Unterschied in der Harmonik

Dieses Thema im Forum "Eigene (musikrelevante) Themen" wurde erstellt von gadde, 7.Juni.2007.

  1. gadde

    gadde Kann einfach nicht wegbleiben

    Guten Tag !

    Ich habe einfach furchtbare Frage an euch ... sie ist enorm banal und genau so möchte sie auch beantwortet werden.

    Was ist der Unterschied zwischen der Harmonie (Harmonik?) in der Klassik und dem Jazz?

    Jetzt stellen sich die Fragen: was in der Klassik , welche Jazzgattung usw....
    Ja schon blöd ...

    Versuchts bitte trotzdem mal.

    und schlagt mich nicht
     
  2. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    Hmm, schon 31 habens gelesen und keine(r) der Kompetenten Theorie Freaks fühlt sich angesprochen :-? So blöde wie gadde die Frage darstellt find ich sie (die Frage) jedenfalls nicht. Vielleicht ist aber die Antwort schwierig. Ich versteh kaum was von Harmonielehre undso. Ich denke aber, dass die Harmonik des frühen Jazz nicht so sehr von der klassischen Spielweise abweicht. Vorlage war ja oft auch die europäische Musik usw. Hingegen war Vortragsart und Rhythmik schon anders. Im neueren Jazz sind dann wohl vor allem neue Intervalle und die daraus hervorgegangenen Akkordbausteine hinzugekommen. Auch neue Harmonieabfolgen haben sich etabliert. Ich denke, dass sich auch das Hörempfinden verändert hat - was früher noch als disharmonisch erlebt wurde ist heute zusehends "normaler" geworden. Die Töne sind aber die gleichen geblieben :-D Ha, da hab ich mich jetzt wohl ziemlich aus dem Fenster gelehnt mit diese "Analyse", oder?

    antonio
     
  3. Dr-Dolbee

    Dr-Dolbee Ist fast schon zuhause hier

    Gibt es da Unterschiede?
    Kannst du deine Frage vielleicht ein wenig spezifizieren?

    Das Material aus dem die Musik besteht ist ja in europäischer / westlicher Musik immer das gleiche. Im Jazz sind schon eher erweiterte Akorde die Regel.

    Also, versuch es noch mal etwas präziser.
     
  4. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    In der Klassik gab's z.b. die Dominat Sept Akkorde nicht, oder? Das wär dann wohl ein Unterschied.
     
  5. Gelöschtes Mitglied 172

    Gelöschtes Mitglied 172 Guest

    Das ist falsch. Der Dominantseptakkord war schon im 17. Jahrhundert absolut beliebt.
     
  6. snoop

    snoop Kann einfach nicht wegbleiben

    Ich behaupte, die harmonik ist nicht sehr unterschiedlich.
    Man nehme sich einmal Paul Creston:"Sonata" zur Hand und studiere die Klavierstimme. Da ist der Dominantseptakkord erst der Anfang. Es kommen Akkorde mit Quartschichtung, tritonussubstituierte Akkorde und Akkorde mit wundersamen Alterationen und Optionen vor.
    Teilweise herrschen sogar bitonale Zentren.
    Das sind alles im Jazz genauso gebräuchliche "Upper Structures". Das Werk ist keine Neue Musik sondern ganz normale klassische Saxophonliteratur, sogar eine Art klassischer "Standard", den jeder ambitionierte klassische, und meiner Meinung auch Jazzsaxophonist einmal gespielt haben sollte.

    steve
     
  7. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Moin!

    Der Jazz, bei manchen Leuten ja ein wenig als atonal (wegen der Blue Notes) verschrien, hat in Wirklichkeit harmonisch gegenüber der Klassik nichts Neues zu bieten. Jedenfalls nicht, solange wir unter Harmonik nur Akkorde zählen.

    Im Umgang mit diesen, die Abfolge betreffend, oder Kombinationen, Spannungsbögen, Auflösung gibt es natürlich beliebig viele Unterschiede.

    Gruß,
    xcielo
     
  8. peterwespi

    peterwespi Ist fast schon zuhause hier

    So gwünscht-banal lässt sich diese Frage nicht beantworten. Beide Begriffe "Klassik" und "Jazz" sind Überbegriffe, welche sehr viele untergeordnete Stile vereinen, die sich zum Teil massiv voneinander unterscheiden.

    Nehme ich aus der Klassik zum Beispiel eine Sonatine und vergleiche sie mit einem Bruckner'schen 12-Ton-Werk, dann ist da nicht mehr viel gemeinsames zu entdecken, obwohl beide Stücke der Klassik zugeordnet werden.
    Ebenso verhält es sich im Jazz, wenn man z.B. erste Jazz-Aufnahmen von 1917 mit modernen Big Band-Kompositionen oder gar mit Free Jazz vergleicht.

    Ähnlich ist es, wenn wir die Begriffe "Musik" mit "Auto", "Klassik" mit "Volkswagen" und "Jazz" mit "General Motors" vertausche. Der Hauptuntschied ist das Herkunftsland - wer hier fundierte und detaillierte Unterschiede wissen will, muss sich genauer ausdrücken und sagen, was genau miteinander verglichen werden soll. Ansonsten ist es vorprogrammiert, dass man Äpfel mit Birnen vergleicht und die ganze Diskussion nutzlos wird.
     
  9. saxklassik91

    saxklassik91 Ist fast schon zuhause hier

    Gehört Hindemith nicht auch zur Klassik?

