Hallo, woran erkenne ich eigentlich, dass es Zeit wird, ein härteres Blatt einzuspannen oder wann ist ein altes Blatt zu weich geworden. Hintergrund: Ich habe über Monate ein zu hartes Kunststoffblatt gespielt und stelle jetzt fest, dass ich mit einem weicheren Blatt selbst die tiefen Töne wunderbar langhalten kann. Durch den früheren verkrampften Ansatz, passiert es allerdings bei dem weicheren Blatt, dass die Töne schnell oktavieren. Ich vermute, dass das jetzige Blatt etwas zu weich ist und möchte den richtigen Moment des Umstiegs auf ein härteres Blatt erwischen. Ich bin Anfänger (Keilwerth EX 90 Tenor, 16Monate, Lebayle 6*Jazz, Fieberreed Stärke 2) Danke Prislop
Wenn du dein Blatt etwas über die Mundstückspitze überstehen lässt, fühlt es sich härter an.Wenn das nicht mehr hilft brauchst du ein neues gegebenenfalls härteres Blatt.
hallo zusammen, hallo prislop, das ist eine gute frage. ich habe festgestellt, daß das nicht pauschal zu beantworten ist. ich habe mir etwas aus kostengründer angewöhnt, das ich ganz gut finde. erstmal wird ein neues blatt auf ein mundstück mit kleiner kammer und kurzer bahn eingebaut. wobei ich das blatt etwas härter wähle. das spiele ich bis es weich ist. dauer kann ich nicht bestimmen. das blatt wird abmontiert, wenn es richtig quietscht. jetzt wäre der zeitpunkt gekommen, das blatt zu entsorgen. ist aber nicht so. bei mir wandert es dann auf ein mundstück mit großer kammer und langer bahn. jetzt wird auch der sound eine ganze ecke besser. ich kann dann das blatt nochmals einige wochen spielen. wenn es auf diesem mundstück anfängt öfters zu quietschen ist das blatt zu weich geworden, jetzt wird es etwas nach vorne herausgezogen und hält wieder eine zeit lang. erst bei erneutem einsetzen der ungeliebten töne wird es entsortgt. nun hilft nichts mehr. wenn ich dann versuche änderungen im ansatz vorzunehmen, damit das ding nicht dauernd oktaviert, habe ich das problem, daß zwar in der mittleren lage die töne einigermaßen kommen, unten herum schaue ich dann aber aus dem fenster und suche den dampfer. oben drücke ich, weil das zu weich ist, den ton ab. also weg damit. ein härteres blatt wähle ich wenn ein neues blatt auf einem mundstück mit kleiner kammer und kurzer bahn (weil es ja noch ein lange laufbahn vor sich hat) zu lasch ist. das hat bei mir dann auch direkt auswirkungen auf den sound. das blatt darf bei mir aber nicht zu hart sein, sonst ist der kraftaufwand zu hoch und ich setze meinen ansatz ganz schnell vor die wand. bei mir ist es auch so, daß ich bis jetzt keinen ausschuß habe. ein neues schlechteres blatt wird nicht entsorgt, sondern ohne rücksicht auf versluste wird das gespielt. positiv sehen, das trainiert nur. gruß hanjo
Und das machste immer wieder so? Mundstückwechsel usw.? Würde ich keinesfalls machen. Besonders, wenn man noch keinen wirklich gefestigten Ansatz hat, ist das ,denke ich, keine gute Lsg. Dann eher: Blatt kürzen, damit es härter wird. Grundsätzlicher Rat, den ich im Selbstversuch bis heute umsetze: Mehrere Blätter im Wechsel spielen. Dann kann man besser erkennen, wenn eines nachlässt. Und dazwischen immer mal wieder mit 1/2 Stärke mehr experimentieren, wenn man/frau davon ausgeht, dass ein Stärkenzuwachs erforderlich ist. Für die meisten ist das Ende der Fahnenstange eh bei spätestens 3er Blättern erreicht. Deshalb: Ganz entspannt bleiben. Es kommt häufig auf die Kombi MPC-Blatt an, dass der Sound sich verbessert. Es ist falsch davon auszugehen, dass ein stärkeres Blatt automatisch Soundvebesserung bedeutet. Grüße Brillle
