Wässern oder nicht: das ist hier die Frage

Dieses Thema im Forum "Eigene (musikrelevante) Themen" wurde erstellt von coolie, 28.September.2014.

  1. coolie

    coolie Strebt nach Höherem

    Hallo Saxer,
    vor einiger Zeit habe ich ein Youtube Video mit Charles Lloyd angeschaut.
    Es war zu sehen, dass er vor dem Spielen sein Blatt nicht nur mit der dünnen Seite in ein Glas Wasser stellte, sondern anschließend auch den dicken Schaft wässerte und anschließend das Blatt auf dem Mundstück befestigte.
    Während der erste Teil meiner eigenen Praxis entspricht, habe ich bisher immer darauf geachtet, dass der Schaft trocken bleibt.
    Wie macht Ihr das?

    Herzliche Grüße und einen schönen Sonntag

    Uli
     
  2. DiMaDo

    DiMaDo Ist fast schon zuhause hier

    Es geht noch "schlimmer" - ich hab von Thorsten Skringer gelernt die Blätter KOMPLETT in Wasser zu lagern.
    Seitdem liegen die bei mir immer in einer alten Smoothie-Flasche voll Wasser und werden nur zum Spielen raus genommen.
    Funktioniert prima.
     
  3. ReneSax

    ReneSax Ist fast schon zuhause hier

    Hallo Uli.

    Du stellst eine interessante Frage, die sicher jeder anders beantworten wird.
    Ich wässere das Blatt nur am "dünnen Teil" und der Schaft bleibt trocken. Beim üben nehme ich das Blatt auch nur in den Mund, aber vor einem Auftritt wird es dann nicht zu lang mit dem Vorderteil in Wasser gelegt anschließend abgewischt und bis zum Spiel mittels Smartcap vorm austrocknen geschützt. Das reicht.
    Weshalb sollte es komplett nass sein, es wird hinten sowieso eingespannt und bleibt dann fixiert?

    Meine Erfahrung mit zu lange und komplett gewässerten Blättern ist, dass sie mir zu "labberig" wurden.

    Viele Grüße

    René
     
  4. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    Hi

    Ich habe so ziemlich alles mal gemacht - mit der Spitze ins Wasser gestellt, komplett ins Wasser. Auch etliche Jahre die Blätter komplett in Flüssigkeit (Wasser und etwas Alk) gelagert. Letzteres funktioniert gut, nahezu alle Blätter sind spielbar und gehen nach dem Aufspannen sofort. Nachteil: Klanglich werden sie etwas dunkler, dumpfer. Dafür aber spielen sie sich sehr ausgeglichen, zicken nicht.

    Ich denke, die Methode, auch den Schaft zu wässern geht in diese Richtung, man versucht dem Blatt insgesamt den gleichen Feuchtigkeitsstand zu verpassen, wohl aus der Idee heraus, dass das Blatt gleich zu Beginn weniger Spannungen in sich aufweist. (Der Schft wird ja dann beim Spielen auch etwas nass, dauert aber länger, bis sich die Bedingungen stabilisiert haben).

    Jeder entwickelt da wohl seine eigenen Gepflogenheiten und man macht das, womit man am Besten zurecht kommt. Letztlich ist es m.E. egal, welche Methode zur Anwendung kommt.

    Das komplett im Wasser lagern habe ich längst wieder aufgegeben. Nur noch kurz anlutschen und Spielen. Geht ganz gut :)

    antonio
     
  5. saxhornet

    saxhornet Experte

    Das Komplett von beiden Seiten Wässern mache ich, wenn überhaupt, eher bei neuen Blättern, die noch stärker Feuchtigkeit aufnehmen, gerne auch dann mit Kapilarsaugen (Dicke Ende in den Mund und saugen). Kann das was bringen? Ehrlich gesagt lässt sich das nicht beantworten und könnte auch nur Vodoo sein. Bei all den Möglichkeiten und Philosophien bleibe ich immer wieder bei der einfachsten hängen, kurz im Mund anfeuchten, bei Auftritten auch mal stattdessen kurz in nem Glas Wasser, weil es schneller geht bei mehreren Blätter, raufklemmen und spielen.

