wann sollte ich auf ein Profisax upgraden?

Selmer Supreme (Tenor). Würde ich nicht nur, habe ich auch.

 

Ich gebe dir mal meinen Eindruck, da ich 4 Modelle hier stehen habe, alle überholt.
Mir gefällt klanglich das Truetone am besten. Es hat eine Art der Abstrahlung, die sehr der menschlichen Stimme beim Singen nahekommt, also eher gerichtet, sehr klar, sehr tonal (wenig unharmonische obertöne).... Der Nachteil beim Truetone ist einfach die Ergonomie. Meines ist ein frühes Modell mit dem runden gis-Drücker, da rutscht du nicht,.... Die späteren haben eine etwas andere Lösung, die kenne ich nicht.
Dann habe ich ein aristokrat I, baugleich mit meinem big B. Die unterscheiden sich nur in der Gravur, klingen ähnlich. Auch hier ist der Klang ähnlich truetone, etwas breiter in der Abstrahlung, aber immer noch fokussiert. Die Mechanik deutlich bequemer als am tt, so in Richtung keilwerth 60iger Jahre.
Last but not least top hat and cane (buescher 400). Von der Ergonomie sehr ähnlich dem big b/aristokrat I, klanglich anders. Der Becher ist größer, der Klang moderner, heller, die Abstrahlung ist ein bischen richtung conn, breiter. Spielt sich gut, mir gefallen die anderen besser.
Müsste ich mich entscheiden wäre es das Aristocrat/big b. Guter Kompromiss zwischen konzertantem Klang und spielbarer Ergonomie. Probieren würde ich gerne mal ein truetone der späten Baureihe, also gis-drücker mit Rollen.
Mundstück otto link 4*, refaced by steamersound. Alternativ goldbeck, refaced by steamersound.

 

Ist das jetzt die Antwort auf die Frage, welches das dollste Horn ever sich der Lehrer von @Saxophon18 kaufen würde?
(Bei sowas hilft halt dann doch das kürzlich -nicht von Dir- geschmähte Zitat)

Ich habe jetzt schon zwei Süprehm angespielt und fand sie ganz gut aber nicht überragend. Eins sogar eher todlangweilig.
Das, was ich in einem möglichst ergonomischen and ausgewogenen Horn mit ein bisschen Charakter suche, habe ich für die Hälfte des Geldes bei Yanagisawa gefunden. Ein präzises, weitgehend zuverlässiges Werkzeug ohne Überraschungen.
So ein WO10 oder 20 ist für mich das weitaus bessere Süprehm.

Und dann traf ich -eher skeptisch- auf diese albern unlackierte China-Kanne mit der angeblichen Flötenmechanik… BAM!
Dieses Horn berührt mich, wie es vorher nur mein Conn geschafft hat.

Will sagen: es ist sehr individuell, was man in einem Instrument sucht - und findet.

Einer meiner Lehrer schwor auf das jeweils aktuellste Selmer, ein anderer hätte sein altes Keilwerth nie gegen etwas anderes getauscht, der Dritte hat zwar mal Taiwanesen endorst aber selten etwas anderes als Mark VI oder SBA aus seinem Fundus gespielt.

 

Ja, darauf bezog sich das.
Klar, jeder darf sein eigenes Lieblingssax haben. Ich habe mir vor ca. 33 Jahren nach dem Abi mein erstes Selmer durch zwei Monate harte, aber gut bezahlte Arbeit verdient und bin seitdem bei Selmer geblieben. Die Ergonomie ist sicher bei einem modernen Yani ähnlich. Ich mag den Klang vom Supreme.
An Vintage traue ich mich noch nicht ran, da ist mir Ergonomie, Klang, Zickigkeit etc. zu unsicher und ich brauche etwas, das mich nicht einschränkt. Ich habe ewig nicht gespielt und mir jetzt erst wieder einen Lehrer genommen. Erst mal Technik und Ansatz wieder ganz solide und dann vielleicht an die Welt der Vintages ran.
Dass Selmer teurer ist als Yani, ist mir egal. Ich bin alt und hab die Kohle über. Außerdem komme ich von der Geige, da geht es um ganz andere Preise.

 

Haha, damals ging das noch in zwei Monaten. Heute braucht man eher länger.
Mein Abi ist auch etwa 38 Jahre her. Damals war aber nicht alles besser und ich fühle mich heute nicht „alt“ - kaufe aber auch nichts, wenn die Kohle nicht über ist.

 

Das "alt" nutze ich meistens auch eher als Ausrede, wenn ich mir mal was gönne, dem die Vernunft früher vielleicht nicht zugestimmt hätte. Oder wenn mir ein Thema zu egal ist, um mich damit zu befassen. Zum Beispiel, wie gut man spielen können muss, um sich ein teures Instrument kaufen zu dürfen.

Ja, das SA II hat damals ca. 3500 D-Mark gekostet. Das langt heute nicht mehr für ein neues Top-Modell. Zeigt aber, wie wertstabil die Dinger sind.

 

Es tut hier nicht wirklich etwas zur Sache, aber ich vermute, das erste ist dann tatsächlich ein Aristocrat III. Das Aristocrat I ist nicht baugleich zum Big B (= Aristocrat II), optisch unterscheiden beide Modelle sich u.a. im Design der Klappenkäfige.

 

Ich finde die Yanis sind sehr neutral,ohne eigenen Charakter. Und das meine ich positiv. Die Yanis lassen sich sehr gut in aller Richtungen formen,echte Arbeitstiere.
Das hatte Selmer mit dem SA80/2 auch mal.deswegen waren die auch extrem beliebt,kannst halt in jede Richtung damit arbeiten

 

Das hat ein Lehrer, der mein verkauftes SA2 für seinen Schüler gecheckt hat, auch betont und es auch demonstriert.

 

Normale Entwicklung.

Ab einem bestimmten Alter muss man aufhören zu warten.
Tun oder lassen. Auf später verschieben wird immer gefährlicher.




Grüße Gerrie