Warum werden keine "Vintage" Hörner mehr gebaut?

Dieses Thema im Forum "Saxophone" wurde erstellt von mcschmitz, 6.August.2019.

  1. ppue

    ppue Mod Experte

    Nun sollten wir nicht Intonation mit Einrasten verwechseln. Schlechte und gute Intonation kommen durchaus vor, ein Einrasten gibt es meines Erachtens nicht.

    Welche Parameter sorgen für ein besonders starkes Einrasten der Töne?
     
  2. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Manchmal bist Du ein „Linsenstapler“. Du weißt doch was ich meine. Laß das „Einrasten der Töne“ weg und der Inhalt meiner Frage/These ändert sich nicht.

    Gute Intonation im Zielkonflikt mit gutem Sound.

    CzG

    Dreas
     
  3. ppue

    ppue Mod Experte

    Absolut.

    Danke für den Linsenstapler. Bisher kannte ich nur den kleinkarierten haarspaltenden Erpsenzähler, Korinten kackend, hehe.
     
  4. Sandsax

    Sandsax Gehört zum Inventar

    Hat mir auch Tommy Inderbinen sinngemäß so erklärt.

    Er bezog sich auf die Variabilität des Sounds und den erweiterten Ziehbereich der Instrumente vs. sicherer Führung in die korrekte Intonation. (Ich hoffe das geht so in etwa bei @ppue durch ;))
    Das kann man über die Konstruktion steuern.
    Eben dieser erweiterte Ziehbereich wird ja vielen älteren insbesondere amerikanischen Instrumenten zugeschrieben.

    Er hatte beim Stammtisch zwei dahingehend verschieden von ihm gebaute gerade Soprane da. Eins war etwas kürzer fiel mir auf, dafür aber mit größerem Querschnitt wie er sagte. Ich konnte sie leider nicht ausprobieren.
     
  5. ppue

    ppue Mod Experte

    Dann hatte das mit dem größeren Querschnitt einen größeren Ziehbereich?
     
  6. Sandsax

    Sandsax Gehört zum Inventar

  7. Sandsax

    Sandsax Gehört zum Inventar

    Ob da sonst noch was dran anders war, weiß ich aber nicht
     
  8. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    Sorry. "Erbsenzähler" und "Korinthenkacker". Wenn schon, denn schon, hehe... :cool2:
     
  9. jabosax

    jabosax Ist fast schon zuhause hier

    Hi @ppue , bei uns heißen solche Leute Ameisenbeintätowierer...

    Grüße, Jabo
     
  10. ppue

    ppue Mod Experte

    Ups, ich werde wohl langsam ein alter Ameisenbeintätowierer.
     
  11. ppue

    ppue Mod Experte

    Danke.
     
  12. elgitano

    elgitano Ist fast schon zuhause hier

    was 100%tig ist, ist langweilig fürs Gehirn.
    In der Musik, Kunst und auch Architektur. Übers Auge, Ohr,.......nehmen wir die Signale auf und verarbeiten diese im Gehirn. Hat dieses nichts zu tun wird es langweilig.
    Natürlich kommt dazu, dass jeder anders hört,sieht,..... und damit das Gehirn anders anspricht.
    Darum können wir auch stundenlang ins Kaminfeuer starren, durch den Wald gehen, die Meeresbrandung beobachten.
    Jede Wiederholung ist anders, vom Gehirn erkannt und es ist nicht langweilig.
    Ich denke der Profi hört die Stimmungskorrektur des Spielers und hat Interesse daran, diese zu erkennen und zu verarbeiten.

    Claus
     
  13. vintagesaxfan

    vintagesaxfan Schaut öfter mal vorbei

    Hier habe ich einen super interessanten Bericht von der Herstellung bei Conn gefunden:


    Ich finde es informativ, weil man in dem Clip auch sehen kann, was für ein maschineller Aufwand bei der Produktion betrieben worden ist.
    Und im letzten Drittel werden auch noch einzelne Mitarbeiter mit samt Familie, die auch bei Conn arbeiten, vorgestellt!
    Erfahrung von einer Generation zur nächsten, so stellt man sich´s vor...

