Hi Ihr Lieben, habe wieder mal eine Anfängerfrage.. Lerne gerade das spielen mit Achtelnoten, in mrinrm Buch von Dirko Jochem heisst es immer alles im Kopf mitzählen, ZB bei einem 4/4 Takt immer 1 und 2 und 3 und4 und. ich merke aber wenn es schneller als ca 80 Takte wird, kann ich einfach jicht mehr richtig im Kopf mitzählen, doch spielen kann ich es schon noch. Meine Frage lautet: Ist das ein Problem, oder wird das einfach irgendwann mal "Gefühl" und ich brauche nicht mehr mitzählen, oder soll ich ganz fest versuchen, daß ich auch bei Takten die schneller sind , trotzdem mitzählen zu können? Ich danke Euch wieder ganz fest für Eure Hilfe!! ganz liebe Grüße, david
Also bis 120 sollte das Zählen der 8tel mit der Zeit problemlos gehen. Das sind 2 Viertel pro Sekunde, bzw 4 Achtel. Wenn Du die Sekunden mit "einundzwanzig","zweiundzwanzig", ... normal zählen kannst, dann sind das genau vier Silben pro Sekunde, oder auch vier 8tel, das ist genau so schnell. Ich wette, das macht Dir keine Probleme beim Zählen. Es macht nur Probleme, weil Du gleichzeitig auch spielen musst und da muss sich Dein Gehirn mehr auf die Finger konzentrieren und für's Zählen bleibt nichts mehr übrig. Das wird besser. Es macht aber schon Sinn, wenn Du Dir Mühe gibst zu Spielen UND zu Zählen. Das automatisiert sich ein wenig und geht in den Hinterkopf. Die Idee ist, dass Du die Noten- und Pausenlängen sauber hin bekommst und die betonte "eins" ganz bewusst spielst. Du solltest parallel ein Gefühl für die Rhythmus Muster aufbauen. Schau die Takte einzeln an, zähl sie sauber durch - mit Metronom - und versuche zu lernen, wie dieses Muster sich "anfühlt". Später wirst Du dann die jeweils ganzen Muster in den Noten erfassen und "automatisch" abspulen. Du hast dann mehr Zeit, Dir das nächste Muster anzusehen, weil das aktuelle schon auf Autopilot läuft. Die Muster muss man wirklich sauber mit dem Metronom üben, damit das gleichmäßig und auf den Punkt richtig kommt. Das geht aber nicht über Nacht, also keine Panik, wenn es mit dem Zählen jetzt noch spießt.
Hallo David und Grüße in die nahe Umgebung! Ergänzend zu bebob99 möchte ich noch ein paar Ergänzungen loswerden... Vorweg: Im Endeffekt zählt, was raus kommt. Wenn du also kein Problem hast sauber(!) und richtig(!) in schnelleren Tempi zu spielen, dabei aber nicht mitzählst, ist es grundsätzlich wurscht. Probleme treten aber vermutlich im Verlauf auf, wenn die Rhythmen komplexer und/oder die Tempi weiter ansteigen. Von dem her macht es schon Sinn, bereits jetzt gezielt damit anzufangen, Rhythmen bewusst zu zählen und gezielt zu verinnerlichen...auf einem soliden Fundament lässt sich eben besser aufbauen --> ist das Fundament "brüchig" stürtz der Bau in einer höheren Etage ein! Ab einem gewissen Tempo ist es schlicht nicht mehr möglich verbal (wenn auch nur "verbal-gedacht") mitzuzählen. Man zeige mir jemanden der Sechzehntel bei 180 auszählen kann. Letztendlich zählt das GEFÜHL! Als erstes solltest du ein solides Gefühl für einen Takt erarbeiten. Du musst SPÜREN wo die betonten und wo die unbetonten Zeiten (abhängig von Stilistik) liegen und das am besten über alle möglichen Taktarten hinweg...ok, vielleicht mal mit 4/4, 3/4 und 2/4 anfangen. ;-D Um rhythmisch sicher zu werden, ist es mE der sinnvollste und gleichzeitig einfachste Weg, sämtliche rhythmischen Kombinationsmöglichkeiten zu VERINNERLICHEN. Solange man 8tel als kleinsten Notenwert heranzieht, halten sich die Möglichkeiten gewissermaßen in Grenzen...in recht kurzer Zeit hat man die möglichen Abfolgen von Notenwerten intus, sofern man es gezielt übt. LG Phi
Hallihallo, Danke für deine klare und ausführliche Antwort!! Ja genau, das zählen ist kein Problem, nur eben wenn ich die Noten spiele komme ich total in Schleudern... Hoffe ich bekomme da hin.. Ja, übe das genau mit dem Metronom! Was meinst du mit " Muster" bzw, warum soll man die EINS mehr betonen? danke, glg david
Hi Phi, danke für die tolle Antwort!! Was meinst du mit betonten und unbetonten Zeiten? Was ist da genau gemeint, bzw was meinst du damit was ich spüren soll? danke, glg david
Hallo David! Hör dir mal bewusst unterschiedlichste Musikstilistiken an...abhängig vom Stil werden unterschiedliche Zählzeiten mehr oder weniger stark hervorgehoben. Bspw. werden im Swing die 2 und 4 betont, während im Pop/Rock/etc. z.B. meist die 1 und 3 betont sind, usw. usf. Es geht also darum ein klares Rhythmusgefühl zu entwickeln, du musst den PULS spüren und somit immer Bescheid wissen, wo du gerade umgehst. Mit der Zeit gerät dies automatisch in Unterbewusstsein und du verschwendest keine Gedanken mehr daran, der Kopf bleibt frei für andere Sachen (richtige Noten spielen und so...). Ich persönlich finde ja sowieso, dass Rhythmik das grundlegende Element in der Musik ist bzw. sein sollte. Lieber grauslige und falsche Töne korrekt "in time" als schöne und richtige Töne neben der Zeit (sofern nicht bewusst als Stilmittel eingesetzt!) Mein Angebot, mal zusammen zu üben, steht natürlich immer noch! LG Phi * NACHTRAG: Du solltest auch mal die Suchfunktion hier im Forum anwerfen. Es gibt unzählige alte Threads zu dem Thema, dir dir deine Fragen beantworten und Anregungen liefern, wie man das Thema gezielt angehen kann.
