Üben in Mietwohnung

Dieses Thema im Forum "Anfänger Forum" wurde erstellt von saxophine, 6.Oktober.2010.

  1. saxophine

    saxophine Schaut nur mal vorbei

    Hallo alle zusammen,

    ich bin neu hier. Ich spiele Gitarre und Klavier und bin jetzt über eine Freundin zum Saxophon gekommen. War eigentlich nur meiner Freundin zuliebe bei einer Probestunde dabei in der Musikschule.

    Jetzt hat es mir so dermaßen viel Spaß gemacht mit dem Sax, weil es so ganz anders ist als Gitarre und Klavier, dass ich überlege es eine Weile weiter auszuprobieren.

    Mein großes Problem aber ist, dass ich in einer wirklich kleinen Wohnung wohne (25 qm) und die Wände ziemlich dünn sind. Der Lehrer meinte, wenn ich weiter so spiele wie in der Probestunde ist es ja nicht so laut. Ich bin mir da aber nicht so sicher.

    Sagt ehrlich, üben daheim kann ein Problem sein, oder? Gibt es Tricks wie man üben kann ohne die Kündigung zu riskieren? Socke reinstopfen oder so. Oder kann man nur mit dem Mundstück üben?

    Bin für Tipps dankbar.

    Einen schönen Abend euch!
     
  2. saxhans

    saxhans Ist fast schon zuhause hier

    Saxophonspielen ist zwei Stunden am Tag erlaubt.

    Das hat das OLG Karlsruhe entschieden.

    Nur die Mittagsruhe mußt du einhalten.

    Ansonsten kann dir keiner kündigen deswegen.

    Gruß Hans
     
  3. EdithM

    EdithM Ist fast schon zuhause hier

    Kleine Ergänzung:

    Abends ist Musiziern nur bis 20.00 oder 21.00 Uhr erlaubt, da gibt es unterschiedliche Regelungen.

    Auch gibt es Urteile, die von 1.5 Stunden täglich sprechen.

    Schau in Deine Hausordnung, die zum Mietvertrag zugefügt sein sollte.

    Kündigen kann Dir keiner, Du hast das Recht, ein Instrument auch in einer Mietwohnung zu erlernen und zu spielen.

    Ich habe meine Nachbarn informiert, und versuche, möglichst jeden Tag etwa gleichen Uhrzeit zu üben, dann können sich die Nachbarn darauf einstellen.

    Ich übe auch nicht Sonntags, will aber jetz bei den Nachbarn mal nachfragen, ob sie einverstanden wären, wenn ich Sonntags nur mit Playalongs spiele.

    Gruß

    Edith
     
  4. prislop

    prislop Ist fast schon zuhause hier

    http://www.saxophonforum.de/modules/newbb/viewtopic.php?topic_id=11098&forum=2&post_id=130423#forumpost130423

    Die Diskussion hilft dir etwas weiter.
    Prislop
     
  5. Reedirect

    Reedirect Ist fast schon zuhause hier

    Hi Saxophine,

    im Klarinettenforum wurde dieses Thema mal gaaaaanz ausführlich diskutiert:

    liest Du hier:

    http://www.klarinette24.de/forum/viewtopic.php?t=2053&highlight=lautst%E4rke

    Gruß
    Jo
     
  6. Dieter_B

    Dieter_B Ist fast schon zuhause hier

    Hallo Saxophine
    Das Problem kenne ich und mit uns viele andere auch.
    Ich habe mal (da war Sax noch nicht mein Thema) von einem Bekannten (Musiklehrer) aufgefangen, dass sich ein -jetzt bitte nicht lachen- Kleiderschrank gut zum üben eignet.
    Ok, man sollte nicht in den Schrank steigen - das wäre ja auch etwas zu eng :lol:
    Aber ich stelle mich vor dem geöffneten Schrank und spiele in die Klamotten. Dann habe ich die Schranktüren zusätzlich von innen mit 4cm Dämmaterial gepolstert (habe dafür insges. 1qm verbraucht) und ich habe das Gefühl das Ergebnis ist in Ordnung.
    Zu dem (jetzt kommt noch ein kleiner Tipp) habe ich meine Nachbarn mal zum Kaffee eingeladen und ihnen -so ganz beiläüfig- von meiner Sax-Begeisterung und den damit verbundenen Übungsstunden erzählt. "Das ist doch überhaupt kein Problem" war bei allen die Antwort.
    Wenn du jetzt noch das Angebot machst, das du eine Lecktion sofort beendest, wenn es den "geschundenen" Ohren mal zu viel sein sollte, hast du zum Üben freie Bahn.
    Zugegeben, man muß schon aufpassen, dass man auf seiner eigenen Schleimspur nicht ausrutscht, aber das war bei mir der Preis für ein ungestörtes üben. Und meine Nachbarn habe ich bei dieser Kaffeeaktion auch mal kennengelernt.

