Tohnhöhen und Tonarten welche sind harmonisch kombinierbar?

Dieses Thema im Forum "Anfänger Forum" wurde erstellt von saxsten, 18.Februar.2021.

  1. saxsten

    saxsten Ist fast schon zuhause hier

    Moin in die Runde,

    mir stellt sich mal wieder eine Frage um Grundsätzliches.
    Hier konnte ich schon viel lernen, so dass ich hoffentlich wieder hilfreiche Antworten bekomme.

    Mit der Tonart (D-Dur vs. G-Dur) ändert sich auch die Tonhöhe, aber man könnte doch auch die Noten einfach z.B. "eine Linie" höher in der gleichen Tonart spielen.Solange das nur ein Spieler macht mag es wohl gehen. Wenn aber zwei zusammen spielen wollen, oder zum PA, sieht das anders aus.

    Zwei verschiedene Tonarten von zwei Stimmen übereinander kingen einfach nur schief.
    Stimmt das immer, oder gibt es Tonarten die doch harmonisch zusammen passen?
    (von z.B. C-Dur & A-Moll mal abgesehen)

    Und wie sieht es mit der Tonhöhe innerhalb der gleichen Tonart aus?
    Ein Abstand von einer Oktave zwischen zwei Stimmen müsste doch gehen!?
    Aber es gibt wohl noch andere harmonische Tonabstände, die zusammen passen?

    ...oder irre ich?
    und es kommt im Wesentlichen darauf an, dass die Halbtonabstände zwischen den Noten des Liedes bei beiden Spielern gleich sein müssen?Das geht aber wohl weder in unterschiedlichen Tonarten noch in unterschiedlichen Tonhöhen (kleiner 1 Oktave) !?

    Dann müssten, wollte Tenor- und Altsax zusammenspielen, zwingend beide die gleiche klingende Tonart spielen? Also z.B. Tenor in C-Dur und Altsax in G-Dur, dann kommen beide auf klingend Bb-Dur!?

    Vielen Dank schon mal für Eure Denkanstöße!
    VG
    Steffen
     
  2. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Also, wenn Du ein Stück in C-Dur spielst (Grundton C) und die Melodie um eine Linie nach oben schiebst (Grundton D), geht das natürlich und die Melodie hat weiterhin die gleiche Klangfarbe.

    Allerdings ist das dann D-Dur.

    Du kannst natürlich weiterhin die selben Noten verwenden.
    Dann spielst Du D-Dorisch. Das klingt aber ganz anders, weil D-Dorisch eine Molltonleiter ist.

    CzG

    Dreas
     
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  3. saxsten

    saxsten Ist fast schon zuhause hier

    Hallo @Dreas ,
    ...ja...wie, ... aber D-Dur hat doch Fis und Cis drin und C-Dur nicht! !?

    Ich meinte man könne z.B. statt c, D, E, F G auch D, E, F, G, H spielen gleiche Tonart aber eine Note höher.
    Dann klingt das Lied doch noch immer wie gewohnt. ...oder nicht?
    Das wird doch auch gern innerhalb des Liedes gemacht, dass eine Sequenz wiederholt ein Stück höher/tiefer gespielt wird.

    Das entscheidende der Frage ist für mich aber ein Spieler (oder PA) bleibt gleich in Tonart und Tonhöhe,
    dann könnte man doch in der gleichen Tonart auch eine Oktave höher dazu spielen und es klingt noch!?

    Geht das auch mit bestimmten anderen Tonhöhenverschiebungen oder gar Tonarten?

    VG
    Steffen
     
  4. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Nein. Der Grundton C wird durch den Grundton D ersetzt.
    Damit ändern sich die Tonabstände (Intervalle) und Du hast eine Moll Tonleiter. (Eben D-Dorisch, eine der „Kirchentonleitern“.)

    Oder eben D-Dur mit Cis und Fis.

    Mach mal folgende Übung:

    Spiel‘ die Töne der C-Dur Tonleiter, nur fange jeweils mit einem anderen Grundton an.

    Also, cdefgahc....dann defgahcd....dann efgahcde....

    etc.

    Und lausche auf die sich ändernde Klangfarbe.

    Eine Oktave höher geht immer, weil es die gleiche Tonart ist. Eine Terz höher geht nicht, weil die Tonart von C zu E wechselt.

