verschieden MPCs spielen ?

Dieses Thema im Forum "Mundstücke / Blätter" wurde erstellt von cara, 30.Januar.2013.

  1. saxhornet

    saxhornet Experte

    Letztlich ist schon viel gutes gesagt worden.

    Ein Mundstück muss zum Spieler passen. Er muss sich vom Spielgefühl damit wohl fühlen und den Klang hinbekommen, den er sich vorstellt. Wenn er verschiedene Klänge spielen können will, muss er ein Mundstück benutzen, mit dem dies für ihn auch möglich ist. Nicht alle Mundstücke sind da gleich flexibel und gleichermaßen für Jeden geeignet.
    Ich halte es allerdings nicht für sinnvoll dauernd zwischen Mundstücken hin und her zu wechseln. Speziell für Anfänger ist das nicht sinnvoll, da ohne ausreichende Fähigkeiten und Flexiblität bei Ansatzveränderungen, Stütze und Voicen ein Mundstück gar nicht ausgereizt werden kann bzw. sich der Sound auch nicht so leicht ändern lässt.
    Für absolut nicht sinnvoll halte ich dies während eines Auftritts, das sollte theoretisch nicht notwendig sein. Auch bin ich der Meinung, daß man immer ein Mundstück wählen sollte, mit dem man klanglich flexibel möglichst viele Stilistiken abdecken kann. Ich kenne allerdings einige Spieler, die für Klassik das Mundstück durchaus wechseln.

    Es ist ein allerdings ein Irrglaube, wenn Jemand glaubt, daß ein Mundstück dies gleich auf Anhieb leistet. Dazu gehört viel Arbeit sich mit dem Mundstück auseinander zu setzen und auch Dinge wie Ansatz, Luftführung, Stütze und Voicen mit all den vielen Parametern etwas intensiver zu lernen. Beim kurzen Anspielen eines Mundstücks, stellst Du nur fest, ob Dir der Grundklang gefällt, nicht aber was alles mit dem Teil möglich ist. Aber wie schon gesagt, nicht mit jedem Teil ist alles möglich und nicht für Jeden. Damit ist gemeint: der Eine ist eher mit jenem Mundstück und ein anderer eher mit einem anderen Mundstück flexibler und glücklicher. Und manchmal ändert sich auch mit der Zeit womit man sich wohl fühlt (ging mir vor 3 Jahren am Alt so) oder was man klanglich haben will.

    Der grösste Fehler ist aber daß sich viele gar nicht damit auseinander setzen, wie sie klingen wollen und was ihnen gefällt. Hier kann es durchaus mal hilfreich sein andere Saxophonisten zu hören und mal zu überlegen was einem an deren Klang gefällt und was nicht. Allerdings darf der Klang nicht verwechselt werden mit dem was Jemand spielt, denn es soll ja um den Klang gehen, nicht die Phrasen, die derjenige spielt.

    Und ein weitere Fehler, der einfach auch zu Fehlkäufen führen muss:
    sich nicht damit auseinander zu setzen, welche Veränderungen in welchem Bereich von Mundstücken zu was für einen Effekt führen. z.B. was ist der Unterschied zwischen low und high baffle, kleine oder grosse Kammer, kurze und lange Bahn etc. etc. etc.

    Ein Anfänger sollte am Anfang nicht zu viel ausprobieren und sich hier auch gut von einem erfahrenen Spieler beraten lassen, zu schnell greift man sonst zu Mundstücken, die einem im ersten Moment gefallen, später einen aber im Spiel doch eher einschränken. So habe ich am Anfang nach einem Jahr auf einem S-80 jahrelang Brüllzwerge wie Claude Lakey, Java Jumbo etc. gespielt bevor mir Jemand geholfen hat klanglich etwas für mich zu finden, das mir mehr Möglichkeiten erschloss als nur schrill zu sein (andere klingen mit den Teilen super, ich war einfach nur laut und schrill). Ansatz, Stütze und Voicen sollten erstmal etwas trainiert werden. Auch ist es für einen Anfänger schwer festzustellen, ob das Problem wirklich beim Mundstück liegt oder einfach nur die Blattstärke nicht stimmt (das passiert so häufig, auch weil die Qualität bei Blättern gerne oft schwankt und die Härten nicht immer verlässlich sind.). Und auch Mundstücköffnungen sind nicht immer gleich oder fühlen sich gleich offen an, es kann durchaus sein, daß sich ein Mundstück enger anfühlt obwohl es offener ist als das eigene Mundstück, da wirken dann andere Parameter mit rein, vorausgesetzt die Öffnung stimmt (was auch nicht immer der Fall ist).

