Warum gibt es keine amerikanischen Saxophone mehr?

Dieses Thema im Forum "Saxophone" wurde erstellt von Saxoryx, 14.November.2025 um 13:07 Uhr.

  1. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Na, geh mal davon aus, dass eine GÜ noch obendrauf kommt. Dann bist du insgesamt bei 1200 bis 1500€. Immer noch günstig.
    Aber, ist dein Traum ein 6M wird es deutlich teurer..

    Ähnlich buescher. Die frühen truetones mit dem runden gis-Drücker bekommt man für 3-500€ (plus GÜ), die späten mit dem 4-rollenkluster bzw die fruhen aristokrat, da schreibt man eine 1 davor.

    Manche Instrumente sind über die Jahre echt im Preis gestiegen. Meine Buffet superdynaction bspw. Ich habe die seinerzeit noch überholt für 1600€ bzw nicht überholt für 1000€ bekommen, mit Zubehör. Die Zeiten sind vorbei.
     
  2. giuseppe

    giuseppe Gehört zum Inventar

    Das sehe ich genauso. Es gibt halt bauliche Elemente und Eigenheiten, die einem gefallen können und die man heute nicht findet. Dann schluckt man das entweder oder findet etwas altes, was genau das hat. Für mich nicht mehr oder weniger.
     
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  3. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    @ppue
    Bei Tenören sieht das etwas anders aus, aber ich gebe zu, so richtig hochpreisig ist das noch nicht.

    Vielleicht ist der Conn hype ja auch nur in diesem Forum zu beobachten ;-)

    Gruß,
    Otfried
     
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  4. JES

    JES Gehört zum Inventar

    @Shorty

    Ich denke du argumentierst etwas am Thema vorbei.
    Niemand hat bisher behauptet, das Mk6 oder das Ref 54 seinen schlecht.
    Es ging eher darum, was war am Mk6 besser, dass die Amerikaner nicht mithalten konnten?
    Ev noch, warum kann man oder will man saxophone mehr mit dem "alten amerikanischen" klang bauen?
    Wenn du jetzt das Ref54 ins Spiel bringen willst, für mich hat Selmer damit versagt. Es wurde beworben als Hommage an die frühen mk6, also deren Sound kombiniert mit der modernsten Mechanik. Was es m. E. wirklich ist, ist ein gutes Instrument. Mit mk6 hat es nur wenig gemeinsam, mit den frühen schon gar nicht.
    Ähnlich mit dem ref36, welches dem Balanced Action nachempfunden sein soll. Beim Segeln würde ich sagen, mit dem Original kannst du Kreise um das 36iger drehen. Das passt klanglich gar nicht. Trotzdem ist das 36 ein gutes Instrument.
    Jetzt die Frage :warum ist das so, dass Modelle, die vom gleichen Hersteller konstruiert und gebaut werden wie früher die originale mit dem Ziel die originale klanglich zu kopieren, in der realität doch nicht klanglich an die originale herankommen? Das liegt nicht an neuen Polstern oder noch nicht eingefahrenen Korken oder Filzen.
     
  5. Shorty

    Shorty Ist fast schon zuhause hier

    ich spreche bei Hörnern aus Erfahrung, und das geht halt nicht mal geschwind, da muss man sich längers mit einer Kanne beschäftigen.
    für mich können die Ref`s (auch andere Baureihen) jede Klangvorstellung umsetzen. Wenn man für sich das passende Horn erwischt hat.
    Ich behaupte nicht das jedes Horn dies aus einer Baureihe kann, sondern die muss man finden.
    Wer sein Horn unter Vintageinstrumenten findet, völlig OK. Das ist ein möglicher Weg. Zu behaupten, die kriegen mit neuen Hörnern
    das nicht hin, halte ich halt nicht für korrekt. Das Marketinggeblubber von Selmer interessiert mich nicht, auch die Baureihe und das Alter
    nicht. Man geht auf die Suche, probiert aus, und mit Glück findet man das passende Instrument. Und meiner subjektiven Meinung nach
    geht das sowohl Vintage als auch neu. Genauso bei alten Ami-Hörnern. Aber mit der Behauptung, die kriegen das heute nicht hin.....
    ist einfach ein Mythos. Man darf aber auch gerne in dieser Bubble bleiben und wird mit seiner Vintagekanne glücklich. Ist doch völlig
    in Ordnung.
     
