System 54 Powerbell R-Series Pure Brass VS Yamaha YTS 62

Dieses Thema im Forum "Saxophone" wurde erstellt von uniqstar, 6.Mai.2014.

  1. BluesX

    BluesX Ist fast schon zuhause hier

    Das frage ich mich (ebenso Laie) auch. Wahrscheinlich kann man das eben nicht gleich, sondern erst nach Jahren erkennen. Vermutlich ist ja das Metall gemeint und nicht größer werdendes Spiel. Bei dieser Frage (wenn das so stimmen sollte mit den unterschiedlich harten Mechaniken) scheint mir der Rat, allein aufgrund eines Vergleichstests im Geschäft zu entscheiden, an seine Grenzen zu stoßen, weil er die dauerhafte Qualität eines Instruments nicht erfasst. Bleibt wohl nur, sich auf Erfahrungsberichte zu stützen, die man jedoch auch nicht immer verallgemeinern kann. In Ermangelung solcher auf ein nicht so eingeführtes Horn zu verzichten, wäre auch irgendwie schade.

    Gruß, BluesX
     
  2. Rick

    Rick Experte

    Hallo Dabird,

    meiner Ansicht nach sollte man mit solchen pauschalen Aussagen wie "die Marke Blabla hat eine weiche Mechanik" sehr vorsichtig sein. Solche Vorurteile machen sich schnell selbstständig und können sich rufschädigend für die Marke auswirken.
    Ich wüsste jedenfalls nicht, dass eine objektive Testreihe mit mehreren hundert Exemplaren herausgebracht hat, dass System 54 stets eine "weiche Mechanik" hätte.

    Abgesehen davon braucht jede Sax-Mechanik einen Kompromiss aus Stabilität und Gewicht - Edelstahl würde sich bestimmt nicht verformen, aber das möchte ich nicht längere Zeit am Hals tragen müssen. ;-)

    Es kommt wesentlich darauf an, wie man ein Instrument behandelt.
    Ich hatte schon Schüler (auch Teenager) mit angeblich "weichen" Saxen, die diese jahrelang ohne Probleme spielen konnten - keine Verformung, keine plötzlich undichten Klappen oder so.
    Aber natürlich gibt es auch die "Rabauken", die mit ihrem Sax an jeder Ecke hängen bleiben und deshalb praktisch jede Woche zum zunehmend genervten Sax-Doc rennen, bis der dann stöhnt: "Das Horn ist irreparabel, denn die Reparaturkosten überstiegen den Neuwert."

    Zuguterletzt sorgt man sich bei jeder größeren Marke um Qualität und Kundenzufriedenheit, also werden meist solche Probleme, so es sie denn gehäuft gäbe, möglichst schnell behoben, so kenne ich das zumindest von "meiner" Marke.
    Wir haben ja auch Werbung für Modelle mit Neusilber-Applikatur gemacht, weil diese als besonders robust gelten, aber selbst die würde ein "Rabauke" wahrscheinlich zu ruinieren schaffen, wenn er sich nur ausreichend anstrengt. :-D


    Schöne Grüße,
    Rick
     
  3. stefalt

    stefalt Strebt nach Höherem

    Hier, Nr. 5 - sehr hilfreich!!!
     
  4. BluesX

    BluesX Ist fast schon zuhause hier

    Was wären denn so zum Pimpen geeignete Bögen? Nur jeweils welche von Yamaha bzw. System 54, oder kann man da mit Bögen von anderen Firmen "kreuzen"?

    Gruß, BluesX
     
  5. BluesX

    BluesX Ist fast schon zuhause hier

    Danke!
     
  6. Mugger

    Mugger Guest

    Hi,

    Durchaus kreuzen.
    Abgesehen davon, dass der Bogen von den Abmessungen perfekt passen muss, ist das eine Frage des Probierens.
    Einer meiner Schüler spielt z.B. auf einem Yamaha 480 einen Yani Silberbogen und klingt sehr mächtig.
    Auch das Ansprechverhalten der tiefen Töne ist in der Kombi für ihn besser.

