Hallöchen! Bin seit einigen Tagen Besitzer eines neuen Expression 120 PRO (Sopran). Da ich das Glück hatte ein Yana geliehen zu bekommen (dies aber abgeben musste), muss ich mich z.Z. noch etwas umstellen. Insgesamt bin ich SEHR zufrieden mit diesem Instrument. Meine Vorauswahl war eh auf Expression gefallen, Rick hat mich dann noch zusätzlich gut beraten: Dank an ihn! Als Mundstück setze ich das neue Expression Mundstück ein mit V16 von Vandoren als Blatt. Z.Z. übe ich an einer Telemann Fantasie (Nr.10). Dort gibt es HEFTIGE Sprünge. Da ich beim Üben immer wieder Neues ausprobiere, habe ich mal eine Sitzhaltung ausprobiert, die jeden Blasinstrumenten-Lehrer rot (vor Verachtung?) werden lässt: ich sitze mit überkreutzen Beinen so, dass ich dass Sax auf das obenliegende Schienenbein lege. Warum das? Ich habe festgestellt, dass ich so viel leichter und freier greifen kann. Natürlich hängt mein Sax am Haken, doch bekomme ich auch im Stehen nicht die Leichtigkeit des Greifens wie bei obengenannter Sitzhaltung hin. Frage: Mir ist klar, dass bei Konzerten diese Sitzhaltung "suboptimal" ist (ich bin ja kein Frans Brüggen), deswegen muss ich es natürlich üben ohne die Spezialsitzhaltung auszukommen. Wie gesagt: im Stehen ist es nicht wirklich besser. Gibts da ein paar Tips für mich? Schon mal Danke für eure Tips!
Hallo Jörg, die Frage ist, was hinten dabei herauskommt. Die Haltung beim Saxophonspielen hat aus meiner Sicht 2 wesentliche Aspekte: Atmung und Griffe. Für eine gute Atmung ist es gut zu stehen, (richtig) sitzen geht noch, die von Dir beschriebene Haltung erscheint mir für die Atmung ungünstig. Aber bitte, wenn es denn funktioniert. Opernsänger lernen ja auch, in ungünstigen aber dramaturgisch erforderlichen Positionen noch ordentlich zu atmen und zu singen. Vor langer Zeit habe ich mal eine Alt-Sax Solonummer gespielt. Weiß nicht mehr, wie die hießt. Da gehörte zum Inventar auf der Bühne ein Sofa und eine Kick Drum. Ein Teil wurde auf dem Sofa relaxend gespielt, ein anderer mit gleichzeitiger Betätigung der Kick Drum. Alles auch ncht lehbuchgemäß, geht aber. Gruß Mini
wie du deine töne erzeugst, sei dir überlassen, wenn sie gut sind! ratschläge von denen, die die töne nicht erzeugen können gibt es bestimmt genug.
stimme nimo zu. als beispiel schau dir doch einfach mal auf youtube ein paar aufnahmen von miles davis an. der stand völlig entspannt auf der bühne rum! wenn du genug luft hast, ist alles andere unwichtig jaaz47
also zu so einem Thema würde ich dann doch eher mal einen guten Lehrer befragen, der kann da vor Ort die Sache begutachten... und Tips geben und Abhilfe schaffen. Ich bin überzeugt, dass ganz viele Lehrer aus ganz vielen Gründen das nicht so doll finden würden.... und die können sicher auch genug Töne erzeugen....
Aja: Der gute Lehrer! Wo ist der bitte ? Nimm's doch entspannt. Es ist doch kein dogmatischer Hinweis gemeint, alle sollten so sitzen! Neeeneeee. Eher vielleicht ein Hinweis auf besserwissende Beginner......-? Und ich bin mir recht sicher, Brüggen tat's nicht, um sich wichtig zu tun Schön'Tach BriiiiilEEE
Hallo Jörg! Gern geschehen! Hm, das gehört in die Kategorie "Abfälschen", also eine Übung nicht richtig zu machen, sondern sich auf eine Vereinfachung einzulassen. Mal zwischendurch (wie Mini schon schrieb) muss das nichts schaden, doch wäre es meiner Ansicht nach kontraproduktiv, wenn Du das Stück (oder gar allgemein) NUR noch so spielen könntest. Diese Einsicht halte ich für richtig und wichtig! Gewiss gab und gibt es haufenweise Musiker, die in absonderlichen Haltungen spielen. Wie ich auch immer wieder gerne betone: Es gibt viele verschiedene Methoden, einem Instrument Töne zu entlocken, jeder sollte die ihm angenehmste finden. Grenzen sehe ich da, wo man zu unflexibel wird, z. B. eine bestimmte "Zwangshaltung" einnehmen MUSS, weil man es sonst nicht mehr anders kann. Ich will jetzt niemanden schlecht reden, der sich so eine "Spezialhaltung" antrainiert hat und dabei prima spielt, natürlich zählt bei der Musik in erster Linie der Klang, nicht der Anblick. Aber "das Auge hört mit", das sollte man nicht völlig außer Acht lassen, deshalb empfehle ich, alles auch in einer normalen, neutralen, entspannten Haltung spielen zu können. Wenn das zunächst nicht geht, hilft nur üben - und mehr Geduld. Schöne Grüße, Rick
