Töne binden

Dieses Thema im Forum "Anfänger Forum" wurde erstellt von Laubfeuer, 30.Mai.2012.

  1. Laubfeuer

    Laubfeuer Schaut nur mal vorbei

    Liebe Leute,

    ich bekomm´s überhaupt nicht hin, die Töne zu binden. Bei mir klingen die Töne total abgehackt und überhaupt nicht ineinander fließend (es sei denn, ich spiel Legato, aber das meine ich jetzt nicht). Meine Saxophonlehrerin sagt, ich soll mit der Zunge bei den Tönen nur ganz leicht anstoßen, sodass weiterhin Luft fließen kann. Bei mir klappt das aber so ganz und gar nicht.

    Was sind Eure Erfahrungen? Kann man das Tönebinden wirklich üben? Kommt das mit der Zeit?

    Freu mich über Rückmeldungen
    Riesengroßen Dank
    Laubfeuer
     
  2. Gast

    Gast Guest

    Ja!

    Ja!

    Das einzige Zauberwort beim Musikmachen heißt: ÜBEN
    Und zwar konzentriert und regelmäßig und geduldig.

    Gruß, Herman
     
  3. Gelöschtes Mitglied 172

    Gelöschtes Mitglied 172 Guest

    Nur geduldig üben allein reicht nicht. Man muss schon wissen, welchen Weg man gehen muss, um welches Ziel zu erreichen.
    Wichtig ist dabei, dass dir die Lehrerin das einleuchtend vermitteln kann. Bildhafte Vergleiche können da sehr hilfreich sein, so wie sie Pete Thomas gibt:

    http://tamingthesaxophone.com/saxophone-articulation-tonguing.html

    http://tamingthesaxophone.com/saxophone-tone-exercises.html

    Viel Erfolg, und Geduld ;-)

     
  4. Mini

    Mini Ist fast schon zuhause hier

    Äh, was ist denn jetzt der Unterschied zwischen "Binden" und "Leagto"? Deutsch und Italienisch, ok, aber es meint doch das selbe?

    Gruß
    Mini
     
  5. mato

    mato Strebt nach Höherem

    @mini

    Gemeint ist wahrscheinlich das Nonlegato. Also das einzelne Anstossen der Noten ohne den Luftstrom länger als nötig zu unterbrechen.

    @Laubfeuer
    Ganz leichtes Anstossen ist aber nicht die einzige Möglichkeit. Man kann auch sehr hart und explosiv anstossen. Wichtig ist, dass du den Luftstrom so aufrecht hältst, als würdest du die Töne tatsächlich binden.
     
  6. Gelöschtes Mitglied 172

    Gelöschtes Mitglied 172 Guest

    Ich nehme an, sie meint das von Pete Thomas so genannte Legato (Soft) Tonguing.
     
  7. Laubfeuer

    Laubfeuer Schaut nur mal vorbei

    > Gemeint ist wahrscheinlich das Nonlegato. Also das einzelne Anstossen der Noten ohne den Luftstrom länger als nötig zu unterbrechen.
    Ja, ich glaube, das meine ich :-D

    Und danke, liebe Leute. Dann werde ich mal üben, üben, üben.

    Gruß
    Laubfeuer
     
  8. HanZZ

    HanZZ Ist fast schon zuhause hier

    Boah ey.....
    Danke für die Frage. Ich habe schon angefangen, an mir zu zweifeln.

    Cheers
    HanZZ
     
  9. Rick

    Rick Experte

    "Non legato" kann man auch sagen, diese Artikulationsweise heißt aber ganz genau PORTATO:

    [color=0000FF]Das Portato auf Blasinstrumenten erreicht man, indem zwischen den Tönen der Luftstrom nicht unterbrochen wird, die einzelnen Töne jedoch laut angespielt bzw. ausgehalten werden. Das Portato stellt hier also eine Kombination aus Legato und Staccato bzw. Legato und Tenuto dar. Diese Spielweise erfordert vom Bläser eine gute Atemkontrolle durch die Verwendung der Atemstütze.[/color]

    Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Portato

    (Hervorhebung von mir.)

    Schöne Grüße und viel Erfolg,
    Rick
     
  10. Gelöschtes Mitglied 172

    Gelöschtes Mitglied 172 Guest

    Man kann den Unterschied der verschiedenen Artikulationsarten gut fühlen, wenn man sich den Luftstrom auf die Innenseite der Hand bläst. Die Vorstellung einer mehrfach angeschlagenen Glocke kann auch helfen, das Portamento auf dem Saxophon umzusetzen.
     