    Ich finde es nicht schlimm, wenn Jemand einige Mundstücke ausprobiert, das tu ich selbst immer noch aus Neugier, spiele dannlive aber immer wieder die gleichen Teile.
    Nur sollte man sich vorher einfach etwas Gedanken zum Thema machen, sonst werden die Auswahlmöglichkeiten unüberschaubar und nicht immer liegt das Problem beim Mundstück und das kann dann sehr schnell zu einer endlosen Suche werden, die viel Geld verschlingt. Auf der anderen Seite fühlt sich halt nicht jeder mit dem gleichen Mundstück gleich wohl und erzielt nicht den gleichen Klang und das kann er dann auch nicht rausbekommen ohne es entsprechend ausprobiert zu haben.

    Lg Saxhornet


     
  2. saxhornet

    saxhornet Experte

    Nicht jedes Mundstück passt zu jedem Spieler, deswegen ist so eine grosse Auswahl durchaus sinnvoll. Jeder Topf findet einen Deckel.

    Was das Refacen angeht, halte ich das für ein sehr schwieriges Thema, weil Du nie die Garantie hast, daß die Änderungen wirklich das Mundstück verbessern oder nicht. Da ein Refacer nicht genauso wie Du auf dem Teil klingt kann er zwar auf seine Erfahrung zurückgreifen aber wenn er das Teil anspielt klingt er anders damit als Du. Unter Umständen habe die Veränderungen einen positiven Effekt wenn er auf dem Teil spielt aber es gibt keine Garantie, daß dem auch so ist, wenn Du es spielst und es besser für Dich ist.
    Refacen kann gutgehen aber es gibt immer auch die Chance, daß es daneben geht und ein Mundstück für Dich schlechter danach spielt. Dessen sollte man sich immer bewusst sein und deswegen sollte man nie sein Lieblingsmundstück zum Refacen schicken. Wenn Du Glück hast verbessert es ein Mundstück wie gewünscht, wenn Du Pech hast ist das Mundstück danach hinüber. Hilfreich ist es wenn Du den Refacer kennst und er dein Spiel und Klang kennt, weil er dann viel genauer beurteilen kann was getan werden muss.

    Lg Saxhornet
     
  3. cara

    cara Strebt nach Höherem

    Ouh! Ouh! Ouh! Saxstunde vorbei.
    Hätte es mir denken können. :roll:
    Er hat es netter gesagt, aber inhaltlich auf gut deutsch:

    Ich soll jetzt keinen Quatsch machen und mich auf das Mundstück einlassen,
    was ich gut finde, mal locker werden und bleiben,
    meine Soundübungen machen - damit war er überhaupt nicht zufrieden :-( -
    und abwarten. Es wird schon kommen. Es würde nun mal eine Zeit dauern,
    bis man sich auf ein neues MPC wirklich eingestellt hat, etc. pp ......

    War wohl nix mit einfach mal mehrere MPCs.
    Würde es mir auch nicht leichter machen. :roll:

    Jedenfalls werde ich jetzt wöchentlich Unterricht nehmen statt 14-tägig.
    Mit dem SaxLehrer habe ich echt Glück gehabt. Er direkt und geradeaus.

    Hab mir einen Cappuccino gemacht und versuche zu entspannen.
    Vielleicht hilft's ja? :)

    Gruß Cara
     
  4. Claus

    Claus Mod Emeritus

    Cappuccino hilft fast immer!

    ;-)
     
  5. cara

    cara Strebt nach Höherem

    ich hab ja auch noch Amaretto reingemacht :pint: :-D
     
  6. bluefrog

    bluefrog Strebt nach Höherem

    Lecker!

    Sei nicht betrübt, Dein Saxlehrer scheint gut zu sein. :-D

    LG, bluefrog
     
  7. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Hey Cara, passt doch alles...´n guten Lehrer scheinst du zu haben...

    Und so lange Du den Cappucino nicht in den Amaretto machst ist alles im grünen Bereich...:pint:

    LG

    dreas
     
  8. cara

    cara Strebt nach Höherem

    War ja auch irgendwie eine Schnapsidee. Ich seh's ja auch ein. :lol:
    Wie war das? Es gibt keine Abkürzungen.