    Liebe Grüße, Guenne
     
  7. BluesX

    BluesX Ist fast schon zuhause hier

    Dazu folgender Vergleich:

    Vergleich YTS 62 / Conn

    Anscheinend habe ich nicht so gute Ohren wie einige Youtube-Kommentatoren. Hört Ihr da Unterschiede?

    Gruß, BluesX
     
  8. Mugger

    Mugger Guest

    Und wie...
    Ich finde beides ok, und der Typ spielt ansprechend.
    Ohne mich in Detailbeschreibungen der Unterschiede (die eh subjektiv sind) zu vergehen:
    Das Conn hat mehr Cojones.
    Ich glaube trotzdem, dass ich bei meinen Auftritten das Yamaha mehr schätzen würde.

    Liebe Grüße,
    Guenne
     
  9. saxhornet

    saxhornet Experte

    Leider sagt sowas nicht mehr aus, als daß der Spieler halt auf diesem Conn und auf diesem Yamaha so klingt wie er klingt. Es heisst nicht, daß ein anderes Conn oder Yamaha genauso klingt oder ein anderer Spieler auf den gleichen Instrumenten auch so klingen würde. Daher haben solche Videos keinerlei Aussagekraft.

    Lg Saxhornet
     
  10. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Moin,

    Also ich finde schon, dass man aus dieser Art Aufnahmen ein klein wenig mehr heraushören kann.

    Natürlich wird jeder andere Spieler auf einem Yamaha und einem Conn jeweils anders klingen als dieser Spieler. Eine gewisse Grundtendenz, die den Instrumenten immanent und bauartbedingt zu eigen ist kann man aber sicherlich heraus hören, und die wird sich auch bei jedem anderen Spieler zeigen, es seidern er ist so flexibel, diese zu maskieren und tut dies dann auch.

    Gruß,
    Otfried
     
  11. BluesX

    BluesX Ist fast schon zuhause hier

    Hallo, danke für die Antworten. Mir geht es schlicht darum, ob Ihr bei diesem Spieler bei den beiden Hörnern einen Unterschied hört.
    Gruß, BluesX
     
  12. Rick

    Rick Experte

    Hallo BluesX,

    es klingt für mich so, als hätte das Yamaha mehr Blaswiderstand, während die Töne beim Conn leichter ansprechen und daher mehr "singen" können. Sie kommen schneller, direkter, das Yamaha "rauscht" mehr - der Spieler hat deshalb am Anfang bei "Body and Soul" ein paar Anpassungsschwierigkeiten auf dem Conn, lässt zu viel Luft rein, was den Klang zuallererst etwas "härter" macht, aber er bemerkt das schnell und reguliert die Luftmenge sofort.

    Ich vermute, dass das YTS62 irgendwo im oberen Bereich leicht undicht ist.

    Den Unterschied, den ich höre, könnte man ausgleichen, indem man für das Yam ein etwas leichteres oder fürs Conn ein etwas härteres Blatt nimmt.

    Für meinen Geschmack klingt der Spieler auf dem 62er damit etwas "herber", was ich persönlich lieber mag, aber ihn scheint das Conn mit dem geringeren Blaswiderstand besonders zum "Singen" zu inspirieren; damit meine ich, er spielt - wohl unbewusst - mit anderer Charakteristik, die ich als eher bluesig-poppig empfinde.

    Die Unterschiede ließen sich mit einer kleinen Reparatur des Yamahas sowie angepasstem Equipment (Blätter, evtl. anderes Mundstück) leicht nivellieren.

    Eine andere Anpassung ist die Regulierung der Luftmenge und ihrer "Führung", was er aber schon teilweise gemacht hat, besonders bei der zweiten Nummer, weshalb ich da auch weniger Unterschied zwischen beiden Hörnern höre.

    Auf jeden Fall handelt es sich um einen exzellenten Saxer, der mit beiden Instrumenten schöne Klänge zu erzeugen vermag, finde ich.
    Objektiv "besser" oder "schlechter" klingt keines.


