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Dieses Thema im Forum "Eigene (musikrelevante) Themen" wurde erstellt von Gelöschtes Mitglied 1142, 28.März.2016.

  1. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Hallo,
    nachdem in einem anderen thread mal wieder das Thema auf Thomann kam und die Vermutung geäußert wurde, dass ein Bass für EUR 150,00 nichts taugen kann, will ich den Faden hier weiter spinnen und nicht den Gagenthread damit kapern.

    Meine Erfahrung aus 40 Jahren Tätigkeit als Bassist und Gitarrist:

    Billig kann gut sein. Ich hatte zwar nie einen Harley Benton-Bass. Kann zu diesem folglich nichts sagen.
    Ich hatte mehrere 5-Saiter Artwood- und Rootwood-Bässe von Andy Schack in der Preislage um EUR 5.000.
    Da war auch mal einer dabei, bei dem sich der Hals ständig verzog. Andy hat ihn anstandslos zurückgenommen.

    Als Backup hatte ich einen OLP by Musicman. (OLP = Officially Licensed Product) Der kostete ca. EUR 350,00 und machte stets einen sehr guten Job. Der stand stets griffbereit im Proberaum.

    Für Open-Air-Geschichten bei feuchtem oder nassem Wetter nahm ich einen 5-Saiter-Johnson-Bass mit auf die Bühne.
    Der kostete neu ca. EUR 125,-- und musste den Vergleich mit einem Fender Jazz-Bass nicht scheuen.

    Auch der billigste machte problemlos seinen Job, war absolut bundrein und hatte einen äußerst stabilen Hals. Da verzog sich über die Jahre nichts.

    Die teuren Bässe habe ich nach Beendigung meiner Musikertätigkeit (2006) verkauft. Der billige Johnson lag fast 10 Jahre lang in der feuchten Garage herum. Irgendwann erfuhr ich von einem, der Bass lernen wollte. Ich schenkte ihm das Teil. Der Junge ist glücklich damit. Sein Instrumentallehrer kann an dem Instrument nichts negatives finden.

    LG Bernd
     
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  2. quax

    quax Gehört zum Inventar

    Hallo @Bernd
    Will Deinen Fred nicht kapern. Im Zusammenhang mit dem von Dir Geschilderten, taucht bei mir mal wieder eine Frage auf. Ein wenig ketzerisch vielleicht und normalerweise wird sie auch immer wieder unter den Stapel der unbeantworteten Fragen geschoben.
    So eine E-Gitarre oder -Bass ist für mich erstmal eine mow massives Brett mit einer mow massiven Latte dran. Über die Länge sind Saiten gespannt und wenn ich ( ganz besonders wenn nur ich..) dran zupfe macht es erstmal nicht viel. Die Schwingungen werden über Sensoren und eine Elektronik abgegriffen und durch eine Elektronik verstärkt, verändert, als Schall ausgegeben.
    Ist das im Wesentlichen richtig?
    Um auf das "Brett und die Latte", also die E-Gitarre zurückzukommen: Wie kommt es bei diesem "Human Device Interface" zu so großen Preisunterschieden. Dem unbedarften Laien, also mir, scheinen mögliche Unterschiede der Qualität in der Güte der Hölzer und der Elektronik zu liegen und beides ergibt für mich nicht zwingend einen Preisunterschied von 2 Größenordnungen.
    Das stecken jetzt ne Menge blöder Fragen drin, hoffe trotzdem auf "Erleuchtung"
    LG quax
     
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  3. Viper

    Viper Ist fast schon zuhause hier

    Für den Song "Moon Over Bourbon Street" habe ich für die Basslinie extra einen Harley Benton Bass JB-75NA für 139€ gekauft.
    Verarbeitung ist gut, der Hals gerade, die Saitenlage stimmt und bundrein ist er auch.
    Also was will ich mehr? ...auch wenn mir ein SANDBERG optisch besser gefallen hätte...
    ..falls jemand das Ergebnis interessiert: https://hearthis.at/cynkznh9/moon-over-bourbon-street/

    Ein erfahrener Bassist, der normalerweise Vintage-Fender und Warwick zupft
    hatte diesen JB mal kurz angespielt und meinte "dass es nichts auszusetzen gäbe..."