Selbst die ganz Großen haben manchmal komische Angwohnheiten: Lester Young ("Quer-Saxophon"): http://www.youtube.com/watch?v=x1EYOdIr-HE Paul Gonsalvez ("power relaxing" ab 1:01min vorne links!): http://www.youtube.com/watch?v=faOvAO4SRY8 Vielleicht wirst du mit deiner Beinhaltung mal ganz groß rauskommen Harry
mal ganz abgesehen von dem, was da vorne aus der Tröte rauskommt: Ich bemühe mich beim Spielen meist um eine "gute" also physiologische Haltung. Unter Umständen verlasse ich die auch mal und setz mich mit dem Sopi auch mal hin und lass den Trichter auf dem Oberschenkel aufliegen... Bei meiner Achtsamkeit meiner Haltung geht es mir vielmehr darum, Haltungs-/Folgeschäden zu vermeiden. Was heute noch ohne Probleme geht, führt auf Dauer zu Gelenksproblemen, muskulären Dysbalancen, Verspannungen usw. Wenn es erst mal soweit ist, das man nur noch in einer Zwangshaltung, wie Rick schreibt, spielen kann, sind körperliche Beschwerden in absehbarer Zeit vorprogrammiert. Kurzum: generell um eine physiologische Haltung bemüht sein, ab und an lümmeln ist erlaubt, sollte aber nicht zur Gewohnheit werden. wünsch euch alle schmerzfreies Tröten Bernd
Hallöchen zusammen! Erst mal Danke für eure Vorschläge und Tips. Mir ist klar, dass abnorme Sitzhaltungen auf Dauer zu Verspannungen etc. führen. Mein Ausgangspunkt ist auch eher als Überlegung zu verstehen: wenn das Sax auf dem Schienenbein liegt, kann ich Passagen mit schnellen Tonwechseln leichter spielen. Auf Dauer darf das natürlich nicht sein. Ich merke nur, dass der Ansatz lockerer ist und Sprünge wie "fis2-dis3-gis3-e3-cis2" dann plötzlich klappt. Beim Konzert sähe das bestimmt sehr komisch aus, wenn man sich dann hinsetzen würde. Mir ist schon klar, dass das besser werden muss. Genau DA stehe ich aber jetzt und will weiter ....
Halte ich für 'nen mehr als akzeptablen Ansatz: Kritisches Beäugen und Hinterfragen von Eigenarten. Und dann aber konsequent dran arbeiten, wenn man mit "Pragmatismus" meint, erst mal ein Zischenziel besser erreichen zu können. Grietz B.
"Gibts da ein paar Tips für mich?" Anscheinend nicht, hehe. Was ist das für ein Sopran, gebogen oder gerade. Für's Stehen gilt es allgemein, eine Position zu finden, die es ermöglicht alle Finger außer den beiden Daumen frei bewegen zu können. Setzt also voraus, dass du das Instrument mit 4 festen Punkten sicher Halten kannst. Die wichtigsten Drei sind der Gurt, der rechte Daumen und der Mund. Die alleine reichen, um das Instrument sicher zu halten, dabei trägt der Gurt die Last, der untere Daumen drückt nur etwas nach vorne, auf dass das Mundstück fest an die obere Zahnreihe drückt. Alle anderen Finger sind zum Spielen da und nicht zum Halten des Instrumentes. Wenn sie von der Halteaufgabe entbunden sind, können sie optimal herum fingern. Das gleiche gilt im Grunde auch für die größeren Bauformen der Saxe. Bei denen ist es oft noch etwas komplizierter, weil die Ausrichtung des S-Bogens genau eingestellt sein muss, will heißen, genau auf den Mund zielen muss, wenn das Sax nur durch Gurt und rechten Daumen gehalten wird. Probier es aus. Wenn du damit Schwierigkeiten hast, meld dich nochmal.
Nee, er war Junkie und anscheinend bei dem Auftritt zugedröhnt. Sieht gespenstisch aus, finde ich, wie er da mit abgeknicktem Kopf rumhängt, das Sax in den Fingern, als könnte er damit noch jemanden täuschen. Ellington wollte nicht auf diesen genialen Solisten verzichten, obwohl jeder andere Bandleader (oder auch allgemein Arbeitgeber) einen Angestellten bei derartigem Verhalten sofort gefeuert hätte. Ihm war auch der menschliche Aspekt wichtig - Gonzalves war (im Wachzustand) ein lieber, netter Zeitgenosse... Schade um ihn, er starb mit 53 an den Folgen seiner jahrzehntelangen Drogenabhängigkeit (Alkohol und Heroin). Zum Gedenken hier eine Aufnahme mit ihm in besserer Kondition: http://www.youtube.com/watch?v=vIRzgWmbtKs&NR=1 Traurige Grüße, Rick
Hallo Bernd, da du eine ebensolche Sitzhaltung wie Tobi Weidinger pflegst, sei dir dieses Video empfohlen ( Besonders cool bei 0:23, als er lässig die Beine übereinander schlägt..... tstststststs. Pfui, diese Unakademiker Schönes lässiges Spielen wünscht Brille
Solche Haltungen sind immer der Horror für jeden Lehrer. DASS man so spielen kann, beweisen ja die Cracks und somit fällt die Standard-Begründung aus. Im Klavier Bereich war es Glenn Gould, der "in die Tasten biss".