    Gruß Cara
    die schon völlig entspannt ist :)

     
  9. hanssax

    hanssax Ist fast schon zuhause hier

    n'abend zusammen,

    ich hab kürzlich zu diesem Thema auch wieder interessante Erfahrungen gemacht. Durch in den letzten 2 Jahren häufigeres Sopranspiel hat sich schleichend wohl mein Ansatz und auch meine Klangvorstellung (vielleicht auch mein Gehör?) verändert und zum Schluss war ich dann auf dem Tenor (mit einem Francois Louis Spectruoso T260 ML und 2,5 Gonzales Blättern) sehr unzufrieden. Es kam vorn nicht das heraus, was ich hinten reinzugeben meinte, das war definitiv nicht mein Ton. Es ging so weit, dass unser Bigband-Leiter beim Stimmen an manchen Tagen kaum noch einen verwertbaren Stimmton (H/A)von mir gekriegt hat, weil ich inzwischen ein regelrecht gestörtes Verhältnis zu meinem Tenorsound hatte. Hinzu kam, dass ich, je schlimmer es wurde, immer häufiger Sopran statt Tenor gespielt hab und der Ansatz immer mehr litt.

    Das Francois Louis Spectruoso hat ja so eine "Bullit-Chamber", d.h. prinzipiell eben eine Stufe und ich wurde das Gefühl nicht los, dass der Ton da immer irgendwie geschreddert wird. So beschreibt das ja auch HWP grad sehr treffend:

    Zitat:


    TheSteamer schrieb:
    Alles was den Durchgang zum Bogen verringert, verstellt, verkantet, verdreht, versetzt, diktiert deinen anatomisch
    Natural bedingten Klang je nach Ausführung des MPC.

    Alles was sehr gerade und direkt in den Bogen geht bietet den größten Einfluss auf Klanggestaltung.



    Und ich hab dann vor einigen Tagen bei Bertram in Freiburg ein Kanee Florida #7 angespielt. Es ist wohl den alten Florida Links nachempfunden und ist unten herum schon recht fett, aber es singt himmlisch. Das war schon ein schönes Erlebnis, mich wieder mit meinem Tenorsound identifizieren zu können.

    Auf das Kanee kam durch diesen Link: http://www.neffmusic.com/blog/2011/11/kane ... da-tenor-saxophone-mouthpiece/
    Da gibts auch ein Soundbeispiel (der Meister klingt allerdings auf allen Mundstücken perfekt).

    Das matte Kautschuk-Mundstück ist durch seine etwas ominösen Gravuren nicht grad besonders attraktiv, finde ich, aber bestens verarbeitet und mit 110 EUR absolut preiswert. Man muss bissl mit den Blättern experimentieren, Die Gonzales passten nicht fand ich, ich hab nun etwas schmalere Vandoren Jazz 2,5, AW 722 2,5 und Rigotti Regal Queen 3, die passen sehr schön.

    Wenn ich nun zu den Drones von MattOtto meine Longtones spiele, bin ich immer kurz vorm abheben, so schön wabern die Obertöne um mich herum, und ich bin guter Hoffnung, dass das Kanee mich noch weiter an sich ranlässt.

    Jedenfalls kann ich bestätigen, dass es sich schon sehr lohnen kann, mal etwas anderes zu probieren, wenn man mit seinem Mundstück unzufrieden ist.

    Euch allen noch einen schönen Feierabend

    Hans
     
  10. saxhornet

    saxhornet Experte

    Das hat aber mit der Bulletchamber nichts zu tun. Das haben auch einige andere Mundstücke und das funktioniert tadellos. Liegt wahrscheinlich eher an diesem bestimmten Francois Louis Mundstück oder daran, daß dieses zu Dir einfach nicht passt.

    Ich habe auch schon ein paar Mal von den Kanee Mundstücken gehört, positives wie negatives. Allerdings bin ich bei Chinamundstücken etwas vorsichtig wegen dem Material. Es wäre sinnvoll wenn sie die mal in Deutschland vom Material wegen seiner Unbedenklichkeit testen würden, oder in Amerika wo die FDA das Material bewertet.

    Lg Saxhornet
     
  11. kindofblue

    kindofblue Strebt nach Höherem

    Du siehst das Falsch, finde ich, Dein Ansatz hat nicht unter dem Sopranspiel gelitten sondern er hat sich entwickelt.