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  6. Witte

    Witte Ist fast schon zuhause hier

    Also Ick stell einfach mal die These auf, dass sich die Masse auf das Schwingungsverhalten, und somit auf den Sound auswirkt... Mit der Masse mein Ick die Mechanik, wie die konstruiert iss, wo, und mit wie vielen Lötstellen diese befestigt iss. Und dann kommt ja noch das elementare wie bspw. die Mensur hinzu, da wo die Tonlöcher sitzen, etc. eh ne ganze Menge noch hinzu...

    Wär da auch mal spannend das 10M Blackpearl vom Blashaus mit nem herkömmlichen 10M mal zu vergleichen, um einfach mal zu Wissen, ob das was ausmacht, und wenn ja, wie sich das auf den Sound auswirkt... Das verwendete Messing, die Zusammensetzung der Legierung wird sich ja auch noch auswirken...

    Und mittlerweile wird ja selbst der "Vintage Look" auf Fabrikneue Instrumente aufgebracht, damit die schon von vornherein wie Legenden aussehen...:p

    Und falls Ick mal nen neues Selmer bei meinem Saxladen bestellen sollte, iss das eben auch perfekt eingestellt, wenn Ich das abhole, die würden sogar noch sofort nachjustieren, wenn Ich was zu mäkeln hätte...;)

    Und das darf eben auch erwarten..., und es gehört selbstverständlich dazu, bevor man ein SAX rausgibt...

    Ferner sollte man sein Sax ja eh mindestens 1x, bestenfalls 2x (beim Bari immer besser), bei neuen Instrumenten iss das Intervall sicherlich niedriger, Ick hab das allerdings bisher häufig mit nem Blatteinkauf, oder was anderem verbunden..., haben die immer dann mal kuz gecheckt..., und wenn was war, kurz nachjustiert..., das iss eben SERVICE...:)

    Und solange man vom Markt mit wirklich grandiosen Conn New Wonder II im perfektem Zustand überhäuft wird, und die eben genau dem eigenen Klangvorstellungen entsprechen, nehm Ick die sehr dankbar an, da die zu den absolut unterbewerteten, unterschätzten Hörnen zählen...;)

    Gut das die noch keiner wirklich sammelt...;)
     
  7. Bb7

    Bb7 Ist fast schon zuhause hier

    Ach ja, ..die Ami Hörner aus alten Zeiten mit alten Saxstars.....kann gut sein, dass ich da etwas grobmotorisch unterwegs bin und/oder auch schlecht höre...für mich gibt es da keine relevanten Unterschiede. Mal abgesehen vom technischen Zustand, der natürlich immer okay sein sollte.
    Ich hatte früher ein Yamaha ?? und bin gut damit klar gekommen, dann ein Selmer Sa II , mit dem ich besser klar kam. Nicht unbedingt wegen dem sound, sondern wegen der neuen Mechanik. Gut 7 Jahre viel gespielt, dann 30 Jahre Pause :)
    Seit gut 7 Jahren habe ich ein Buescher Tenor 400, was ich die ersten Jahre gerne gespielt habe, live und in bands und ein YTS purple logo, mit dem ich mittlerweile am Besten klarkomme. Wohl deshalb, weil es generalüberholt wurde und mir die hoch fis Klappe ganz recht ist. ( für das ```G)
    Den Unterschied hat nie jemand bemerkt.....ich auch kaum, ausser eben der Technik, die beim YTS nach GÜ bisschen flutschiger war.
    Ansonsten kann ich zwischen den beiden Saxophonen Buescher 400 und Yamaha purple logo kaum Unterschiede wahr nehmen.
    Die Palmkeys beim Buescher brauchten bisschen Aufdoppelung, das scheint aber üblich zu sein.
    Lange Rede kurzer Sinn....ich verstehe diesen hype um alte Amikannen eigentlich nicht und höre da auch keine relevanten Unterschiede bei gleichwertigen Saxophonen.
    Mir persönlich ist das Mundstück, das Blatt und der Spieler bei gut eingestelltem Sax eigentlich wichtiger. Und ich bin kein Sammler....das verändert den Blickwinkel dann ja doch noch etwas.
     
