Übungsraum mit Dämmmatten ausstatten, welche Dicke?

Dieses Thema im Forum "Eigene (musikrelevante) Themen" wurde erstellt von mos, 10.September.2005.

  1. mos

    mos Ist fast schon zuhause hier

    So, nachdem wir heute mal unsere Keller ausgemistet haben, könnte ich glatt einen eigenen Übungsraum abzwacken *freu*.

    Zu den räumlichen Begebenheiten. Wir wohnen in einem 8 Parteienhaus. Über dem Keller kommen erstmal die Wirschaftsräume und Gargagen, dann erst Wohnungen (also 1. Etage).

    Mein Übungskeller hat zwei gemauerte Wände, (1 Seitenwand und die Kopfwand), die anderen Wände sind nur so Holzlattenzäune.

    Ich wollte den Keller jetzt mit Dämmmatten ausstatten. Also, rundherum und oben an der Decke. Dazu müsste ich mal wissen, wie dick die Matten sein müssten und worauf ich noch achten muss.
     
  2. Gast

    Gast Guest

    Hallo Anke,
    das Thema interesiert mich sehr. Ich möchte eine ehemalige Garage ausbauen. Hier ist v.a. die Decke problematisch (nach oben hin sieht man die Dachschindeln). Nachbarn gibt es nach allen Seiten.
    Ich habe mich schon mal ein bisschen informiert. Die besten Ergebnisse sollen Schaumstoff-Noppenmatten (mind. 6-8 cm) bringen. Wenn man wirklich ungestört (oder besser unstörend) sein will, ist es sinnvoll, noch eine zweite Dämmschicht anzubringen (etwa eine Holzwand oder Regips-Platten), wobei es wichtig ist, dass letztere nicht in Verbindung mit den Schaumstoff-Platten sind (Vermeidung von Schallbrücken in Form von Schrauben oder so - also besser Kleben).
    Noch bessere Ergebnisse erzielt man, wenn unter dem Schaumstoff eine Lage Bitumenpappe aufgebracht wird (Entdröhnung).
    Was mich betrifft, wäre v.a. die Decke problematisch. Wie kann man das alles anbringen, ohne dass es einem auf den Kopf fällt. Außerdem ist mir unsympathisch, dass die Schaumstoffmatten leicht entflammbar sind. Es gibt zwar auch behandelte Matten, die nicht brennen, aber die sind dann recht teuer.
    Ich habe gehört, dass es Matten aus Hanf gibt, die sehr gute Schallisolierungseigenschaften haben sollen. Wenn da jemand was weiß, würde mich sehr interessieren. So weit erst mal.
    LG
     
  3. mos

    mos Ist fast schon zuhause hier

    Da die Wände in meinem Keller nicht die Aussenwände vom gesamten Keller sind, denke ich, dass hier schon ein natürlicher doppelter Schallschutz da ist. Mein Keller liegt so ziemlich in der Mitte. Das heißt zu den Begrenzugswänden wäre nach rechts und links ca. 7-8 m. und nach hinten ca. 5 m nur die Kopfwand ist die Aussenwand vom Haus. Liegt aber unter dem Boden und wäre damit schon mal durch Erdreich gedämmt.

    Ich würde einfach sehr gerne den ganzen Raum mit Noppenplatten auskleiden und auch eine Decke aus diesen Platten reinmachen. Die eigentliche Kellerdecke wäre dann nochmal ca. 25 cm. dadrüber.

    Würde es reichen die Platten einfach an dem Holzlatten anzubringen oder muss man dann auch nochmal Rigips oder Spanplatten von der anderen Seite dran machen.

    Kann man ein Tenor überhaupt dämmen?
     
  4. Gast

    Gast Guest

    Ich glaube, dass in deinem Fall kein Problem besteht, da du schon Massivsubstanzen v.a. nach oben hin hast. Wenn du da noch eine Schicht Schaumstoff anbringst und dann die Lattenwände mit Platten plus Schaumstoff zumachst, dürfte auch ein Tenor zu entschärfen sein.
    LG
    Klaus
     
  5. Joerg_H

    Joerg_H Nicht zu schüchtern zum Reden

  6. Gelöschtes Mitglied 172

    Gelöschtes Mitglied 172 Guest

    Die Frage ist, ob in einem mit solchen Matten ausgekleidetem Raum das Spielen noch Spaß macht?
     
  7. Gine

    Gine Ist fast schon zuhause hier

    Hallo Mos, vielleicht macht es Sinn die anderen Seiten einfach mit Kalksandstein hochzumauern. Im Kellerbereich bist Du dann ohnehin schon sehr abgeschottet. Das würde ich dann erstmal ohne Zusatzmassnahmen probieren.
    Wenn Du lieber mit Dämmplatten arbeiten möchtest, dann auf Frequenzbereiche achten.
    Ansonsten sind Fenster auch immer ein Problem.
    Viel Spass dabei, Gruß
    Gine
     
  8. mos

    mos Ist fast schon zuhause hier

    @ Matthias, ja das frage ich mich auch. Ich war ja mal bei Tenorman im Proberaum und er hat auch solche Platten an der Wand. Wenn man da gespielt hat, wurde der Schall direkt geschluckt, war sehr komisch. Nach einiger Zeit hatte man sich daran gewöhnt.

