Unterschiede deutsche, amerikanische, französische Saxophone

Dieses Thema im Forum "Saxophone" wurde erstellt von Saxoryx, 18.Mai.2019.

  1. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Genau. Ein Selmer Radio Improved ist klanglich dichter am Conn als am Mark VI.

    CzG

    Dreas
     
    Supersol gefällt das.
  2. Supersol

    Supersol Ist fast schon zuhause hier

    Ergo ist es wie bei den Menschen... keine Pauschalbe- oder Verurteilungen - immer das Individuum betrachten :)
     
    saxhornet gefällt das.
  3. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Tendenziell ja - da schrieb @saxhornet gerade schon etwas dazu.

    Tendenziell auch ja - allerdings glaube ich, dass jeder - zu einem bestimmten Zeitpunkt in seinem/ihrem Saxerleben - einen gewissen Grundsound hat, der durch das Setup nur unterstützt oder erschwert werden kann.

    Ich klinge, nach einer gewissen Zeit auch nach Setupveränderung, immer wieder wie ich selbst und kann mich in meinem Grundsound nur langsam entwickeln. Natürlich kann ich für ein paar Takte säuseln wie Scott Hamilton oder die Coltrane-Polizeisirene imitieren. Aber beides bin ich nicht und halte das auch nicht lange durch (vor allem nicht überzeugend) - egal, was ich mir für ein Setup umhänge.

    Natürlich beeinflusst das Setup - insbesondere, wenn ich es konsequent und dauerhaft spiele - meinen Grundsound. Insofern klinge ich heute anders als vor, sagen wir ein oder zwei Jahren als ich noch ein ganz anderes Setup gespielt habe (was nicht nur aber natürlich auch am Fortschritt meiner Fertigkeiten am Instrument ganz allgemein liegt).

    Ein Beispiel, das immer wieder herangezogen wird ist Dexter Gordon, dem Mitte der 1960er Jahre sein Conn 10m mit dem Dukoff Stubby abhanden kam und der dann auf ein Selmer Mark VI mit einem Link umgesattelt hat. Wenn man in YouTube forscht, findet man (Film-)Aufnahmen kurz vor und kurz nach dem Setup-Wechsel - und da ist der Soundunterschied längst nicht so auffällig, wie zum Beispiel im Vergleich zu Aufnahmen von ihm aus den späten 1970ern. Trotzdem gibt es Bestandteile in im Sound von Dexter Gordon, die unabhängig vom Setup (und sogar unabhängig vom Grad seiner Alkoholisierung) immer klar und deutlich durchkommen.

    Jedenfalls geht das meinen unmaßgeblichen Ohren so.

    LJS
     
  4. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Moin,

    ich habe mal den lieben Herrn Postma (Autor der von @Ton Scott verlinkten Webseite mit Messungen der Bohrung verschiedenster Saxophone) nach seiner Ansicht zu dem ovalen Querschnitt von Saxophonen und dessen Bezug zur Paraboloidizität gefragt, und er hat mir dankenswerterweise eine ausführliche Antwort geschrieben, die ich im folgenden hier zitiere.

    Gruß,
    Otfried

    Somewhere in the website I write: everything is always out-of-round.
    Especially for older horns this is often true, not only because they are old
    and battered, also because production processes where not as perfect as those
    of the modern Japanese. Necks, for instance, of the 'vintage' instruments were
    made as straight pieces of tubing and forged in the desired curve in a
    diabolic machine. As a consequence bends in these necks show a tendency to be
    flattened, some times even visibly so.

    Adolphe sax horns are one of the most beautiful examples of what we in Holland
    call: 'the French way' (in contrast to German perfectionism): slovenly, but
    poetical, like the old Citroën 2CV. These horns were made that way from the
    outset. There are signs enough that Sax himself recycled used parts in other
    horns. That makes it hard to do a general statement on their out-of-roundness.

    The Bueschers I measured, though, were rather perfectly round, for example. So
    here too an exception to general tendencies is possible.

    The story about the out-of-roundness stems from Jaap Kool, as far as I know.
    Read the appendix to the page on the 1846-patent in the History-section of my
    site for some more details.

    Theoretically the strongest argument against the out-of-roundness option (to
    my mind) is that out-of-roundness has no real acoustical meaning. Sax might
    have been thoroughly French in his way of working, acoustically he was very
    keen. He would not have wasted his time on meaningless deviations. On the
    other hand and of acoustical meaning: the bore profiles I measured in
    instruments from before and after 1866 correspond rather well to Sax's
    statements in both his 1846 and 1866 patents.

    Practically the strongest argument against out-of-roundness is that there is
    no well defined direction to be found in it. You cannot say that out-of-
    roundness is from back to front or from left to right. I found it to change
    directions sometimes over relative short stretches of length. It could be
    caused by the pulling of tone holes or other causes. I don't know. Also,
    there is not typical size in out-of-roundness: it can vary from, say, zero up
    to maximum 4%, but especially in bends it can be stronger, twice as strong for
    instance

    So, for short. I myself I do not believe in it

    --
    with kind regards,

    Marten Postma
     
    Sandsax, slowjoe, bluefrog und 2 anderen gefällt das.
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