Ach Phi, Du hast ja so recht! Rhythmus und Klang, die machen es. Mit Klang komme ich voran, Rhythmus ist meine Baustelle. Der "taktlose Andy"
Das ist der Teil, wo aus einer Reihe von Noten eine rhythmische Melodie wird. Am Anfang eines Stückes steht der Notenschlüssel, die Taktangabe und eventuell Vorzeichen. Die Taktangabe bestimmt, wie viele Noten vom Typ X in einen Takt passen. Gängig sind beispielsweise 4/4, 3/4, 6/8, 2/2. Ich kann beispielsweise 12 Viertelnoten in drei Takte mit 4 Vierteln oder in vier Takte mit 3 Vierteln teilen. Die zeitlichen Abstände der Noten bleiben gleich und trotzdem klingt beides völlig unterschiedlich. Grund dafür ist, dass (im einfachen Fall) die Eins immer betont wird, die anderen Noten sind "unbetonte Zähleinheiten". Wir bekommen also EINS, zwei, drei, EINS, zwei, drei, EINS, zwei, drei, EINS, zwei, drei oder EINS, zwei, drei, vier, EINS, zwei, drei, vier, EINS, zwei, drei, vier Das obere Beispiel ist typisch für den Wiener Walzer, das zweite ist beispielsweise typisch für die Rock oder Pop Musik. Durch die Betonung der ersten Note bekommt das Ganze eine erkennbare Form. Das ist das "Feeling", das sich durch das Stück zieht. Im Jazz, Swing, Blues wird die Betonung oft gezielt auf die 2 und (etwas schwächer) die 4 gelegt. Das macht den besonderen Reiz aus, aber am Anfang wirst Du mit den "geraden" Zählungen noch genug zu tun haben.
Hi, danke für die genaue Erklrärung! Jetzt verstehe ich es viel besser!! Ja, werde versuchen ab jetzt die 1 fest zu betonen!! ich wünsche dir noch ein superfeines Wochenende und glg david
Hi Phi, danke für die Beschreibung! Ja so wie ich, ein totaler Anfänger , ohne Lehrer, das erstemal mit 45 Jahren gelernt was ein Takt ist und wie Noten aussehen... doch mein Traum bleibt und wird irgenwann in Erfüllung gehen.. Ich werde am Strand am Meer stehen mit meiner Tochter und Partnerin und "mein Lied" spielen und zwar "my Way" von Frank Sinatra! ich würde dein Angebot liebend gerne annehmen, wie könnte das gehen? Ich danke Dir ganz fest, bis bald, david
Das schaffst du schon Bald. In dem Buch Jazz Ballads ist eine Version die ich nach 6 Monaten wenn auch noch nicht im richtigen Tempo spielen kann. Die Geschwindigkeit kommt mit der Zeit. Achtel habe ich noch nicht aber man schnuppert ja schon mal ein Paar seiten weiter. Mit mir hat es so angefamngen daß ich den Pink Panter spielen wollte und hoffe Nächstes Jahr kann ich das
Hallo David! Wichtig ist einfach, nicht zu verkopft an die Sache zu gehen. Höre Musik einfach mal richtig BEWUSST und zähl einfach mal mit... Wenn du mal zusammen üben möchtest, schreib mir einfach ne PM, dann machen wir uns was aus. Wenn ich mich recht erinnere, wohnen wir ja nicht gerade weit auseinander! LG Phi
Moin, Zählen kann ich wohl, aber (immer noch) nicht beim Spielen... Mein Kopf ist noch zu voll davon, meinen Fingern zu sagen, was sie machen müssen. Was aber super klappt, wenn ich mit anderen, "taktvollen" Instrumenten, bzw. deren Menschen zusammenspielen kann. So habe ich vor kurzem mit meinem Patenjungen und seinem Klavier gespielt. Whow, war das geil! LG Eberhard