    Wenn man aber jetzt vor die Platten wieder eine Rigipswand ziehen würde, hätte man doch wieder eine Schallreflektion, oder? Wäre dann der Effekt der Platten weg? Ich meine die Dämmung wäre ja dann hinter der Rigipsplatte.

    Wird der Effekt nur durch die Noppenstrucktur erziehlt? Sprich, Rigips vor, Effekt weniger? Dann könnte man ja auch normale Mineralwolle oder ein anders Material mit einem hohen Schallschutzwert nehmen, oder?

    @ Gine, ja der Keller ist schon etwas abgeschottet. Aber dadurch, dass die einzelnen Eigentümerkeller keine Wände haben die bis zur Decke oder zum Boden des Haupkellers gehen, denke ich dass sich der Schall super in dem riesen Raum ausbreiten könnte. Das würde dann vermutlich trotz Stahltüre durch das ganze Treppenhaus ziehen.

    @ Joerg_H, interessante Tabelle. In welchem Hz-Bereich liegt denn ein Sax? Ich habe keine Ahung. Weiss das vielleicht jemand?
     
  9. Gine

    Gine Ist fast schon zuhause hier

    Ja deshalb sollst du ja mauern!. Ich bin mir nicht sicher in welche Richtung die Dämmplatten wirken. Es gibt ja auch ein bestreben den Innenraum leise zu haben. Das muss nicht identisch mit der Aussenwirkung sein. Insbesondere die Tieferen Frequenzen sind etwas schwieriger zu dämmen.
    Lieber den Hersteller auf Eignung für Musikinstrumente ansprechen. Gruß
    Gine
     
  10. Joerg_H

    Joerg_H Nicht zu schüchtern zum Reden

    Den untersten Tabellenwert erreichst du mit dem Tenor auf alle Fälle. Das klingende tiefe "c" hat ~128 Hz, und das Tenor schafft´s ja noch etwas weiter runter...


    Stimmt! Interessante Seite dazu:
    Dämmung von Musikräumen
    (Zitat: "Schaumstoffe, Teppiche oder Vorhänge haben keine echte Wirkung auf die Dämmung nach aussen!").

    Wenn das so stimmt, dann....Mist....ich habe nämlich etwas Ähnliches vor wie du, mos, nur mit dem Unterschied, dass mein Raum kein Kellerraum mit dickem Mauerwerk ist.


    Jörg
     
  11. Gast_13

    Gast_13 Guest

    Hier werden mal wieder Äpfel mit Kartoffeln verglichen!
    Diese hochgelobten Noppenmatten sind lediglich geeignet, die Schallreflexion des Raumes zu dämpfen, also den Übungsraum trockener zu machen und sind kaum geeignet, den Schall zu dämmen, also nicht nach aussen dringen zu lassen.
    Dazu sollten Schalldämmstoffe verwendet werden, z. B aus Mineralwolle, wie sie beispielsweise auch bei Schalldämpfern in der Lüftungstechnik eingesetzt werden. Gibts auch im Baumarkt in verschiedenen stärken.
    Prinzipiell gilt beim Dämmen: je tiefer die Frequenz, desto schwerer sollte das Dämmmaterial sein.
    In deinem Fall, Mo, würde ich an die gemauerten Kellerwände und an die Decke 100mm starke Akustik Dämmmatte aus Mineralwolle kleben. Davor, also Richtung Übungsraum eine Holzwand stellen, die auch teilweise gelocht sein kann, um den Raum trockener zu bekommen.
    An den freien Seiten würde ich eine doppelte Rigipswand mit Akustik-Dämmplatten dazwischen hochziehen.
    Wichtig ist noch, den Boden zu dämmen, am besten ein kleines Podest mit Trittschalldämmung, damit Du keine Körperschallübertragung über den Boden hast.
    So müsste es dann funktionieren.
    Achte aber bitte auch darauf, dass Du noch genügend Luftaustausch im Raum hast.
     
  12. SaxoBen

    SaxoBen Schaut öfter mal vorbei

    Ich würde ja gerne in meinem Zimmer eine Box einbauen. Hab mir schon überlegt, ob ich eine 2x1,40 Sauna hole, die es für 600€ bei bauhaus gibt :) Innen müsste man natürlich noch etwas dämmen. Aber auch, wenn ich es nicht als Sauna benutzen will: wenn ich keine Möglichkeit für den Luftaustausch habe, dann komm ich um den Sauna-Effekt gar nicht drum rum, bzw. kippe irgendwann mangels Sauerstoff um.
    Aber wie kann ich in so einer Box den Luftaustausch garantieren, ohne eine Öffnung, die den ganzen Sinn und Zweck der Geschichte zunichte machen würde?

