Hi ihr Lieben! Habe heute wieder eine "seltsame" Frage, die mich nicht loslässt.. Wie einige hier schon wissen, bin ich ein ziemlicher Anfänger. Hatte durch gesundheitliche Probleme fast zwei Jahre nichts geübt und davor ein halbes jahr auch nur 2x die Woche! Seit ca 2 Monaten bin ich ganz brav..und übe ich täglich ca 1 Stunde und seit einer Woche ist mir oft den ganzen Tag so schlecht , es würgt mich eben her und habe ständig aufstossen wo eigentlich immer nur Luft kommt. Auch wenn ich nicht spiele , ist das so. War heute bei meiner Ärztin, die mich in- und auswendig kennt und sie meint das kann sehr wohl eine Folgerscheinung von eben oft falsches Luftholen, bzw verkrampft spielen sein! Kennt Ihr ddas auch? Muß ich mir das Sorgen machen? ic h bedanke mich jetzt schon wieder ganz fest für eure Antwort! glg David
Deine Beschwerden, wenn Du sie nur beim Spielen hättest, würden ziemlich eindeutig darauf hindeuten, dass Du grundsätzlich falsch atmest. Dieses Aufstoßen (Rülpsen) kann bspw. mein Sohn wunderbar hervorrufen, indem er einfach Luft runterschluckt (ich kann dies dankenswerterweise nicht)! Vielleicht ist das ein Zugang zu Deinem Problem. Da Du die Beschwerden ansonsten aber auch hast, ist meine Vermutung allerdings mit einigen Fragezeichen versehen.
Grundsätzlich: Du Musst Dir NIE Sorgen machen. Man kann zwar beim Sax spielen einiges "falsch" machen, aber falsch in Bezug auf den Spielerfolg. mit fällt wirklich nichts ein, wie Du damit Deinem Körper schaden könntest, außer es brät Dir jemand das Sax über. Das gilt natürlich auch für das Atmen. Wenn Du "falsch" atmest, dann kannst Du nicht genug Noten am Stück spielen, bei den tiefen Tönen geht Dir die Luft aus, der Ton wackelt, ... Man kann durch "falsch atmen" auch nicht ersticken oder sowas. Dazu arbeitet die Atmung zu gut. Es schadet aber nichts, wenn Du Dich ab und an mal hin setzt, eine Tasse Tee trinkst und Dich bei leiser Musik entspannst.
hallo David, Deine Schilderung lässt für mich nicht den Schluss zu, dass Deine gesundheitlichen Probleme etwas mit dem Saxophon üben zu tun haben. Immerhin hattest Du 7 Wochen lang trotz üben keine Probleme. Mein Rat: Lass Dich gründlich von einem Facharzt untersuchen. Gruß aus dem Schwarzwald Bernd
Hallo Robert, danke für den guten Rat!! werde ich befolgen! Doch das erklärt mir nicht, ob die Übelkeit eben vom spielen kommt, wenn man verkrampft ist und sich einfach schwer tut beim üben,und die Atmung dadurch negativ beeinflusst wird. glg david
Also grundsätzlich gibt es für die Kräftigung der Atmung kaum ein geeigneteres (und auch mehr spaßbringendes) Training als das Spielen eines Blasinstrumentes; Beispiele gibt es dafür ja schon aus dem 19. Jahrhundert, da wurde nämlich einer gewissen Eliza Hall von ihrem Arzt das Erlernen eines Blasinstrumentes gegen ihr Asthma verordnet und voilá: einige der schönsten (klassischen) Saxophonwerke von Debussy und Caplet wurden für sie komponiert. Ich habe aus meiner Unterrichtspraxis auch mehrere Beispiele, wo das (mehr oder weniger) regelmäßige Spielen der Schüler erstaunliche Verbesserungen, gerade bei asthmatischen Erkrankungen, ersichtlich wurde. Aber wo Nutzen ist, ist manchmal auch Schaden, wenn Du es dann überstreibst (oder auch ev. zuviel Gegendruck hast, sprich ein etwas zu hartes Blatt), habe ich bei mir auch schon bei extrem vielen Spielens manchmal eine Verkrampfung der "Atemhilfsmuskulatur" bemerkt, der schlimmstenfalls vom Rippenbogen auch die gesamte Bauchmuskulatur erfasst, wo dann alles so "hart" war, dass mir auch konstant bzw. bei Belastung schlecht war - also Tipp: Parameter wie Blatt, Mundstück und Ansatz auf zuviel "Widerstand" checken, alles etwas entspannter angehen und/oder auch ein paar Entspannungs-/Yoga-Übungen für die Körpermitte einplanen. LG Rainer
