liebe übende! mir fällt in letzter zeit auf, dass sich häufiges üben eines Stückes oder eines Teiles eines Stückes, negativ auf mein Spiel auswirkt. Klingt komisch, ist aber so: Nehme ich z.B. einen neuen Song und spiel ihn vom Blatt geht's so halbwegs - fange ich aber an, daran zu üben, wird es kurzfristig besser um dann - meist nach 1-2 tagen - deutlich abzufallen. Es braucht dann lange, bis ich wieder dort bin, wo ich zu beginn war - gefühlt! Kennt das jmd und eine Methode, dieses Tief zu umgehen? greets
... hilft aber auf die Dauer ungemein Was Du beschreibst, ist eigentlich eine ganz natürliche Sache: Wenn Du übst, dann arbeitest Du an einzelnen Elementen, konzentrierst Dich z.B. die korrekten Notenwerte etc., und dann geht der Fluß im Spielen flöten. Da hilft nur, so lange durchhalten, bis das Geübte wieder ganz selbstverständlich wird. Ein Zweites: Üben heißt auch, das zu durchbrechen, was man üblicherweise macht. Damit ist auch das Natürliche im Spiel dahin und das, was unmittelbar "wie von selbst" aus dem Horn fließt. Aber das "wie von selbst" sind oft genug auch Klischees oder schlechte Angewohnheiten - abgesehen davon, daß das schnell an seine Grenzen stoßen kann. Also nochmaL Da hilft nur durchhalten. Aber dann auch noch'n Tip: Nicht nur üben; Verbissenheit hat noch nie zu guten Resultaten geführt. Zwischendrin immer auch mal wieder das Horn "laufen lassen" und dabei kommt dann auch das eine oder andere neu Geübte "wie von selbst". Gruß Wolfgang
Hallo Willi_Wonka, das ist ein Phänomen, das ich allzu gut kenne. Ich spiele etwas die ersten Male und es ist, gefühlt, okay. Dann übe ich, es so zu spielen, wie ich es spielen möchte, 10 mal, 100 mal, alles mit dem H1 aufgenommen, und ich habe das Gefühl, es wird nicht besser sondern schlechter. Irgendwann denke ich, der Song kann mich doch mal (ist so gewesen bei dem Blues für das Lied für Monat Februar 2011). Ich höre auf mit der blöden Überei. Den Blues hab ich eingestellt, wie es gerade ging und gut. Ziemlich trotzig. Dann gabs Kritik. Bloozer meinte, viel zu angestrengt. Vielleicht falsches Setup oder "nimmst du etwa das Mundstück nicht tief genug in den Mund?" Erwischt. Aufregung beim Aufnehmen, Ungeduld mit mir selbst, all das spürt man, wenn man es anhört. Impro völlig daneben. Okay. Ich hab den Blues dann einige Tage nicht gespielt, nachdem ich ihn sehr intensiv geübt hatte. Aber gestern und heute: Ich spiele ihn mit links. Das Impro - so ein Impro habe ich bei dem Blues noch nie geschafft, cool, lässig, es hat ein Anfang und ein Ende, das Mundstück richtig im Mund, und der Sound ging ab. Hab mich selbst gewundert. (4 Wochen für so einen Mini-Blues ) Fazit: Ohne das hartnäckige Üben hätte ich das gestern und heute niiiiiiiiiiie geschafft zu spielen. Aber: ich bin heute richtig glücklich drüber. Üben, üben, üben, üben, ....... lohnt doch Gruß Cara
Stimmt! Ich mache genau solche Erfahrungen. Eiinige male runtergespielt...fühlt sich gut an... Dann das Metronom dazu...holla, bin ja gar nicht im Takt...Timing stimmt nicht...Stückt auseinander nehmen...hat wenig mit Musik zu tun... Auf einmal fltscht es, Playalongs dazu und es wird Musik! Frustriernder Prozess einersxeits, befriedigendes Ergebnis anderseits. LG Dreas
Das Stichwort heißt hier: Richtiges Üben Wenn du alles immer so übst wie es da steht bringt das deinem Kopf nur langeweile. Du fütterst ihn mit den immer gleichen Dingen, kein Wunder dass er irgendwann abschaltet Es gibt da ein paar Möglichkeiten da ein wenig Abwechslung reinzubringen. Nehmen wir an du übst einen Achtellauf, dann kannst du ihn doch bspw. auch mal geswingt üben statt immer nur so wie es da steht. Binde ihn, spiele ihn im Staccato. Spiels mal Rückwärts. Sei kreativ beim Üben Viele Grüße Bostonsax