    Er hat ja eine ganz eigene Struktur entwickelt und wird dort trotzdem eingeordnet.

    Die Sonate von Hindemith ist auch im Standartreportoir jedes klassischen Saxophonisten, genauso die Creston-Sonate oder Scaramouche von Milhaud. Die Stücke zntereinander haben fürs Ohr große Unterschiede!

    LG Saxklassik
     
  10. gadde

    gadde Kann einfach nicht wegbleiben

    eure diskussion/beiträge helfen mir schon weiter ... also, fahrt fort ...
     
  11. peterwespi

    peterwespi Ist fast schon zuhause hier

    ...und wie wär's mit dem berühmten Zauberwörtchen?!? ;-)
     
  12. lee

    lee Ist fast schon zuhause hier

    bei "heinz becker" hiess das "hopp"
    aber das hast du sicher nicht gemeint.
     
  13. kryz

    kryz Ist fast schon zuhause hier

    Sowohl Hindemith als auch Milhaud sind zeitlich eher der Neuen Musik zuzuordnen, zeigen aber aber neoklassizistische Tendenzen.

    So sagts die Abivorbereitung :)

    In "Die Neue Jazz Harmonielehre" sind auch zwei Stücke von Bach entalten, genau habichs grad nimmer im Kopf. Da wimmelts von Modulationen, Zwischendominanten und Quintfällen, also wohl nicht sooo verschieden.

    Einziger Unterschied aus meiner Sicht also noch "Anfänger"(bezogen auf "Amateure"):
    Es stehen keine Symbole drüber und die ""Klassiker" scheren sich nicht drum sondern spielen einfach was auf dem zettel steht.

    Würde aber gerne Infos von Matthias und peter hören!

    Viele Grüße

    Chris
     
  14. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    @MathiAS
    Das hat man mir anders erzählt, aber ich glaube dir natürlich - hättest du vielleicht ein Beispiel?

    antonio
     
  15. wolfgang26

    wolfgang26 Ist fast schon zuhause hier

    Nee, er meint das mit den 2 t:






    "Flott" :cool:
     
  16. lee

    lee Ist fast schon zuhause hier

    ich weiss schon ,warum ich die rheinländer mag.
     
  17. gadde

    gadde Kann einfach nicht wegbleiben

    bitte, aber nicht so steif bitte !
     
  18. Florentin

    Florentin Strebt nach Höherem

    Ich glaube, man sollte sich davon lösen, dass sich die "Klassik" vom "Jazz" harmonisch auf einfache Weise unterscheidet.

    Wie schon gesagt wurde: sowohl "Klassik" als auch "Jazz" umfassen riesige Spektren an verschiedener Musik (deshalb auch die Anführungszeichen). Der enge Begriff "Klassik" umfasst z.B. (nach meiner Kenntnis) nur die Periode Haydn - Mozart - Beethoven. Und JS Bach war z.B. in mancher Beziehung seiner Zeit um hunderte Jahre voraus - deshalb finden z.B. viele "Jazzer" bei ihm viel verwandtes Material. Er soll angeblich improvisiert haben wie ein waschechter Jazzer.

    Ein Detail, das ich mal gelernt habe (und das auch schon genannt wurde): in der "Klassik" sind eher die "reinen" Dreiklänge in Gebrauch, die später (im "Jazz") erweitert wurden zu Vierklängen und mehr Klangfarben.

    Beispiel: C wird zu C7 oder C7(b9).
     
  19. lee

    lee Ist fast schon zuhause hier

    hi gadde
    mal ganz unsteif :um es nicht unnötig zu komplizieren.
    die klassik -im engeren wie im weiteren sinne, also als musikhistorische epoche oder im "landläufigen" sinne
    manche sagen e-musik ,manche nennen es die musik, die die jungs in den schwarzen anzügen machen (und die mädels im abendkleid natürlich)- obwohl das auch nicht immer stimmt.ich hab schon marley im frack gespielt.
    also zum thema : die "klassik" denkt ihre akkorde
    3stimmig cdur ist c-e-g-c also mit verdoppelung zb. des grundtons. der jazz denkt mindesten 4stimmig, also
    cdur ist c-e-g-h. (die jazzer lieben die terzenschichtung)
    und noch was wichtiges zum ablauf der akkorde:
    in der klassik I-IV-V- I in c: c-f-g-c.
    im jazz ist der häufigste ablauf I-II-V-I . das heisst anstelle des fdur ein dmoll (7)( wie gesagt 4stimmig - oft auch noch
    zur 7 die9 )
    das ist natürlich sehr vereinfacht ausgedrückt und vernachlässigt zb. die alterationen der akkorde ,wie sie auf dem weg von der romantik bis zur neuen musik immer mehr
    en vogue waren- aber irgendwie muss man ja anfangen.
    (schönes buch zum letzten satz:anton webern "der weg zur neuen musik")
    gruss
    lee
     
  20. kryz

    kryz Ist fast schon zuhause hier

    Na, der Witz am Dominantseptakkord ist ja grade der Tritonus zw. Terz und Septim, außerdem ist die 7. Stufe der Dominanten die 4. der Grundtonart und damit(in Dur) ein Leitton.

    G7=>C

    G=>G
    H=>C
    D=>E/C
    F=>E

    Beispiel: Bach - Cellosuiten, auf für Saxopnisten gebräuchlich. Gibt bestimmt 10000 Beispiele.

    Wohl er Maj7 wenn von Tonikafunktion die Rede is?! :-o

    Viele Grüße

    Chris
     
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