    Dir einen netten Gruß aus dem schönen Bonn
    und viel spaß beim üben mit einem tollen Instrument!

    Dieter
     
  7. saxophine

    saxophine Schaut nur mal vorbei

    Vielen Dank für all die total netten und ausführlichen Antworten. Auch für die Verlinkung zu den schon stattgefunden Diskussionen. Hatte nämlich geschaut, das aber nicht gefunden.

    Entweder versuch ich es dann mit so einer Silentbag trotzdem mal und natürlich den Tipp mit dem Kleiderschrank. Das kann ich hier schon umsetzen.

    Problem ist nämlich, dass im Mietvertrag drinnen steht, keine Musikinstrumente und als ich einzog hatte ich ja auch keine. Aber irgendwie krieg ich das schon geregelt.

    Hab eh keine Wahl: Das Sax hat mich voll erwischt.

    Eigenartig, manche Instrumente probiert man aus und denkt sich: Ja, okey, sehr nett und lustig. Und bei anderen ist es dann so ein Wow-Effekt und man kommt nicht mehr los.

    Also vielen Dank nochmal und ein schönes WE!
     
  8. EdithM

    EdithM Ist fast schon zuhause hier

    Hallo Saxophine,

    Du solltest Dich evtl. noch beim Mieterbund erkundigen, ob so etwas im Mietvertrag stehen darf.
    In Mietverträgen steht einiges, das der BGH schon kassiert hat.

    Gruß

    Edith
     
  9. saxolina

    saxolina Strebt nach Höherem

    Oder lieber mit den Nachbarn sprechen, ohne gleich den BGH anzurufen - vielleicht stört es ja gar niemanden, wenn Du Dich an feste Zeiten hältst...
     
  10. saxophine

    saxophine Schaut nur mal vorbei

    Ja, da habt ihr recht. Ich will mich auch auf gar keinen Fall streiten. Es geht auch nur ums abendlich üben, eine halbe Stunde, oder so.

    Für längeres Üben, hab ich sowieso schon überlegt mir einen Proberaum teilweise anzumieten (fürs Klavier und fürs Banjo) mit einem Freund, der Schlagzeug spielt. Da könnte man sich rein teilen. Aber das dauert noch ne Weile.

    Vielen Dank nochmal für Eure Tipps!
     
  11. EdithM

    EdithM Ist fast schon zuhause hier

    Hallo Saxolina,

    natürlich soll sie nicht gleich das Gericht bemühen, nur informiert sein.
    Manche Dinge dürfen Vermieter nicht verbieten, auch wenn sie es in einen Vertrag schreiben (kenne das Problem von der anderen Seite - ich arbeite in der Wohnungswirtschaft)

    Gruß
    Edith
     
  12. Gast

    Gast Guest

    Ich hatte das Problem auch einige Jahre. Allerdings nur mit einer Mietpartei in unserem Mehrfamilienhaus. Gerade diese "Prominentengattin" habe ich gefragt, wann ihr denn meine Übungsstunden am ehesten passen würden. (Ich bin Jurist und kenne meine Rechte:). Aber an ständigem Hickhack habe ich auch kein Interesse.) Wir haben uns geeinigt auf vormittags 10:00-11:00 Uhr.

    Ich hab es immer eingehalten, aber die Dame stand öfter vor der Tür und meinte, es sei zu laut. Ich hab mir ein Silentbag gekauft, kam damit aber überhaupt nicht klar. Dann hab ich es noch mit "Saxmute" ((Google) probiert. Das hat tatsächlich Lautstärke gedämpft, aber befriedigend war es für mich auch nicht. Ich habe daher meistens zu leise gespielt und mein Sound hat gelitten. Irgendwann als sie wieder mal vor der Tür stand, sind wir aneinander geraten. Danach hat sie mich zwar nicht mehr gegrüßt, aber fortan hatte ich meine Ruhe und habe befreiter gespielt.

    Das ist ein Erfahrungsbericht, ob er auch für andere nützlich ist, kann ich natürlich nicht beurteilen.

