(Vintage-) Mundstücke und ideale Bahnverläufe...

Dieses Thema im Forum "Mundstücke / Blätter" wurde erstellt von JES, 8.Januar.2020.

  1. Hewe

    Hewe Strebt nach Höherem

    Als Leser dieses Thread und Wenig-Versteher tun sich mir zwei Fragen auf. 1. Warum kann ein Refacer das Mundstück optimieren, wenn es der Hersteller scheinbar nicht kann (optimal herzustellen) - hat der keine Lust, keine Zeit, kein Vermögen oder wie...? 2. Ich spiele auf meinem Mundstück und komme gut zurecht, dabei weiß ich gar nicht, dass es vielleicht ein Mundstück gibt, das mir das Spielen viel leichter und angenehmer machen kann. Ich suche nicht den Super-Sound, sondern das leichtgängige, zuverlässige Ansprechen tiefer bis hoher Töne ohne Kraftaufwand. Woher weiß ich, das mein Mundstück eine ideale Kombination zu meinem Saxophon darstellt oder eben nicht. (Nimm dieses und du machst dir das Leben leichter...) Hm. FG Hewe
     
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  2. saxhornet

    saxhornet Experte

    Und es gab schon viel Kritik, weil die Verarbeitung auf einige Kunden eher fragwürdig wirkte. Denn nach dem Druck wird wohl nichts nachbearbeitet.
     
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  3. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Lieber Forumskollege,
    Mir gefällt die Art auch nicht, wie hier diskutiert wird.
    Jemand stellt eine These auf, belegt diese mit Quellen, aus denen er seine Informationen bezieht, übrigens von einem bekannten refacer und mundstückbauer.
    Das wird alles komplett ignoriert, einfach behauptet, die These sei falsch, bleibt aber auch jeden Nachweis schuldig. Wenn' s dann richtig gut läuft lässt man noch dem Profi raushängen, damit jeder ihm vor Ehrfurcht glaubt. Sorry, so geht das nicht.

    Eine Kurve ist eine Linie, die stetig ist und stetig die Richtung ändert. Damit unterscheidet sie sich von der Linie (keine richtungsänderung) und von zusammengesetzten kurvenabschnitten( i. d. R. nicht stetig und definitiv nicht durch eine Funktion definiert) . Mit Kreiskurve meine ich eine Kurve, die gemäß der Kreisfunktion eine konstante Krümmung aufweist.
    Damit gibt es bei gegebener bahnlänge und Öffnung (Abstand blattspitze zu Mundstück Spitze) exakt eine Kreiskurve, die diese beiden Punkte miteinander verbindet. Diese halte ich, basierend auf den Quellen, die ich jetzt bereits mehrfach angeführt habe, als ideal.
    Zusätzlich,und das wurde hier bestätigt, habe ich behauptet, dass eine Abweichung von der Kreiskurve zu einer elliptischen oder exponentiell Kurve, keinen Einfluss auf den Klang, wohl aber auf das Ansprechverhalten und vor allem den blasswiderstand hat. Auch das steht in der Quelle, ist bei meinen wenigen Versuchen des refacings auch subjektiv beobachtet worden. Da meine messmethoden aber sehr rudimentär sind, ich für meine Versuch mundstücke benutzt habe die vorher absolut sch... waren, habe ich dies nicht als Argument angegeben.

    Dann habe ich die Frage gestellt, ob es möglich ist ein real existierende Mundstück so zu kopieren, dass seine Eigenschaften zuverlässig reproduziert werden. Die Frage war nicht wie man ein gutes Mundstück findet. Das ist aber die Antwort, die ich bekomme.
    Ich habe bereits ein Mundstück, welches für mich ideal ist. Ich hätte gerne davon eine exakte Kopie. Und falls das mit diesem Mundstück möglich ist, dann wäre auch die Frage beantwortet, ob man ein sehr gutes Vintagemundstück heute exakt nachbauen kann.

    Nach dem, was ich hier aber zwischen den Zeilen lese, geht das nicht, weil die original Bahn nicht bekannt ist, und sich kammergeometrie und Einlauf, die beide scheinbar grossen Einfluss auf den Klang haben, nicht genau vermessen lassen. Ist das richtig?

    Was ich auch herausinterpretiere ist, dass diejenigen, die sich hier geoutet haben sich mit der Materie zu beschäftigen, die original bahn nicht rekonstruieren, sonder ihre eigene Bahn definieren und realisieren. Damit kennt niemand die bahnsollgeometrie des Herstellers. Richtig?

    Bliebe noch eine These aus meiner Quelle offen, nämlich das alte mundstücke tendenziell größere Kammern hatten als heute. Diese Frage können Leute, die sich professionell mit Mundstücken beschäftigen und durch deren Hände viele verschiedene Mundstücke gehen, leicht beantworten und da sie Kammern nicht verändern, auch ohne ein betriebsgeheimnis preiszugeben. Und damit nicht wieder irgendwelche schlauberger ein altes, gestuftes Mundstück mit einem modernen, angeblich großkammrigen Mundstück vergleichen und dies als Argument dagegen anbringen, entweder eine Tendenz über eine Population oder konkret z. B. über die Evolution eines OL 4 über tonemaster und supertonemaster von den Anfängen bis heute.
     