    V.G.
    klaus
     
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  4. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Hallo @quax,
    Im Prinzip ist das schon richtig, was Du schreibst.
    Wie beim Auto. Da ist es auch lediglich eine (meist) selbsttragende Karosserie aus Blech mit ein paar Rädern dran und einem Motor drin :)

    Bei der Gitarre spielen die verwendeten Hölzer nicht nur für die Optik, sondern auch für die Klangentwicklung eine entscheidende Rolle.

    Nehmen wir einmal den Hals: Eine Gitarre mit einem reinen Ahorn-Hals wird eher obertonreich klingen. Mit einem Palisander-Griffbrett eher ausgewogenen.
    Auch die Hölzer des Korpus spielen eine Rolle. Bei billigen Gitarren werden "billige" Hölzer verwendet, die bei der Schnelltrocknung "totgetrocknet" werden.
    Ein edles Klangholz darf ganz langsam und behutsam über Jahre vor sich hintrocknen. Die enthaltenen Harze werden nicht mittels heißem Dampf herausgeschossen.

    Bei billigen Gitarren wird die Optik mittels dünner "Fototapete" erzeugt. Bei höherwertigen Gitarren kommt stattdessen hochwertiges dickes Furnier zum Einsatz.

    Und natürlich die Qualität der verwendeten Elektronik.

    Für das Einschwingverhalten zeichen die Stege mitverantwortlich.
    Eine Les Paul oder Tele schwingt mit dem starren Steg anders ein als eine Strat.

    Und so addiert sich eins zum anderen.
    Und selbstverständlich spielen auch die Lohnkosten eine entscheidende Rolle.

    Beim Bass spielt viel Liebhaberei mit.
    Meine Schack-Bässe hatten mehrstreifig gefertigte Hälse aus verschiedenen Hölzern. Die Korpusse waren aus Lindenholz und beidseitig mit sehr dickem Wurzelholz belegt.
    Sieht halt oberaffengeil aus. Außerdem hatten sie eine 18 Volt Aktiv-Elektronik. Mit dieser waren umfangreichere Möglichkeiten zur Klanggestaltung vorhanden.
    Habe ich nie wirklich gebraucht, da ich die Elektronik stets in Mittelstellung - quasi neutral - stehen hatte. Die Klanggestaltung kam aus den Fingern.

    Es macht gewaltige Unterschiede, wie Du die Saite zupfst. Ob Du die Saite mit der Fingerkuppe zentral oder etwas seitlich zum schwingen bringst. Auch wo Du die Saite zupfst spielt eine entscheidende Rolle - je weiter Richting Steg, desto bassärmer und knackiger der Sound. Und Slap ist noch eine ganz andere Baustelle :)


    LG Bernd
     
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  5. SomethingFrantic

    SomethingFrantic Ist fast schon zuhause hier

    Gitarristen und Bassisten scheinen genau so zu spinnen wie Saxophonisten :p
    Gibt's da auch Diskussionen darüber, inwieweit das Furnier den Klang beeinflusst?
     
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  6. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    War mir klar, dass so etwas kommen wird. Und ich vermute mal: Du hast noch nie eine Gitarre in der Hand gehabt.
     
  7. SchlauerDet

    SchlauerDet Ist fast schon zuhause hier

    ... und was ist mit der Seele????

