Verrücktes Erlebnis mit Mundstück

Dieses Thema im Forum "Anfänger Forum" wurde erstellt von Zebra777, 25.November.2012.

  1. Zebra777

    Zebra777 Ist fast schon zuhause hier

    Hallo Messingfreunde :)

    Im Februar fing ich an Tenorsax zu spielen. Ich nahm ein halbes Jahr Unterricht was mir beim Start sehr geholfen hat. Nun mache ich autodidaktisch weiter mit dem Lehrbuch "Die Jazzmethode". Macht viel Freude. Sehr gutes Buch.

    Vor kurzem habe ich mich allerdings verkleinert. ;-)

    Habe mein Yanagisawa T-901 abgegeben und bin auf Altsax umgeschwenkt. Komme einen Tick besser damit zurecht. Jetzt mein Erlebnis:

    Nachdem ich stunden- und tagelang recherchiert hatte welches Mundstück denn auf mein neues [color=0000CC]Yamaha YAS-62C[/color] passt habe ich mir (dummerweise) blind ein Meyer M6M bestellt. Das mitgelieferte Yamaha 4C soll ja angeblich nicht so dolle sein. Da habe ich noch mal 111 deutsche Euros nachgeschossen + mit bei Thomann das Meyer geordert.

    Heute dann der direkte Vergleich zum 4C. Ernüchternd. Gespielt auf einem 2,5er Rico-Blatt klingt (bei mir) das Yamaha 4C leichtgängig, glockig, analytisch, klar und sehr schön von den unteren bis in die oberen Töne. Während ich mit dem Meyer M6M überhaupt nicht klar komme... muss pressen wie in der Wurstfabrik das überhaupt ein Ton rauskommt (etwas übertrieben). Und der Ton wie in meinen Anfangstagen --- mit viel "Rauschen" (Luft die vorbeiströmt), undefiniert, schlechter Sound --- nee das passt zumindest momentan gar nicht !!!

    Jetzt bleibe ich erst mal beim Yamaha 4C. Und ich habe was dazu gelernt: Mundstücke erst mal ausprobieren. Und ein 27 € Mouthpiece kann besser klingen als ein 111 € Schlachtschiff. :hammer:

    schönes Wochenende
    Stefan
     
  2. Werner

    Werner Strebt nach Höherem

    Das Problem dürfte nicht das Meyer Mundstück sein, in dem Sinne, das es besser oder schlechter als das Yamaha ist, sondern, das das Meyer dir schlicht und ergreifend zu offen ist, dein Ansatz noch nicht so weit ist, ein so offenes Mundstück zu spielen.

    Hast du die notwendige Kraft im Ansatz erreicht, wirst du das Meyer überhaupt erst bewerten können.




    http://swing-jazz-berlin.de/#jazzband
     
  3. claptrane

    claptrane Strebt nach Höherem

    Ja, oder er hat ein schlechtes erwischt (ungleicher Bahnverlauf zb), gibts bei Meyer auch mal öfter...
     
  4. Gast

    Gast Guest

    Man braucht für ein offeneres Mundstück nicht mehr Kraft, sondern ein leichteres Blatt. Dazu muss man locker spielen und nicht mit Gewalt.
     
  5. Rubax

    Rubax Strebt nach Höherem

    Die Regel habe ich schon 100-mal hier gelesen:

    Kleinere Öffnung -> härtere Blätter
    Größere Öffnung -> weichere Blätter

    Und wer sagt das das Yamaha 4C nicht so dolle ist?

    Das Mundstück ist laut allgemeiner Meinung ein gutes preiswertes Mundstück, das jedem Anfänger empfohlen werden kann. (Und Du bist mit Deinem 3/4 Jahr Anfänger, sei ehrlich)

    Laut dieser Vergleichstabelle http://www.sander-saxophon.de/zubehoer/mundstueck-vergleich.htm hat das 4C eine Bahnöffnung von 64/1000 Zoll, das Meyer 6 eine Öffnung von 75/1000 Zoll.

    Deine beschriebenen Effekte sind also erwartungsgemäß.