  4. saxhornet

    saxhornet Experte

    Klar können die auch in den Firmen diese Mundstücke optimieren. Zum einen ist nur die Frage was optimieren heisst, denn was für den einen ein optimales Mundstückl ist, ist es für den anderen Spieler eventuell nicht ideal. Allerdings brauchst Du dafür dann gute Leute, die sowas gut bearbeiten können in der Firma und wenn Du sehr viele Mundstücke herstellst und verkaufst, brauchst Du entsprechend viele Leute die daran arbeiten und dann kostet es auch noch Zeit. Je besser die Arbeit sein soll, desto mehr Zeit muss man investieren, dadurch verringert sich die produzierte Stückzahl deutlich und der Preis muss steigen. Wenn Du also für einen geringeren Preis viele herstellen und verkaufen willst und der Gewinn gross genug sein soll, musst Du irgendwo als Firma sparen. Die Streuung hat aber auch was gutes, denn eventuell ist dadurch das eine Mundstück für Dich genau dann ideal, daß für einen anderen Spieler nicht ideal war.

    Die Ansprache der Töne kann auch am Spieler liegen oder dem falschen Blatt. Und ob dein Mundstück das beste für dich ist, weisst Du nur wenn Du immer wieder andere ausprobierst und mit deinem vergleichst.
     
    Zuletzt bearbeitet: 10.Januar.2020
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  5. Hewe

    Hewe Strebt nach Höherem

    Am beste einmal für ein Wochenende bei Duchstein eingeschlossen werden....:) Hewe
     
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  6. kokisax

    kokisax Strebt nach Höherem

    @JES ,

    nach meiner Erfahrung als Maschinenbauer kann man einen Bahnverlauf schon sehr exakt (im 0,001mm Bereich) vermessen, aber dabei misst Du auch jede Fertigungsabweichung am zu vermessenden MPC.
    Auch die Oberfläche der Innereien spielt eine große Rolle und jede kleinste Rauhigkeit an einem bestimmten Punkt, oder jeder kleine Kratzer irgendwo in der Kammer und Baffle beeinflussen den Klang und das Spielverhalten.
    Also 100% Reproduktion ist somit nicht möglich, sondern lediglich eine Annäherung an das Ursprungs-MPC (Meßungenauigkeiten incl.)

    kokisax
     
  7. JES

    JES Gehört zum Inventar

    @ kokisax,
    Das war auch meine Vorstellung, aber mal sehen ob die Profis das anders sehen.
     
  8. Gerrie

    Gerrie Strebt nach Höherem

    https://www.syos.co/en

    Ich habe per Zufall einen Profi kennen gelernt der damit spielt.
    Für mich einen tollen Sound hat. Er ist zufrieden.
    Die Oberfläche ist von der Optik ein typisches 3D Teil und als solches zu erkennen.

    Ich muss zugeben das ich sehr überrascht war vom Ergebnis.
    Hätte ich das Mundstück in einem Geschäft entdeckt hätte ich es auf die Seite gelegt und gedacht nie und nimmer.

    Grüße Gerrie
     
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  9. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Ich habe ein 3D Mundstück welches mir @Guido1980 gedruckt.
    Meine Soundvorstellung kannte er, große Kammer sollte es sein.

    Das war vor 3 (?) Jahren? Ich spiele es ausschließlich und bin sehr zufrieden.

    CzG

    Dreas
     
  10. RomBl

    RomBl Guest

    Ich bin eigentlich über Videos von Jure Pukl auf die "Syos-Idee" gekommen, der eine geilen Sound mit dem MPC hat, wie ich finde.



    Anfang der Woche habe ich meine überarbeitete Version meines Syos-Mundstücks erhalten und bin echt positiv überrascht, wie gut die meine Vorstellungen von Sound und Ansprache umgesetzt haben. Die 1. Version war schon recht gut, aber nach ausführlicher Rücksprache über meine Vorstellungen wurde die Mundstückgeometrie angepasst und das Teil neu gedruckt. Nun ist es richtig richtig gut.

    Mir geht es aber wie @Gerrie : im Laden hätte ich das Teil aus dem Verdacht heraus vermutlich nicht angerührt.
     
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  11. ehopper1

    ehopper1 Strebt nach Höherem

    Ich habe mein Baritonmundstück von @Guido1980.
    Ich hatte Guido vorher nur mitgeteilt welches Bariton ich spiele (Martin Magna) und welche Öffnung ich mir wünsche.
    Mit dem Innenleben habe ich mich nicht näher befasst.
    Guido hat das Mundstück gedruckt, ein paar kleinere Nachbearbeitungen gemacht und mir zugeschickt.
    Es spielte sich auf Anhieb so etwas von obergenial! :thumbsup::thumbsup::thumbsup:
    Ich bin noch immer total happy!

    LG
    Mike
     
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