    Eventuell fehlt es Dir schwer, den Ansatz auf dem Tenor wieder lockerer zu gestalten.

    Denn das viele Sopranspiel bewirkt ein kräftigeres Tenorspiel.

    kindofblow
     
  12. Taiga

    Taiga Ist fast schon zuhause hier

    Seh' ich genau wie kindofblue.
     
  13. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Moin,

    Ich glaube, damit ist eher gemeint, dass bei vielen Spielern das Phänomen auftritt, dass sie einige Zeit nach einem Mundstückswechsel wieder genau so klingen wie vorher.

    Gut finde ich, wenn man die ja damit verbundene Variabilität bewussst ausnutzen kann, auf ein und dem selben Equipment unterschiedlich zu klingen. Mal schärfer, obertonreicher, mal wärmer, ganz wie es gerade gewünscht ist.

    Aber das geht, bei mir jedenfalls, auch auf manchen Mundstücken eher als auf anderen. Das Expression bspw. klang bei mir nur dumpf, genau so wie das Lebayle LR II. Da konnte ich machen, was ich wollte.

    Abgesehen von Klangeigenschaften gibt es aber durchaus noch andere Unterschiede zwischen einzelnen Mundstücken, und so bleibt einem letztlich doch nur, das Optimum per trial and error zu finden.

    Die große Kunst dabei ist nun, die richtige Balance zu findem zwischen blindem Equipment hopping und sturem Hängt alles am Spieler Denken. Da muss Jeder, Hobbymusiker wie professioneller Ablieferer und Bediener durch, so oder so.

    Eine für mich interessante Erfahrung dabei sei vielleicht noch angefügt:

    Ich habe früher lange Jahre auf meinem Link STM gespielt, und nur auf diesem. Dann habe ich mal ein Lebayle (Metal Jazz und LR I) ausprobiert. Dieses gefiel mir zunächst klanglich gar nicht, aber ich konnte plötzlich Dinge spielen, die mit dem Link so gar nicht gingen.

    Schließlich habe ich auch auf dem Lebayle halbwegs den Klang hingekriegt, wie ich ihn haben wollte, und dieses mpc dann einige Jahre gespielt.

    Mit dem Lebayle habe ich in dieser Zeit die ansatztechnisch weitesten Fortschritte auf dem Sax gemacht.

    Und das Ende vom Lied, inzwischen kann ich all die Dinge, die ich dem Lebayle zuschrieb auch auf dem Link, als hätte es die Probleme, die ich früher hatte nie gegeben, und weil mir das Link doch näher liegt, spiele ich es nun wieder.

    Gruß,
    Otfried
     
  14. saxhornet

    saxhornet Experte

    Sowas kann einem passieren und das ist dann toll wenn man so davon profitiert. Ist aber auch nicht immer bei jedem Mundstück so. Ich habe lange auf dem Alt auf einem Meyermunstück gespielt und klang da sehr flexibel und auch ganz rund, war aber mit dem Spielgefühl nicht ganz glücklich. Jetzt bin ich mit einem anderen Mundstück sehr glücklich. Nehme ich das Meyer wieder in die Hand hat das davon aber nicht profitiert, denn ich klinge auf dem Teil nicht mehr so gut wie früher, was mir ja egal sein kein, da ich mehr als glücklich mit meinem Mundstück bin. Manchmal stellt man so viel um, daß es dann mit einem anderen Teil nicht unbedingt dann auch besser funzt aber manchmal hat es auch wirklich einen positiven Einfluss auf andere Mundstücke und wie man mit ihnen klarkommt. Hängt immer von den Mundstücken und was man ändert ab.

    Lg Saxhornet
     
  15. hanssax

    hanssax Ist fast schon zuhause hier

    Hi saxhornet,

    tja, weiß nicht, es GAB schon Zeiten, da fand ich das FL sehr schön und und es passte auch lange zu meinen Klangvorstellungen. An diesem einen Exemplar liegt es wohl eher nicht. Ich hatte das Gefühl mit dem "geschredderten" Sound auch bei anderen Mundstücken mit Stufen, Bullet?/Bullit?chamber u.ä. (Lebayle und ESM/BlueHeaven hatte ich mal angespielt) gehabt und es deckt sich halt auch mit dem, was the steamer dazu schreibt. Jedenfalls spielt sich das "durchgängige" Kanee für mich sehr viel direkter, gibt mir viel mehr Feedback und ich hab mehr Kontrolle, gegenüber dem FL für mich nun echt eine Wohltat.