    Herzliche Grüße,

    Joe
     
  13. mki

    mki Ist fast schon zuhause hier

    Was mich zu dem Thema interessiert:

    Wie ist die Sache mit den Ruhezeiten genau geregelt?

    Im Internet finde ich dazu etliche verschiedene, teils widersprüchliche Aussagen.

    Wenn in der Hausordnung einer Mietswohnung Ruhezeiten festgelegt sind, gelten wohl diese.

    Aber wer legt andernfalls die Ruhezeiten fest? Die Gemeinde?

    Und sind an Sonn- und Feiertagen die Ruhezeiten länger?


    Es wäre echt nett, wenn hier jemand der sich auskennt ein wenig Klarheit schaffen könnte.

    Danke!
     
  14. EdithM

    EdithM Ist fast schon zuhause hier

    Zuallererst gilt mal das, was in Deiner Hausordnung steht - sie ist Bestandteil des Mietvertages.

    Ruhezeiten sind ganz unterschiedlich geregelt.

    Grob gilt:

    Mittagsruhe von 13-15.00 Uhr,
    Abends musizieren bis 20:00, manchmal bis 21:00 Uhr.
    Sonn - und Feiertags nicht, aber auch da gbt es Verträge oder auch Gegenden, in denen auch am Sonntags gespielt werden darf.
    Dauer der Übezeit 1.5 - 2 Stunden.

    Für Berufsmusiker gelten andere Bestimmungen.

    Dann gibt es eine Unmenge Gerichtsurteile, die teilweise Hausordnungen wieder aushebeln.

    Mein Rat: die Mitgliedschaft im Deutschen Mieterbund (= Mieterschutzverein) kostet, € 50.-- oder 100.-- im Jahr (weiss es nicht genau).
    Die wissen es für den jeweiligen Ort genau und untestützen auch bei Problemen jeder Art.

    Gruß

    Edith
     
  15. Dieter_B

    Dieter_B Ist fast schon zuhause hier

    Mich hat auch das Sax-Virus innerhalb einer Sekunde voll erwischt.
    Dieses Instrument hat mich schon lange fasziniert, allerdings hatte ich nie den Mut gehabt es auszuprobieren. Außerdem sind die Kosten für einen entspr. Unterricht nicht gerade als human zu bezeichnen.
    Irgentwann hatte ich dann doch mal so ein Sax in der Hand und jemand hat mir erklärt, wie man einen Ton da raus bekommt - und - Peng - schon war die Sucht da!!!

    Dir noch einen schönen Sonntag
    (ich habe jetzt ne Woche Urlaub :p )

    Gruß
    Dieter
     
  16. klafu

    klafu Ist fast schon zuhause hier

    Hallo Dieter,
    ich weiß ja nicht, was an deinem Wohnort so für Musikunterricht verlangt wird.
    Wenn ein Handwerker je Stunde ab 30 bis 40 € verlangt, dann kann man das einem Musiklehrer auch zugestehen.

    So in der Größenordnung bezahlt man in HH .
    Da finde ich nichts inhumanes daran.
     
  17. chrisdos

    chrisdos Strebt nach Höherem

    Hallo,

    ich hatte auch schon unterschiedlichste Erfahrungen mit dem Thema.

    Grundsätzlich gibt es weder das Recht auf uneingeschränktes Musizieren noch eines auf uneingeschränkte Ruhe.

    Das Ruhebedürfnis WIRD BEREITS durch Mittags-, Sonntags- und Nachtruhe abgedeckt.

    Zur Frage welches Instrument wann, wo und wie lange gespielt werden darf, gibt es leider eine Fülle von Einzelurteilen. So weit muss es aber ja nicht kommen.

    Ich würde die betroffenen Nachbarn NICHT um Erlaubnis bitten, sondern ihnen falls erwünscht ein zeitliches Arrangement in Aussicht stellen...als nachbarschaftliches Entgegenkommen.

    Nachbarn die auf Konfrontationskurs gehen, würde ich schlicht ignoriern und mich damit abfinden, dass ich es nicht allen recht machen kann.

    Wenn ich mich aber mit Bauchweh und schlechtem Gewissen im Schrank verstecken muss, dann läuft was falsch :-o


    Liebe Grüße

    Chris
     
  18. Rick

    Rick Experte

    Hallo allerseits,

    Chris hat recht, finde ich!

