Tips+Tricks beim Reparieren und Überholen

Dieses Thema im Forum "Saxophone" wurde erstellt von GelöschtesMitglied14876, 26.März.2022.

  1. GelöschtesMitglied14876

    GelöschtesMitglied14876 Guest

    Wenn sich ein absoluter Anfänger wie ich an die Hardware traut, kommen viele Fragen. Und einige kennen Antworten. Ich möchte hier keinen ausschweifenden Thread erschaffen, sondern nur Möglichkeiten, um kurz (für Experten oft unverständliche) Problemchen lösen zu helfen. Z.B.:

    Bei einem Weltklang-Tenor war ausgerechnet die Klappe H undicht. Also raus, und als Anfänger mehrfach nachjustieren. Damit die ganzen Teile weiter unten nicht auf den Tisch purzelten, schob ich der herausgezogen Achse eine Fahrradspeiche hinterher (alte Achsen habe ich noch nicht). So bleibt alles schön aufgefädelt.

    Das ziemlich demolierte Weltklang-Alt habe ich ja komplett zerlegt. Filze für den Anschlag in den Klappenschonern? Schweineteuer. Lösung: Laufreiniger-Filze. 100 Stück für wenig Euro, in allen Kalibern. 9mm passt.

    Und eine Frage: Das Ditta/Orsi Alt kam ja mit zermatschter Oktavmechanik (Foto Im Thread "Gruß aus Köln). Die muss ich also demontieren. Ist es besser, die Teile beim Biegen zu erwärmen, oder geht auch kalt?
     
  2. slowjoe

    slowjoe Strebt nach Höherem

    Dsa geht kalt.

    SlowJoe
     
  3. Wuffy

    Wuffy Gehört zum Inventar

    Tipp:

    in jedem alten ausrangiertem Polster, wo der Lederbezug hinüber ist, sind in der Regel noch gut brauchbare Filzscheiben.

    Mit sehr scharfen Rasierklingen, kann man sich da die üblich benötigten Filze für's Sax heraus schneiden.

    Für die runden Scheibchen in diversen Größen ist die Anschaffung eines Loch-Stanzer-Sets /Locheisen sinnvoll.

    Wem die weiße Farbe nicht gefällt, kann mit dicken Farb-Markern z.B. in schwarz oder dunkelgrün umfärben.

    Eigene Polster zu machen, auch kein Problem...aber eben 'ne Zeitfrage
     
    Matze44 gefällt das.
  4. GelöschtesMitglied14876

    GelöschtesMitglied14876 Guest

    Danke! Frage: Welches Leder? Woher? Frischhaltefolie unter das Leder?
     
  5. bebob99

    bebob99 Strebt nach Höherem

    Also den Begriff musste ich erst mal googeln. :cyclops:
     
  6. GelöschtesMitglied14876

    GelöschtesMitglied14876 Guest

    Zum Putzen von Gewehr und Pistolenläufen. Amazon.....
     
  7. quax

    quax Gehört zum Inventar

    Diabolos für Softies.
     
  8. Wuffy

    Wuffy Gehört zum Inventar


    Lammleder "Merlin" Nappa extra-dünn super-soft schwarz 0,4-0,5 mm #5500 (lederversand-berlin.de)

    Das dünnste Lamm.....mit so einem halben QM zum Preis unter 40€ schaffe ich locker 10-12 Saxe.

    Wegen der HItze beim Kleben nehme ich nur Alu-Folie als Trennlage bezügl Schutz vor eindringender Feuchtigkeit.

    Oft aber auch gar nix, da ich nicht sehr feucht spiele.

    Gr
     
  9. Paco_de_Lucia

    Paco_de_Lucia Ist fast schon zuhause hier

    @Alexander bzgl. der Filze für die Klappenkäfige:
    So einfach ist das nicht - mal schnell welche aus dem Laufreinigungszeugs zu nehmen.
    Filz ist nicht gleich Filz. Beim Laufreinigen gehts um andere Dinge - wie Öl, Pulverrückstände und anderen Dreck leicht aufnehmen, damit der Lauf bzw. die Züge hinterher ohne Rückstände sind.
    Auch soll der Lauf/Züge nicht beschädigt/zerkratzt werden,
    Filze für die Klappenkäfige brauchen eine andere Festigkeit, damit sie nicht (so schnell) platt drücken, wenn immer die Kraft der Feder über die KLappe auf ihnen Lastet.
    Da gibts ne Menge techn. Daten für Filze. Die so erwerbbaren für die Käfige und Anschläge sind sicher teuer, Surrogate findet man, aber das macht nur Sinn, wenn Selbige dann auch techn. dem Zweck der Anwendung gewachsen sind.
    Paco
     
    Silver und Sandsax gefällt das.
  10. bebob99

    bebob99 Strebt nach Höherem

    Wie stellt man das fest? Das ist ja schon bei den "korrekten" Filzen schwer, denn es gibt keine geeignete Kennzeichnungspflicht und auch sonst keine Kontrolle der Qualität. Jeder kann alles anbieten, was irgendwie ähnlich aussieht. Praktisch alles davon kommt aus China aus 1000 und einem Werk. Letztendlich kann man es nur individuell ausprobieren und hat dann Gewissheit für genau die eine Charge.

    Bei der nächsten Bestellung geht die Lotterie wieder von vorne los: Jetzt neue, verbesserte Formel = der Lieferant liefert unkalkulierbare Qualität. :banghead:

    Das Einzige was halbwegs hilft, ist ein authentischer Erfahrungsbericht "ich habe [das] selbst probiert und es funktioniert korrekt".
     
  11. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Man kann auch aus allem eine Wissenschaft machen....
     
