört, kann ich nicht nachvollziehen.
     
  17. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Ich muss schon sagen dass die Legere auf meinen Mundstücken und meinem Mund sehr gut funktionieren und ganz gut losgehen - von der Klari über das Sax bis zur Bassklari. Gerade bei der letzteren, die für mich noch am ehesten "reed picky" ist, habe ich daher eins für den Fall der Fälle im Koffer. Für das gute Gefühl, dass es blatttechnisch nicht in die Hose gehen wird, selbst wenn ich drei Holzblätter abbreche.

    Vom Sound sind sie mir aber zu geräuscharm, zu wenig Luft, zu wenig Buzz, zu straight. An ein gutes Holzblatt kommen sie für mich nicht ran. Ob andere das hören weiß ich nicht, denke aber schon. Wie aber schon öfter gesagt geht es mir beim Equipment in erster Linie um die eigene Wahrnehmung, um die Effizienz, um das Spielgefühl, denn das entscheidet ja mehr als alles andere, wie ich spielen werde, verkrampft, befreit, selbstbewusst, etc. Das Zeug muss Spaß machen und funktionieren, dann klingt es auch gut.

    Bei meiner Plastik-Bassklari werde ich regelmäßig gefragt, was für ein edles Teil das sei, mit diesem tiefgründigen hölzernen Klang - die macht halt auch einfach Spaß zu spielen...
     
  18. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    Meine Assoziation war: was für ein Bohei für ein paar Blättchen! Wirkt genau so überkandidelt wie die sterile Einschweißerei der Vandorenreeds.

    Was war das alles schlicht "früher": du kriegtest eine Schachtel mit deiner Stärke und deiner Marke auf den Ladentisch und suchtest dir welche raus, einzeln gegens Licht haltend.
     
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  19. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Ja - die Blätter werden weiterentwickelt, aber sie funktionieren etwas anders als Holzblätter.

    Auch gibt es deutliche Unterschiede zwischen den Kunstblättern der einzelnen Firmen.

    Ich spiele inzwischen auf fast allen Instrumenten nur Legere und die Blätter sind für mich ein guter Kompromiss.

    Auf Alt- und Bass-Klarinette komme ich besser mit Hemp von Hartmann klar.
     
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  20. Elly

    Elly Ist fast schon zuhause hier

    @ppue Das mit dem Lippengefühl ist mir ebenfalls krass aufgefallen. Die scharfen Kanten. Aber bei Holz bearbeite ich oft nach weil mir die Oberfläche wenn sie recht rauh ist, unangenehm ist.
    Alles in allem glaube ich nach dem ersten Tag des Tests nicht so eindeutig etwas sagen zu können. Ein gutes Holzblatt macht keine Zicken und spielt sich angenehm. Nur leider habe ich da eben zur Zeit und auch eigentlich nur mit dem Bari etwas Schwierigkeiten. Insofern war das Kunststoff Blättchen gestern eine Entlastung weil es sich "einfach so" spielen ließ. Es gab mir wieder etwas Selbstvertrauen zurück...
    Ich denke ich werde nicht in nächster Zukunft zum einen oder anderen tendieren, sondern eher beides nutzen, gerade wenn ich mal Instrumente häufiger switche, könnte das Sinn machen. Ich habe ja so nebenbei den Eindruck gewonnen dass zu trockene Blätter erst mal eine Weile brauchen bis die wieder gut gehen.... Ein endloses Thema wie mir scheint :rolleyes:
     
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