    Also eines steht fest, alles nicht so einfach, eben mal wieder ein Vintagehorn neu zu bauen... Schade :-(
    Aber das wäre ja was, wenn man die Gerätschaften zum Bau mitsamt theoretischem Know- how bekäme...
    wo sind denn bloß all die Conn- & Buescher- & Martin- & Kinggerätschaften geblieben?
     
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  14. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Man baute damals für die Zeit moderne Instrumente.
    Ich habe mir solch eine Produktion vor einigen Jahren bei B&S in Markneukirchen anschauen können.

    Was ist denn für dich konkret ein Vintage-Saxofon?
     
  15. Gisheber

    Gisheber Ist fast schon zuhause hier

    Einrasten vs. Ziehen
    Je höher eine Resonanzstelle ausgeprägt ist desto einfacher spricht dieser Ton an.
    Je schmaler und spitzer eine Resonanzstelle ist desto besser rastet ein Ton ein, läßt sich dann aber auch nicht so gut ziehen.

    DSC01108_P15.jpg
    Das Bild zeigt die Resonanzstellen Beispiel einer Trompete. Quelle: "Die Physik der Musikinstrumente" ISBN 3-922508-49-9

    Gruß
    Klaus
     
  16. ppue

    ppue Mod Experte

    Was ist eine Resonanzstelle?
     
  17. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Na da, wo die Obertöne sitzen
     
  18. ppue

    ppue Mod Experte

    Ach so, es meint die Stelle auf der Zeichnung. Ich dachte, wir hätten so etwas im Instrument. Danke dir.
     
  19. Gerrie

    Gerrie Strebt nach Höherem

    Hallo,

    Zur These mit den alten Gerätschaften ein Horn nach altem Vorbild zu bauen.
    Die Maschinen und Technologien wurden nicht mehr gebraucht weil es zu dem Zeitpunkt keiner mehr haben wollte. Die Firmen standen unter Kostendruck, haben aufgegeben , wurden verkauft und die Produktion wurde ins Ausland verlagert. Vermutlich hat sich nicht mal einer begeistern können die Maschinen und Vorrichtungen zum Schrottpreis zu übernehmen.
    Das war mit dem Saxophonbau so, und auch z. B. mit Plattenspielern. Siehe Thorens, wollte keiner mehr haben, heute reist man sich um Ersatzteile und Fachpersonal die es noch beherrschen.
    So ist es mit vielen Industrie- und Handwerksbetrieben gegangen.
    Jahrzehnte später wird es interessant.
    Grüße Gerrie
     
    gaga gefällt das.
  20. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    Aber doch auch nur als eventuelle Nische wie Inderbinen und ähnliche. Tatsache ist doch, dass sich schlicht und einfach die Produktionsverhältnisse im Laufe der Zeit gewandelt haben.

    Die in den alten Filmen so zufrieden aussehenden Arbeiter haben 6 Tage die Woche a 12 Stunden gearbeitet - in Lärm und Dreck. Das gibt es heute noch, aber nicht mehr hier, sondern in Bangladesh und Indonesien und und und.

    Den Saxromantikern und Vintagefans steht es doch frei, eine Lehre zum Metallarbeiter oder zum HBIM zu absolvieren, sich alte Maschinen zu besorgen oder bauen zu lassen und einzelne Hörner von Grund auf neu zu bauen - aber bitte ohne individuelle Unterschiede, sondern mit charakterischem, immer rauszuhörenden Klang.

    Vielleicht findet man unter betuchten Vintagesaxophonsammlern ja auch noch jemanden, der blauäugig genug ist, so ein Startup zu finanzieren.
     
    Gerrie und saxhornet gefällt das.
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