Tenorsaxophon für fortgeschrittene Hobbymusiker

Dieses Thema im Forum "Saxophone" wurde erstellt von CommAnder97, 28.Januar.2021.

  1. Gelöschtes Mitglied 11989

    Gelöschtes Mitglied 11989 Guest

    Hier https://www.saxophonforum.de/library-articles/richtig-saxophone-kaufen.10/ findest Du (u.v.m.):

    "Das Finish:
    Die Auswirkungen des Finishs auf den Sound werden heiß diskutiert. Es kann den Wert eines Vintages sehr stark beeinflussen. Für ein vergoldetes Instrument in perfektem Zustand werden oft bis zu 40% mehr verlangt. Allerdings gibt es auch Wege, das Finish nachträglich zu verändern – Stichwort: „Relacquer“.
    Generell sind Instrumente in ihrem Original Finish mehr wert als neu lackierte. Das liegt daran, dass das alte Finish erst entfernt werden muss, um ein neues aufzutragen. Geschieht das mechanisch, wird unter Umständen mehr Material vom Korpus entfernt als gewünscht, was den Sound negativ beeinflusst. Wird am Tonloch ungleichmäßig Material abgetragen, schließt das Polster nicht mehr dicht ab – das Instrument wird so nicht mehr spielbar. Eine weitere Gefahr ist, dass es als vergoldet verkauft wird, obwohl es tatsächlich nur lackiert ist. Es gibt aber einige Kennzeichen, die einem zeigen, was man vor sich hat:

    Gold: der einfachste Weg: ein goldenes Schmuckstück zum Vergleich mitnehmen. Der herrlich gelbe Farbton kann nur schwer von einem Lack imitiert werden. Meistens ist das Instrument unter der Goldschicht noch versilbert. Es lohnt sich also, nach Stellen zu suchen, an denen sich die Vergoldung gelöst hat. Dort sollte Silber zu sehen sein. Außerdem war eine Vergoldung nur bei manchen Instrumenten erhältlich. Es gibt auch matt vergoldete Instrumente, die vorne am Becher eine polierte Stelle haben (Gravur des Herstellers) – so sieht kein lackiertes Instrument aus.
    Silber: es glänzt silbern, ist aber an manchen Stellen schwarz angelaufen (besonders an den Säulchen der Mechanik). Auch dieses Finish gibt es im matten Look. Ist es nirgends angelaufen und glänzt wirklich stark, ist es wahrscheinlich vernickelt. Nickel platzt in kleinen Plättchen ab, wohingegen sich Silber langsam durchscheuert. Also nach Schäden im Finish suchen. Haben sie gerade, eckige Ränder, ist es Nickel. Sind die Übergänge weich und rund, ist es Silber.
    Originallackierung: es ist sehr schwer zu sagen, ob die Lackierung noch original oder nachgearbeitet ist. Oftmals ziehen die Händler sogar die Gravuren nach, um es als gut erhaltenes Original für viel Geld verkaufen zu können.
    Ist das Instrument sehr alt (z.B. von 1920), zeigt aber nirgends Spuren von Abnutzung, ist es ein Relacquer. Zumindest an den Stellen, an denen es Hautkontakt hat (linke und rechte Palmkeys, Pinkykeys) nutzt sich der Lack ab. Die Gravur sollte klar und deutlich zu erkennen sein, ebenso die Seriennummer. Sind in der Gravur Linien unterbrochen, fehlen jegliche Arten von Kratzern oder wechselt der Lack die Farbe, ohne beschädigt zu sein, ist es ein Relacquer.


    Die Mechanik:
    Die Klappen sollten vollständig sein und die Säulchen sich nicht bewegen. Wurden sie auf Ribs vormontiert, sollten diese sich auf der gesamten Länge nicht vom Instrument lösen. Die langen Achsen sollten alle gerade sein, die Schrauben an ihren Enden frei von Rost. Die Polster sollten weich und nicht eingerissen sein und auf dem gesamten Instrument denselben Typ von Resonator verwenden. Sind keine Resonatoren vorhanden, wurde bei der Reparatur gespart.


    Der S-Bogen:
    Ist er beschädigt, macht sich das sehr schnell im Sound bemerkbar. Im generellen Erscheinungsbild sollte er mit dem Rest des Instruments übereinstimmen. Ist er anders lackiert oder unterscheidet sich sonst irgendwie vom Korpus, ist es wahrscheinlich nicht der ursprüngliche S-Bogen. Dies gilt zumeist nur für lackierte S-Bögen, da einige Instrumente auch mit Exemplaren aus massivem Silber ausgeliefert wurden.
    Dellen sind ein Tabu, außerdem darf er nicht verformt sein. Er sollte leicht auf das Instrument zu montieren sein.