    Ich erwähne gern in dem Zusammenhang, dass ich sogar schon immer in Mietwohnungen Saxofon UNTERRICHTE, ohne dass ich nennenswerte Probleme hatte, selbst in hellhörigen Mietskasernen.
    (Vielleicht haben die meisten Nachbarn einfach Respekt vor meinem imposanten Äußeren...) :-D

    Einmal habe ich mich samstags auf ein bevorstehendes Konzert vorbereitet, da kam eine benachbarte Studentin vorbei und beschwerte sich mit den Worten, sie müsse für die Uni arbeiten.
    Ich entgegnete lakonisch, dass ich gerade ebenfalls arbeite und das Zeug in wenigen Stunden aufführen müsse. Da ließ sie mich gewähren (und kam auch nie wieder). :cool:

    Allerdings habe ich mich auch meistens erkundigt, ob das Musizieren in der jeweiligen Wohnung gestattet sei, und bekam auch schon mal eine Wohnung nicht, weil ich bei der Bewerbung meinen Musikerberuf angab. (Aber wohl eher wegen der Sorge der Vermieter um regelmäßige Mietzahlungen...) :roll:

    Sehr häufig habe ich übrigens erlebt, dass sich Leute sogar darüber freuten, wenn in ihrem Haus musiziert wird - ein Vermieter in der Heidelberger Altstadt ließ immer seine Tür zum Treppenhaus geöffnet, um die Musik hören zu können, so etwas gibt es also auch! :-o


    Mit ermutigenden Grüßen
    Rick
     
  19. astipasti

    astipasti Ist fast schon zuhause hier

    Sehe ich ein wenig anders. Ein Handwerker muss für sein Geld auch alle Arbeit selber machen.
    Ein Instrumentallehrer hingegen ist, sein wir doch mal ehrlich, größtenteils ein "kritisierender" Zuhörer.

    Nichts desto trotz, habe auch ich einen Lehrer. Ist halt alles eine Frage, was man sich leisten kann und will. Macht ja auch Spaß.

    Außerdem würden in manchen Fällen selbst 100€ pro Stunde nicht das aufwiegen, was der Lehrer aushalten muss. ;-)



    Zurück zum Thema:
    Auch ich habe eine Nachbarin, die Probleme macht. (Alle anderen im Hause stören sich nicht daran)
    Daher musste ich mir so einen Sax-Partner besorgen.
    Trotzdem poltert es noch an der Wand. Sie muss wohl Fledermausohren haben.
    Einer mir wohlgesonnere Nachbarin hat erzählt, dass sie dieses Klopfen stört und nicht mein Spiel. Vielleicht sollte ich mich mal darüber beschweren. :-D


    Daher versuche ich so oft wie möglich in der Musikschule zu üben. Das kostet mich aber extra Geld und Zeit.
    Ist mir das freie Spielgefühl und natürlich der Sound auch wert.
     
  20. Schnuckelchen

    Schnuckelchen Ist fast schon zuhause hier

    Was hab ich da doch für ein Glück mit meiner Eigentumswohnung - jetzt. Aber das war früher anders: ich habe mit meinem Mann eine kleine Mansardenwohnung im Haus seines Onkels bewohnt. Der Onkel mochte keine Hausmusik. Also hab ich immer abwarten müssen, dass er das Haus verlässt. Mein Mann musste dann Schmiere stehen und hat mich gewarnt, wenn sein Auto ums Eck kam. Dann hab ich sofort aufgehört - mitten im Takt sozusgen, um Ärger zu vermeiden. Nach einigen Monaten hab ich dann entnervt aufgegeben und das Sax abgeschafft. Denn merke: Du hast zwar als Mieter Rechte - aber ned bei der Verwandschaft. :-(

    Wie ich nun wieder mit dem Sax angefangen hab, hab ich mir zuerst mal die Hausordnung besorgt. Denn auch in einer Eigentumswohnung kann man ned immer und ständig Musik machen. In der Hausordnung ist genau geregelt, von wann bis wann man musizieren darf. Ich dürfte auch am Sonntag, aber das lass ich freiwillig - solang ich rumquietsche und brumme, und ständig die falschen Griffe üble klangliche Schieflagen erzeugen. :roll: :oops: :-D

    Ich denke: wenn jeder auf jeden etwas Rücksicht nimmt, dann geht das auch in einem Mietshaus mit dem Saxophon. Informiere Dich, wann Hausmusik erlaubt ist und dann - keine Hemmungen! Du musst ja ned täglich 3 Stunden üben. Aber eine Stunde sollte doch ohne Proteste möglich sein. :)

    Grüße
    Claudia
     
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