    GelöschtesMitglied14876 gefällt das.
  12. Paco_de_Lucia

    Paco_de_Lucia Ist fast schon zuhause hier

    @JES & @bebob99 & all:
    Dann nehmts doch die Original-Filze und jammerts ned, weil die zu teuer sind - oder noch besser,
    lasst das von einer Fach & Sachwerkstatt machen.
     
  13. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Warum? Nur weil dann auf dem Etikett "anschlagfilze für saxophon" drauf steht? Deine krafttheorie scheitert schon daran, dass die kraft weder bekannt noch an jeder Klappe gleich ist. Oder misst du die Kraft aus und hast dann unterschiedlich harte Filze für unterschiedliche klappen speziell für saxophon?
     
    GelöschtesMitglied14876 gefällt das.
  14. Sandsax

    Sandsax Gehört zum Inventar

    Ich bin absolut bei @Paco_de_Lucia was das Thema angeht. Es gibt verschiedene dafür ausgewiesene Filze für verschiedene Anwendungszwecke und das nicht ohne Grund.

    Letztlich ist es wieder das klassische Sparen am falschen Ende und den Saxdoc, der das bei meinen Hörnern macht, das heißt ein nicht auf diesen Zweck ausgerichtetes Material zu verwenden, würde ich zur Hölle jagen.
    Wenn man zuhause vor sich hinbastelt kann man natürlich tun und lassen was man möchte. Auch deshalb liest man ungerne in der Verkaufsanzeige „vom Verkäufer generalüberholt“…
     
    Paco_de_Lucia, Dreas, jabosax und 2 anderen gefällt das.
  15. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Da erlischt bei mir schlagartig jedes Kaufinteresse.
    Es sei denn, der Angebotspreis korrespondiert auch dann noch mit meinen Kaufgelüst, wenn ich eine professionelle GÜ mit einrechne.

    Selber Kleinigkeiten(!) zu machen finde ich gut, weil man sich dann mit dem Instrument und seiner Funktionsweise auseinandersetzt und bei einem Problem in freier Wildbahn nicht sofort aufgeschmissen ist.

    Alles, was darüber hinaus geht, birgt halt das Risiko, dass man es aus Unwissenheit vergrützt.
    Insbesondere wenn Knickerigkeit die Triebfeder ist und dann hinterher mehr Probleme aufkommen, als man vorher vermeintlich gelöst hat.
    Holzblasinstrumentenbauer ist aus gutem Grund ein Handwerksberuf mit Meisteroption.
     
  16. ppue

    ppue Experte

    Ja, man kann auch päpstlicher sein als der Papst.

    Ich kann schon verstehen, dass schludrige Reparaturversuche ein Unding sind.

    Aber Anschlagfilze? Da schlägt 'ne Klappe an und nehme dazu einen Filz aus dem Bastelladen. Und wenn der dünner werden sollte, dann dreh ich den Anschlag tiefer oder ersetze den Filz. Wichtiger ist doch, das Instrument zu verstehen und zu sehen, wann etwas dran gemacht werden sollte.

    Ich kann verstehen, wenn Sammler teurer Instrumente auf beste Materialien bei der GÜ bestehen. Ich als Profi brauche ein funktionierendes Instrument und es reicht, wenn ich die Funktionsfähigkeit des Instrumentes gewährleisten kann. Das ist ein Arbeitsgerät für mich und kein heiliges Sakrileg.
     
  17. GelöschtesMitglied14876

    GelöschtesMitglied14876 Guest

    An 2 Saxen hatte ich jetzt schon das gleiche Problem: Eine Klappe ist so weit vom Tonloch entfernt ("kurzer Hebel immer noch zu lang"), dass die Polsterjustierung extrem schwierig wird. Biegen ist da nix, und die Achse sitzt auch richtig mitten in der Flucht der linken Hand. Was macht man da? Hab´s zwar dicht bekommen, aber ob das lange hält?
    Klappe.jpg
     
  18. Sandsax

    Sandsax Gehört zum Inventar

    Meine erste Idee als Nichtschrauber wäre möglichst dünne Polster zu verwenden um mehr Spielraum bei der Einpassung zu bekommen.
    Manche Polster sind einfach zu dick für manche Saxophone.
     
    elgitano gefällt das.
  19. Wuffy

    Wuffy Gehört zum Inventar

    Natürlich kann man da (fast alles) biegen, man braucht nur das richtige Werkzeug und das entsprechende Fingerspitzengefühl.

    Oft sind auch die Säulchen leicht verbogen, wenn der Klappenrand fast direkt am Tonlochrand sitzt.

    Beim mittig auf Tonloch biegen wichtig, immer Achse dagegen halten, damit keine Biegekraft in die Achse kommt.

    Absolut wichtig beim Neupolstern auch immer vorher die Dicke der alten Polster messen und nicht drauf los bestellen.

    Oft sind die üblichen Dicken mit ca. 4,3 mm zu dick, besser dann dünnere zu nehmen, gibt es auch in 4.0 mm.

    So langsam kommen die Details, die schon mal durchblicken lassen, dass mal so eben eine erfolgreiche Eigenüberholung machen zu wollen eher Theorie ist..und die Praxis nun mal ganz anders aussieht.

    Da kommen dann noch ganz andere Hämmer im Zuge der Arbeiten...versprochen. :)
     
  20. GelöschtesMitglied14876

    GelöschtesMitglied14876 Guest

    :eek::eek::eek:
    Ist mir schon klar. Aber ich will die alten Dinger ja "nur" spielbar machen, und nicht auf Top-Oldtimer trimmen, wie heutzutage Autos. (Davon habe ich auch zwei, die aber nur Oldtimer sind und fahren, aber auch alt aussehen).
    MiataVolvo.png
     
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