    Ja, mit Deiner Frage nach der Materialunbedenklichkeit hast Du Recht und darüber hab ich noch gar nicht nachgedacht: Das Material ist angeblich Kautschuk, aber wer weiß das - und was die Chinesen noch so alles da rein mischeln - schon genau?

    Auf der Kanee website ( http://kaneemusic.com/) ist zu erfahren:

    "Cool Stuff
    Kanee Custom and Professional series are made made of natural rubber, the formulation is 70% rubber and 30% sulfur."

    Naja, es scheint doch sowieso Vertrauenssache (Glückssache?) zu sein mit dem Zeug, das wir uns jahrzehntelang u.U. mehrere Stunden täglich in den Schlund halten. Und es wird ja wohl kaum alles irgendwie laufend überwacht und nachkontrolliert. - Ich hab jedenfalls noch keinen Ausschlag o.ä. bei mir entdeckt.

    #kindofblue

    Danke, das klingt ermutigend!


    Euch allen ein schönes Wochende

    Hans

     
  16. saxhornet

    saxhornet Experte

    Das lässt sich trotzdem so nicht verallgemeinern und ich glaube steamer hat das nicht ganz so gemeint wie Du es verstanden hast oder zumindest welche Schlüsse Du daraus ziehst. Wie der Baffle und die Kammer gestaltet sind, hat sicherlich einen Einfluss auf den Klang und das Spielgefühl und nicht jeder wird gleich gut damit klar kommen oder den Sound mögen. Allerdings sollte man auch nicht einfach alles hier gleichsetzen, ein Stepbaffle ist etwas anderes als eine Bulletchamber. Allerdings kommen so viele Faktoren noch dazu, kurzer Baffle, längerer Baffle, Bulletchambergrösse, high oder low baffle, Bahn etc. etc. etc. das lässt sich nicht verallgemeinern. Es kann aber sein, daß Du Dich mit einem Mundstück mit einem low baffle mit leichtem Roll-over-Baffle halt wohler fühlst. Ich habe in meiner bescheidenen :hammer: Mundstücksammlung sehr verschiedene Mundstück auch mehrere mit Stepbaffle oder Bulletchamber etc. etc. und kann nur sagen, es hängt immer vom einzelnen Mundstück ab und wie wohl Du Dich mit ihnen fühlst. Etliche Mundstücke mit Bulletchamber und Stepbaffle sind richtig gut aber es muss halt zu Dir passen und der Sound muss Dir gefallen. Häufig können auch die Probleme von was ganz anderem kommen.
    Ich habe mich mit den Mundstücken von Francois Louis auch nicht so anfreunden können aber ich weiss, daß andere Spieler die sehr gut finden. Wahrscheinlich ist eher, daß sie zu uns beiden nicht so passen vom Spielgefühl und Klang (allerdings habe ich etliche Mundstücke mit Bulletchamber oder Stepbaffle, die ich gut finde).

    Das ist halt das Schwierige, andere können da manchmal Tests vorweisen oder geben mehr Infos zum Material. Hinzu kommt Kautschuk ist nicht gleich Kautschuk. In Amerika wurde z.B. vor langer Zeit schon die Kautschukzusammensetzung wie wir sie aus den alten Links und Meyer NY Mundstücken kennen verboten.

    Das sagt leider nicht viel aus.

    Das mag stimmen, kann aber verheerende Folgen haben. Es gab mal Berichte zu Bleiaustritten bei Metallmundstücken etc.
    Ich bin da vorsichtiger geworden, denn ich hatte schon Reaktionen sowohl bei Metall als auch Resin oder Kautschuk.

    Lg Saxhornet
     
  17. hanssax

    hanssax Ist fast schon zuhause hier

    Hallo saxhornet,

    danke für Dein ausführliches Eingehen auf mein posting.

    Nagut, es ging ja auch um die Frage, ob man ein Mundstück wechseln sollte (und insofern dann aufhört, es sich zu "erarbeiten"), wenn einem der Sound nicht (mehr) gefällt oder man sonstwie unzufrieden damit ist. Hierzu wollte ich ein Beispiel dafür geben, dass es unter bestimmten Umständen offenbar sinnvoll ist, es zu tun, obwohl grundsätzlich sicher manches dagegen spricht.

