wann sollte ich auf ein Profisax upgraden?

Dieses Thema im Forum "Kaufberatung" wurde erstellt von christoph_sax, 5.Mai.2025 um 20:42 Uhr.

  1. SaxPistol

    SaxPistol Strebt nach Höherem

    Zum einen: Erfahrungsgemäß liegen >95% der Baustellen vor dem Mundstück. Von daher hast Du nach 2 Jahren noch genug Brot, um an Ansatz, Intonation, Klangbildung etc. zu arbeiten.

    Auf der anderen Seite: Ein nicht gut funktionierendes Horn, egal welche Klasse, kann einem schon ganz schön das Spielen vermiesen.

    Will sagen: So lange Dein 280er gut funktioniert, besteht zum gegenwärtigen Zeitpunkt eigentlich keine Notwendigkeit, ein Upgrade zu machen. Den Unterschied würdest Du kaum merken. Vielleicht ein wenig in der Ergonomie, aber die ist ja ohnehin sehr individuell.

    Aber wenn Geld keine Rolle spielt, dann tu's. Bereite Deinem Saxhändler des Vertrauens eine Freude und beschere ihm etwas Umsatz. ;-)

    Es gibt ja auch Leute, die kaufen sich sündhaft teure Motorräder und können eher bescheiden Motorrad fahren.
    :duck:
     
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  2. jthole

    jthole Ist fast schon zuhause hier

    Als Holländer kann ich den Vergleich mit dem Fahrrad natürlich nicht liegen lassen! ;-)

    Nach meiner Meinung gibt es zwischen Saxophone viel weniger Unterschiede als zwischen Fahrräder. Mundstücke oder Blätter wären eine andere Geschichte, aber ich glaube bei Saxophone geht es vor allen darum dass das Instrument dich nicht behindert deinen Klang zu produzieren.

    Das heißt, Intonation und Ergonomie sollten passen. Und ich glaube da ist der YAS-280 schon ein sehr gutes Instrument.

    Warum ich dann ein altes Martin (sowohl Alt als Tenor) spiele? Vor allem da ich als Kind auf einem Martin Alt bin angefangen, und ich mich damit ”zuhause“ fühle. Wenn ich mit einem modernen Instrument gestartet hätte, war das vielleicht ganz anders gewesen.
     
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  3. jabosax

    jabosax Ist fast schon zuhause hier

    Und Du klingst hervorragend darauf :)
     
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  4. SaxPistol

    SaxPistol Strebt nach Höherem

    Bei der Gitarre würde die Analogie zum Fahrrad vielleicht besser passen, da es sehr viele verschiedene Bauformen von Gitarren gibt, die trotz gleichem oder ähnlichem Tonumfang für verschiedene Verwendungszwecke gebaut wurden.
    Klar kann man auf einer Wanderklampfe auch "Sultans of Swing" spielen, ist dann halt etwas speziell. ;-)
     
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  5. JTM

    JTM Ist fast schon zuhause hier

    Leider ist das nur die halbe Wahrheit. Sie mal bei Selmer. Selmer baut nur Profisaxe. Aber es es gibt genug Selmer Saxophone mit intonatorischen Schwierigkeiten. Ein Profi gleicht die locker aus,dem ist der Ton wichtiger. Aber grade als Anfänger kannst du das nicht. Da bist du mit einem 280er Yamaha intonatorisch deutlich besser aufgehoben. Und genau dafür sind diese Hörner ja gebaut. Um es einem Schüler in Sachen Intonation, Handling und Blaswiderstand einfach zu machen. So kann sich ein Schüler eben auf andere Dinge konzentrieren.
    Man kann sogar mit einem 280er Yamaha ein leben lang glücklich sein.
     