    Ich rate Dir aus meinen Anfängererfahrungen (ich bin nämlich auch durch die Kaufrauschphase gegangen), spiele mehr und kaufe weniger, es liegt nicht am Equipment sondern an Dir.
     
  6. AmatiSax

    AmatiSax Schaut nur mal vorbei

    ... so sehe ich das auch, kann mich da nur meinen Vorredner anschließen. Mann sollte nicht von sich verlangen das man in einem halben Jahr Saxophon spielens ein solchen Ansatz hat um ein solch offenes Mundstück zu spielen, manche brauchen Jahre dazu!
    Meine Emfehlung zum anfangen ist ein vandoren Optimum al3

    LG
    Oliver
     
  7. TheSteamer

    TheSteamer Guest

    Moin!

    Na es steht Yamaha .062 = 1,60 mm zu Meyer .076 = 1,93 mm in der Öffnung,
    es sind immerhin .014 = 0,35 mm Unterschied.

    Dem Yamaha mit wenig Einlaufwölbung steht ein Meyer mit etwas mehr Einlaufwölbung
    gegenüber, dadurch wird im Schnitt 0,25 mm kompensiert, und 0,05 über die längere Bahn des Meyer MPC, was aber dann bei verbleibenden 0,05 mm das `Wurstdruck` Empfinden nicht erklärt.

    Das Meyer hat einen Block zur Rück- Reflektion was doch einen nicht minderen Blaswiderstand auslöst, was fortgeschrittene Anfänger auch mögen, und das Yamaha hat eine Rampe, und somit weniger Widerstand.

    hier noch mal zur Erinnerung:

    http://www.facebook.com/photo.php?fbid=292658897498286&set=a.105625132868331.7732.100002625338192&type=3&theater

    Grüße the Steamer
     
  8. edosaxt

    edosaxt Strebt nach Höherem

    hmmmmmmmmmmmmmm............

    ich will ja nicht das neuerliche Loblied auf das Yamaha 4C stören, scheint ja gerade sehr en vogue zu sein, aber mir passte das in meinen absoluten Anfängerzeiten so gar nicht (hatte es probiert) und ich war recht glücklich, als mein damaliger Lehrer mir ein Meyer M6M empfahl und ich damit die ersten Sax ähnlichen Töne erzeugen konnte, damals auf einem Amati super classic Altsax.

    Mir war da nichts zu weit, im Gegenteil, die Weite kam mir sehr entgegen...

    So unterschiedlich können Erfahrungen sein......

    LG
    edo
     
  9. saxhornet

    saxhornet Experte

    Letzlich haben meine Vorredner alles schon gesagt:

    - man sollte am Anfang nicht so viel am Equipment wechseln

    - ein Yamaha 4c ist für einen Anfänger ein gutes Mundstück

    - auch ein Meyer 6M kann ein sehr gutes Mundstück sein

    - ein 4c ist geschlossener als ein Meyer 6M und somit lassen die sich nicht miteinander vergleichen

    - fast alle Mundstücke sind leicht bis sehr stark unterschiedlich, auch die von der gleichen Firma und des gleiche Modells, deswegen sollte man immer vor dem Kauf ausprobieren wie es klingt und wie wohl man sich damit fühlt, da jedes anders ist. Nimm 5 Meyer 6M und sie werden alle leicht anders sein.

    - Wenn Du eine Öffnung wie vom 4C gewöhnt bist, dann ist es klar daß das 6M Dir zu schwer ist.

    - manchmal kann es helfen leichtere Blätter bei offeneren Mundstücken zu benutzen (wobei ein 6M nicht wirklich offen ist)

    - Dein Ansatz, deine Atem- und Stütztechnik müssen sich erst noch entwickeln damit Du auch offenere Mundstücke (als Du gewöhnt bist) benutzen kannst ohne Dich mit Ihnen unwohl zu fühlen.

