Vintage - Bariton Sax - Eure Empfehlung?!

Dieses Thema im Forum "Kaufberatung" wurde erstellt von misterfunkysax, 8.November.2009.

  1. misterfunkysax

    misterfunkysax Ist fast schon zuhause hier

    Hallo,

    ich bin auf der Suche nach einem tollen Vintage Bariton Sax.

    Das Instrument sollte möglichst gut intonieren / spielbar sein und natürlich auch einen knackigen Sound produzieren können. Mir ist bewusst dass vorgenannte Faktoren natürlich auch vom Saxophonisten abhängen.

    Welche Bariton Saxophone - Vintage! - würdet ihr mir empfehlen (möglichst mit Nennung des konkreten Modells). Aktuell denke ich über Weltklang Solist oder Conn nach.

    Vielen Dank vorab.

    ps: Vielleicht habt ihr auch noch einen Tipp für ein geeignetes Mundstück. Danke!
     
  2. Sax_Addict

    Sax_Addict Ist fast schon zuhause hier

    Hi Misterfunkysax,
    ich habe mir vor kurzem selbst ein Bari gegönnt, ein mittelaltes Weltklang Solist (um die 25 Jahre alt..). Hier gibt's irgendwo einen Thread von mir zu dem Thema ("Auferstanden aus Ruinen") mit Soundbespiel (damals noch im nicht überholten Zustand!).

    Mein Bari hole ich nächste Woche vom Saxdoc ab, er meinte bereits, die Investition habe sich gelohnt und das Horn würde echt was hermachen.

    Vorerst werde ich einmal das Original-Mundstück verwenden bis mir was besser vor die Schnautze kommt ;-)

    Schöne Grüße
    Sax_Addict
     
  3. misterfunkysax

    misterfunkysax Ist fast schon zuhause hier

    Hallo Sax_Addict,

    danke für das schnelle Feedback. Klangmäßig gefallen mir die Saxophone von Weltklang. Wie sieht es bezüglich Intonation aus? Ich habe mal gehört der S-Bogen sei nicht so toll. Stimmt das?

    Was muss man für ein gutes Instrument - ungefähr - hinlegen (Preise meine ich)?

    Besten Danke.
    Viele Grüße
    misterfunkysax
     
  4. misterfunkysax

    misterfunkysax Ist fast schon zuhause hier

    ... ergänzend hierzu noch die Frage:

    Gibt es die Weltklang Baris in verschiedenen Varianten

    - vernickelt
    - oder versilbert?
     
  5. Sax_Addict

    Sax_Addict Ist fast schon zuhause hier

    Hi-Ho,

    bzgl. Intonation würde ich mir nicht sooo viele Gedanken machen. Ein Bari "verzeiht" da wesentlich gutmütiger als ein Sopransax, allein schon aufgrund der Bauart.

    Ich meine mich zu erinnern, dass es hier mal einen Thread gab, wo jemand von nem Yani-S-Bogen auf einem Weltklang berichtet hat..?

    Bzgl. der unterschiedlichen Ausführungen: meins ist versilbert, Weltklang-Baris in Goldlack hab ich noch nie gesehen - gab's die überhaupt? Zu vernickelten Instrumenten kann ich auch nix sagen, sorry...

    Zu den Preisen: die haben schon stärker angezogen in den letzten Jahren. Ich hab mal 'ne zeitlang verschiedenste Auktionen beobachtet, da ging selten eins unter 1000,- € weg. Meistens so um die 1000-1200,- €. Und dann solltest du noch eine GÜ dazurechnen.

    Ich habe meins privat gekauft (über quoka ein Gesuch aufgegeben und meine Preisvorstellungen angegeben). Und so bin ich zu meinem Weltklang-Bari gekommen :)

    Viel Glück bei der Suche!

    Grüßle
    Sax_Addict
     
  6. misterfunkysax

    misterfunkysax Ist fast schon zuhause hier

    Hallo Sax_Addict,

    danke für die ausführlichen Informationen. Jetzt liegt es an mir das richtige Instrument zu finden.

    Gibt es Alternativen? Wie Conn / Martin / etc.?

