Hallo Saxophon-Experten, wie kriege ich ein schönes Vibrieren der Töne hin? Gibt es da eine spezielle Technik? Soll über die Ferien die aufgegebenen Stücke "verfeinern". Danke für Eure Tipps. Joechen
hi joechen, hier stehen schon ein paar threads dazu drin auch unter saxophoneffekte kannst du nachschauen dennoch dies hies hier: Es gibt zwei verschiedene Arten, ein Vibrato zu erzeugen. Die einfachere und besser zu kontrollierende Methode ist es, das Vibrato durch eine sanfte und vorsichtige Bewegung des Unterkiefers nach unten und oben zu erzeugen. Bewegt man den Unterkiefer nach unten, wird der Ton tiefer, bewegt man ihn wieder nach oben, wird der Ton höher. Den Unterschied zwischen hohem und tiefem Ton nennt man Amplitude, den Abstand zwischen zwei gleichen Tonhöhen Periode. Beim Vibrato sollte darauf geachtet werden, dass die Amplitude nicht zu groß wird, damit die Intonation nicht unter dem Vibrato leidet. Im Laufe des Übens sollte man versuchen, die Periode gleichmäßig zu steigern. Vibrato-Übungen können sehr gut mit Hilfe eines Metronoms ausgeführt werden. Stellt man das Metronom auf 76, dann fällt es eigentlich auch einem Anfänger leicht, vier Schwingungen pro Schlag zu spielen. Nach einiger Zeit kann man die Zahl der Metronomschläge erhöhen. Eine andere Art des Vibratospiels ist mit Hilfe des Zwerchfells möglich. Dieses Vibrato klingt weicher, da die Intonation gleichbleibt und die Amplitude durch unterschiedliche Luftmengen erzeugt wird. alles klar ?!?!?!? dann ran ans üben... lg schnuggelche
Hallo zusammen, ich habe noch eine andere Methode gelernt, und zwar die, die Zunge während der Töne zu bewegen, so als ob man "yeahyeahyeah" sagen wollte. Dies kann und sollte ebenfalls mit Metronom-Übungen kombiniert werden. Von dem Lippen-Vibrato hält mein Lehrer überhaupt nichts...vielleicht, weil sich dadurch de Ansatz in dem Moment verändert... muss ich direkt noch mal nachfragen. Das mit dem Zwerchfell muss ich selbst mal probieren, klingt interessant. Schönen Abend wünscht Straight
Moin, das würde mich auch mal interessieren, warum dein Lehrer davon nichts hält, schließlich ist das m.W. die bei Einfach Rohrblattinstrumenten am häufigsten angewendete Methode. Ansonsten finde ich es zwar vielleicht angebracht, das Vibrato mit Metronom zu üben, aber ich persönlich finde musikalisch, dass ein Vibrato gerade nicht im Beat der Musik schwingen sollte. Gruß, xcielo
Das würd mich auch interessieren! Der Ansatz wird hier nur minimal geändert, und ein Vibrato ist nun einfach mal eine kleine Intonationsänderung +/-. Ansonsten stimme ich Xcielo zu. Meiner Meinung sollte das Vibrato aber sperlich eingesetzt werden, es muss passen. Außer Du möchtest bei Captain Cook mitspielen Viele Grüße Sven
Och, eigentlich macht ein Vibrato den Klang noch schöner und "menschlicher", finde ich. Es gab mal seit den 1950ern die Mode, ohne Vibrato zu spielen, weil man damit angeblich "kommerziell" klingen würde, doch die meisten berühmten Saxer hatten doch ein ausgeprägtes, sehr persönliches Vibrato. Das kann mal schnell, mal langsam sein, sofort einsetzen oder erst auf einem länger ausgehaltenen Ton, doch wenn jemand komplett darauf verzichtet, klingt er zu "kalt", finde ich. Was die Machart angeht, kann man Xcielo nur zustimmen: Lippenvibrato ist absolut üblich bei Sax und Klarinette, Zwerchfellvibrato eher typisch für Flöte und Gesang, über Oboe kann ich nichts sagen, Straights "Zungenvibrato" kommt mir bei Holzblasinstrumenten ungewöhnlich vor, das behindert ja dann auch den Zungenstoß... Schöne Grüße, Rick
.....da kann ich Rick nur zustimmen. Ist halt eine Mode-Sache. Nur eins noch: in der BigBand ist Vibrato verboten!! Harry
Hallo zusammen, also diese Frage kann ich kommenden Freitag klären, da sehe ich meinen Lehrer. Das Zungenvibrato funktioniert nach Gewöhnung recht gut, setze es vor allem bei sehr langen Tönen ein. Dann gibt es bei mir keine Probleme mit dem Zungenstoß. Aber das Lippenvibrato spiele ich auch manchmal, wenn auch nicht im Unterricht ... naja, passiert schon mal. Dann grinst mein Lehrer mich nur an Also, wünsche fröhliches Vibrieren (ja, BigBand ausgenommen) allerseits, Gruß Straight
Also mein Lehrer will es im Unterricht auch nicht. Da geht es um Intonation und sauberen Ansatz. Ich soll mich dann nicht mit dem Vibrato vor unsauberen Intonationen verstecken. Finde ich gut so, ist ja nur zum Üben. Beim Gig kann man ja nicht ohne Spielen, würde ja komisch klingen.
hallo joechen, komisch, habe ich wirklich noch nie geübt. warum auch, kommt bei mir ganz von selbst, mußt nur lange genug üben. gruß hanjo
Nabend, Hab's auch nie irgendwo gelernt oder geübt. Das kam dann recht bald beim nachspielen von Original-Saxtiteln automatisch. Bei mir ist's wohl eine Kombination aus Zwerchfell und Lippen. Habe aber noch nie extra darauf geachtet und kann's deshalb nicht genau erklären. Manchmal stelle ich mir aber beim blasen auch vor (besonders bei Balladen), ich würde die Melodie singen..oder besser gesagt ich versuche durch das Instrument zu singen. Glaube, das kommt dem Ausdruck zugute, so empfinde ich es jedenfalls. Grüssle Wuffy
Ich hatte schon überlegt, meinen Lehrer am Montag wegen Vibrato zu fragen, zum Üben in den Ferien! Die Frage kommt genau richtig! Mein alter Saxlehrer, den ich in den ersten zwei Monaten Saxunterricht hatte, wollte mich schon Vibrato spielen lassen... Ist nur nichts geworden... Die Extrem-Feinmotorik hab ich nicht... Das Unterkiefer muss ja auch nur ganz minimal bewegt werden, oder?
Neben Lippen/Unterkiefer, Zwerchfell und Yeahyeahyeah (ich kann das nicht ohne Kieferbewegung sprechen) gibt es noch die Stimmbänder. Die steuern bei der Querflöte den Löwenanteil des Vibratos bei, und ich vermute, dass Sidney Bechets sehr schnelles Vibrato auf dem Sopransax auch auf diese Weise erzeugt wurde. http://www.youtube.com/watch?v=7HTAur7eozI Gruß Joachim