    Lg Saxhornet
     
  10. saxhornet

    saxhornet Experte

    Das ist gar nicht so merkwürdig. Manchmal hängt es von der korrekten Blattwahl ab (gerade von der korrekten Blattstärke mit der sich Jemand ohne bereits zu beissen wohlfühlt) und manchmal passt ein 4C einfach nicht, weil Jemand vom Ansatz und der Stütze von vornherein her etwas mehr Kraft hat und dann sich mit etwas anderem wohlfühlt. Ich hatte auch Schüler, die sich mit einem Meyer 5M wohler fühlten als mit einem Yamaha 4C.
    Hängt vom Spieler ab.

    Lg Saxhornet
     
  11. Werner

    Werner Strebt nach Höherem

    Dumm ist es nur, wenn ein Anfänger schon sehr leichte Blätter spielt, und dann ein offeneres Mundstück probiert.
    Dann muß man logischerweise mehr Kraft im Ansatz entwickeln.


    http://swing-jazz-berlin.de/#band
     
  12. Zebra777

    Zebra777 Ist fast schon zuhause hier

    Es scheint eine sehr individuelle Geschichte zu sein... habe ich mir schon gedacht. ;-)

    Das Yamaha 4C wirkt gut verarbeitet und ich komme damit glänzend zurecht. Ich frage mich jetzt nur wie zwei Mundstücke die man nebeneinander legt und erst mal nur rein optisch vergleicht... dabei kaum Unterschiede was die Verarbeitung oder Haptik angeht feststellt... preislich mal eben bei 27€ bzw. 111€ liegen. Das ist doch verrückt.

    Ich denke hier machen es die geringeren Stückzahlen, das Understatement der Marke usw.. Denn einen vierfach (!) höheren Preis kann ein M6M einfach nicht wert sein. Gut vielleicht verwenden die einen hochwertigeren Kautschuk. Natürlich ist die Kammer auch anders ausgeformt als beim 4C zum Beispiel. Aber 27 zu 111 und teilweise ja noch viel mehr... ein bischen Voodoo scheint dabei. :duck:
     
  13. saxhornet

    saxhornet Experte

    Das allein wäre ein falscher Ansatz. Es geht hier eher um eine Kräftigung der Kombination aus Stütze und Ansatz. Je besser Jemand stützt desto weniger Kraft braucht er vom Ansatz. Die meisten Pressen eh zu viel mit den Lippen oder beissen sogar schon anstatt mit den Muskeln nur das Blatt zu halten. Es scheitert meist bei Anfängern eher an der mangelnden Stütze.

    Lg Saxhornet
     
  14. saxhornet

    saxhornet Experte


    Das Yamahamundstück ist aus Kunststoff, das Meyer aus Kautschuk. Die Verarbeitung von Kautschuk ist aufwendiger und auch die Herstellung von gutem Kautschuk für Mundstücke ist deutlich teurer.

    Für manche alten Meyermundstücke zahlst Du sogar bis zu 1000 Euro.

    In den richtigen Händen kann ein gutes Meyer super klingen und auch deutlich besser als ein 4C, wenn Du mich fragst. Da Du aber Anfänger bist fehlt Dir auch noch die Fähigkeit das Mundstück auszureizen. Das wäre so als wenn Du als Anfänger versuchst gleich mit 5 Bällen zu jonglieren anstatt erstmal mit 2 Bällen anzufangen.
    Auch sind die Unterschiede für einen Anfänger viel schlechter zu sehen und beim Spielen zu erfahren. Unterschiede in der Öffnungsgröße im 0.010" Bereich kannst Du nicht sehen, sondern nur messen, für einen erfahrenen Spieler liegen aber bereits bei wenigen 0.002" Unterschied mitunter Welten.
    Für den Anfänger Vodoo, für den erfahrenen Spieler nicht.

    Und auch 111 Euro für ein Mundstück sind nichts im Vergleich zu dem was da draussen teilweise für Mundstücke verlangt wird (ohne daß diese besser sein müssen als ein gutes Meyer).

    Lg Saxhornet
     
  15. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    @ Zebra 777

    Schön von Dir mal wieder was zu hören.

    Ich denke bei Dir ist es wirklich wichtig Dich mal richtig auf ein Equipment einzustellen.

    Dein wievieltes Sax ist das jetzt? Modernes Tenor, Vintage, wieder ein
    Modernes (Yana), jetzt Alt, neues Mundstück....

