Video zu Selmer

Dieses Thema im Forum "Saxophone" wurde erstellt von holgi1964, 11.September.2024.

  1. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Das war ein Ziel des Expirements. Der Saxer macht den Sound.

    Es ist überhaupt nicht in die Hose gegangen, sondern hat bewiesen, dass man Saxe nicht am Sound erkennen kann, egal welche Preisklasse.

    Das heißt ja nicht, dass der Spieler deutliche Unterschiede wahr nimmt.

    Darum ging es aber nicht.

    CzG

    Dreas
     
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  2. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Als Spieler empfinde ich jedes Saxofon etwas anders. Was von anderen wahrgenommen wird, ist in der Regel deutlich geringer.

    Hinzu kommt, dass ich mich auf manche Instrumente deutlich umstellen muss.

    Ich hatte damals bei B&S das Einsteiger- und das Spitzeninstrument verdeckt gespielt. Die Behauptung des Managements, dass sie die beiden Instrumente hinsichtlich Sound unterscheiden könnten, hatte ich widerlegen können.
     
    Zuletzt bearbeitet: 24.September.2024
  3. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Ich kann mich sehr gut an Testaufnahmen von @Juju auf mehreren Conns und ein MK6 erinnern. Wir waren damals alle überrascht, wie klanglich nahe alle Instrumente waren.

    Der Sound ist deutlich personalisierter als wir annehmen.
     
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  4. Juju

    Juju Strebt nach Höherem

    Jau, das waren vier Conns und das legendäre MKVI von Joe Henderson. Fand ich interessant, dass die in der Aufnahme gar nicht so extrem unterschiedlich klangen, wenn ich mich damit im Raum spielen hörte waren da Welten, sowohl vom Spielgefühl als auch vom Klang her. Ich kann die auch blind am Klang erkennen, wenn Dave sie anspielt. Aber ich kenne die fünf Instrumente auch sehr gut.
    Letztens kam ein befreundeter Saxophonist vorbei und hat sie alle angespielt. Er war megamässig angetan vom Henderson-Horn. Bis er die Conns probierte- das sind allesamt Destroyer :D. Wobei Dave und ich auch unsere Vorlieben haben, Dave bevorzugt die Instrumente, wo man mehr Luft durchblasen muss, ich bevorzuge etwas mehr Widerstand.
    Dementsprechend klingen wir auf dem Instument unserer Wahl auch jeweils besser.
    Ich glaube, ein wesentlicher Grund, warum viele Top Spieler damals Selmer gespielt haben, war, dass die Ergonomie super war und die Mechanik einfach schneller zu bedienen war. Brecker soll gigantisch auf dem Conn geklungen haben, aber er meinte, dass er den Wechsel wegen der Ergonomie/ Mechanik nicht hinbekommen würde…
    Was ich auch interessant finde ist, von Leuten die ich vom Sound her wirklich bewundere, das Instrument anzuspielen, und bei mir passt das dann meistens überhaupt nicht, der unbedingt-haben-wollen-Faktor hat sich bislang nicht eingestellt (glücklicherweise!)…
    LG Juju
     
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  5. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Da sehe ich keinerlei Widerspruch zu der Aussage, dass verschiedene Saxophone unterschiedlich klingen können.

    Natürlich macht der Spieler den Sound. Und je erfahrener der Spieler, desto überzeugender wird er seinen Sound auf verschiedenen Instrumenten hinkriegen. Das geht völlig automatisch.

    Lass mal einen Anfänger mit ein paar Wochen oder wenigen Monaten Spielpraxis ein Conn und ein Selmer (oder einen Selmer-Klon) anspielen :rolleyes:

    Oder ein beliebiges Big Bore / Big Bell im Vergleich zu einem „schlanken“ Selmer bzw. Klon.

    Ich hatte in den Jahren 2007/2008 8 verschiedene Tenorsaxophone.
    Neben Selmer Reference 54, Keilwerth SX90R Vintage, B&S Medusa noch eine Reihe alter Kannen wie z.B. ein G.H. Hüller, ein „modernes“ Weltklang Solist sowie ein uralt Weltklang u.a.

