Taschentrompete

Dieses Thema im Forum "Sonstige Instrumente" wurde erstellt von Saxoryx, 14.Januar.2013.

  1. DirkThomsen

    DirkThomsen Ist fast schon zuhause hier

    Hallo Saxoryx,
    ich denke, er meint den mittels zumeist Fingerring (oder auch Trigger) beweglichen 3.Zug, um die Intonation von tief D/C# auszugleichen, genau wie es zumeist einen Sattel am 1.Zug zum Ausgleich beim A gibt. Beides durchaus sehr sinnvoll, um sauber zu intonieren.

    Gruß, Dirk
     
  2. Saxoryx

    Saxoryx Strebt nach Höherem

    Ich weiß, was er meint, schließlich habe ich jahrelang Trompete gespielt. :) Deshalb sagte ich ja auch, dass man das am Anfang nicht unbedingt braucht. Aus meiner Erfahrung heraus. Klar kann man damit besser intonieren, wenn man es beherrscht, aber wenn man anfängt Trompete zu spielen, und besonders als Kind, benutzt man diese Ausgleichsmöglichkeit nie. Man spielt einfach nur die Töne. Deshalb ist es egal, ob es diese Ausgleichsmöglichkeit gibt. Wenn man länger spielt und damit umgehen kann, okay. Aber wie soll ein Kind hören, ob das Cis sauber ist und es dann anpassen? Das ist meistens noch nicht einmal ein Cis, was da rauskommt, sondern nur etwas irgendwie Ähnliches. ;-) Abgesehen davon, dass man Cis ohnehin nur sehr selten spielt am Anfang.

    Kannst Du Dich nicht mehr daran erinnern, wie schräg und furchtbar all Deine Töne geklungen haben, als Du angefangen hast? Hätte Dir da so ein Trigger was genützt? Wohl nicht. Man muss erst einmal den Ansatz aufbauen, und das macht man bei der Trompete hauptsächlich mit Buzzing (nur Mundstück, ohne Trompete dran) und mit Naturtönen. Da muss man überhaupt nichts ausgleichen.

    Was ich damit sagen will, ist einfach nur: Ob da jetzt so ein Trigger ist oder nicht, das ist kein Kaufargument. Es kommt in erster Linie auf die Spielbarkeit der Trompete an.
     
  3. Bostonsax

    Bostonsax Strebt nach Höherem

    Lieber Saxoryx,

    ich habe das Gefühl deine Entscheidung stand bei deinem zweiten Post schon fest, FÜR eine Taschentrompete.


    Für mein Verständnis liegt ein fundamentaler Irrglaube deiner Entscheidung zu Grunde.

    Ich bin der Meinung dass man mit einem ordentlichen Instrument ein Kind beginnen lassen sollte. Man sollte nicht mit einem schlechten Instrument beginnen und dann irgendwann auf ein besseres wechseln.
    Man sollte schon mit einem guten, geeigneten Instrument anfangen und nicht mit dem billigsten, das am lustigsten aussieht.
    Klar kann man später auf ein noch hochwertigeres Umsteigen.

    Meine Empfehlung ist auf eine gewisse Erfahrung gestützt. Man vereinfacht es einem Kind mit einem Instrument anzufangen, dessen Schwerpunkt näher am Körper liegt.
    Nicht jeder hat das Geld eine Taschentrompete zu kaufen die so teuer ist dass sie gut genug ist.
    Preiswerte Taschentrompeten sind schwierig in Punkto Anpsrache und Intonation.
    Daher die Empfehlung zum Kornet und nicht zur Trompete. Der Schwerpunkt liegt näher, und der Preis für ein gutes Instrument ist vertretbar.
    Für ein Kind ist es egal ob der Klang nach Trompete oder Kornett klingt. Der Unterschied ist ohnehin nur wahrzunehmen wenn man eine gewisse Hörerfahrung hat und der Instrumentenspieler der für den Klangvergleich dient bereits fortgeschritten ist.

    Ich möchte keinen Streit anfangen oder sonstiges. Ich wollte nur nochmal die Argumente zusammenfassen, die gegen eine Taschentrompete sprechen.
    Du fragtest uns um Raten, hier ist er. Aber die Entscheidung triffst oder trafst natürlich du ;-)

    Viele Grüße

    Bostonsax
     
  4. Saxoryx

    Saxoryx Strebt nach Höherem

    Das ist schon alles ganz in Ordnung. Ich fand die Anregungen und die Diskussion hier sehr gut und interessant. Allerdings hat das in mir den Wunsch geweckt, auf jeden Fall eine Taschentrompete ausprobieren zu wollen. Denn wenn so viele Leute gegen etwas sind, muss etwas dran sein. ;-) Umgekehrt, wenn viele Leute für etwas sind, gilt das genauso. Wenn viele Leute für etwas sind, werde ich skeptisch. Das hat in mir beispielsweise eine absolute Ablehnung von Selmer hervorgerufen. Ich glaube nicht, dass ich je in meinem Leben ein Selmer kaufen werde, und wenn es noch so gut sein sollte.

    Ich habe die Taschentrompete nun ausprobiert, und ich bin überrascht von der guten Qualität, der guten Ansprache. Sie spielt sich wie Butter, die Ventile laufen einwandfrei, der Klang ist erstaunlich für so ein kleines Instrument. Sie hat auch alles, was eine "große" Trompete hat, inkl. der Möglichkeit des Tonhöhenausgleichs für das 3. Ventil. Ich denke, es ist ein gutes Instrument für ein Kind, um mit Trompete anzufangen. Selbstverständlich kann man so ein Instrument nicht mit einer Bach Stradivarius vergleichen, aber das muss ja auch nicht sein. Das Instrument ist m.E. nicht "etwas Schlechtes für den Anfang", nur weil es billig war. Man kann sehr viel Spaß als Anfänger mit der kleinen Trompete haben. Ich hatte jedenfalls jetzt wieder richtig Lust, Trompete zu spielen, nachdem ich das Ding getestet hatte.

    Kornetts, ja, die sind bestimmt auch gut, aber ehrlich gesagt finde ich Kornetts ebenso wie Flügelhörner potthässlich (oder auf Kids-Deutsch: "uncool"), und ich möchte keinem Kind zumuten, mit so einem hässlichen, uncoolen Instrument anzufangen. Das kann einem auch den Spaß verderben. Wenn das Kind sich später dann zu Kornetts oder etwas anderem hingezogen fühlt, kann sie sich ja immer noch so ein Instrument zulegen.

    Es kommt eben immer darauf an, wie man die Sache sieht. Hätte das Instrument jetzt nur Krächzer hervorgebracht, ließe sich nicht spielen oder hätte irgendwelche Mängel, würde ich niemandem zumuten wollen, es zu spielen, aber das Horn ist überraschend gut. Das Kind wird viel Spaß damit haben, und das ist doch die Hauptsache, wenn man anfängt.
     
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