Übrigens finde ich das sehr beruhigend, dass das anderen auch so geht. ICH BIN NICHT ALLEINE! Das Wissen hilft ungemein. @Bostonsax Guter Tip. Werde ich ausprobieren. LG Dreas
Übrigens finde ich das sehr beruhigend, dass das anderen auch so geht. ICH BIN NICHT ALLEINE! Das Wissen hilft ungemein. @Bostonsax Guter Tip. Werde ich ausprobieren. LG Dreas
Tja, gefühlt! Was heißt das denn? Tipp: Nehmt euch gnadenlos auf im jeweiligen Stadium. Dann werdet ihr merken, dass gefühle das tatsächlich erreichte unzutreffend widerspiegeln Viel Erfolg, Selbstkritik und Durchhaltevermögen wünscht Bino
hallo willi, den tip von brille halte ich für wichtig! das, für mich allerwichtigste beim üben ist, nicht hudeln. nimm dir zur not jeden takt (phrase) einzeln vor, oder unterteile ihn nochmals, wichtig ist, der takt (phrase) muß so kommen, wie gefordert. auch von hinten nach vorne. langsam spielen. wenn ein neuer takt () klappt, die beiden vorangegangenen mit diesem kombinieren usw. erst weitergehen wenn du jede kombination fünfmal hintereinander, ohne fehler, richtig gespielt hast. frage dich immer wieder, was will der schreiberling damit ausdrücken, das ist wichtig. verstehen, was du spielst. übe die etüde, oder was auch immer, nur so lange du voll da bist, wenn die aufmerksamkeit weg ist, leg das ding zur seite, laß es sacken. morgen, nimms dir wieder vor. und, auch wenns noch nicht so toll ist, aufnehmen. wenn du die etüde auf diese weise beendet hast, wirst du vielleicht feststellen, wenn du es richtig gemacht hast, daß das ding sitzt. das ist lediglich m e i n e m e i n u n g, meine herangehensweise! gruß hanjo
Dankeschön und ruhig langsam probieren und mit der Zeit die Geschwindigkeit der Variationen erhöhen Üben heißt mit dem Kopf zu arbeiten! und diesen nicht auszuschalten. Gruß Bostonsax
Aw: üben verunsichert von Besucher am 10.03.2011 22:46:24 Hallo zusammen, ich musste unterscheiden lernen zwischen "Berufsmusiker" und Amateur - gleich welcher Qualität und welchen Engagements. Ich zähle mich mich zu den ambitionierten Amateuren mit soliden Kenntnissen in Musik, Musik - und Harmonielehre. Mit soliden Fähigkeiten und Fertigkeiten hinsichtlich meines Hauptinstruments - AltSax. Ich musste lernen und akzeptieren: Ein "Berufsmusiker" muss weitgehend auf seinem Instrument und "musiktheoretisch" das draufhaben,was das "musikalische Berufsleben" so verlangt. Als Amateur kann ich auswählen, was ich machen möchte. Ich wähle aus und stelle fest: Ich spiele in mehreren "Jazz - Formationen." Die dort zu spielenden Stücke möchte ich spielen können. Vieles geht "vom Blatt" - einiges nicht. Was nicht sofort geht - dafür muss ich als ambitionierter Amateur üben. "Übungsmaterial" bieten mir die Stücke, die ich können will. Einzelne Takte, längertaktige Passagen,"technische Fingerübungen" bei dem, was erst mal gar nicht in Finger und Kopf rein will. All diese aus den "angesagten Stücken" herausgezogenen Übungen finden sich wieder in "Technik - und Etüdensammlungen" - aber ohne jeglichen Bezug zu dem, was ich bei der nächsten Probe können möchte. Klar hilft es, jenseits des "aktuell Geforderten" alles zu üben, was jemals vorkommen könnte. Muss wahrscheinlich ein Berufsmusiker machen. Muss ich als ambitionierter Amateur nicht. Ich gucke, wo ich stehe und mitspielen will - und dementsprechend übe ich. saxclamus