    Auf den alten habe ich kaum gespielt, da sie mir zu unergonomisch waren. Mit den neuen habe ich damals vergleichende Aufnahmen gemacht und zu meinem Erstaunen festgestellt, dass die auf den Aufnahmen klanglich sehr dicht beisammen waren, obwohl sie sich beim Spielen sehr unterschiedlich anfühlten. Ich wollte es nicht wahrhaben. Da gab mir mein Saxlehrer den Tipp, möglichst nicht zu voicen und das Instrument „freizulassen“.
    Diese Aufnahmen klangen zwar schrecklich :(:eek:, aber deutlich unterschiedlich.

    Mein persönliches Fazit: für meine Klangvorstellung ist ein Big Bore - Instrument wie es das Keilwerth war und wie es mein Schucht ist, geeigneter. Ich muss weniger „arbeiten“.
     
  6. Rick

    Rick Experte

    Ein erfahrener Spieler sollte mit ein und demselben Equipment auch unterschiedlich klingen KÖNNEN, abhängig davon, wie er seinen Ansatz gestaltet.

    Wie ich schon in einem anderen Thread betont habe, wo es um "klassischen" Klang ging, benötige ich diese Wandlungsfähigkeit, um unterschiedlichen Musikstilen gerecht werden zu können.
    Keiner will bei einem Blues "klassische" Tongebung hören, und umgekehrt.

    Das war ja das Ende meiner Vorführung damals bei dem Forumstreffen, von dem @Dreas berichtet hat: Unterschiedlich zu klingen ohne irgendeine Änderung am Material.

    Insofern wäre es kein Problem, mit zwei unterschiedlichen Hörnern auch unterschiedliche Sounds zu produzieren, wenn man es darauf anlegt. ;)
     
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  7. Rick

    Rick Experte

    Was ich noch immer nicht ganz verstehe ist, warum es einigen so wichtig zu sein scheint, dass Saxofone (oder Mundstücke!) einen "eigenen" Sound "besäßen"?

    Ist es nicht eher beruhigend, dass man grundsätzlich mit allem alles spielen könnte?
    Also dass man sich nicht extra für unterschiedliche Stile unterschiedliche Sachen besorgen muss?

    Oder geht es mal wieder um das "böse Ü-Wort", also dass man hofft, man müsse sich nicht mit jeder Musikrichtung intensiv auseinandersetzen, sondern es gehe vordergründig um das "richtige" Equipment?

    Tja, aus meiner Erfahrung heraus ist es nun mal umgekehrt:
    Es braucht durchaus viel Übung, um Ansatz- und damit Ton-Flexibilität zu erreichen und unterschiedliche Saxe (und Mundstücke!) beherrschen zu können, anstatt von ihnen beherrscht zu werden.
    Und man benötigt gute Klangvorstellungen und die Erfahrung, wie man diese umsetzen kann.
    So einfach ist das. ;)
     
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  8. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Es geht nicht darum, ob es irgendjemandem wichtig ist, sondern darum, dass es so ist. Verschiedene Saxophone und verschiedene Mundstücke können den Spieler dabei unterstützen, seinen Wunschsound zu erzeugen. Du willst doch nicht wirklich ernsthaft behaupten, dass die Wahl des „passenden“ Mundstücks entscheidenden Anteil daran hat?
    Umgekehrt wird auch ein Schuh daraus: warum ist es Dir so wichtig zu behaupten, dass Saxophon und Mundstück keine Rolle spielen?

    Ich habe stets mit großem Interesse die Vergleiche von @Analysis Paralysis verfolgt. Verschiedene Saxophone, verschiedene Mundstücke, verschiedene Blätter - und stets mit anderem (manchmal marginal, manchmal deutlich anderem) Ergebnis.
     
  9. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    :danke:
    Es geht nicht darum, dir zu erzählen, dass wir nicht üben wollen, @Rick. Da würde mir auch die Logik des Arguments nicht so ganz einleuchten.

    Es geht schlicht und einfach um eine Sinneswahrnehmung! Eine Bassklarinette klingt trotz überlappenden Tonumfangs und Einfachrohrblatt deutlich anders als ein Tenorsaxophon und spielt sich auch anders.
    Und ähnliches, wenn auch in geringerem Ausmaß, habe ich bei 2 Saxophonen aus unterschiedlichen Epochen und gebe dem einen vom Klang und Gefühl den Vorzug. Es macht mir mehr Spaß.