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  8. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Ich auch....
    und genau diese Erfahrung bringt mich zu dieser Behauptung, die du leider unvollkommen wiedergibst. Meine Behauptung bzw eher Frage war: Können die nicht oder wollen die nicht (und das allgemein, nicht ausschließlich bezogen auf selmer)?
    Nicht wollen kann durchaus daran liegen, dass es zu teuer wird, dass man keinen ausreichend großen Markt dafür sieht, dass man meint das Angebot an guten vintagekannen sei groß genug....
     
  9. Shorty

    Shorty Ist fast schon zuhause hier

    denke wir meinen Soundtechnisch das Gleiche - aber haben unterschiedliche Sichtweisen - meiner Meinung nach hat Selmer das mit den Ref`s schon längst erreicht, aber nicht nur der Sound passt, sondern auch
    die Ergonomie. Das darf man natürlich anderst betrachten, und bleibt bei der Meinung, die können oder wollen nicht.
     
  10. Witte

    Witte Ist fast schon zuhause hier

    @Bb7 Mir fallen da einfach deutliche Unterschiede auf...;) Ick wollte ja auch mal ursprünglich nen "A-Horn" als Barinachfolge anschaffen..., dann kam alles anders, da Ick einfach das mit dem besten Sound mitgenommen hab, und dann wurd es halt nen Conn 12m Artist...

    War Mir da auch bewusst, dass man da ggf. auch nur einmal die Möglichkeit hat, das jetzt in dem perfekt generalüberholten Zustand mitzunehmen...

    Das Horn hat Mich halt "geflasht"...;)

    Ähnlich ging es Mir auf der Suche nach einem geeigneten Altsax... Und Ick hab parallel nen Conn 6m, nen Selmer Mk VI und mein jetziges New Wonder II angespielt, und zumindest für Mich lag das 6M und das Mk VI ziemlich nah beieinander...

    Und das New Wonder II, hatte da einfach nen vollkommen anderen Sound..., "schockverliebt", war auch das preiswerteste...;)

    Und Ick war primär auf der Suche nach ner handlichen "Handtasche"...;)

    Letzendlich hat Mich das Horn dazu verleitet Ihm wirklich Aufmerksamkeit zu schenken... Soweit verleitet, dass Ick das Bari etwas vernachlässig hab...
     
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  11. JES

    JES Gehört zum Inventar

    @Witte
    Bei mir war es umgekehrt.
    Als ich anfing waren Saxophone in den USA billig, die meisten jedenfalls. Ich hatte keine Ahnung, wollte rumprobieren, und habe blind bei ebay eingekauft. Toko hat's gerichtet.
    Das erste Sax dieser Art war ein NW1. Danach kamen noch andere, keilwerth, rene guenot, buffet crampon.... Buescher.
    Ähnlich mit Tenor... Bari...
    Natürlich dann viel rumprobiert, neu und alt. Mit neu bin ich nur mit wenigen klanglich warm geworden, frühe yxs62, Yana 991/2, selmer serie2. Nur die Mechaniken fühlten sich nicht "richtig" an.
    Wirklich spielen und lieb haben habe ich die Conn NW 1&2 (ich merke da kaum Unterschiede), beim Bari ein Martin. Sopi gar nicht. Bass... steht holton drauf, da die aber keine bassaxophond gebaut haben, ist es ein Conn nw1.
     
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  12. Earl Jay

    Earl Jay Ist fast schon zuhause hier

    Nicht unbedingt. Holton hat auch eigene Bässe gebaut, wohl aber auch Conns unter eigenem Namen vetrieben.
    Der Holton den ich hier habe ist 100% kein Conn, das lässt sich anhand bestimmter Merkmale eindeutig zuordnen (u.a. eine spezielle hoch-F Mechanik).