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  6. jthole

    jthole Ist fast schon zuhause hier

    Danke! ;)

    Aber das bringt mich zu zwei weitere Punkte:

    Neben meinen Martin habe ich auch ein Selmer SA80 II Alt. Für mich als Spieler einen grossen Unterschied, aber wenn ich Aufnahmen zurück höre (oder hörte, die letzten Jahre habe ich kaum Alt gespielt), dann höre ich vor allem "mich", und sind die zwei Instrumente für den Publikum eigentlich sehr ähnlich.

    Und das zweite; das Selmer habe ich mal ausgesucht, wenn ich in einen Quintet spielte, wo es nur "Selmer Saxer" gab. Da hatten wir öfters Diskussionen über Klangvorstellung (klar), aber da fühlte ich mich mit meinem Martin immer ein bisschen ein Außenseiter. Im Rücksicht würde ich sagen dass ich mein Selmer teils wegen "Peer Pressure" gekauft habe, und das war eine schlechte Entscheidung. Im Quintet spiele ich schon viele Jahre nicht mehr, das Selmer habe ich noch immer (mein Martin auch), aber ich bin inzwischen völlig auf die dunkle Seite (Bari und Tenor) gewechselt ;-)

    Also; ich würde jetzt nicht mehr ein anderes Instrument kaufen aus der Grund dass ich sonst nicht dazu gehören würde (ist Quatsch).
     
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  7. jthole

    jthole Ist fast schon zuhause hier

    Beim Series II ist das z.B. das berühmte C#2 (und das tiefste H dass immer zu hoch ist, aber das spielt auf Alt weniger eine Rolle).

    Immerhin, wenn man zusammen spielt wäre für mich am wichtigsten wie einfach das Instrument sich korrigieren lässt, also wie flexibel es ist.

    Einverstanden.
     
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  8. altblase

    altblase Strebt nach Höherem

    Viel Gutes und Richtiges, was hier geschrieben wurde!
    Bloß, bedenkt, dass das Geld auf der Bank verschimmelt und man am Lebensende fast immer zu dem Schluss kommt, dass man sich das eine oder andere hätte gönnen sollen und es niemand wertschätzen wird, dass man darauf verzichtet hat!
    Auf alle Fälle!
    Aber, ein höherwertiges Horn innerhalb der Yamaha-Familie wird einem klanglich noch mehr zufriedenstellen, wenn man Wert darauf legt, ohne Risiko, dass man intonatorisch da mehr ausgleichen muss als möglicherweise beim Selmer.

    Ich persönlich würde das 280er nicht verkaufen, sondern als sehr gutes Ersatzinstrument einsetzen, wenn das Hauptinstrument beim Saxdoc ist oder Mucken zu absolvieren hat, bei denen es platzmäßig so eng ist, dass man Angst hat, mit seinem wertvollen 82er irgendwo ranzudetschen.:cool:
     
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  9. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Ich habe auf einem Vintage (BJ 1959) angefangen... und hatte keinerlei Probleme, auf moderne zu wechseln, bzw. spiele ich momentan auch "gemischt". Intonation ist bei meinem Vintage aber über weite Bereiche recht gut, nur ganz oben lässt sie nach.
    Aber Vintage steht soweit eh nicht zur Debatte.

    Zwischen Yamaha und Yamaha - kaum, wenn überhaupt.

    Wie schon wer sagte, auch die Unterschiede zwischen Fahrrädern sind viel größer. Hier reden wir von einem Rennrad oder einem "etwas besseren" Rennrad. Oder von einem Hollandrad mit normalem Sattel und einem mit Brooks-Sattel. Oder so.

    Mit Geld kann man auch sehr viel anderes tun. Die Sorge, dass es übrigbleibt, haben die wenigsten, und ist leicht lösbar, auch ohne Sax-Neukauf. Am Ende kommt noch wer auf die Idee, was wirklich gutes damit zu tun, wie spenden oder zinsenfreien Kredit für einen guten Zweck oder bei Oikocredit zu veranlagen.
     