    Unsere Diskussion hier geht vielleicht aneinander vorbei, glaube ich. Ich sage, ich mag die unzähligen Grüntöne in der Natur und das goldgrüne Licht im Buchenwald im Frühling ist etwas ganz besonderes. Und du sagst, du malst mir alle Bäume mit dem gleichen Malkasten, man muss nur wissen wie man Farben mischt. :)
     
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  10. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Ich denke, dass beide Zitate gut zusammen passen.

    Rick gehört zu der Gruppe von Spielern, bei denen das Material eher eine untergeordnete Rolle spielen. Dann gibt es halt die andere Gruppe, die ständig nach optimierten Material sucht. Das Forum würde es vermutlich nicht geben, wenn alle eher wie @Rick funktionieren würden.

    Wichtig ist am Ende doch, dass jeder überzeugt ist, dass es mit seinem Material seine gewünschte Musik vernünftig machen kann. Die Erkenntnis, dass ich mit Investitionen ins Material die mühseligere Investition ins Üben in keiner Form einsparen kann, ist gerade für uns Laien schmerzhaft.

    Anfangs hatte ich gedacht, dass die „Suche nach dem heiligen Gral“ nur ein Phänomen der Amateure ist, aber es ist nicht so. Es scheint eher typ-bedingt zu sein.

    Als ich ihm im Forum kennenlernte, spielte er Yanagisawa-Instrumente. Irgendwann spielte er „gesuchte“ Selmer-Saxofone und ich kann mich an gemeinsame kontroverse aber freundliche Diskussionen erinnern. Dann war ich lange im Forum inaktiv und stellte nach der Rückkehr fest, dass seine Hauptinstrumente wieder eher Yanagisawa sind.

    Seine Vergleiche sind für mich persönlich uninteressant, weil ich nicht so wie er klinge. Aber ich habe in den Jahren bei ihm festgestellt, dass er kontinuierlich besser wird, weil er intensiv übt und lernt. Ich frage ihn gerne per PM, wenn ich eine materielle oder andere Frage habe.
     
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  11. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Genau das hatte ich (am Beispiel Thomann 2k vs. Selmer 10k) geschrieben.

    Nochmal:

    Für den Spieler macht es einen (teilweise gewaltigen) Unterschied, welches Instrument er/sie/es spielt.
    Und für mich macht es einen Unterschied, ob ich die Yana-Kanne mit Bronze- oder Messingkorpus spiele, ob wohl die sonst extrem ähnlich sind.
    Ich spiele mit den Yanas vor allem deswegen „besser“, weil sie ergonomischer sind als mein MK VI es war (von den anderen alten Kannen ganz zu schweigen) und ich spiele sie „lieber“, weil sie für mich besser klingen und ansprechen, als wenn ich auf einem neuen Selmer spiele.

    Für den Zuhörer sind die Unterschiede wesentlich subtiler aber wahrnehmbar.
    Dadurch ist es aussichtslos, das eine vom anderen Instrument/Marke/Material/Farbe unterscheiden zu wollen (außer, man kennt, wie @Juju , die vier Conns ganz genau).

    Daraus ein „Es ist völlig egal, was man spielt: wer’s nicht kann, hat einfach nicht geübt“ zu machen finde ich, vorsichtig gesagt, anmaßend.
    Das ist ungefähr so qualifiziert wie: „Wer bei Regen rausgeht, wird nass — wozu also der Hype um Regenschirme? Meiner ist ein Werbegeschenk und ich werde trotzdem nass.“
     
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  12. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Für mich ist es als Multiinstrumentalist schon schwierig, genügend Zeit für das jeweilige Instrument zu investieren.

    Doppelte Blasinstrumente verunsichern mich eher, weil dann bei mir das ständige Vergleichen und weniger Üben losgeht.

    Wenn einer Freude hat, unterschiedliche doppelte Instrumente zu spielen, dann ist es doch ok.
     