Moin, das ist gar nicht so einfach so pauschal zu beantworten. Hinsichtlich der Grundhärte des verwendeten Blattes sollte man ab und an schwerere, aber ab und an auch leichtere Blätter spielen. Schwerere, um das Level nach oben auszuloten, bzw. ein bisschen Muskeln zu trainieren. Leichtere, um die vorhandene Kraft besser steuern zu lernen. Meist reicht die Streuung einer Sorte dafür schon aus. Sind von 10 Blättern einer Packung auf einmal 5 eher leicht, dann probier ich schon mal eine Stufe (1/2 oder 1/3 je nach Hersteller) härter. Man sollte aber sehr aufpassen, dass das nicht ausartet. Keineswegs gilt, je härter desto besser. Älter werdende Blätter reagieren je nach Sorte unterschiedlich. Manche werden einfach nur leichter, behalten aber zunächst ihre Klangeigenschaften, andere bleiben gleich hart, werden aber obertonärmer bis muffiger im Klang. Generell gilt, dass, wenn neue Blätter der gleichen Sorte nach einer gewissen Einspielzeit deutlich anders reagieren, sind die alten Blätter überfällig. Diejenigen, die einfach nur leichter werden, ohne ihre Klangeigenschaften groß zu ändern kann man ggf. ein bisschen abschneiden, oder auf einem offeneren Mundstück, kürzerer Bahn oder offenerer Kammer noch ein wenig länger spielen. Ich persönlich mag aber nicht dauernd unterschiedliche Mundstücke spielen, also käme allenfalls gleiches Mundstück mit etwas offenerer Bahn in Frage. Allerdings ist beim Abschneiden zu beachten, dass sich dann auch die Auflage des Blattes gegenüber der Bahnkrümmung verändert, und das macht eine Eingewöhnung auf ein neues Blatt dann ggf. unnötig schwer. Gleiches gilt für die Methode, das Blatt ein wenig über das Mundstück hinausstehen zu lassen. Gruß, xcielo
@ Prislop : Vielleicht solltest du doch von Kunststoff auf Holz wechseln, dann könntest du mit den ganzen hilfreichen Beiträgen was anfangen. Holz kann man sogar abschneiden um es wieder härter zu machen.
@ claptrane Ich spiele das Fieberreed-Blatt, das ja auch wie ein Holzblatt bearbeitet werden kann. Ich habe jetzt ein Blatt, dass ich von 2,5 auf 2 herunter geschiergelt habe. Vermutlich recht dilettantisch, aber es klingt recht ordentlich. Weiter oben habe ich gelesen, dass ein Blatt dann zu weich ist, wenn es quietscht. Das kenne ich noch aus meiner Holzblattzeit. Ich werde jetzt erst einmal bei dem 2erBlatt bleiben, weil ich merke, dass ich das Blatt recht locker spielen kann und die Freude wieder zurück kommt. Bisher habe ich mit der Unterlippe nur stark gedrückt (Kraftsport) und mit den oberen Zähnen gegen gehalten, bei dem 2er Blatt ist viel Gefühl gefragt, was vorher nicht gefordert war, weil ich nur gedrückt habe, bis der Ton einigermaßen gut raus kam. Ich glaube, dass ich jetzt auf einem guten Weg bin. Das Blatt spiele ich weiter, bis es quietscht. Bei den Holzblättern wusste ich nie, ob der schiefe Ton an mir lag oder das Blatt vermurkst war. Danke Prislop
Das geht mit Kunststoffblättern wie Fiberreed auch. Ebenso abschmirgeln, etc. Und nach meiner Erfahrung lassen auch Kunststoffblätter nach. Vieeeeeeeeel langsamer zwar, aber sie tun es..... brillchen