    Ich bin jedenfalls nach wie vor sehr froh, mich gegen die Zweifel (die ich erstmal durchaus auch hatte) für ein anderes Mundstück entschieden zu haben.

    Allen noch eine gute Nacht
    Hans
     
  18. saxhornet

    saxhornet Experte

    @hanssax

    Ich finde das vollkommen ok, wenn Jemand sein Mundstück grundsätzlich wechselt wenn er nach einer Weile merkt er kommt mit seinem nicht zurecht. Das würde ich auch so machen und manchmal braucht man etwas bis man sich wirklich wohlfühlt mit einem Munstück und manchmal findet man anfangs was toll und entdeckt aber nach einer Weile, daß es doch einfach nicht passt.
    Gut ist wenn man feststellt mit welchen typischen Merkmalen man gut klarkommt, z.B. eher low oder high baffle oder mit was für einer Kammer. Da hat Jeder so seine Vorliebe was bei ihm gut funktioniert und was nicht und so kann man dann auch die Wahl der Munstücke schon mal zumindest etwas eingrenzen.

    Es lassen sich nur eben nicht allgemeine Regeln aufstellen, die für alle gelten was den Aufbau eines Mundstücks angeht. Jeder kommt mit was anderem klar. Der eine hat Probleme mit diesem, der ander mit jenem Mundstückaufbau.
    Ich finde es gut wenn Du Dich mit deinem derzeitigen Mundstück wohlfühlst, denn daß man sich damit wohlfühlt ist so wichtig.
    Das Mundstück immer zu wechseln um mal so und mal so zu klingen halte ich hingegen für nicht sinnvoll und das war ja die Eingangsfrage, wenn ich mich richtig erinnere.


    Lg Saxhornet
     
  19. Taiga

    Taiga Ist fast schon zuhause hier

    Ich habe gerade gestern beim "Training" wieder gemerkt das ich mit unterschiedlichen Mundstücken leichter meinen Zielklang erreiche.

    Eigentlich ist "mein" Mundstück auf meinem Tenor ein Link Supertonemaster NY in Kombination mit einem 2er Rico Jazz Select. "Butter!", sag' ich nur. Traumhafte Kombination für mich. Warm, weich, rund, schmeichelnd-saxophonisch; genau wie ich es mag.
    Ich habe da aber nun ein Stück, welches nach mehr Kante verlangt und da habe ich mein Berg Larsen genommen. Klar, rockig, schärfer, lauter. Ein deutlicher Unterschied im Klang, den ich nie mit dem Link so hinbekommen würde, der aber für dieses Stück einfach so sein "muss". Ich denke mein Strathon Adjutotone würde auch noch in die Richtung gehen.

    Es wird oft gesagt, man kommt mit dem neuen/anderen Mundstück wieder auf seinen Sound zurück und klingt wie man vorher klang.
    Ich weiß nicht inwiefern das für mich zutrifft, denn ich klinge auf unterschiedlichen Mundstücken unterschiedlich; und ich will das auch so.
    Ich will damit nur sagen, ich mache mir die Eigenschaften, die das Mundstück mitbringt zunutze und komme auf verschiedenen Mundstücken gut klar. Auch wenn ich - wie gestern im "Training" - direkt "umsattle" und das selbe Stück einmal mit dem und einmal mit dem Mundstück spiele.
    Ich weiß nicht wie es andere machen, aber bei mir funktioniert das gut so.

    Grüße, Taiga
     
  20. cara

    cara Strebt nach Höherem

    hallo saxhornet,
    Das habe ich mir doch sowieso schon längst abgeschminkt. :-D

    Sich für die Musikrichtung zu entscheiden, die man eh am liebsten mag, erleichtert manches. Ich muss ja nicht alles spielen, was ich gerne auch mal höre.
    Das passende Mundstück wird sich dann auch finden. Jedenfalls weiß ich jetzt mehr, was passen kann. Ist ja schon mal etwas. Da mache ich mir nur im Moment keinen Kopf drum. :)

    Gruß Cara
     
  1. Diese Seite verwendet Cookies, um Inhalte zu personalisieren, diese deiner Erfahrung anzupassen und dich nach der Registrierung angemeldet zu halten.
    Wenn du dich weiterhin auf dieser Seite aufhältst, akzeptierst du unseren Einsatz von Cookies.
    Information ausblenden