    Det :duck::ironie::duck:
     
  8. rbur

    rbur Gehört zum Inventar

    Seele lässt sich auch bei Yamaha GItarren problemlos mir einem sogenannten Hoolizer nachrüsten
    http://www.hoolizer.com/
     
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  9. SomethingFrantic

    SomethingFrantic Ist fast schon zuhause hier

    Die paar Akkorde, die jeder auf der Gitarre klimpern kann, schaff ich auch noch. Aber wirklich dafür begeistern konnte ich mich nie.
    Aber du musst schon zugeben: ersetze Holz für Material, Furnier für Blech und Saite für Blatt und du kommst bei genau den Diskussionen raus, die wir hier immer haben.
     
  10. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Dir ist schon klar, dass die Klangerzeugung bei einer Gitarre anders funktioniert als bei einem Saxophon?
    Obwohl: Ich hab in den 40 Jahren als Gitarrist und Bassist nie versucht, meine Instrumente anzublasen. Schade. Jetzt sind alle weg. Chance vertan.

    Ernsthaft: Bei einer Gitarre haben Materialien einen ganz entschiedenden Einfluss auf den Klang. Das gesamte System schwingt und beeinflusst sich gegenseitig.
    Wenn jemand lediglich AC/DC oder ähnliches spielt, mag das Material eine untergeordnete Rolle spielen :)

    Aber für "Soundgourmets" wie Carlos Santana oder Mark Knopfler ist die Wahl des "richtigen" Instruments schon entscheidend.

    LG Bernd
     
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  11. SchlauerDet

    SchlauerDet Ist fast schon zuhause hier

    passt das auch in meine Eierschneider? Jetzt zu Ostern hoch aktuell!

    Det :-D
     
  12. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Das Teil kenne ich nicht :)
    Aber wenn es bei Gitarren, die auf Grund minderer Holzqualität ein eher bescheidenes Sustain haben, dieses verbessern kann?
    Kennst Du das Teil?
     
  13. SomethingFrantic

    SomethingFrantic Ist fast schon zuhause hier

    Ersetze Gitarre für Saxophon und das Zitat könnte aus einem Materialthread hier aus dem Forum stammen. :)
     
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  14. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Warum sollte ich das tun? Was hat eine Gitarre mit einem Saxophon gemeinsam außer, dass beides akustische Instrumente sind?
     
  15. DiMaDo

    DiMaDo Ist fast schon zuhause hier

    VIEL schlimmer, glaub mir!!!!
     
  16. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Oh ja. Ich war auch mal eine Zeit lang in den entsprechenden Foren unterwegs.

    Wobei dort weniger Diskussionen über Auswirkungen des Materials, als vielmehr Glaubenskriege über Bauformen und Marken im Vordergrund standen.

    Fender vs. Les Paul, Strat vs. Tele, PRS vs. Yamaha etc. (to be continued infinitely)
     
  17. rbur

    rbur Gehört zum Inventar

    Glaubenskriege über Marken? Unfassbar ...
     
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  18. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Ein Glück gibt es so etwas unter Saxophonisten nicht. :)
     
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  19. 47tmb

    47tmb Gehört zum Inventar

    Ich möchte noch mal ganz ernsthaft auf (ich glaube #2) zurückkommen.

    Bei einer akustischen Guitarre (einem akustischem Bass) kann ich sofort nachvollziehen, dass das Holz einen erheblichen Einfluss auf den Klang hat.

    Bei E-Guit oder E-Bass würde ich den Saiten und dem Tonabnehmersystems einen erheblich(!) höheren Anteil am sound zusprechen als dem Holz des boddies oder des Griffbrettes.

    Liege ich da jetzt total daneben? Und wenn ja, warum?

    Cheerio
    tmb
     
  20. DiMaDo

    DiMaDo Ist fast schon zuhause hier

    Ja, Du liegst meines Erachtens daneben.
    Das Problem bei einer E-Gitarre ist die Verstärkung. Das Signal das aus den Pickups
    kommt wird viel tausendfach versärkt (einfach ausgedrückt), und dabei potenzieren sich auch
    die Nebengeräusche die zum Beispiel aus Resonanzen im Holz kommen...
     
    Isachar gefällt das.
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