Kurzer Haftungsausschluss: Ich bin kein Arzt und demnach nicht autorisiert medizinische Diagnosen und Therapien zu erstellen. Als Mensch, Sax-Spieler und Ex Medizinstudent habe ich aber manchmal eine vernünftig klingende Meinung. Nun zur Laien Diagnose. Ich denke, das ist zum überwiegenden Teil so wie Du es beschrieben hast. Allerdings kommt das nicht "vom Spielen", sondern davon, dass Du einfach zu verkrampft bist. Würdest Du Flugzeug Modelle basteln und Dich mit den winzigen Teilen herum ärgern, hättest Du bei den gleichen Symptomen wahrscheinlich die Frage gestellt, ob die Kleber Dämpfe das verursachen können. Ich kann mir gut vorstellen, wie Du "mit aller Kraft" am Üben bist. Die Finger wollen nicht so wie Du willst, die Töne kommen nicht richtig, der Takt ist schwer und irgendwie geht das alles nicht zusammen. Du bist sowieso Späteinsteiger, gesundheitlich angeschlagen und hast ein "Großes Ziel" vor Augen, das möglichst bald erreicht sein soll. Also noch "fester" üben? Man kann das aber nicht zwingen. Je entspannter man an die Sache geht, desto leichter wird es. Natürlich müssen die Bewegungsabläufe immer wieder sauber wiederholt werden, die Töne und der Anstoß wieder und wieder verinnerlicht werden. Aber eben nicht alles gleichzeitig und sofort und schon gar nicht mit Gewalt. Wenn es wieder mal nicht gleich super läuft - was soll's? Treibt Dich doch keiner. Das Ziel soll ja nicht sein, dass Du mit dem Instrument kämpft und gewinnst, sondern dass das Spielen entspannend und angenehm ist. Ich mache zwischen meinen Übungen viele "Düdelpausen". Nach spätestens 10 Minuten ist meine Konzentration sowieso weg und dann blase ich einfach ein paar Töne so vor mich hin. Was die Finger eben machen wollen. Ein lockeres "Düdeldü". Da merke ich sofort wie die Anspannung runter geht. Über Atmen mache ich mir da sowieso keine Gedanken, das geht vollautomatisch. Nach zwei bis drei Minuten habe ich wieder einen ruhigen Kopf und kann wieder "nützlich" üben. Die Entspannung versuche ich dann möglichst lange in die Konzentrationsphase hinüber zu retten. Wenn ich Tage dabei habe, wo es gar nicht gelingen will, dann packe ich die Übungen weg, mache eine ganze Stunde "Düdelpause", lege mir ganz leichte Stücke mit Playalong auf oder lasse es an dem Tag ganz sein. Es soll mir ja auch künftig noch Spaß machen. Wenn man sich zu viel Stress (selbst) macht, ißt man nicht vernünftig, verkrampft sich, blockiert sich selbst mental. Das schlägt sich bei vielen "auf den Magen". Magenschmerzen, Verdauungsprobleme, Schluckauf, Sodbrennen, .. die ganze Batterie an Leiden, die (auch) vermittelt durch das vegetative Nervensystem das Leben unlustig machen. Natürlich muss man bei diesen Symptomen auch immer an die Möglichkeit eines organischen Problems denken (verdorbene Lebensmittel, Infektionen, Allergien, ..). Manchmal mag auch einfach der Körper nicht so wie wir das sonst gewohnt sind. Stress Reduktion ist aber selbst in so einem Fall ein wesentlicher Faktor zu einer raschen Normalisierung der Lage. Sei nett zu Deinem Körper und Dein Körper wird sich Mühe geben auch nett zu Dir zu sein. Die meisten medizinischen Behandlungen sind ohnehin "nur" Hilfsmittel, um den Körper bei seinem Selbstheilungsprogramm zu unterstützen. Manchmal braucht es nur leichte Unterstützung, manchmal massive Hilfe, aber letztendlich kann sich der Körper nur selbst "heilen". Einen wichtigen Beitrag kannst Du selbst dazu beitragen, indem Du eine Situation schaffst, in der Dein Körper in Ruhe seine Arbeit erledigen kann. Das "Desiderata" von Max Ehrmann gehört zu meinen Lieblingstexten. Vielleicht hilft es Dir, das ab und zu durchzulesen.