    Viele Grüße und nochmals vielen Dank.

    misterfunkysax
     
  7. bhimpel

    bhimpel Ist fast schon zuhause hier

    Ich muss sagen, mit fast allen Barimarken komme ich wunderbar zurecht. Intonation ist wie erwaehnt nicht unbedingt ausschlaggebend. Natuerlich sollten einige Toene nicht zu stark abweichen. Kurze Toene (wie Bb, B/H, C und C#) sind vielleicht am problematischsten, aber nichts im Vergleich zu den Problemen beim Sopran.

    Knackig heisst wahrscheinlich (insbesondere Deinem Alias nach zu beurteilen), dass Du damit vor allem Funk und knackige Bassnoten spielen willst?

    Abgesehen von der Marke ist dann bestimmt ein Tief A fuer Dich wichtig. So ein klingend Tief C beim Funk knackt wunderbar. Das Tief Bb ist zwar beim Bari ohne Tief A um so knackiger, aber vielleicht nicht so wunderbar einzusetzen wie ein Tief A!

    Wenn es dann noch Vintage sein soll (was ich verstehen kann... Vintage-Saxophone haben ein gewisses Etwas). Dann bleiben nicht viele uebrig:

    1. Weltklang: guenstig, guter Klang, Intonation nicht perfekt, aber so richtig gut habe ich das leider nicht mehr in Erinnerung
    2. Martin Magna: nicht ganz so guenstig, recht selten, Gallerie
    3. Selmer Mark VI: sehr teuer (zu teuer), aber was besseres als ein gutes Mark VI findest Du auch nicht.

    Bei Saxpics.com kannst Du Dir die Sachen mal anschauen. Und es gab schon einige Threads ueber Baris.

    Viele Gruesse,
    Benjamin
     
  8. Dexter

    Dexter Ist fast schon zuhause hier

    @ Alle

    Also, daß es beim Bariton nicht so auf die Intonation ankäme ist, mit Verlaub Quatsch. Da darf es genauso wenig Abweichung geben, wie beim Sopran.

    Liebe Grüße
    Klaus
     
  9. bhimpel

    bhimpel Ist fast schon zuhause hier

    Hi Klaus, so eine Pauschalaussage hilft niemandem weiter. Wenn dem so waere, dann sollte man alle nicht perfekt intonierenden Saxophone aus dem Verkehr ziehen. Fakt ist, dass aeltere Saxophone im Allgemeinen nicht so perfekt intonieren wie moderne Saxophone (wie z.B. Dein Yanagisawa Bari).

    Fakt (und logisch) ist, dass kleine Baufehler sich intonationsmaessig bei einem Sopran oder Alt staerker bemerkbar als bei einem Bariton. Dadurch sind Abweichungen in der Intonation nicht so gross, so dass die meisten Leute die Intonation auf dem Bari leichter in den Griff kriegen als auf dem Sopran. In diesem Sinne ist die Aussage zu verstehen.

    Ein perfekt intonierendes altes Saxophon gibt es selten. Da wuerde ich dann am ehesten zu einem Buescher Aristocrat (Big B) oder einem Selmer Mark VI raten. Die paar Weltklaenge, die ich vor Jahren probiert hatte, hatten ihre Tuecken. Aber ich komme auf allen Baris gut zurecht. In der Klassik hat man noch hoehere Ansprueche was Intonation und Applikatur angeht und greift meist zu neuen Profi-Instrumenten.

    Viele Gruesse,
    Benjamin
     
  10. Brille

    Brille Strebt nach Höherem

    Interessant: Dieses Klischee entspricht aber nicht meinen messtechnisch unterstützten Erfahrungen mit diversen Instrumenten. Interessant: Insbesondere das Weltklang Tenor benötigte das passende MPC. Dann war's einwandfrei.

    Andersrum: Moderne Billig-Eimer intonieren häufig etwas schräg.

    Allerdings ist die Intonation nach meiner Erfahrung auch aher bei Sopran ein Problembereich (Ohrentechnisch).

    Gruß B. :lol:
     
  11. JES

    JES Gehört zum Inventar

    @misterfunkysax

    Benjamin hat Dir schon eine kritische Frage gestellt: brauchst Du tief A oder nicht?
    Dazu käme dann noch, wie Du Vintage definierst? Also nur gebraucht oder eher doch alt+sehr gut?