    Damit wirst Du nicht glücklich!

    Bleib beim Alt und 4c und spiele das mal 2 Jahre. Du wirst sehen, wie sich
    dann Dein Saxspiel entwickelt.

    Beste Grüße,

    Dreas
     
  16. Florentin

    Florentin Strebt nach Höherem

    Das 4C ist gar nicht aus Kautschuk, sondern aus Kunststoff. Dadurch lässt es sich wohl billiger bearbeiten und erreicht dennoch sehr genaue und gleichbleibende Fertigungsqualität. Es ist ein Massenprodukt, sicher weltweit millionenfach verkauft, als Standardmundstück den entsprechenden Instrumenten beigegeben.

    Es gibt übrigens auch Yamaha Mundstücke aus Kautschuk, z.B. das 4CM.
     
  17. Werner

    Werner Strebt nach Höherem

    Gut, ok, ich subsumiere normalerweise die Stütze unter Ansatz, Ansatz als Gesamtheit anatomischer Vorgänge und Notwendigkeiten zur Tonerzeugung.
    - Aber auch der Hinweis auf die Stütze ist nunmal kein Automatismus. Es kann sein, das die Stütze in Ordnung ist, und bei Mundstück- oder Blattwechsel es tatsächlich auf die größere Kraft der Lippen ankommt.



    http://swing-jazz-berlin.de/#band
     
  18. Zebra777

    Zebra777 Ist fast schon zuhause hier

    Hallo Dreas,

    ist mein 3. Sax. Angefangen mit einem Yana Tenor... dann dachte ich mal als "Zweitsax" wäre ein Ladyface ganz nett. Für zwischendurch. Nun ja das war nix. Mein Yana spielt sich butterweich und so blieb das Ladyface fast ungenutzt. So blieb ich dann beim Yana.

    Nun habe ich zum Alt gewechselt. Sind einfach mobiler und ich komme etwas besser drauf zurecht. Das Yamaha 62 ist ja nicht weit weg von den Yanas. Qualitativ wie soundtechnisch. Ich mag diesen Japaner-Sound einfach. :lol:

    Ich bleibe jetzt erst mal beim 4C Mundstück. Ob aus Kunststoff, Kautschuk oder Plaste... egal. Ich komme damit sehr sehr gut zurecht. Mal sehen was in einigen Monaten ist. Wenn ich besser bin. Fakt ist dann gehts in den Musikladen und die Mundstücke werden nacheinander getestet und verglichen... der Preis ist kein Hinweis wie gut man damit zurecht kommt oder "klingt"... das habe ich gelernt.
     
  19. Gast

    Gast Guest

    Ich gehe da vollständig mit Saxhornet konform.

    Das offenere Mundstück braucht aber immer noch nicht mehr Kraft, sondern mehr Kontrolle vom Kehlkopf / eventuell Zunge (in Kombination mit einer guten Stütze). Die hat ein Anfänger einfach nicht.

    "Kraft" bedeutet Druck auf das Blatt. Druck auf das Blatt bedeutet schlechte Intonation, schlechte Ansprache sowie ein dünner, gepresster unreiner Ton.

    Erst wenn ein Saxophonist eine brauchbare Kontrolle über den Luftstrom (in allen Aspekten) hat, sollte er beginnen, sich an offenere Mundstücke heranzuwagen. Das ist nach einem Jahr relativ unwahrscheinlich.
     
  20. TheSteamer

    TheSteamer Guest

    Moin!

    Ein Yamaha 4C ist aus Duroplast = Bakalit, wenn mal was abbricht ist es
    nur noch gut für die Tonne.

    Meyer MPC sind aus sehr feinen ´Black Rubber`, etwas härter u.10 % teurer als braunes Ebonit!

    Meyer MPC von unten anspielen, dann geht es mit normalen Blättern leichter, ob einen dann der Ton noch gefällt sei dahin gestellt.

    Grüße the Steamer

    MPC Positionen im Mund:
    http://www.facebook.com/photo.php?fbid=337564879674354&set=a.105625132868331.7732.100002625338192&type=3&theater
     
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