Hi Robert, danke für deine tollen Worte!! ja genau wie Ehrmann sagt, versuche ich zu leben, schwierig, doch sehr, sehr lebenswert!!! Bis bald, verabschiede mich jetzt mit meiner Tochter und Freundin 10 Tage nach Italien, freu mich schon so volle!! Ich glaube es schadet mir auch nicht mal eine längere Pause vom üben zu machen! Bis bald, Dir und deiner Frau einfach eine schöbe Zeit.. ciao, davide
Hallo Rainer, super, danke für deinen tollen beitrag!! ja werde alles nochmals genau "checken"! glg david
Das richtige Atmen, au weia, da habe ich auch meine Probleme. Ich bin auch Asthmatiker. Das Saxophonspielen ist wie Dauerlaufen, man muss den richtigen Atemrhymus finden. Ich habe in meinem Saxophonbuch die Atemzeichen gefunden. -- Nach zwei Takten - Atmen - . Rasch rasch atmen -- aber es ist noch so viel verbrauchte Luft in mir. Also rasch ausatmen und einatmen und mit den Noten nachhinken. Ich schnaufe und bin völlig aus der Puste, atme natürlich wieder in den Brustkorb. Dauerlaufen kann ich übrigens genauso wenig. Gleiches Problem, aber eine gute Möglichkeit das richtig Atmen zu üben. ODER? Aber wie also atme ich richtig??? Wieviel Luft muss ich einatmen, damit die Ausatemluft bis Ende des zweiten Taktes ausgeatmet ist.
Das kann man nicht verallgemeinern. Zum Einen können zwei Takte sehr lang oder sehr kurz sein. Zum Anderen hängt es sehr von Deiner Mundstück/Blatt Kombination ab, wieviel Luft Du da pro Sekunde durch bläst. Normalerweise sind die Atemzeichen eine Hilfe dafür, wo Du ohne Unterbrechung des Themas eine kurze Atempause einlegen kannst. Nicht musst. Etwas spezielles sind im Gruppenspiel gemeinsame Atempausen. Das ist Spiel technisch vorgesehen, da muss man eine kurze Pause machen. Wehe Du spielst da drüber.. Ich habe eine kleine Öffnung und spiele oft über zwei bis drei Atemzeichen hinweg. Beim Üben, wenn ich noch nicht das erforderliche Tempo habe, atme ich natürlich öfter. Bei meinen Etüden und Technik Übungen versuche ich aber die Atemzeichen bewusst genau so zu spielen, wie sie da stehen. Die dienen da wohl zur besonderen Erschwernis. Wenn Du viele Atemzeichen hast, wird sich das vielleicht nie ausgehen. Wenn Du so wenig Luft einatmest, dass das nach zwei Takten wieder draussen ist, fällst Du nach zwei Zeilen wegen Sauerstoffmangel in Ohnmacht. Besonders wenn das wieder mal ein Stück ist, das jemand von einem Streicher Satz einfach transponiert hat. Atemübungen helfen aber (angeblich), blitzschnell einen Happen Luft zu schnappen. Geht aber nur bei konsequenter Bauchatmung.