  11. Rick

    Rick Experte

    Hallo Matthias,

    eine sehr gute Anregung - aber die Technik heißt immer noch "portato". ;-)

    "Portamento", was Du wohl nur versehentlich geschrieben hast, ist ein Glissando zwischen zwei Tönen.
    http://de.wikipedia.org/wiki/Portamento

    :klug:

    Schöne Grüße,
    Rick
     
  12. Gelöschtes Mitglied 172

    Gelöschtes Mitglied 172 Guest

    Ja klar. Man sollte nicht pfeifen wenn man pi... ;-)
     
  13. Shorty

    Shorty Ist fast schon zuhause hier

    das erste was du unbedingt prüfen musst, ist dein zungenstoß überhaupt

    auch hier wieder empfehlung: sax lessons von jerry bergonzi auf youtube, dort wirds genau erklärt

    wenn der zungenstoß nicht richtig gemacht wird, dann kannst du dein ziel nicht erreichen
     
  14. flar

    flar Guest

    Moin, moin
    in dem Zusammenhang sind als Übung Gesangsnummeren interessant in denen viel auf einem Ton gesungen wird. Ich habe mir zB. immer Dean Martin`s Aufnahme von Arrivederci Roma angehört und danach probiert auf dem Sax genauso Butterweich zu phrasieren und "unterm Strich" (Portato) zu binden. Bei mir hat es geholfen!

    Viele Grüße Flar
     
  15. Rick

    Rick Experte

    Moin, moin, Flar!

    Das ist wirklich ein klasse Tipp!
    Schließlich hängt die Ästhetik des Blasinstrumenten-Solo-Spiels auch immer eng mit der des Gesangs zusammen, wie ich finde.

    Beispielsweise der "Vater des Tenor-Saxofons im Jazz", Coleman Hawkins, war ein großer Fan des Opern-Sängers Enrico Caruso und versuchte, dessen überwältigende "Sonorität" mit dem Sax nachzuempfinden.

    Sein jüngerer Kollege und Zeitgenosse Lester Young war vom "coolen" Gesang Billie Holidays fasziniert, was man auch deutlich hört, besonders in ihren gemeinsamen Aufnahmen.

    Ich bin davon überzeugt, dass der Zuhörer ein Solo-Instrument unbewusst als umso angenehmer empfindet, je ähnlicher es der menschlichen Stimme klingt, denn auf deren Klang sind wir schließlich von Geburt an "geeicht". ;-)

    Nicht umsonst schwärmte man ja auch zu allen Zeiten von der "singenden" Violine.
    Und viele frühe Jazzer bemühten sich mit allerlei Tongebungs-Effekten, menschliche Sprache zu imitieren.

    Das Saxophon-Spiel findet schließlich nicht im "luftleeren Raum" statt, sondern wird geprägt von der allgemeinen musikalischen Ästhetik, die jeweils herrscht.

    In den 1930er Jahren waren die "Crooner" (zu deutsch vielleicht: "Schmalzsänger") groß in Mode, also strebten die erfolgreichen Instrumental-Solisten der Epoche ein ähnlich starkes Vibrato an.
    Später ging der Trend zu "schlichtem", "natürlichem" Gesang (Folk, Astrud Gilbertos Bossa Nova), plötzlich war starkes Vibrato in vielen Bereichen "out".
    Im Blues und Rock'n Roll sang man laut und expressiv, dementsprechend mussten auch die Solos von Sax ("growling") oder E-Gitarre ("verzerrt") sehr ausdrucksstark klingen.

    Ähnliche Beispiele ließen sich sicher noch mehr finden.

    Also ist man als Bläser immer gut beraten, wenn man sich auch Sänger intensiv anhört und von deren Tongebung, Phrasierung, Artikulation usw. inspirieren lässt.


    Schöne Grüße,
    Rick
     
  16. ppue

    ppue Mod Experte

    "Ästhetik des Blasinstrumenten-Solo-Spiels"

    Gar nicht doof oder ironisch gemeint: Ich glaube, es geht nur um Sex.
     
  17. PinkPanther

    PinkPanther Kann einfach nicht wegbleiben

    Hallo Laubfeuer
    Kontrolliere doch mal ob es was bringt das Sax ev. etwas höher zu hälten, dadurch hälst du den Kopf auch etwas höher und die Zunge ist beim anstoßen mehr unter dem Blättchen und nicht vor dem Blättchen.
    Was auch hinderlich sein kann, ist eine Kombination aus Mundstück mit enger Öffnung und weichem Blatt.
     
  18. hanjo

    hanjo Strebt nach Höherem

    Hallo Rick,

    das ist ganz klar auch meine Meinung. Ich versuche schon immer, das Saxophon der, nicht nur menschlichen Stimme, anzupassen. Der Klang muß lebendig sein.

    Gruß
    Hanjo
     
  19. TheSteamer

    TheSteamer Guest

    Moin Rick!

    Mir ist schon so ein vertauschendes Ding bei Hipster / Beatnik aufgefallen!


    Wo hast du das jetzt her?

    Ich habe 4 Biographien von Hawkins, 4 Ton-interview und 9 abgedruckte Interviews wo er seine Einflüsse beschreibt, nichts zu entdecken, keinerlei Äußerungen dazu.

    Es gibt Abhandlungen von Hawkins neuerer Art, wo gleichartige Tenorstimme dieser Zeit angeführt werden,
    und in dieser Verbindung Enrico Caruso.

    Es gibt Äußerungen von Fletscher Hendersen: Das Hawkins am Anfang wie alle anderen nach einer `quakenden Ente` klang, und erst durch den Einfluss aller Führenden Soloisten der Band, er zu seinem kraftvollen Ton gekommen ist!

    Grüße the Steamer
     
  20. TheSteamer

    TheSteamer Guest


    Moin Pue!

    Kannst du das mal näher erläutern?

    Grüße the Steamer
     
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