    CzG

    Dreas
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 18.Februar.2021
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  5. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Nein. :)

    Nehmen wir mal o.B.d.A. C-Dur. C-Dur hat kein Vorzeichen.
    Jede andere Tonart hat Vorzeichen. Wählst Du also irgendeine andere Tonart als C-Dur, hast Du zwangsläufig Töne, die nicht zum Tonmaterial von C-Dur gehören.

    Grüße
    Roland
     
  6. Dsharlz

    Dsharlz Ist fast schon zuhause hier

    Hallo Steffen,

    hab einen kleinen Zettel zu deinen Fragen angehängt:
    linke Spalte: verschiedene Tonleitern mit d. Tonmaterial von C-Dur - immer 1 Ton höher
    rechte Spalte: die jeweilige Durtonleiter mit dem gl. Anfangston wie in der linken Spalte- man beachte die unterschiedl. Vorzeichen,
    hilft das weiter?
    tonale Grüße
    Dsharlz
     

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  7. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Gute Übersicht!

    CzG

    Dreas
     
  8. Woliko

    Woliko Strebt nach Höherem

    So ist es, wie Du eingangs schon richtig vermutet hast. Wenn Du einfach alles um eine Linie verschiebst, ändern sich die Halbtonabstände, weil Du in einer Tonleiter mal mal einen Ganzton- und mal einen Halbtonabstand hast. Und an den Abständen unterscheiden sich Dur- und Molltonleiter.
     
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  9. saxsten

    saxsten Ist fast schon zuhause hier

    ok, ok, ok, jetzt wird's für mich grad unübersichtlicher...

    Liegt es daran, dass die Reihung von Ganz- und Halbtonsprüngen innerhalb der Tolnleiter gleich sein muss, damit es zusammen klingt?
    C-Dur ist ja:
    C zu D Ganzton
    D zu E Ganzton
    E zu F Halbton ...usw.
    also
    GGHGGGH (G= Ganzton / H = Halbton)
    und Grundsätzlich passt nur zusammen, was die gleiche Heihung hat.... sonst klingt es als ob Töne aus der Reihe springen?
    Also: upload_2021-2-18_18-12-20.png Hier klingt nur für das "Kinderohr" Takt 1 und 2 gleich wie 2 und 4. !?
    Aber die Ganzton/Halbton-Reihung ist unterschiedlich!? Jetzt kam mir @Woliko zu vor.
    Hm.

    Aber was würde jetzt z.B. für eine Zweistimmigkeit zusammen passen? NUR eine Oktave in gleicher Tonart?
    VG
    Steffen
    Und Danke schon mal für die Antworten!!!
     
  10. saxsten

    saxsten Ist fast schon zuhause hier

    Ich versuche es mir gerade "plausibel" zu machen:
    Das hatte @Dreas wohl schon oben versucht mir begreiflich zu machen.
    upload_2021-2-18_18-32-36.png
    C-Dur einen Ton höher ist zwangsläufig D, E, fis,G,A,H, cis .... also D-Dur, bei gleicher Halbtonschritt-Reihung.
    ....aber klingt das zusammen?
     
  11. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Wenn man einen anderen Grundton als C wählt und eine Durtonleiter spielen möchte, muss man zwangsläufig einen oder mehrer Töne erhöhen oder erniedrigen. Deswegen ja die Vorzeichen, die erledigen genau das!

    Die Struktur einer Durtonleiter ist halt nicht verschiebbar, ohne Töne zu modifizieren.
    (Preisfrage: Wie muss eine Skala aussehen, damit sie modifikationsfrei verschiebbar wäre?)

    Kommt auf das Kinderohr an. Für mich wäre das nie gleich gewesen. :)
    Das Moll sollte ebenso auffallen wie die 'lydische' Quinte.

    Ja, sonst bekommt Du - sagen wir mal - mehr oder weniger extreme Reibungen. Lass Dir einen C-Dur-Akkord geben und spiele mal das Cis aus D-Dur dazu. Klingt das nicht schön? Ja, das klingt nicht schön. :)


    Was ist denn Dein Anwendungsfall? Was möchtest Du erreichen?