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  13. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Weil es so ist. Worüber wir hier nicht einig werden ist, was "Sound" ist, das, was ich als Spieler als Feedback vom Instrument bekomme, oder das, was beim Zuhörer ankommt. Für mich ist es ersteres, für dich eher letzteres.
    Nur, bitte erklär mir dann bitte, warum in der klassik dann buescher+rascher eine vorgegebene Konfiguration ist? Im Vergleich zu modernen Instrumenten ist die Ergonomie der alten buescher eher anachronistisch. Ich habe in klassischen orchestern auch noch nie jemanden mit big bore a la keilwerth gesehen , oder yamaha (62). Das muss Gründe haben, gerade, wenn alles gleich klingt (beim gleichen Spieler).

    Könnte ja, nur warum sollte ich das tun? Wenn es Equipment gibt, welches mir als Spieler die Sache leichter macht, warum nicht nutzen und sich die Sache leichter machen?
    Du nutzt bei deinem Auto sicherlich auch einige Assistenzsysteme. Dein Auto käme auch ohne aus.
     
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  14. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Was ist für dich anders, ob du ein WO10 oder WO20 spielst?
     
  15. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Der Klang. Sonst nichts.

    Bevor ich es nochmal tippe, zitiere ich mich von weiter oben:

     
  16. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Mich auch. Auch vergleichen ist aber üben, verwirren kann es trotzdem. Meine beiden Tenöre sind schon ziemlich unterschiedlich, meine heutige 2.Wahl darf auch grundsätzlich gehen, aber es war lange mein großer Stolz, von daher habe ich es nicht eilig.
    Meine beiden Bb-Klarinetten sind aber so dermaßen unterschiedlich, dass ich sie behalte und tatsächlich auch als zwei verschiedene Instrumente betrachte. Name und Farbe sind vergleichbar, der Rest nicht.
     
  17. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Es ist ja auch nicht verkehrt, ein Ersatztenorsax zu haben. Ich kann bei Bedarf, auf die anderen Bauformen ausweichen.

    Bei Klarinetten habe ich den Eindruck, dass der Klanganteil des Instrumentes zum Spieler deutlich größer als beim Sax ist.

    Mein Lehrer und Dirigent behauptet, dass er raushört, ob eine Böhm- oder Deutsche Klarinette gespielt wird. Ich meine, es auch zu hören.

    Von Saxofon in der Klassik habe ich zu wenig Erfahrung und Wissen. Vielleicht ist dies nicht ein Thema des Instrumentes sondern der Stilistik der Musik?
     
    Rick gefällt das.
  18. Analysis Paralysis

    Analysis Paralysis Ist fast schon zuhause hier

    Ich bin mir für mich nicht sicher.
    Also das Eastman würde ich raushören, bei TWO10U und TWO20U - gut, wenn man weiß, worauf man hört...

    Bei der Aufnahme mit dem Drake hab ich zwischen den 3 Hörnern abgewechselt, auch in der Reihenfolge der Datei.
    Bei A, B und C ist das Mundstück ein Theo Wanne Lakshmi. Ihr könnt ja raten, wenn Ihr wollt.

    Am Saxophon ist nur eine Platte, kein Kompressor oder Ähnliches.
    Die Mischaufnahme verwendet die Emulation eines Telefunken M7, bei den Einzelaufnahmen ist ein "AKG C414".

    https://hearthis.at/ton-scott-e2/set/schabernack/

    Solange hearthis den Upload der Mischaufnahme verweigert...

    Drake TWO10, TWO20, Eastman 52nd Street

    Sollte die Frage auftauchen:
    Die Play-Alongs sind Rik Ellings "Moments of Latin", das sind leichte Stücke über Latinstandards mit ausgeschriebenen Soli und notierten Chords im Soloteil. De Haske Verlag.
    Der Mix ist sehr transparent, daher hört man die Hupen recht gut glaub ich.
     
    Zuletzt bearbeitet: 26.September.2024
  19. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Mir gefallen alle drei Einspielungen, aber ich würde nicht erkennen, dass verschiedene Saxofone gespielt wurden.

    Danke für die Info!

    Die Aufnahmen klingen wirklich gut und transparent. Du spielst aber auch gut...
     
  20. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Da geh ich mit. Boehm hat eine charakteristische Süße, die immer da ist, und die deutsch oder Albert nie haben.
     
    Gisheber und Bereckis gefällt das.
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