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  10. Ebeso49

    Ebeso49 Schaut nur mal vorbei

    >Ansonsten finde ich @Witte hat da einen guten Punkt, ev mal Mundstücke ausprobieren. Das ist billiger und ev schon ausreichend für einen aha-Effekt.[/QUOTE]

    Nach zirka 5 Monaten Selbststudium mit einem gebrauchten Jupiter-Alt hatte ich das Gefühl, daß Zeit sei für ein anderes Mundstück - also weg vom Allerwelts-Einsteiger Yamaha 4c.
    Nach reiflicher Prüfung - was paßt zu mir? - habe ich zwei Mundstücke zum Testen bestellt: 1. VanDoren AL3 opt. und ein Selmer Concept. Nach wenigen Tagen war klar: ich behalte
    Beide :). Habe mein Sax mit den neuen Mundstücken nicht wiedererkannt. Es klingt um Längen besser und mein Atem reicht jetzt viel länger.
    Ich kann mich also ganz der Empfehlung von Kollege Witte anschließen: Teste erst mal ein paar Mundstücke mit Deinem YAS 280.... Das Mindeste sollte ein "Aha-Effekt" sein!
     
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  11. Argonrockt

    Argonrockt Ist fast schon zuhause hier

    ...ich habe mich sogar bewußt (nach Rücksprache mit meinem Instrumentenbauer) für ein 480 und nicht 62 als Backup entschieden - neben dem leichten Gewicht spricht die Option vom 62er - V1 Custom S-Bogen für dein 280. Mundstück ist ja bereits angesprochen... Ich spiele fast ausschließlich den Vorgänger 275 obwohl ich Profihörner von Selmer und Yanagisawa als Alternative habe.
     
  12. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Danke, weil dein Rat meine volle Zustimmung findet.

    Nach zwei Jahren vollzog ich den Wechsel zum Tenor, weil ich es vom Tenor-Klang mehr beeinflusst war.

    Auch das 280er Tenor hätte mich damals vermutlich begeistert.

    Bei mir kam ab dem dritten Jahr die Ausweitung der Saxofonfamilie ->Sopran -> Bari

    und danach die Erkenntnis, dass ich nicht alles üben kann.

    Dann die Reduktion auf Bb-Instrumente und „Optimierung“… und Ergänzung mit der Bass-Klarinette.

    Irgendwann „tauchten“ die Eb-Instrumente wieder auf.
     
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  13. cwegy

    cwegy Ist fast schon zuhause hier

    Christoph hat ein Drake, was gibt es da noch upzugraden?

    Das Geld für neues Spielzeug ist in gutem(!) Unterricht besser und zielorientierter angelegt.

    Und trotzdem, ja, ich habe auch letztes Jahr von einem YTS32 auf ein YTS62 Purple Logo aufgerüstet, es hat sich definitiv gelohnt, da der Verkäufer auch gleich mein neuer Saxophonlehrer geworden ist. :)
     
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  14. Argonrockt

    Argonrockt Ist fast schon zuhause hier

    ...wenn mein YAS62 Purpel Logo nicht damals in der Nacht als Stauende auf der A40 sein Leben ausgehaucht hätte, wäre es wohl tatsächlich immer noch meine erste Wahl - das 990er Yana war dann die für mich die überzeugendste Neuanschaffung.
     
  15. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Ich möchte dir noch direkt antworten.

    Im Prinzip wurde alles gesagt.

    Was willst du selber erreichen?

    Willst du generell besser auf dem Alt werden, dann einfach üben und gute Lehrer nutzen.

    Willst du lieber den Tenor-, Sopran- oder Bari-Sound? Dann würde ich den richtigen Zeitpunkt mit deinem Lehrer besprechen. Dies hätte ich auch hinsichtlich Mundstück und Blätter gemacht.

    Ein 280er Alt oder Tenor kann alles!

    Dies ist der Rat an deinen Verstand!

    Meine meisten „Optimierungen“ der Instrumente waren emotionale Entscheidungen und ich hatte diese nicht bereut.

    Für meine musikalische Entwicklung waren diese eher unwichtig.

    Mein Antrieb besser zu werden, war bzw. ist eher das gemeinsame Musizieren.
     