    Ich selbst habe drei Baris
    1. ein Martin The Martin Bariton aus ca. 1962. Kraftvoller voluminöser Ton, der mit einem entsprechenden Mundstück auch recht edgy wird. (Preis 1100€ +GÜ)
    2. ein Buffet Evette Schaeffer, vermutlich so 1935, welches im Klang enger und heller als das Martin ist. (Preis 800€ plus GÜ)
    3. ein B&S Buddy Henderson mit tief A, welches dann doch knackiger ist als das Martin, klanglich so etwa in der Mitte zwischen Martin und Buffet. (Preis 1250€ inkl. Justage)
    Von den Mechaniken sind das Martin und das B&S für mich recht bequem, das Buffet lasse ich gerade umbauen, da der gis-Drücker nicht errreichbar ist für meine Hände und das Sax auch falsch hängt.
    Intonation: alle drei Instrumente intonieren nicht sauber, d.h. es gibt schon Abweichungen. Nun bin ich nicht der Sax-spieler-Crack, aber m.E. sind Baris einfacher zu orrigieren als z.B. Altos und auf Grund der tiefen Töne höre ich die Abweichungen auch nicht so deutlich. Daher erkläre ich mir auch die Aussage hier, daß Intonation beim Bari nicht soo wichtig ist. Mit Vintage oder Nicht-Vintage hat das aber nix zu tun. Ein guter SaxDoc kriegt beide einigermaßen sauber hin.
    Auffällig: Mundstücke, die auf dem Martin "passen", gehen auf Buffet nicht gut und umgekehrt (Intonation). Martin eher großvolumigig MPC mit runder Kammer und ohne/leichte Baffle. Buffet eher schlanke MPC mit mittelgroßer Kammer, Baffle. B&S geht eher auch mit mittlegroßen Kammern.
    JEs
     
  12. misterfunkysax

    misterfunkysax Ist fast schon zuhause hier

    Hallo zusammen,

    Tief A ist sicher das von mir präferierte Bari. Habe schon mehrfach darüber nachgedacht. Scheint aber wohl bei Tief A zu bleiben.

    Bezüglich Vintage so geht es mir schon um möglichst ein altes und sehr gutes Instument.

    Viele Grüße
     
  13. bhimpel

    bhimpel Ist fast schon zuhause hier

    Tja. Dann bleiben Dir wirklich nur die drei von mir genannten Saxophone.

    Weltklang habe ich ein Tief A fuer 1500 Euro gesehen. Martin Magna Tief A gibt's nicht haeufig, wuerde aber um die 3000-4000 Euro kosten. Ein spaetes Mark VI Tief A habe ich fuer 6000 Euro gesehen.

    Viele Gruesse,
    Benjamin
     
  14. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Hi Benjamin, gabs nicht auch eine tief-A-Variante von Conn? JEs
     
  15. bhimpel

    bhimpel Ist fast schon zuhause hier

    Hi JES,

    stimmt. Habe ich mal wieder etwas dazugelernt. Die wurden aber erst nach der "Prime Time" gebaut. Erst ab 69. Hier ist die Conn Geschichte.

    Die haben auch nicht mehr die huebsche Dame eingraviert, obwohl sie prinzipiell noch aus der gleichen Artist-Serie stammen. Bestimmt ordentliche Hoerner. Ich habe mal ein spaetes Conn Artist mit Tief Bb ausprobiert. Bestimmt ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhaeltnis. Davon gibt's auch relativ viele (wenigstens in den USA). Google spuckt ne Menge aus.

    Viele Gruesse,
    Benjamin
     
  16. melnick

    melnick Kann einfach nicht wegbleiben

    @ Benjamin
    Da habe ich anderes gelesen und gehört.
    Anscheinend wurde bie dem 11M Model nur der Trichter eines 12M verlängert und die nötige Klappe hinzugefügt was zu einigen Schwierigkeiten bei der Sounderzeugung bzw beim spielen des Selbigen führte, also kein neuentwickeltes tief A Horn.