    VG
    Jens
     
  13. Bb7

    Bb7 Ist fast schon zuhause hier


    Moin Witte, wirst schon recht haben mit den Unterschieden. Ich habe halt "nur" das alte Buescher 400 und das YTS 62 und kenne andere Saxe eher kaum, bzw. ist schon ewig lange her. Vielleicht habe ich mich einfach sehr an die beiden Teile gewöhnt und ich stelle keine relevanten Unterschiede mehr fest?? Meinen recht grossen Händen ist es jedenfalls ziemlich egal, welches Sax ich spiele.
    Würde gerne mal diverse Saxe anspielen, aber so einfach geht das ja auch nicht. Könnte ja mal beim Saxophon Service Duchstein vorbeischauen, aber ich möchte die Jungs dort ohne wirkliche Kaufabsichten auch nicht strapazieren.
     
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  14. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Ich habe mal gelesen (sonic, online?), holton hat keine basssaxxophone selbst gebaut, sondern zugekauft.
    Das kann ich glauben.... oder nicht.
    Meinen habe ich seinerzeit mit dem von hwp (steamersound) verglichen, die waren bis auf die gravur baugleich. Der eine von hwp war ein original-conn.
    Ob die noch zu anderen zulieferern gegangen sind, ob die ev nur bodies gekauft und eine eige e mechanik draufgelötet haben... weiß ich nicht.
     
  15. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Laut Perpelxity:

    • Holton fertigte eigenständige Basssaxophone mit aufgelöteten Tonlöchern, teils mit einem Tonumfang bis hoch E oder F.
    • Vor allem in den 1920er Jahren wurden viele Basssaxophone bei Conn gebaut und dann als Holton gelabelt.
    • Es gibt nachgewiesene eigenproduzierte Holton-Basssaxophone (z. B. ein Modell von 1926, das tatsächlich von Holton gebaut wurde).

    Nach den dokumentierten Quellen ist es nachvollziehbar.
     
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  16. JES

    JES Gehört zum Inventar

    "F. Holton & Co

    Neben Blechblasinstrumenten stellte Holton seit etwa 1925 auch Saxophone her. Um ein möglichst umfassendes Lieferprogramm zu haben, ließ man auch bei anderen Herstellern (wie zum Beispiel Conn) Saxophonmodelle bauen, für die der Aufbau einer eigenen Fertigung nicht gelohnt hätte (zum Beispiel Bass-Saxophone). Holton wurde um 1950 von Leblanc, USA übernommen."
    Klaus Dapper. https://www.saxophon-service.de/online/da9707x5.htm

    Tja, welcher Experte hat jetzt Recht....
     
  17. ppue

    ppue Mod Experte

    Wo liegt da ein Widerspruch?
     
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  18. giuseppe

    giuseppe Gehört zum Inventar

    Ich hab ja keinen Schimmer davon. Aber was Perplexity sagt, Holton habe Tonlöcher aufgelötet? Wurde so etwas damals gemacht, oder nicht alles gezogen?
     
  19. Sandsax

    Sandsax Gehört zum Inventar

    Bevor gezogen wurde, wurde aufgelötet, auch bei Conn.
    Kann mir gut vorstellen, dass die Umstellung von Löten auf Ziehen zuletzt bei den Basssaxophonen erfolgte.
    Müsste man bei Conn an der entsprechenden eingestanzten Patentnummer erkennen können.
     
    Zuletzt bearbeitet: 18.November.2025 um 13:12 Uhr
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  20. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Aufgelötete Tonkamine waren lange Standard bei den Martin Saxophonen.
    Bevor die ersten kamine gezogen wurden.... M. W. wurde das 1918 patentiert.
    Einige Hersteller sind bei aufgelöteten tonkaminen geblieben bei bestimmten Klein- und Kleinstserien, weil man sich teure ziehmaschinen und Vorrichtungen spart. Löcher bohren und einen Ring drüberlöten ist da einfacher.
    Akkustisch könnten aufgelötete Tonkamine tatsächlich einen Einfluß haben. Sie sind i.d.R. dickwandiger als gezogene kamine, versteifen daher die korpusröhre...
    Nachteil, die Naht wird gerne undicht durch sich zersetzendes Lotmittel.
     
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