    Evtl. eine Art Pumpe, die Luft ein- und aussaugt?
    Vielleicht könnte man einen Staubsauger benutzen. Der macht aber auch wieder so viel Krach, daß man es dann gleich lassen kann...
     
  13. Gast

    Gast Guest

    Gibt es keine Alternative zu den Dämmplatten aus Mineralwolle? Man spricht doch seit längerem auch von gesundheitschädlichen Wirkungen (ähnlich wie bei Glaswolle), bedingt durch die Fasern, die man beim Spielen ja dann tief inhaliert. Ich habe von Matten aus Hanf gehört, weiß aber nicht, wie es da mit den gesundheitsschädlichen Wirkungen aussieht.
     
  14. Gast_13

    Gast_13 Guest

    Diese Luftpumpe nennt man Ventilator! Ein kleiner Ventilator in ein rundes Rohr eingebaut. zur Dämmung gibt es sogenannte Telefonieschalldämpfer, auch ein Rundrohr gedämmt, das den Schall wegschluckt.
    Damit alles richtig funktioniert brauchst Du Zuluft (mit Ventilator) und Abluft, beides gedämmt mit Schalldämpfern und vernünftig in die Dämmung eingebaut.
     
  15. Gast

    Gast Guest

    Kann man so auch eine Decke ziehen, oder wäre das zu schwer?
     
  16. SaxoBen

    SaxoBen Schaut öfter mal vorbei

    @fridolin:

    Das hängt wahrscheinlich davon ab, wie kompliziert es ist, die Schienen fest anzubringen, an die die Platten montiert werden. Schwerer ist es auf jeden Fall, da du die Schwerkraft gegen dich hast. Wenn du Wände baust, trägt der Boden die Platten und die Schienen stabilisieren sie nur.

    @michat:

    Mir ist noch nicht ganz klar, wie ich verhindere, daß der Schall aus diesen Rohren kommt.
    Und:
    Um so einen Raum zu belüften braucht so ein Ventilator wahrscheinlich auch etwas Power. So ein batteriebetriebenes Handgerät, das man an heißen Sommertagen benutzt, wird einem da wohl wenig weiterhelfen.
    Wo finde ich solche Ventilatoren, was kosten die, brauchen die viel Strom, sind die evtl. laut?
     
  17. herb

    herb Ist fast schon zuhause hier

    @mos
    Möglich, dass Du viel Arbeit und Geld investierst und hinterher nur die Psyche zufrieden ist.

    Wir hatten in unserem Haus eine schlechte Lärmdämmung und es kam ein Fachmann der Akustik. Der hat gemessen. Soweit ich es behalten habe, sind es folgende Dinge, ohne die jede Massnahme zur Körperschalldämmeung und Luftschalldämmung nur Verschwendung ist:

    1. Masse, Masse, Masse, also richtig gemauerte Wände.
    2. Gutes Dämm-Material, nicht die berühmten Eierschachteln oder Noppen an der Wand. Die sorgen für den schalltoten Eindruck im Inneren. Unangenehm.
    3.Absolute Lückenlosigkeit. Kleinste Lücken im Millimeterbereich machen eine sonst korrekte Dämmung zum Witz. Das hat mich am meisten überrascht, aber die Messungen waren überzeugend.
    4.Luft brauchst Du auch, also ein gut dedämpftes Ventilationssystem.
     
  18. Bloozer

    Bloozer Strebt nach Höherem

    Hier mal die recht anschauliche Beschreibung einer Gesangskabine. So oder so ähnlich könntest du auch vorgehen?

     
  19. Gelöschtes Mitglied 172

    Gelöschtes Mitglied 172 Guest

    Da wird ja das Raum-in-Raum-Prinzip verwendet. Das ist bestimmt das effektivste.
     
  20. mos

    mos Ist fast schon zuhause hier

    @ Bloozer, danke für die Bilder. Erinnern mich irgendwie an unseren Saunaselbstbau.

    Im Prinzip könnte der Keller am Ende so aussehen, also eine Raum in Raum Lösung nur eben größer. Lüftung ist auch kein Problem. Wir haben so ganz leise Flüster-Lüfter die für 50 qm Räume ausreichen, wurden damals als Lärmschutzmassnahame vom Flughafen in alles Schlafräume eingebaut. Einen haben wir noch irgendwo liegen.

    Andere Frage. Wie ist das mit der Versicherung? Ich meine, es ist ja ein Mehrfamilienhaus. Der Keller ist zwar dann 2fach abgeschlossen, aber sind Dinge die in dem Keller sind dann mit der Hausratversicherung abgedeckt?

     
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