    Lg Saxhornet
     
  6. Rick

    Rick Experte

    Das längere Wässern bewirkt nach meiner Erfahrung, dass die Blätter weicher werden, deshalb empfehle ich es nur, wenn einem ein Blatt deutlich zu hart vorkommt und man es nicht wegwerfen möchte.

    So mache es auch.
    Wenn mir ein Blatt nach dem kurzen Anfeuchten noch zu hart ist, bleibt es eben länger im Mund, manchmal zehn Minuten lang (dann muss man eben lange genug vor dem ersten Ton des Auftritts damit beginnen).

    Aber falls jemand einen außergewöhnlich aggressiven Speichel hat, ist das Glas Wasser natürlich vorzuziehen.

    Wasser kommt bei mir eher nach der Performance ins Spiel, wenn ich das Blatt säubern möchte.


    Schöne Grüße,
    Rick
     
  7. Gast

    Gast Guest

    Tja, gut dass ich Fibracell spiele :-D :pint:
     
  8. wolfgang

    wolfgang Ist fast schon zuhause hier

    Hi,
    ach so, und ich dachte schon zum Trinken ;-)

    Gruß
    Wolfgang
     
  9. abraxasbabu

    abraxasbabu Ist fast schon zuhause hier

    Am Anfang hab ich auch alles mögliche ausprobiert. Immer wieder schlechte Blätter weggeschmissen usw. Mittlerweile spielen nahezu alle. Ablecken,aufspannen,Spielen,ausspannen,abwichen und in den Blatthalter. Mein lehrer langjähriger Prfimusiker macht es genauso. Kann also nicht so schlecht sein.
     
  10. Topshit

    Topshit Ist fast schon zuhause hier

    Längere Zeit im Wasser vollsaugen lassen direkt vor dem Spielen, halte ich für nicht praktikabel. Das Blatt klingt so nass anders, als wenn es nur "Atemfeucht" ist und das wird es dann beim Spielen und verändert den Ton.
    Neue Blätter zu wässern mache ich aber auch, spiele sie aber nicht sondern lasse sie trocknen. Das hat den Effekt, das sie ein bißchen weicher werden ohne das ich mich beim Einspielen der Blätter damit rumquälen muss, dass sie mir noch zu hart sind.

    Grüße, Mischa
     
  11. Brille

    Brille Strebt nach Höherem

    Pragmatisch sollte man sein, finde ich. Flaschenwässern erspart einem das u.U. lästige HolzimMaulRumgelaufeundGenuschel vor dem Spielen. Wenn die Holzspäne nur einige Minuten im Wasser lagern, ist nicht zu befürchten, dass se labbrig werden. Lagert man sie in Flüssigkeit, sollte man die Verweichlichung tatsächlich be8en!
     
  12. 47tmb

    47tmb Gehört zum Inventar

    Als ich vor vielen Jahren mal (hier oder nebenan weiß ich nicht mehr)postete, dass ich neue Blätter erst einmal2 Stunden vollständig ins Waasser lege, trocknen lasse und dann einspiele, bkam ich asl repost

    "Du sollst die feucht machen und nicht ersäufen" :)

    Feucht, nass, nur an der Spitze nass(geht das bei Holz überhaupt?), angelutscht oder im vollständigen Wasser-, Vodka- oder sonstwas-Bad gelagert muss ein jeder wohl seine eigenen Erfahrungen machen und Vorlieben finden
    1) was die Spielbarkeit und den sound angeht
    2) was die Haltbarkeit angeht

    Mir waren die "durchgeweichten" (also Vollbadlagerung) zu schlaberig, zu dumpf.

    Habe mir jetzt angewöhnt, als erstes das Blatt in den Mund und lutschen, lutschen, lutschen und in der Zeit Horn aus dem Koffer/der Tasche in der SAX-Ständer, S-Bogen aus dem Etui, MPC aus dem Etui, Noten bereitlegen und dann einspannen. (Nachteil: sieht echt blöd aus...)

    Alternativ: Ein Glas Wasser, wo zwei drei Blätter reinkommen. Restprozedur wie vor. (Vorteil: Ich hab' gleich zwei oder drei (oder vier oder fünf....)Blätter spielbereit und es sieht eben nicht so sch.. aus :) )


    Cheeiro
    tmb
     
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