    LG Benno
     
  17. bhimpel

    bhimpel Ist fast schon zuhause hier

    Danke Benno. Gut zu wissen. Hast Du eine schriftliche Quelle dazu? Wuerde gerne mal selber so ein Conn Tief A ausprobieren um mir selber davon ein Bild zu machen. Ich habe ja auch noch nie ein Martin Magna ausprobiert. Naja. Irgendwann mal.

    Sicherlich wuerde ich aufgrund meiner fehlenden persoenlichen Erfahrung niemandem dazu raten ungesehen ein Conn oder Martin Tief A zu kaufen (ausser wenn es Schnaeppchen sind). Genausowenig ein Selmer Tief A, ausser wenn es ein Schnaeppchen ist (obwohl die prinzipiell immer ganz gut sind). Und auch kein Weltklang, da ich mich mit denen nicht auskenne, aber es gibt ja genuegend Erfahrungsberichte.

    Viele Guesse,
    Benjamin
     
  18. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Hi Funky
    Tja, mit tief A wird die Auswahl eng.
    Und Vintage??? Alt vielleicht!!

    Für kleines Geld kommen da einige Exoten aus Frankreich vielleicht in Frage, dann Weltklang, vielleicht auch Keilwerth oder eben eher neuere Modelle der namhaften Hersteller in Frage.
    Weltklang ist sicher eine Option. Mir gefällt es klanglich nicht, weil es mir nicht dunkel und voll genug ist. Aber vielleicht paßt es zu Dir und Deiner Musik.
    Würde Dir ja das Buddy Henderson empfehlen, aber bis auf meines habe ich keins mehr gefunden. Und meins gebe ich nicht weg :)
    JEs
     
  19. misterfunkysax

    misterfunkysax Ist fast schon zuhause hier

    Vielleicht grundsätzlich von meiner Seite noch die Frage, weil diese schön diverse male gestellt wurde: Wann würdet ihr einen

    - Bariton Tief A
    - bzw. Bariton Tief B

    empfehlen?

    Interessiert mich nun doch mal.

    Des Weiteren interessiert mich in welcher Lackierung ein "Weltklang Solist" Bariton normalerweise (wie wurde der Sax vom Hersteller produziert) daher kommt? (Goldlack, versilbert, vernickelt?)

    Danke für eurer zahlreiches Feedback.
     
  20. bhimpel

    bhimpel Ist fast schon zuhause hier

    Eigentlich ganz einfach: Tief A brauchst Du, wenn Du Tief A haeufig spielen musst oder willst.

    Vor allem wird so ein Tief A beispielsweise bei Big-Band-Stuecken sehr gezielt und wirkungsvoll eingesetzt. Ausserdem ist es halt klingend Tief C, so dass man es -wenn man es hat- auch bei Funk-Sachen haeufiger wirkungsvoll einsetzen kann als ein Bb. Natuerlich auch in der Klassik. Da will man ja meist wirklich das spielen, was in den Noten steht und nicht die Musik veraendern.

    Aber man kommt immer auch irgendwie ohne aus. Ich habe mal in einem Saxophonquartett gespielt, wo der Baritonsaxophonist auf einem Buescher 400 (Tief Bb) gespielt hat. Das Rascher Saxophonquartett hat auch nur alte Buescher-Saxophone und somit kein Tief A.

    Gerade wenn man ein "Vintage" Saxophon haben moechte hat man ja nicht so viel Auswahl bei Tief A. Die Preise sind auch mindestens 1000 Euro hoeher als fuer ein Tief Bb der gleichen Sorte. (Bei einem Mark VI mit einem Tief A aus den guten Jahren werden utopische Preise erzielt. 7000, 8000 Euro.)

    Also in der Klassik, bei Big Band Stuecken und bei Funk-Sachen ist es schon hilfreich, ein Tief A zu haben.

    Als Solist im Jazz aber wird haeufig ein Tief Bb bevorzugt. Irgendwie klingt fuer mich ein gutes Tief Bb Bari besser als ein gutes Tief A Bari, irgendwie voller, ausgeglichener. Die meisten bekannten Bariton-Solisten spielen oder spielten Tief Bb-Baris.

    Und natuerlich, wenn ein Basssaxophon mit am Start ist, ist ein Tief A Bari nicht mehr wirklich wichtig...

    Viele Gruesse,
    Benjamin
     
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