Hallo zusammen... zu dem Thema fällt mir ein , wie ungewöhnlich weit der Flötist Emmanuel Pahud den Mund zum Einatmen öffnet , wenn man Aufnahmen seiner Auftritte anschaut . Das ist genau das , was ich einmal in einem Lehrbuch gelesen habe : Man soll die Luft in sich hineinfallen lassen...Bauchatmung garantiert !!!( Mundraum sehr weit geöffnet !!! ) Was haltet ihr übrigens von der Theorie , dass es zwei Typen von Menschen gibt---nämlich Ausatmer und Einatmer ? Das heißt , dass entweder das eine oder das andere aktiv betrieben wird ?? ( Die einen atmen ein , wenn sie z.B. etwas Schweres hochheben und die anderen atmen bei dieser Gelegenheit aus .) Ich bin ein Einatmer ... ... nur zum Beispiel . Ihr hoffentlich auch , wär ja schad ... Gut's Nächtle....
@Tumultus: Es kann sein, dass Dir die Luftabgabe aufgrund der Engstellung der Atemwege schwerer fällt? Das ist bei Asthma ja ein Problem, dass das Einatmen meistens leichter fällt als das Ausatmen. Da wäre es dann ganz besonders wichtig, dass Du versuchst, nur soviel Luft einzuatmen, wie Du auch beim Spielen verbrauchst, sonst bist Du extrem schnell außer Atem. Wieviel Luft Du einatmen musst, ist Erfahrungssache. Einfach experimentieren, wie Bebob sagt, hängt das von allem möglichen ab. Evtl ein bronchienerweiterndes Asthmamedikament vor dem Spielen versuchen? LG Juju
Mir ist das auch schon ein paar mal passiert. Ich fang an zu üben und mir wird übel! Kurze Pause - Übelkeit wird besser. Wieder losgelegt - Übelkeit wieder da. Die Ursache habe ich relativ schnell herausgefunden: ich hatte einfach vor dem Spielen zu viel gegessen. Heimgekommen mit Mordshunger, schnell noch was reingedrückt, denn die Übezeit endet ja um 8... Hektik pur! Und schwupps - Magen überlastet, Kreislaufprobleme, Übelkeit. Ich denke es ist sehr schlecht, wenn man die Zwerchfellatmung mit vollem Bauch probiert. Ich habe in mich regelrecht hineingehorcht und festgestellt, dass ich mit vollem Magen anfange, die Luft in die Lunge hinein- und hinauszuPRESSEN. Das ist mit hohem Kraftaufwand verbunden und keineswegs locker und sebstverständlich. Außerdem werde ich dann auch kurzatmig und beginne, die Luft "auf Vorrat" in der Lunge zu "speichern". Das fühlt sich an, als würde ich hyperventilieren, so ähnlich, wie wenn man möglichst schnell eine Luftmatratze aufblasen will. Also nicht so viel essen ist meine Devise. Allerdings ist ein ganz leerer Magen auch nicht gut - da haperts an der Konzentration. Jedenfalls bei mir. Also gibts jetzt immer vor dem Spielen nur eine Kleinigkeit (z. B. einen Becher Joghurt oder ein Stück Obst) und wenn ich dann mit dem Üben fertig bin, falls ich noch Hunger hab, richtig Abendbrot. Seit ich das so mache, ist mir beim Spielen nie mehr schlecht geworden. @ Prinzdavid: vielleicht ist das bei Dir auch so... oder hast Du ev. kohlensäurehaltiges vor dem Üben getrunken? Das könnte auch die Ursache sein für Aufstoßen und Übelkeit... Grüße Claudia
Richtig, es fühlt sich an, als würde ich hyperventilieren. Das ist genau das gleiche Gefühl. Wenn ich nicht über meine Atmung nachdenke, merke ich, dass ich nur so viel einatme, wie ich normalerweise verbrauche. Dann funktioniert das Saxspielen besser. Ich werde es mal mit meinem Asthmaspray vorher versuchen. Eine erfahrene Saxspielerion sagte mal, sie könne Spielen und gleichzeitig durch die Mundwinkel luftholen. Das ist mir schleierhaft. Sie zuckte nur mit den Schultern und sagte:" Reine Übungssache." Habt ihr das schon mal versucht?