    Schönen Gruß,
    Rick
     
  13. BluesX

    BluesX Ist fast schon zuhause hier

    Holla, Rick, ich bin beeindruckt, danke! Ich finde, es klingt recht ähnlich, allerdings nicht total gleich. Erinnert mich an Beiträge hier, nach denen Hörer bei Blindtests praktisch keine Unterschiede hören bzw. die Hörner verwechseln. So wird mir es nicht gelingen, mir selbst gegenüber zusätzlich zu meinem 62er die Anschaffung eines weiteren hippen Hörnchens zu rechtfertigen :) .
    Gruß und schönen Sonntag
    BluesX
     
  14. saxhornet

    saxhornet Experte

    Das seh ich anders. Ich habe gerade vor kurzem mehrere 62er Altos und Tenöre verglichen (diverse neue und alte). Die waren allein schon alle unterschiedlich. Bei Conn ist es auch nicht anders. Es mag da vielleicht manchmal eine Grundtendenz geben, sicher sein kann man sich da aber trotzdem nicht und verlassen sollte man sich darauf schon mal gar nicht. Die Unterschiede können gross oder manchmal auch klein sein aber den bestimmten Sound kann man einem Modell nicht zuordnen. Allerdings ist das ein Erfahrungswert, den man auch nur bekommt, wenn man wirklich andauernd sehr viel ausprobiert und testet.

    Lg Saxhornet
     
  15. saxhornet

    saxhornet Experte

    Seit wann kann man Blaswiderstand so einfach hören? Es mag zwar klingen als wenn das Conn leicht direkter anspricht aber es lässt sich nicht wissen, ob das wirklich am Blaswiderstand liegt. Es ist ja nicht so, daß man das Gefühl hat der Spieler hat ein Problem einen Ton aus dem Instrument zu bekommen. Es kann einfach auch sein, daß das Conn der Spielweise des Spielers eher entgegenkommt. Meinst Du wirklich Blaswiderstand oder eher Ansprache? Das ist für mich nicht das Gleiche, kann sich aber gegenseitig beeinflussen.


    Auch sowas finde ich lässt sich hier an dem Beispiel nicht klar hören, viel eher spürt man solche Undichtigkeiten selber beim Spielen. Für mich kein Hörbeispiel, bei dem ich automatisch auf eine Undichtigkeit schliessen würde.

    Lg Saxhornet
     
  16. saxhornet

    saxhornet Experte

    Das Problem ist doch, daß wenn Du bei der Spielweise leicht was änderst, es auch anders klingt. Ich habe mal mit einem Bekannten, der ein Horn gesucht hat Blindtests gemacht. Der war sich in jeder Runde sicher, die Hörner wiedererkannt zu haben (4 Runden). Die Trefferquote war bei null.

    Das Horn muss Dir selber gefallen in punkto: Spielgefühl, Intonation, Blaswiderstand, Klang, Ansprache, Ergonomie, Klangvielfalt

    Das kann man nicht durch externe Erfahrungen mit einem Model ersetzen. Das musst Du schon selber ausprobieren. Nimm Dir einen erfahrenen Spieler mit, der Dich beraten kann. Es hilft Dir aber nicht zu wissen wie es für andere klingt oder anfühlt.

    Lg Saxhornet
     
  17. BluesX

    BluesX Ist fast schon zuhause hier

    Hallo Saxhornet, das leuchtet mir ein, wobei ich nach Deinen Erfahrungen zum Blindtest daran denken würde, dass Klang bzw. Klangvielfalt hauptsächlich vom Spieler abhängen.
    Gruß, BlueX

     
  18. Rick

    Rick Experte

    Hallo Saxhornet!

    Na ja, ich habe eben geäußert, welchen Eindruck ich nach meiner Erfahrung mit Hörnern in unterschiedlichen Dichtigkeitszuständen sowie mit Schülern mit ebensolchen hatte.
    Wenn solche Klang- und Spiel-Unterschiede beim Vergleich mehrerer Saxe auftraten, lag es meistens an einer minimal undichten Klappe. :cool:

    Aber natürlich sind das nur Vermutungen meinerseits.

    --------------------------------------------------

    Hallo BluesX,

    es geht sicherlich immer darum, wie ein Spieler mit einem Sax klar kommt und wie gut er sich darauf einstellen kann.
    Hauptsächlich deshalb - und wegen der fertigungsbedingten Streuung - kann man ja keine objektiven Aussagen über Modelle oder gar Marken anstellen.


    Schöne Grüße,
    Rick
     
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