    Grüße
    Roland
     
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  12. Dsharlz

    Dsharlz Ist fast schon zuhause hier

    Hallo Steffen,

    viele Themen...
    das klingt gar nicht zusammen, das klingt parallel - weil parallele Tonarten (alles um 1 Ganzton nach oben verschoben)
    es sei denn, du willst polytonal komponieren (in mehreren Tonarten gleichzeitig) - das hat auch seinen Reiz

    natürlich kann man eine 2. Stimme in parallelen Oktaven schreiben, is nur etwas fad auf die Dauer, ausser du willst damit eine bestimmte Wirkg erzielen,

    konsonant (so was wie "gut zusammenklingend") klingen in westlich-mitteleropäischer Musik Intervalle wie:
    Prim, Terz (je nach Situation unterscheiden in kl. oder groß), Quint, Sext (auch kl oder gr), Oktav
    es is vieles möglich, was zur Folge hat, daß alles etwas anders klingt - aber das is auch das Schöne dran

    stimmt - siehe auch: Quintenzirkel

    schöne Grüße
    Dsharlz
     
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  13. mato

    mato Strebt nach Höherem

    Ja, gibt es. Terzen und Sexten werden gerne genommen. Quintenabstände funktionieren auch gut.
    Das ist der einfachste Weg, eine zweite Stimme zu bekommen.
    Die Melodie für sich allein zu verschieben, dürfte jedoch in den seltensten Fällen gut klappen. Bei komplexen Melodien auf keinen Fall. Jeder Ton hat zur unterliegenden Harmonie einen ganz bestimmten Bezug, der sich natürlich mit einer Verschiebung ändert. Somit würde die Melodie völlig anders klingen. Die Melodie bei gleichbleibenden Playalong einen Ganzton höher (ohne Vorzeichenwechsel) spielen würde noch nicht mal nach dorisch klingen, wie @Dreas schrieb, sondern einfach nur schräg, weil das Akkordgerüst ja weiterhin Dur suggeriert.
     
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  14. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Nein.

    CzG

    Dreas
     
  15. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Danke für den Hinweis. Meine Aussage bezog sich auf das Spielen ohne PA.

    CzG

    Dreas
     
  16. mato

    mato Strebt nach Höherem

    Ich weiß, ich wollte das was du geschrieben hast auch nicht in Frage stellen. ;)
    Früher habe ich öfter Kinderlieder vermollt, also die Melodie einfach drei Halbtöne tiefer gespielt. Das funktioniert ganz gut und führt zu erstaunlichen Erlebnissen mit vertrauten Melodien. :) Mit Dorisch oder gar Phrygisch habe ich es jedoch nie probiert...klingt dann bestimmt recht merkwürdig durch die ungewohnten Stufenabstände.
     
  17. *gerd*

    *gerd* Ist fast schon zuhause hier

    Bei "dorisch" hab ich immer das im Kopf:
     
  18. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Das Problem; Hier geht es gerade ganz schön durcheinander zu.
    Wir haben:
    - Modi (dorisch, z.B., wenn man auf dem Notenblatt "einfach einen Ton höher spielt")
    - Vorzeichen (was muss ich tun, damit Dur Dur bleibt, wenn ich einen anderen Anfangston nehme)
    - Zweite Stimme (Wie kann ich zu einer gegeben Melodei eine weitere Melodei spielen?)
    - Konsonanz, Dissonanz
    ...

    Deswegen fragte ich ja nach dem Anwendungsfall. :)

    Grüße
    Roland
     
  19. Jacqueline

    Jacqueline Strebt nach Höherem


    Das kenne ich so gut! So geht's mir auch immer :D
    Ich muss dann immer aufpassen, dass ich nicht (für andere grundlos) anfange zu lachen.

    Bei lokrisch dann das hier:

    https://images.app.goo.gl/QUg7Ni6PVUGkm4ex6

    (Dabei mag ich die Filme nicht sonderlich..)

    Und bei den ganzen Bezeichnungen wie #4,b9,#11 habe ich immer ein Kartenblatt vor dem geistigen Auge...

    Das muss alles noch umprogrammiert werden, aber Dori bleibt!
     
  20. Mouette

    Mouette Ist fast schon zuhause hier

    Danke für die vielen Infos beim Mitlesen.
    Nochmal für Doofe, bitte: Auf C-Dur kann ich dann also - vereinfacht - eine 2. Stimme in den Tonarten E oder A und auch G kombinieren?
    Viele Grüße
     
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