    Generelles:
    Es kann nicht oft genug gesagt werden, wie außerordentlich wichtig es ist, ein Instrument anzuspielen, bevor man es kauft. Manche haben eine wirklich grauenvolle Intonation, die es absolut unbrauchbar macht. Merkt man das erst hinterher, hat man unter Umständen schon viel Geld verloren.

    Um sich vor diesen Situationen zu schützen, sollte man einige kleine Sicherheitshinweise beachten. Im Vorfeld (am Telefon) sollte man folgende Fragen stellen:

    • ist das Instrument in einem guten Gesamtzustand
    • intoniert es sauber
    • in welchem Zustand ist das Finish
    • wurde es neu lackiert
    • wie lautet die Seriennummer
    • wann wurde es gebaut
    • wie lautet der Hersteller
    • welches Modell ist es
    • wie lange besitzen sie es schon
    • wer besaß es vorher
    • haben sie es gespielt - wenn nein, warum nicht - wenn ja, warum verkaufen sie es
    • wurde es jemals stark beschädigt
    • ist es momentan beschädigt
    • warum verkaufen sie es
    • wie kommen sie auf den Preis
    Ein ehrlicher Verkäufer wird diese Fragen beantworten können oder wirklich glaubwürdige Gründe nennen, warum er es nicht kann. Kommt es zu einem Treffen, sprechen folgende Dinge gegen einen Kauf:

    • eine der Fragen wurde offensichtlich FALSCH beantwortet
    • eine weggefeilte Seriennummer
    • das Zeichen einer Schule ist auf dem Koffer oder dem Instrument
    • der Preis ist viel zu niedrig für ein Spitzenmodell
    • seltsames Benehmen des Verkäufers (z.B. sehr nervös)
    • jemand, der nicht Saxophon spielt verkauft ein stark benutzt aussehendes Instrument
    • der Verkäufer weiß NICHTS über das Instrument
    • der Verkäufer drängt auf den Kauf
    In diesen Situationen ist es sehr wahrscheinlich, dass einem ein gestohlenes Instrument verkauft werden soll. Es ist daher ratsam, eventuell unter einem Vorwand ("ich gehe noch schnell Geld holen") vom Kauf zurückzutreten."



    LG
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  2. GelöschtesMitglied11073

    GelöschtesMitglied11073 Guest

    Nein nicht toll......die besten ;-)
     
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  3. _Re_

    _Re_ Ist fast schon zuhause hier

    Ich würde darauf achten, dass die tiefen Klappen ordentlich schließen - Du hast ja Erfahrungen am Sax, denke also nicht, dass es am Ansatz liegt, wenn die tiefen Töne nicht ordentlich kommen. (Hab ich schon früher gedacht) - Ich würde jeden einzelnen Ton (chromatisch) ausprobieren. Sind die einzelnen Klappen, Hebel erreichbar,... kommt der kleine Finger entspannt überall dran? Zur Not noch mal umentscheiden, wenn Du Zweifel hast.
    und das, was Rick sagt...
    Viel Glück... Und dann Spaß!!!
     
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  4. Brille

    Brille Strebt nach Höherem

    @Sax-a-la-carte



    Ich habe die Vermutung, dass deine Erfahrungen auf den Vintage-Hörnern basieren. Bei den vor 10 Jahre aktuellen konnte ich das mit meinen kurzen W....fingern nicht feststellen. Daaaas wäre mir definitiv aufgefallen, wobei es tatsächlich so ist, dass eine Tischanordnung wie bei Yanagisawa für Kurzfingerträger angenehmer ist.

    Viele Grüße
    Ralph B.
     
  5. lord_ship

    lord_ship Schaut nur mal vorbei

    Genau mein Thema gerade, auch wenn ich deutlich weniger Erfahrung als der TE habe.
    :danke:
     
  6. TycOoN

    TycOoN Ist fast schon zuhause hier

    Hatte vor 3 Jahren die selbe Ausgangssituation. Ich habe mich dann für eine teure 3000 € Variante entschieden. Yanagisawa....

    Der Gedanke war: ich spiele schon soo lange. Und habe wohl immer noch gefallen daran. Ich werde es wohl mein restliches Leben weiterspielen. Dann lohnt sich der Griff in den Geldbeutel.
     
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