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  16. MathieuR

    MathieuR Kann einfach nicht wegbleiben

    Ich bin vor einigen Jahren von meinem Jupiter Altsax Schülerinstrument auf ein Selmer Reference 54 umgestiegen und bin bis heute unglaublich happy mit der Entscheidung. Ich habe sehr wohl einen großen Unterschied, insbesondere in der Mechanik und der Tonansprache gemerkt. Schnelle Läufe gingen auf einmal „fast von alleine“ und dadurch, dass ich weniger mit der Ansprache, vor allem im tieferen Register, zu kämpfen hatte, konnte ich mich auf andere Dinge konzentrieren.
    Ob das nun daran lag, dass das Jupiter schlecht eingestellt war oder ob wirklich das Instrument an sich den Unterschied gemacht hat, weiß ich nicht. Vermutlich liegt die Wahrheit in der Mitte. Wie groß die Unterschiede zum 280 sind, hängt vermutlich auch vom Vergleichsinstrument ab und genau da sind wir bei meiner Empfehlung.
    Probiere verschiedenste Instrumente aus und wenn es „klick“ macht schlag zu. Wichtig ist ja einzig und alleine, ob du beim Spielen einen Mehrwert durch das potenziell neue Instrument wahrnimmst.
     
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  17. altblase

    altblase Strebt nach Höherem

    Entspricht nicht meinen Erfahrungen!:cool:
     
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  18. Woliko

    Woliko Strebt nach Höherem

    … und wenn Du Dich für eins entschieden hast, dass Dir bezüglich Ergonomie, Intonation und Klang wesentlich besser als Dein derzeitiges Instrument gefällt, versuche mit dem Händler auszumachen, dass Du es erst einmal eine Woche zuhause, ggf. mit Lehrer, testen darfst.
     
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  19. Wanze

    Wanze Strebt nach Höherem

    Hauptsächlich weil sie Dir unterschiedlich in der Hand liegen. Ein für Dich unergonomisches "Profi-Saxophon" ist für Dich schlechter als ein "Schülermodell" das für Dich perfekt passt.
    Der Vergleich mit einem Rennrad ist- sorry - Blödsinn. Ein Rennrad ist konstruktiv bedingt schneller wie ein Hollandrad. Sitzhöhe, Lenker etc. Stellt man sich beim Fahrrad so ein, dass es für Dich passt.
    Was Du beim Saxophon gar nicht ändern kannst ist die Ergonomie. Ergo, such Dir ein neues Instrument so aus, dass es für Dich passt. Sound kann man wie schon angesprochen in weiten Bereichen ändern, mit Mundstück und üben.
    Ein "Profi" Modell mag gut sein fürs Ego - schneller spielen tut es nicht für Dich. Üben hilft mehr :eek:
     
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  20. Maryphone

    Maryphone Schaut öfter mal vorbei

    Ich glaube, du hast dich da noch nie durchprobiert. Da liegen Welten dazwischen!

    @christoph_sax
    Genau das, was dir altblase bei #10 geraten hat.

    Worauf DU Lust hast. Es ist DEIN Hobby und DEINE Freizeitbeschäftigung! Du scheinst richtig Bock zu haben und dran bleiben zu wollen. Einfach mal andere Saxe ausprobieren und dein Gefühl sagt dir, ob sich der Wechsel lohnt (auf selbigem Weg musst du ja zu deinem neuen MPC gekommen sein). Sollte es in 10 Jahren dann doch ein anderes Saxophönchen noch toller sein, dann war es dennoch eine gute Investition in deinen Weg(begleiter).

    ...Ja, möglicherweise rede ich mir das selbst gerade ein, weil ich kürzlich ein noch tolleres Saxophon in den Händen hatte - blöderweise Profisegment, wo ich doch schon ein "Horn fürs Leben" (als Amateur) habe...
    Aber diese geschmeiiidige Mechanik... :rolleyes:

    VG
    Mary
     
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